popkulturjunkie-meta-kritik
- alle kino-neustarts im spiegel der deutschen filmkritik
22. Januar 2004 - 8 Neustarts
Ararat
http://www.koolfilm.de/ararat/ararat.php4
(Kanada
2002)
Genre: Drama
Produzenten: Robert Lantos, Atom Egoyan
Regie: Atom Egoyan
Musik: Mychael Danna
Darsteller: David Alpay, Charles Aznavour, Arsinée Khanjian,
Christopher Plummer, Marie-Josée Croze
Laufzeit: 116 Minuten
Trailer: http://www.apple.com/trailers/miramax/ararat.html
Story:
In ARARAT kreuzen sich die Pfade zweier zerbrechender Familien.
Der
junge Raffi (David Alpay) wird an der kanadischen Grenze
vom Zollbeamten David (Christopher Plummer) mit Filmbüchsen aus
der
Türkei und einem Geheimnis aufgehalten. Hat er wirklich Aufnahmen
für
einen Film mitgebracht, der gerade in Toronto gedreht
wird? Der alte
Mann am Vorabend der Pensionierung will wissen, was Raffi verbirgt...
Vor dem Hintergrund des Verhörs entfalten sich die
Geschichten von
Liebe und Hass, Vorwurf und Verleugnung im Schoß der Familien, im
Schatten der Mutter Ani (Arsinée Khanjian), die lieber das
Werk des grossen Malers Arshile Gorky erklärt als den Tod des
Vaters,
und Davids, der sich mit dem Liebhaber seines Sohns nicht abfinden
will. Über allem spukt die Erinnerung an ein untergegangenes Volk:
Der
Film, den der alte armenische Regisseur Saroyan (Charles Aznavour)
dreht, will der Welt den abgestrittenen Völkermord an den
Armeniern im
Jahre 1915 vor Augen führen - im Stil Hollywoods! Bruchlos durch
Zeiten
und Räume wechselnd erzählt Kanadas Meisterregisseur
armenischer
Abstammung Atom Egoyan von der schwierigen Suche nach Wahrheit und
Versöhnung.
Urteile:
Widescreen: Zentrales
Element dieses virtuosen Puzzles aus Familienbanden, Wahrheitssuche,
Vergangenheitsbewältigung und historischen Ereignissen ist der
Völkermord, der bis heute von türkischer Seite nicht
anerkannt wird. Der Streifen springt übergangslos zwischen
Vergangenheit und Gegenwart hin und her, löst die anfänglich
aufgebaute Spannung aber unzureichend auf. (2/4)
cinema:
Virtuos jongliert Egoyan mit Figuren und Zeitebenen - und verzettelt
sich so gut wie nie. Mit "Ararat" gelingt ihm ein erschütterndes
Werk
über ein vergessenes Kapitel europäischer Geschichte. (3/4)
Rolling
Stone: Visuell brillant, inhaltlich schwierig. (5/8)
TV
Movie: Harter Film,
zäh erzählt. (1/2)
TV Spielfilm: Kompliziert in mehreren Zeitebenen und
Handlungssträngen erzähltes Familiendrama des
kanadisch-armenischen Filmemachers Egoyan ("Exotica") (2/2)
TV Today: Komplexes, aber
überfrachtetes Drama von Atom Egoyan. (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
61/100 (12 Bewertungen)
Eierdiebe
http://www.entertainmentkombinat.de/eierdiebe/
(Deutschand
2003)
Genre:
Komödie/Drama
Produzenten: Oliver Huzly, Reinhard Klooss, Kai May
Regie: Robert Schwentke
Musik: Martin Todsharow
Darsteller: Wotan Wilke Möhring, Janek Rieke, Antoine Monot Jr.,
Julia Hummer, Alexander Beyer
Laufzeit: 88 Minuten
Trailer: http://www.entertainmentkombinat.de/eierdiebe/
Story:
Martin Schwarz (Wotan Wilke Möhring) ist der Stolz
seiner Eltern. Ein Überflieger, ganz im Gegensatz zu seinem Bruder
Roman
(Alexander Beyer). Gerade von einem Studienaufenthalt in den USA nach
Hause
zurückgekehrt, bricht Martin beim Weinholen im Keller
plötzlich zusammen.
Diagnose: Hodenkrebs. Als die Ärzte ihm nach der Entfernung des
ersten Hodens
zu einer Totaloperation raten, beschließt Martin, um die ihm
verbliebene
Männlichkeit zu kämpfen und eine Chemotherapie zu machen.
