popkulturjunkie-meta-kritik
- alle kino-neustarts im spiegel der deutschen filmkritik
15. Januar 2004 - 9 Neustarts
Eine Affäre in Paris (Le Divorce)
http://www.eine-affaere-in-paris.de/
(USA 2003)
Genre:
Komödie
Produzenten: Ismail Merchant, Michael Schiffer
Regie: James Ivory
Musik: Richard Robbins
Darsteller: Kate Hudson, Naomi Watts, Leslie Caron, Stockard Channing,
Glenn Close
Laufzeit: 118 Minuten
Trailer: http://www.eine-affaere-in-paris.de/main.html
Story:
Sitte und Anstand, Geld und Liebe, Sex und Stammbaum: Die
Schlachtfelder des amerikanisch-französischen Kulturkampfs sind
mannigfaltig. Es
ist nicht einfach, sich als Amerikanerin seinen Weg durch das soziale
Labyrinth der Pariser Oberschicht zu bahnen, ohne in jedes am Wegesrand
wartende
Fettnäpfchen zu treten. EINE AFFÄRE IN PARIS zu beginnen
entpuppt
sich für die junge Isabel Walker (Kate Hudson) dabei noch als
leichteste
Übung. Eigentlich ist Isabel nach Paris gekommen, um ihre
schwangere
Schwester Roxeanne "Roxy" de Persand (Naomi Watts) zu besuchen. Bei
ihrer
Ankunft bekommt sie gerade noch den Auszug von Roxys Ehemann
Charles-Henri
(Melvil Poupaud) mit. Der lässt seine Frau samt achtjähriger
Tochter
und Ungeborenem zurück, um frei zu sein für die verheiratete
Russin
Magda (Rona Hartner). Für Roxy bricht eine Welt zusammen, weil
Charles-Henri
umgehend die Scheidung betreibt. Statt in Schwangerschaftsbegleitung
versucht
sich Isabel in Trennungscoaching. Als sich abzeichnet, dass der
Aufenthalt
in Paris länger dauern wird, kommt Isabel der Assistenzjob, den
ihr
die in Paris lebende Schriftstellerin Olivia Pace (Glenn Close)
anbietet,
gerade recht. Die US-Autorin plant, ihr gesammeltes Werk der
Universität
von Tulsa zu übergeben, und möchte es vorher archivieren.
Trotz
der Trennung pflegt Roxy intensiven Kontakt zur Familie von
Charles-Henri.
Und schon beim ersten gemeinsamen Treffen mit Roxys Schwiegermutter
Suzanne
de Persand (Leslie Caron) lernt Isabel so einiges über das Leben
und
die Liebe - aus französischer Sicht. Für Suzanne steht fest,
dass
etwas derartig Profanes wie eine Affäre das Familiengefüge
der
de Persands auf keinen Fall ins Wanken bringt. Dennoch bergen
"Kleinigkeiten"
wie die Scheidungsmodalitäten Fallstricke. Denn Roxy hatte bei
ihrem
Umzug aus den USA ein Ölgemälde mitgebracht. Dieses Abbild
der
heiligen Ordensfrau Ursula könnte sich als millionenschwerer
echter
Georges de La Tour erweisen. Kein Wunder, dass Roxys besorgte Eltern
Margreeve
(Stockard Channing) und Chester (Sam Waterston) sich zu Hause in Santa
Barbara
ernsthaft sorgen. Sie ermahnen ihre Töchter, das Bild nur ja aus
der
Scheidung herauszuhalten. Roxy scheint ohnehin mit den
französischen Scheidungsmodalitäten überfordert, die ihr
Anwalt Bertram (Jean-Marc Barr) erläutert.
Die lebenslustige Isabel stürzt sich derweil erst in eine
Beziehung mit dem schüchternen Bücherwurm Yves (Romain Duris)
und beginnt fast parallel eine leidenschaftliche Romanze mit dem
wesentlich älteren Onkel Edgar (Thierry Lhermitte). Der smarte
Diplomat und Geschäftsmann weiht Isabel nicht nur in die
kulinarischen Geheimnisse der Nouvelle Cuisine ein, er macht sie auch
zu seiner Mätresse, mit der er sich heimlich trifft.