Schicksalsgenossen im
Krankenhaus sind Nickel (Janek Rieke), Harry (Antoine Monot, Jr.) und
Susanne
(Julia Hummer), die sich lieber bei den Jungs als auf der Frauenstation
aufhält
und in die alle ein bisschen verliebt sind.
Nach einigen Frotzeleien über
sein verloren
gegangenes ‚Ei’, beschließt Martin mit Nickel, Harry und Susanne
die Reste
seiner teilamputierten Männlichkeit zurückzuerobern. Der Weg
führt direkt in
die Pathologie, zunächst jedoch ohne Erfolg. Doch aufgeschoben ist
nicht
aufgehoben, denn eines haben die Vier ganz gewiss nicht, und das ist
Zeit.
Urteile:
Widescreen:
Es verirren sich zwar einige übereifrige Gags oder alberne
Klischees allzu tief unter die Gürtellinie, dennoch dürfte
Schwentke die Lacher auf seiner Seite haben. (2/4)
cinema:
Man lacht, man weint, man schüttelt ungläubig den Kopf: Da
wagt sich
ein deutscher Filmemacher tatsächlich auf den schmalen Grat
zwischen
makabren Gags und wahrhaftigen Gefühlen - und stürzt nicht
ab. (3/4)
Prinz: Steckt so voller
Situationskomik und bitterbösem Humor, dass man oft Tränen
lacht. Wenn die Scherze unter der Gürtellinie treffen, dann liegt
das an der Anatomie. Doch pietätlos ist "Eierdiebe" nie, denn
Schwentke findet stets die schwierige Balance zwischen anrührendem
Drama und schwarzer Komödie. (4/5)
TV Movie: Erschütternd
und zugleich witzig. (2/2)
TV Spielfilm: Regisseur
Schwentke ("Tattoo") wollte einen "lebensbejahenen Film über den
Tod" drehen, und das ist ihm gelungen. Selten waren Witz und Wahnsinn,
Leben und Leid so nah beisammen und wurden so authentisch
rübergebracht. (2/2)
TV Today: Toll besetzt und
ohne Angst vor Konventionsbruch inszeniert, erweist sich dieser
cineastische Hospital-Aufenthalt als Erlebnis. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
73/100 (10 Bewertungen)
Die Geistervilla (The Haunted Mansion)
http://www.movie.de/movie_start.php?id=169
(USA
2003)
Genre: Komödie/Fantasy
Produzent: Don Hahn, Andrew Gunn
Regie: Rob Minkoff
Musik: Mark Mancina
Darsteller: Eddie Murphy, Terence Stamp, Jennifer Tilly, Wallace Shawn,
Nathaniel Parker
Laufzeit: 88 Minuten
Trailer: http://www.movie.de/common/templates/template_3/tbl_trailer.php?page=1
Story:
Jetzt schlägt’s 13! Als der
Immobilienmakler Jim Evers mit seiner Familie in einem unheimlichen
alten Haus landet, macht er widerwillig Bekanntschaft mit einigen
unwillkommenen Mitbewohnern, von denen nicht alle mehr am Leben sind.
Mit Hilfe der Wahrsagerin Madame Leota und drei verrückten
Geistern stellen sich Jim, seine Frau und ihre Kids der Aufgabe,
doppelten Böden, finsteren Geheimgängen, verzauberten
Räumen und lebendigen Gemälden zu trotzen. Denn nur so
lässt sich ein jahrhundertealter Fluch brechen, bevor die alte
Wanduhr endgültig 13 schlägt.
Urteile:
Widescreen:
Das Ganze ist ein harmloser, kindgerechter Gruselspaß für
die ganze Familie, der bis auf ein paar (ziemlich eklige) Tote aus
einer Gruft ohne allzu schreckliche Schockeffekte daherkommt. Mit
einigen netten Spezialeffekten ausgestattet, wirkt die Handlung
allerdings auf Leute, die in dieser Hinsicht schon einiges gesehen
haben, ein wenig ideenlos. (2/4)
cinema:
Der amüsante Geisterklamauk betreibt keinen
Spezialeffekte-Overkill,
sondern unterhält mit netten Einfällen, dezentem
Eddie-Murphy-Slapstick
und einer bizarren Liebesgeschichte. Sicher, die Zielgruppe liegt
irgendwo zwischen 12 und 13 Jahren. Na und? (2/4)
Rolling Stone: Typische
Disney-Familienkomödie, immerhin mit ausgezeichneten Effekten.
(3/8)
Prinz: Schlichtes
Gruselgekasper mit einem Haufen Gespenster, jeder Menge Spezialeffekte
une Eddie Murphy als Immobilienmakler, der mit seiner Familie
übernatürlich klamaukige Geisterstunden in einer Spukvilla
erlebt. (1/5)
Hörzu: Netter
Familienspaß von Disney. (1/3)
TV Movie: Kein Klischee
erschien Regisseur Rob Minkoff ("Stuart Little") zu abgegriffen, um
unter enormem tricktechnischen Einsatz nicht doch noch verwurstet zu
werden. Resultat: ein kurzweiliger Horrorspaß mit einem
erfreulich zurückhaltenden Eddie Murphy. Der hält zur
Abwechslung mal die Klappe und konzentriert sich mehr aufs
Grimassenschneiden. Das kann er wirklich gut. (2/2)
musikexpress: Wird es Eddie Murphy nicht langsam zu blöd?
Einst der schrfzüngigste Komiker weit und breit, heute der
drollige Onkel in drittklassigem Family-Entertainment-Müll.
Neueste Folge: "Die Geistervilla" (wie "Fluch der Karibik" basierend
auf einem Ride in Disneyland), ein Haufen seelenloser Effekteklimbim
vor dem Herrn. (2/10)
TV Spielfilm: Letztlich
gleicht "Die Geistervilla" eh einer Geisterbahn: Es gibt ein paar
Schrecksekunden, viel Langeweile, und hinterher wird gegrübelt, ob
man sich das Geld fürs Ticket nicht hätte sparen können.
(1/2)
TV
Today: Die Idee zu dem Disney-Machwerk geht auf eine Geisterbahn in
Disney World zurück, und das merkt man dem Film an: Ab und zu
gibt's ein paar amüsante Effekte, insgesamt ist es eine öde
Fahrt im Dustern. (0/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
41/100 (27 Bewertungen)
Mona Lisas Lächeln (Mona Lisa Smile)
http://www.mona-lisas-laecheln.de/
(USA 2003)
Genre: Drama
Produzent: Elaine Goldsmith-Thomas, Deborah Schindler, Paul Schiff
Regie: Mike Newell
Musik: Rachel Portman
Darsteller: Julia Roberts, Kirsten Dunst, Julia Stiles, Maggie
Gyllenhaal, Ginnifer Goodwin
Laufzeit:
115 Minuten
Trailer: http://www.mona-lisas-laecheln.de/content/trailer.html
Story:
Massachusetts, 1953: Die frei
denkende Berkeley-Absolventin Katherine Watson (Julia Roberts) tritt am
renommierten Wellesley-Mädchen-College eine Stelle als Dozentin
für Kunstgeschichte an. Schon bald nach ihrer Ankunft sieht sie
sich mit engstirniger Moral, erzkonservativen Sitten und erstickenden
Konventionen konfrontiert: Als Katherine versucht, die
traditionsbewussten jungen Mädchen zu unabhängigem Denken und
zur Entfaltung ihrer individuellen Talente zu ermutigen,
stößt sie schnell auf den Widerstand der Fakultät – und
einer ihrer Schülerinnen, Betty Warren (Kirsten Dunst). Die frisch
verheiratete Studentin wird zur entschlossenen Gegnerin, als Katherine
deren beste Freundin Joan Brandwyn (Julia Stiles) dabei
unterstützt, sich an der Yale Law School zu bewerben. Zugleich
findet die intelligente und rebellische Giselle Levy (Maggie
Gyllenhaal) ein lang vermisstes Vorbild in ihrer modernen und
selbstbewussten Lehrerin.
In einer Gesellschaft, die allen vorgibt, was sie zu denken und wie sie
zu leben haben, zeigt Katherine den Mädchen, dass das Leben mehr
zu bieten hat als die Rolle der Hausfrau und Mutter. Doch im Laufe der
Zeit und ihrer Bemühungen um die Emanzipation der Heranwachsenden
muss sich Katherine eingestehen, dass sie selbst lange nicht so
unabhängig ist, wie sie glaubte.
Urteile:
Widescreen:
Die Idee zum Film erinnert stark an "Der Club der toten Dichter".
Trotzdem ist dieser Einblick in die verschiedenen Frauenschicksale
nicht nur für das weibliche Publikum sehenswert, denn er stellt
typische Frauenprobleme der damaligen Zeit mit viel Spannung, einer
Prise Humor und sehr viel Tiefgang dar. (3/4)
cinema:
Lieblicher Unterricht in Herzensbildung, so reizend wie Julias
Lächeln - und so belanglos. (2/4)
Rolling
Stone: Am Ende entpuppt sich die Rebellion als Schmonzette
über eine Frau, die auch nur die große Liebe sucht...