Äußeres Zeichen der Liasion: Isabels neue Frisur und
eine kirschrote Kelly Bag. Mit dieser Nobelhandtasche beglückt
Edgar
seine jeweils aktuelle Gespielin, wie sich Olivia Pace schmunzelnd
erinnert,
als Isabel die Trophäe stolz mit sich herumträgt. Auch
Suzanne
de Persand entdeckt umgehend das Markenzeichen ihres amourös
aktiven
Bruders und schäumt vor Wut. Nicht etwa, weil Edgar verheiratet
ist,
sondern weil bilaterale Bettbeziehungen die ohnehin schwierigen
Familienverflechtungen weiter komplizieren.
Während Isabel das Leben weidlich auskostet, versinkt Roxy in
tiefen Depressionen und glaubt sich zudem von einem Unbekannten
verfolgt. Als
die inzwischen Hochschwangere in einer Kurzschlussreaktion versucht,
sich
das Leben zu nehmen, findet Isabel sie gerade noch rechtzeitig. Voller
Sorge steigen die Walkers ind Flugzeug, um an der Seine persönlich
nach dem Rechten zu schauen. Und auch sie werden zu Schachfiguren, die
Suzanne
de Persand auf ihrem persönlichen Spielbrett hin- und herschiebt.
Beim
Zusammentreffen der beiden Clans erklärt sie der verblüfften
Margreeve,
dass der de La Tour ja ein französisches Gemälde sei und
deshalb
den de Persands ebenso zustehe wie den Walkers. Und sie vergisst auch
nichr,
Margreeve diskret über das Verhältnis ihrer jüngeren
Tochter
aufzuklären, in der Hoffnung, mütterliche Autorität
werde
der Affäre ein Ende bereiten. Die Walkers interessiert momentan
allerdings
mehr, welches Urteil die Kunstwelt über die heilige Sankt Ursula
fällt.
Museumskoratorin Julia Manchevering (Bebe Neuwirth) ordnet das Bild
einem
Schüler de La Tours zu. Dagegen ist sich Piers Janely (Stephen
Fry),
Experte des renommierten Auktionshauses Christie's, sicher: Das
Gemälde
ist ein Original und würde bei einer Auktion über eine
Million
Pfund erzielen. Während die heilige Sankt Ursula ihrer
Versteigerung
entgegensieht und sich für die Walkers alles zum Guten zu wenden
scheint,
bahnt sich doch noch ein Drama an: Ebenso sehr wie Roxy unter der
Trennung
von Charles-Henri gelitten hat, schmerzt Magdas Ehemann Tellman
(Matthew
Modine) die Untreue seiner Frau. Und als das Leiden zu groß wird,
greift
Tellman zur Waffe...
Urteile:
Widescreen: Eine Affäre in Paris amüsiert sich
treffsicher über französische Angewohnheiten, widmet sich
aber auch der amerikanischen Gemeinde, die sich die Zeit in Paris mit
ihren Lese-Abenden vertreibt. Weil sich die amüsante
Sittenkomödie in ihren Episoden verstrickt,
wachsen einem letztlich trotz guter Darsteller aber die Figuren nicht
wirklich
ans Herz. (2/4)
cinema: Schwerfälliges Sittenbild, dem es trotz namhafter
Schauspieler an Klasse fehlt (1/4)
Rolling Stone: Trotz des exzellenten Ensembles bleibt alles eine
Spur zu oberflächlich und beim süffisanten Geplänkel das
Gefühl übrig, dass Ivory noch nicht in der Gegenwart
angelangt ist. (4/8)
Prinz: Die Besetzung ist erstklassig, die Dialoge sind
geschliffen und smart. Doch was nützt es, wenn einen die vielen
Charaktere kaum
interessieren. Die sanfte Melancholie, die frühere Ivory-Filme
durchzog,
hier fehlt sie fast völlig. (3/5)
Hörzu: Leider ein Film frei von Charme und Esprit (1/3)
TV Movie: Das ausgesuchte Star-Ensemble hat sichtlich Spaß an
den
klugen Dialogen und eleganten Scherzen über
amerikanisch-französische Eigenheiten. Insgesamt wirkt die
Geschichte jedoch etwas konfus. So bleibt man trotz feinster
Paris-Bilder am Ende ein wenig ratlos zurück. (1/2)
TV Spielfilm: Weil Regisseur James Ivory sich auf allzu vielen
Nebenschauplätzen verheddert, gerät die Amour fou zum Pariser
Allerlei. (1/2)
Max: Gesellschaftsanalytiker James Ivory lässt den Film
streckenweise in ein etwas zu gediegenes Affärengeplänkel
abrutschen. (2/4)
TV Today: Zu viele Figuren agieren neben- statt miteinander in
einer Story, die kein Klischee auslässt. Regisseur Ivory sagt, er
sei mit
dem Film im 21. Jahrhundert angekommen. Es sieht eher nach einer
Sackgasse
aus. (1/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 49/100 (31 Bewertungen)
Don's Plum
http://www.donsplum.de/
(USA
1995-2000)
Genre:
Drama
Produzenten: Jerry Beckman, Jerry Meadors
Regie: R.D. Robb, John Schindler
Musik: Paul Heiman
Darsteller: Amber Benson, Scott Bloom, Leonardo DiCaprio, Jenny Lewis,
Tobey Maguire
Laufzeit: 90 Minuten
Trailer: http://www.donsplum.de/Dons_Plum/unterseiten/Bilder/DP_Trailer_QT.html
Story:
Vier Freunde (SCOTT BLOOM, KEVIN CONNOLLY, LEONARDO DICAPRIO, TOBEY
MAGUIRE) treffen sich wie jeden Samstag Abend in “DON’S PLUM”, ihrem
Lieblingsdiner. Für jeden ist es Pflicht, eine Frau mitzubringen.
Und so sitzen sie schließlich mit vier fremden Mädchen
zusammen. Es wird gestritten und gelacht, ausgeteilt und eingesteckt.
Man tastet sich ab, spielt kleine Rate- und Blödelspiele, redet
über Drogen, Sex und die Eltern. Vor allem aber flachst man,
blödelt, pöbelt die anderen Gäste an, schneidet
Grimassen, verstellt die Stimme und gibt zwischen den Zeilen etwas von
sich preis. Das Diner wird zur Probebühne fürs richtige,
erwachsene Leben. Mit der Nacht endet auch der Film, und die Kids
beginnen
einen neuen Tag.
Urteile:
Widescreen: Durchaus
spaßige Aspekte, wirklich beeindrucken kann das pubertierende
Dauergequassel der
gelangweilten Großstadtkids aber nicht. (1/4)
cinema: Authentischer Blick in die Seele junger Kalifornier,
unter denen sich zwei Stars befinden. (2/4)
Rolling Stone: Künstlerisch kein wichtiges Werk, kann man
jedoch mit DiCaprios rüpelhaften, sexistischen Triraden noch mal
jenen
Furor erleben, der ihn mal zum einzigen vielversprechenden Schauspieler
seiner Generation machte. (4/8)
Prinz: Vier Jungs und vier Mädels sitzen in einem Diner und
reden belangloses Zeug. Leonardo DiCaprio und Tobey Maguire wurden
später trotzdem berühmt. (1/5)
TV Movie: Vier Freunde sitzen in ihrer Lieblingskneipe und reden
über Sex. - Mit Leonardo DiCaprio, dem dieser Film heute sehr
peinlich ist. (1/2)
musikexpress: Trotz der Mitwirkung von Leo DiCaprio und Tobey
Maguire ist dieser experimentelle Schwarzweißfilm bestenfalls ein
amateurhaftes Kuriosum, mit dem die beiden heutigen Superstars einem
Kumpel die Hand zur Hollywoodkarriere reichen. Für Komplettisten.