Kirsten Dunst, Julia Stiles und Maggie Gyllenhaal ("Secretary" spielen
immerhin mit Elan. (3/8)
Prinz: Julia Roberts lehrt
Mädchen Emanzipation: nett und sympathisch. (3/5)
Hörzu: Der toll
ausgestattete Film ist leider arg gekünstelt und trifft nicht
immer den Nerv. (1/3)
TV Movie: "Vier Hochzeiten und ein Todesfall"-Regisseur Mike
Newell reichert die Geschichte geschickt mit bewegenden, emotions- udn
konfliktgeladenen Momenten an, in denen Julia Roberts glänzen
kann. Der Superstar lässt Hollywoods weiblichem Top-Nachwuchs aber
genügend Raum, ebenfalls zu überzeugen. Starke Frauen, von
denen auch Männer lernen können. (2/2)
musikexpress: Derart auf
Hochglanz poliert, dass dem Film einfach die Luft zum Atmen fehlt.
Soviel Patina hatten die 50er nicht einmal im Kino der 50er. Julia
Roberts (in ihrer ersten Hauptrolle seit "Erin Brockovich") und ihre
Schülerinnen agieren wie im Vakkum, weil der nötige
Handlungsspielraum bereits von "Der Club der toten Dichter" (gleicher
Film, nur viel besser) belegt ist. Da kann einem das Lächeln
vergehen. (3/10)
TV Spielfilm: "Mona Lisas
Lächeln" ist ein Film, der überrascht - positiv wie negativ.
In der Tradition von "Der Club der toten Dichter" schlägt
Regisseur Newell, der gerade den vierten Harry-Potter-Film plant,
ständig Haken, um doch auf eingefahrene Wege zurückzukehren.
Sein Pluspunkt ist die Besetzung, vor allem Maggie Gyllenhaal, die aus
der dankbarsten, weil saftigsten Rolle das meiste macht - und
natürlich "Pretty Woman" herself, Julia Roberts. (2/2)
Max: Eine nur mäßige, feministische Variante des
Kultfilms "Der Club der toten Dichter". (2/4)
TV Today: Das stilvoll ausgestattete 50er-Jahre-Drama ist voller
süffisanter Dialoge und hat eine hervorragende Riege von
Jungschauspielerinnen zu bieten, bleibt aber immer schön an der
Oberfläche. (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
62/100 (34 Bewertungen)
Paycheck - Die
Abrechnung (Paycheck)
http://movies.uip.de/paycheck/
(USA
2003)
Genre:
Thriller/Science Fiction
Produzent: John Davis, Michael Hackett, John Woo, Terence Chang
Regie: John Woo
Musik: John Powell
Darsteller: Ben Affleck, Aaron Eckhart, Uma Thurman, Paul Giamatti,
Colm Feore
Laufzeit:
119 Minuten
Trailer: http://trailer.uip.de/paycheck/trailer.html
Story:
Auf
der Grundlage der Short Story von Philip K. Dick erzählt
"Paycheck" die Geschichte des genialen Elektrotechnikers Michael
Jennings (Ben Affleck), der sich auf Projekte für High-Tech-Firmen
spezialisiert hat. Jedes Mal, wenn er einen Job beendet hat, wird sein
Gedächtnis gelöscht, damit er keine Betriebsgeheimnisse
verraten kann. Jennings verdient sehr gut, und er erwartet für
sein jüngstes Fünf-Jahres-Projekt 90 Millionen Dollar. Als er
jedoch seinen Job erledigt hat, bekommt er anstatt eines dicken Schecks
einen Umschlag mit wahllosen gegenständen. Man sagt ihm, er habe
freiwillig auf jegliche Bezahlung verzichtet. Da sein Gedächtnis
wie gewöhnlich gelöscht wurde, kann sich Jennings nicht
verteidigen, bis er schließlich entdeckt, dass die
Gegenstände Schlüssel zu seiner Vergangenheit sind. Mit der
Hilfe von Rachel (Uma Thurman), der Frau, mit der er seit drei Jahren
zusammen arbeitet und die er liebt, beginnt Jennings nun einen Wettlauf
mit der Zeit. Er muss die Bruchstücke seiner Vergangenheit
zusammensetzen, bevor ihn seine einstigen Auftraggeber umbringen lassen.