(2/10)
TV Spielfilm: Ein aufgeblasenes Nichts mit trügerisch
glänzendem Star-Etikett. (0/2)
TV Today: Das grobkörnige Low-Budget-Werk ist zwar etwas
anstrengend. Aber deshalb lässt man doch keinen Film verbieten.
(1/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
32/100 (15 Bewertungen)
Der Einsatz (The Recruit)
http://www.constantinfilm.de/der-einsatz/
(USA
2002)
Genre: Thriller
Produzent: Jeff Apple, Gary Barber, Roger Birnbaum
Regie: Roger Donaldson
Musik: Klaus Badelt
Darsteller: Al Pacino, Colin Farrell, Bridget Moynahan, Gabriel Macht,
Karl Pruner
Laufzeit: 115 Minuten
Trailer: http://www.constantinfilm.de/der-einsatz/
Story:
Im Suspense-Thriller DER EINSATZ
wird James Clayton (COLIN FARRELL) von CIA-Scout Walter Burke (AL
PACINO) für die "Agency" angeworben. Völlig unerwartet wird
er am Ende der harten Ausbildung wegen Nichteignung entlassen. Kurz
danach taucht Burke mit einem undurchsichtigen Auftrag auf: James soll
für die CIA einen "Maulwurf" in den eigenen Reihen ausfindig
machen. Es beginnt ein gefährliches, atemloses Vexierspiel um
Loyalität, Verrat, Gier und Liebe, in dessen Verlauf es nur eine
Gewissheit gibt: "Nichts ist, wie es scheint"...
Urteile:
Widescreen:
Selbst wenn bei Der Einsatz nicht eine detailgetreue Abbildung der
Gehemorganisation im Vordergrund steht, für reichlich Nervenkitzel
sorgt der tolle Agententhriller garantiert. (3/4)
cinema: Straff inszeniert, aufgepeppt mit ein paar echten
Überraschungen und durch die Bank weg gut gespielt, ist "Der
Einsatz" fast schon wieder
so etwas wie - psst! - ein Geheimtipp. (3/4)
Rolling Stone: Donaldson spinnt geschickt ein Netz aus Finten,
hinter denen sich stets eine neu Rochade verbirgt - bis sich der
spannende
Thriller-Plot als Werbung für eine moralisch erneuerte, coole CIA
erweist.
(3/8)
Prinz: Ein raffiniertes, nevenaufreibendes Vexierspiel. (4/5)
Hörzu: Die klassische
und
straffe Inszenierung des Thrillers täuscht geschickt über das
simple
Drehbuch hinweg. Für Fans des Genres ist der Film beste
Unterhaltung.
(2/3)
TV
Movie: Colin Farrell trumpft wieder einmal ganz groß auf.
Sein
Können und die rasante Handlung sorgen für kurzweiliges
Kinovergnügen. Da lassen sich auch die mitunter arg konstruierte
Story und ärgerliche Klischees verschmerzen. (2/2)
musikexpress: Nicht per se glaubwürdig (dafür ist die
Geschichte zu konstruiert), aber es ist kurzweilig und recht sexy
(dafür ist die Geschichte nicht zu konstruiert). Und wie der wilde
Farrell dem chargierenden Pacino Paroli bietet, ist der halbe Einsatz.
(6/10)
TV Spielfilm: Gut kalkulierter Thriller, der das
Schein-und-Sein-Thema perfekt ausreizt. (2/2)
Max: Ein fintenreich inszeniertes Katz-und-Maus-Spiel, das die
Grenze zwischen Freund und Feind verwischt. Etwas ärgerlich dabei:
das für US-Filme typische Pathos. (2/4)
TV Today: "Der Einsatz" ist ein schlechter Film, und das haben
beide Hauptdarsteller gleichermaßen zu verantworten: Dem
Muskelmann Farrell nimmt man das Computergenie keine Sekunde lang ab,
und Pacino verbreitet
in einer seiner miesesten Rollen krude Macho-Sprüche und erhebt
die
"in Wirklichkeit gar nicht so glorreiche) CIA zu einer tapferen und
freiheitsliebenden Organisation der Edelmütigen. Dabei ist in
Hollywood doch eigentlich Mel Gibson für patriotische
Schwülstigkeiten zuständig...