Urteile:
Widescreen: Zu Beginn wird
reichlich Spannung aufgebaut, die in dem Moment auf die Spitze
getrieben wird, als Michael Jennings die grundsätzliche Bedeutung
der Gegnstände in dem Umschlag erkennt, ohne genau zu wissen, wann
und wie er sie einsetzen muss. Leider liegt das Hauptaugenmerk in der
Folgezeit ein wenig zu sehr auf Action pur. So wird der intelligente
Gedanke, der hinter der Stroy steckt, nicht komplett zu Ende gedacht
und lässt am Schluss für die Zuschauer, die gerne um die Ecke
denken, einige Fragen unbeantwortet. Wer allerdings den Thrill in Form
von rasanten Verfolgungsjagden, harten Zweikämpfen und reichlich
Explosionen sucht, wird bei diesem Kinobesuch mit Sicherheit ordentlich
zufrieden gestellt werden. (2/4)
cinema: Die
Grundkonstellation der Philip-K.-Dick-Verfilmung spielt mit Motiven von
Hitchcocks "Der unsichtbare Dritte", die mit John-Woo-typischen
Actioneinlagen und einigen netten Effekten aufgemöbelt werden.
Doch das Skript von "Lara Croft"-Autor Dean Georgaris neigt zu
selbstreferenziellen Wiederholungen, und auch Uma Thurman bleibt in der
Rolle von Jennings' Gespielin Rachel ungewohnt blass. Ein Film wie eine
Auftragsarbeit. (2/4)
Prinz: Futuristische Action
ohne Anspruch mit Ben Affleck im
Anzug. (2/5)
Hörzu: Der Film ist
dank Regisseur John Woo ("Im Körper des Feindes") schnell und
actionreich. Die Kombination Ben Affleck/Uma Thurman funktioniert, udn
Fans des Genres kommen garantiert voll auf ihre Kosten. (2/3)
TV Movie:
Hongkong-Regisseur John Woo ist bekannt für mit viel Kunstblut
arrangierte Schießereien. Hier hält er sich damit
zurück, zeigt trotzdem starke, ideenreiche Action ohne
übertriebenen digitalen Firlefanz! Mit präzisem Tempo und
perfekter Kameraästethik erzählt er eine in jeder Sekunde
fesselnde Story, die sich bewusst an Alfred Hitchcocks "Der unsichtbare
Dritte" (1959( anlehnt. Da nimmt man sogar den blassen Ben Affleck in
Kauf. (2/2)
musikexpress: Leider wirkt
all das nur wie ein absurder Abklatsch des behäbigen
Schwarzenegger-Vehikels "The Sixth Day". Nur Woos solides Handwerk
rettet diesen Film, dern man schnell vergessen sollte und wird. (2/10)
TV Spielfilm: Zwischen
Kubrick und Kafka, Hitchcock und H.G. Wells siedelt "Face/Off"-Macher
Woo seinen zu Beginn sehr rasanten Sci-Fi-Actionthriller an. Ganz ernst
gemeint ist das nicht, ganz gelungen aber auch nicht. Streckenweise
wirkt's sogar sehr billig, im Gegensatz zu Afflecks "Paycheck": Der lag
bei 15 Millionen Dollar. (1/2)
TV
Today: Woos Film funktioniert als Popcorn-Kino mit Comic-Appeal,
bei dem man besser nichts hinterfragt. Doch gemessen daran, dass aus
den paranoiden Visionen des SF-Kultautors Philip K. Dick Meisterwerke
wie "Blade Runner" und "Minority Report" hervorgegangen sind, fehlen
Kraft, Tiefe und Finesse. Affleck agiert gewohnt blass und fad, aber an
der rasanten Action gibt es nichts zu meckern. (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
57/100 (21
Bewertungen)
Rana's Wedding (Jerusalem,
another day)
(Al Qods Fee Yom Akhar)
http://www.mec-film.de/pages/de/film/rana/rana-1.htm
(Niederlande/Palästina 2002)
Genre:
Drama
Produzenten: Bero Beyer, George Ibrahim
Regie:
Hany Abu-Assad
Musik: Mariecke van der Linden, Bashar Abd Rabbou
Darsteller: Clara Khoury, Khalifa Natour, Ismael Dabbag, Walid Abed
Elsalem, Sami Metwasi
Laufzeit:
90 Minuten
Story:
RANA’S WEDDING ist ein Liebesfilm,
der kurz vor dem israelischen
Einmarsch in die besetzten palästinensischen Gebiete spielt. Rana,
eine
junge palästinensische Frau stiehlt sich bei Morgengrauen aus dem
Haus
ihres Vaters, um nach ihrem heimlichen Geliebten Khalil zu suchen.