(0/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 65/100 (36 Bewertungen)
Faat
Kiné
http://www.neuevisionen.de/einzelfilm.php3?id=50
(Senegal 2001)
Genre: Drama / Komödie
Produzent: Wongue Mbengue
Regie: Ousmane Sembene
Musik: Yandé Codou Séne
Darsteller: Venus Seye, Mama Ndoumbé Diop, Tabara Ndiaye, Awa
Séne Sarr
Laufzeit:
120 Minuten
Story:
Mit feinem Gespür für
Blicke, Mimik und Gesten porträtiert der senegalesische Altmeister
des afrikanischen Films drei Frauen-Generationen einer gut situierten
Großfamilie mit Humor und harscher Kritik an der
patriarchalischen Gesellschaft. Die erfolgreiche
Geschäftsführerin einer Tankstelle in Dakar hat sich ihren
wirtschaftlichen Erfolg hart erkämpfen müssen, nachdem sie
von den Vätern ihrer beiden Kinder verlassen wurde. Faat-Kine ist
der zweite Film einer Triologie mit dem Namen "Heroisme au quotidien"
(alltägliches Heldentum), die Ousmane Sembene den afrikanischen
Frauen gewidmet hat.
Urteile:
Widescreen: Anspruchsvoll
und durchaus sehenswert. (2/4)
cinema: Komplexes Frauenporträt. (3/4)
TV Movie: Mix aus Komödie und Drama. (1/2)
TV Spielfilm: Ein faszinierender Blick auf eine andere Kultur -
mit Herz, Humor und Mut zur kritischen Auseinandersetzung. (2/2)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
65/100 (5 Bewertungen)
Hababam
Sinifi Donuyor - Die chaotische Klasse (Hababam Sinifi
Merhaba)
http://www.maxximumfilm.com/de/films/hababam_sinifi/hababam.htm
(Türkei
2003)
Genre:
Komödie
Darsteller:
Mehmet Ali Erbil, Hülya Kocyigit, Cem Gürzap, Ahmet Ariman,
Halit Akcatepe
Story:
Es ist das Jahr 2003, in der
Schule
der alten Hababam (= chaotischen) Klassen, im Camlica Privatgymnasium,
wird weiterhin unterrichtet.
Der
alte Schuleigentümer ist verstorben und die Schule wird von seinem
Sohn Bedri, dem Irren (Mehmet Ali Erbil), weiterbetrieben. In der
Schule wird die Hababam-Tradition fortgeführt und die Lehrer
an der Schule sind durch die Streiche dieser Klasse
eingeschüchtert und wissen weder ein, noch aus. Dies alles als
Vorwand nehmend, will der Schuleigentümer, genannt der Irre Bedri,
die Schule an einen Bauunternehmer verkaufen, der dort ein
Einkaufszentrum errichten soll. Als die Schuldirektorin Fatos Hoca
(Hülya Kocyigit) von diesem Plan erfährt, sucht sie Hilfe bei
den alten Hababam-Schülern, um gegen die als Vorwand dienende neue
Hababam Klasse vorzugehen. Tulum Hayri (Cem Gürzap), Hayta İsmail
(Ahmet Arıman) und Güdük Necmi (Halit Akçatepe)
beraten untereinander und beschließen Güdük Necmi als
falschen Orientierungslehrer an die Schule zu schicken. Güdük
Necmi kommt mit falschen Papieren an die Schule und offenbart nach
einer Weile der Hababam Klasse seine echte Identität und sie
beginnen zusammen gegen Bedri, den Irren,vorzugehen. Im Klassenzimmer
lernen wir verschiedene neue Charaktere kennen. Da wäre der
Schönling und Casanova der Klasse Emre, der Bohrer (M. Ali
Alabora), der jede Nacht, nachdem die anderen zu Bett gehen,
ausreißt und erst im Morgengrauen zurückkehrt. Seine
Klassenkameraden halten ihn für einen Schürzenjäger und
erwarten mit Spannung von seine Abenteuern zu hören. Emres
Freundin Arzu, in die er unsterblich verliebt ist, verkleidet sich als
Junge und meldet sich an der Schule an, um in Erfahrung zu bringen, was
Emre so treibt, wenn er nicht mit ihr zusammen ist. Ercü (Safak
Sezer), genannt der Spion, ist der Sohn des Schuleigentümers und
besucht auch die chaotische Klasse. Er ist Arzus größter
Helfer, die den Spitznamen Ismail das Mädchen bekommt. Die
Ereignisse überschlagen sich mit der Bekanntgabe des Irren Bedri,
daß er die Schule verkauft hat. Eine riesengroße
Überraschung erwartet alle.
Urteile:
cinema: In der
türkischen Klamotte feiern Pennälerscherze Urstände.
(2/4)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
50/100 (2
Bewertungen)
Montags
in der Sonne
(Los Lunes al Sol)
http://www.montags-in-der-sonne.de/
(Spanien 2002)
Genre:
Drama
Produzenten: Elías Querejeta, Jaume Roures
Regie: Fernando
Léon de Aranoa
Musik: Lucio Godoy
Darsteller: Javier Bardem, Luis Tosar, José Angel Egido, Nieve
de Medina
Laufzeit:
113 Minuten
Story:
Vigo,
Hafenstadt im Norden der spanischen Atlantikküste. Die
großen Zeiten der Schiffsindustrie sind vorbei, die
Auseinandersetzungen um den Erhalt der Arbeitsplätze verloren. Die
Werften liegen verlassen in bester Küstenlage.
Bulldozer rollen an, um Platz zu schaffen für rentable Neubauten.
Für die Werftarbeiter von einst hat längst ein anderes Leben
begonnen.
Jeden Tag nimmt der arbeitslose Werftarbeiter Santa zusammen mit
ehemaligen Kollegen die Fähre über die Bucht von Vigo. Da ist
Lino, der kaum noch an eine neue Chance glaubt und doch die meiste Zeit
in den Vorzimmern der Personalbüros verbringt, trotzig und
nervös zwischen jugendlichen Mitbewerbern. José, mit knapp
vierzig der Jüngste der Gruppe, kann sich nur schwer damit
abfinden, dass seine Frau Ana mit ihrer
Arbeit für das Familieneinkommen sorgt. Amador, der immer im Naval
zu
finden ist, der Kneipe des früheren Kollegen Rico. Amadors Frau
ist fort,
bei ihrer kranken Mutter, man weiß nichts Genaues. Sergej, der
früher
Kosmonaut in der Sowjetunion war, bevor es ihn nach Vigo verschlagen
hat.
Und Santa selbst, der trotzige Rebell mit der großen Klappe, ein
Frauenheld
mit Watschelgang, rüde und herzlich, der sich weigert, das
Bußgeld
für die bei den Protesten gegen die Werftenschließung
eingeworfene
Strassenlampe zu bezahlen. Alle zusammen reihen sich ein in die
Schlange
auf dem Arbeitsamt, treffen sich auf ein Glas in Ricos Bar, reden von
damals
und von heute, vom Leben, wie es ist, wie es wird, wie es hätte
sein
können.
Was passiert, wenn nichts passiert? Wenn man nichts zu tun hat? Dann
geht es um Alles. Das Nichts wird zum Abenteuer. Entscheidungen
müssen getroffen werden, so oder so, jeden Tag. Die grauen Haare
schwarz färben, um jünger zu wirken? Beim eigenen Sohn
Computer-Unterricht nehmen? Den mitleidigen Blick des Sachbearbeiters
auf der Bank ertragen? Sich hinter der gekränkten Männerehre
verstecken oder Ana unterstützen, die jeden Tag in der Fischfabrik
steht? Sich mit Reina anlegen, der als Objektschützer beim
Stadionumbau von Celta Vigo kostenlose Fußballabende garantiert?
Die Entschädigung für die Straßenlampe bezahlen oder
aufrecht die Haftstrafe antreten? Sehen, was Amador macht der schon
seit Tagen nicht mehr in Ricos Kneipe aufgetaucht ist?
Urteile:
Widescreen:
Tragikomödie, die ähnlich wie "Alles oder Nichts" oder
"Brassed Off" das triste Leben von Arbeitslosen mit viel warmherziger,
wenn auch nicht ganz so brüllender Komik beleuchtet. (2/4)
cinema: Spanische Tragikomödie über arbeitsloe
Werftarbeiter. (2/4)
Rolling Stone: Bewegende Alltagsszenen über arbeitslose
Werftarbeiter, die gegen Frustration und um Zuversicht ringen. (6/8)
TV Movie: Toll gespielt. (2/2)
TV Spielfilm: Bedrückende Tragikomödie, die beim
Filmfestival von San Sebastian 2002 gewann. (2/2)
TV Today: Mitfühlend und voller Humor erzählt der
bewegende kleine Film aus Spanien von Freundschaft und Solidarität
in schweren Zeiten. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 78/100 (12 Bewertungen)
NeuFundLand
http://www.neufundland-derfilm.de/
(Deutschland 2002)
Genre:
Drama
Produzenten: Dieter Zeppenfeld
Regie: Georg Maas
Musik: Uli Maas
Darsteller:
Jochen Nickel, Anna Loos, Axel Prahl
Laufzeit:
95 Minuten
Story:
Einige
Zeit nach dem frühen und plötzlichen Tod seiner Frau, bricht
der Kölner Feinmechaniker Robert zu einem neuen Anfang auf. Er
investiert all seine Ersparnisse in den Kauf einer großen Menge
von Münzfernrohren, die er im deutschen Osten aufstellen will.
Robert meint, es gibt viel mehr zu entdecken, als man landläufig
glaubt.
In Sachsen lernt er Christiane kennen, die Roberts toter Frau
verblüffend ähnlich sieht. Robert fühlt sich deswegen
stark von ihr angezogen. Christiane reist ebenfalls herum, um
Passfoto-Automaten zu warten und zu kontrollieren. Daneben verfolgt sie
hartnäckig einen geheimen Plan.
Urteile:
Widescreen: So absurd sich
die Geschichte stellenweise entwickelt, so alltäglich und vertraut
kommt sie einem vor. Die Welt der Figuren ist voller Melancholie, Witz,
Zufälle und Charme. Dennoch ist der Streifen nur etwas für
Freunde der leisen, unspektakulären Filme. (2/4)
cinema: Das Roadmovie in Moll passt zur Jahreszeit. Nach dem
Kino empfehlen wir einen Glühwein. (2/4)
TV Movie: Langatmig. (1/2)
TV Spielfilm: Charmante, mehrfach ausgezeichnete
ZDF-ORB-Koproduktion aus der "Ostwind"-Reihe. (2/2)
TV Today: Versponnene Story, sensibel gefilmt. (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
63/100 (6 Bewertungen)
Osama
http://www.osama-derfilm.de/
(Afghanistan/Irland/Japan 2003)
Genre:
Drama
Produzenten: Siamak Alageh Band, Abubakr Atef
Regie: Siddiq
Barmak
Musik: Mohammad Reza Darwishi
Darsteller:
Marina Golbahari, Mohmaad Nadre Khwaja, Mohmmad Arif Herati, Zubaida
Sahar, Hamida Refah
Laufzeit:
83 Minuten
Trailer: http://www.osama-derfilm.de/trailer.htm
Story:
Nach
der Machtübernahme durch die Taliban stehen in Afghanistan
tausende
Witwen und alleinstehende Frauen vor einem unüberwindlichen
Problem:
Wie sollen sie ihren Lebensunterhalt verdienen, wenn sie nur in
Begleitung
männlicher Verwandter das Haus verlassen dürfen?
Eine Mutter beschließt, ihre 12-jährige Tochter als Sohn zu
verkleiden, damit sie sie zu ihrer Arbeit begleitet. Als die Mutter
ihre
Arbeit verliert, muss das Mädchen die Familie ernähren. Als
„Junge“
fängt sie an für einen Milchmann zu arbeiten, der mit dem im
Krieg
gefallenen Vater der Familie befreundet war.
Durch die Verkleidung ist das Mädchen gezwungen, an den
religiösen Riten der Männer teilzunehmen und die Koranschule
zu besuchen. Doch
die männlichen Verhaltensweisen sind ihr fremd. Und die Furcht vor
der
Enttarnung wächst mit jedem Tag.
Urteile:
Widescreen: Mit schlichter
Poesie und elektrisierender Spannung inszenierte Barmak einen Film, der
vor wenigen Jahren noch völlig unmöglich gewesen wäre -
und deshalb heute umso sehenswerter ist. (3/4)
cinema: Simple, kraftvolle Bilder machen aus der packenden
Geschichte den perfekten Anschauungsunterricht über eine kaum
vergangene Ära in einem gar nicht so weit entfernten Land. (3/4)
TV Movie: Packend, aufwühlend, gut. (2/2)
TV Spielfilm: Sehenswertes Menschenrechtsdrama. (2/2)
TV Today: Düstere Story, stark gefilmt. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 76/100 (12 Bewertungen)
Rot und Blau
http://www.academy-films.com/deutsch/neuefilme/20031030133619.html
(Deutschland 2002)
Genre:
Drama
Produzenten: Rudolf Thome
Regie: Rudolf Thome
Musik: Wolfgang Böhmer
Darsteller:
Hannelore Elsner, Serpil Turhan, Karl Kranzkowski, Adriana Altaras,
Hanns Zischler
Laufzeit:
112 Minuten
Trailer: http://www.academy-films.com/images/neuefilme/rotblau.mp4
Story:
Die Architektin
Barbara Bärenklau wollte eigentlich Rennfahrerin werden. Jetzt
entwirft sie
erfolgreich Siedlungen, Häuser: Stabilität, die mit ihrem
Leben
scheinbar übereinstimmt. Aber ein ICE kommt in Berlin an, mit
Ilke,
Tochter aus einer früheren Ehe. Nach zwanzig Jahren findet sie
dank
der Hilfe eines mit mysteriösen Kontakten gesegneten
Privatdetektivs ihre Mutter wieder. Sie betritt Barbaras Haus, ihr
Leben, ihre jetzige Familie, ohne diese zunächst aus der Ruhe zu
bringen. Aber dann nimmt auch noch
der Privatdetektiv ein Stück von Barbaras Leben in Anspruch, und
das
Gleichgewicht gerät endgültig ins Schwanken. Ihrer bis dahin
ignorierten
Vergangenheit muss jetzt ins Auge gesehen werden.
Urteile:
Widescreen: Der Zuschauer
darf über ein realitätsfernes Figurenkabinett staunen, dessen
haarsträubende Schicksalsfügungen in dröge Dialoge
eingebettet sind. Sogar Hannelore Elsner vermag diesen Film nicht zu
retten. (0/4)
cinema: Stark: Hannelore Elsner als Mutter, die ihrer Tochter
nach 20 Jahren wieder begegnet. (2/4)
Rolling Stone: Abgegriffenes Thema, dem weder Regie noch
Darsteller etwas Neues hinzufügen können. (3/8)
Hörzu: Die müde
Geschichte
um eine Architektin, der eine verloren geglaubte Tovcter ins Leben
platzt,
kann selbst Hannelore Elsner nicht retten. (0/3)
TV Movie: Leise, engagiert und intensiv. (2/2)
TV Spielfilm: Auf Dauer doch sehr anstrengendes
Mutter-Tochter-Konfliktdrama. (1/2)
TV Today: Etwas konfus und mit unnötigem Krimi-Nebenplot,
aber einfühlsam gespielt. (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 42/100 (10 Bewertungen)