Ihr Vater will sie an jenem Tag mit ins Ausland nehmen, um sie von dem
jungen Mann zu trennen – es sei denn sie wählt einen
Bräutigam von der
Liste, die der Vater ihr aushändigt. Rana will mit ihrem Freund in
Ost-Jerusalem bleiben und hat nur zehn Stunden Zeit, ihn im Chaos der
besetzten Stadt zu finden, die Hochzeit vorzubereiten und ihren Vater
mit vollendeten Tatsachen zu konfrontieren – so wie er es mit ihr
gemacht hat.
Wir folgen Rana wie sie durch die
Stadt zieht und bekommen einen Eindruck von ihren Gefühlen und
Zweifeln, die von der bizarren Kriegssituation angefacht werden sowie
ihrem vergleichsweise banalen Versuch, noch am selben Tag zu heiraten.
Dennoch, die entschlossene Rana stellt sich ihren Ängsten,
entschließt
sich, niemanden ihr Leben kontrollieren zu lassen und setzt alles dran,
die Zustimmung ihres Vaters zu bekommen.
Urteile:
Widescreen:
In zähem Erzähltempo wird ein erschütterndes Bild von
den alltäglichen Schwierigkeiten gezeigt, mit denen die Menschen
in Ostjerusalem und Ramallah alltäglich in den Krisengebieten zu
kämpfen haben. Obwohl Regisseur Hany Abu-Assad das brisante Thema
polarisierend inszeniert, steht am Ende doch die Hoffnung. (1/4)
cinema: Die bittere Kritik
am Nahost-Konflikt wird ein wenig mit Kinokitsch-Zuckcerguss
versüßt. (3/4)
TV Movie: Stark! (2/2)
TV Today: (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
65/100 (6 Bewertungen)
Die Träumer (The Dreamers)
http://www.concorde-film.de/
(Großbritannien/Frankreich/Italien
2003)
Genre:
Drama
Produzenten: Jeremy Thomas
Regie:
Bernardo Bertolucci
Darsteller: Michael Pitt, Eva Green,
Louis Garrel, Robin Renucci, Anna Chancellor
Laufzeit:
114 Minuten
Trailer: http://www.concorde-film.de/trailer_0233/index.html
Story:
Paris
1968: Zeit des Aufbruchs und der Utopie, der Hoffnung, die Welt
verändern zu können. Aber auch Hochzeit der Cinéasten,
die Abend für Abend wie süchtig in der
Cinémathèque Francaise Filme aus dem alten Hollywood und
der Nouvelle Vague verschlingen. Das wahre Leben findet auf der
Leinwand statt! Als de Gaulles Kulturminister André Malraux den
beliebten Leiter der Cinémathèque, Henri Langlois,
entlässt, kommt es zu ersten Demonstrationen. Auch Theo (Louis
Garrel), seine Zwillingsschwester Isabelle (Eva Green) und der junge,
schüchterne Amerikaner Matthew (Michael Pitt) mischen sich unter
die friedlich Protestierenden. Da die Eltern der Geschwister für
ein paar Wochen ans Meer fahren, ziehen sich die Drei in die
große Altbauwohnung im Quartier Latin zurück und beginnen
ein harmloses Film-Ratequiz, das sich peu à peu in ein
gefährliches Spiel um Lust und Begierde wandelt. Es gibt weder
Tabus noch Pardon in dieser "Ménage à trois", die
Träumer überschreiten die Grenzen bürgerlicher Moral,
stellen in ihrer hermetisch abgeschlossenen Welt eigene Regeln auf.
Ohne sich darum zu kümmern, was draußen passiert, lieben und
quälen sie sich, entdecken die Freiheit der Sexualität,
entblößen nicht nur ihren Körper, sondern auch die
Seele. Erst ein Stein, der durchs Fenster fliegt, holt sie in die
Wirklichkeit zurück. Zu jungen Erwachsenen gereift, verlassen das
Haus und reihen sich spontan ein in die Demonstrantenschar,
stürzen sich in den Straßenkampf. Unter dem Pflaster liegt
der Strand...
Urteile:
Widescreen:
Bertolucci zeichnet ein verstörendes Bild unserer
Elterngeneration, das sich zum größten Teil um den sexuellen
Aufbruch dreht. Handwerklich großartig umgesetzt, sättigt er
das kulturell interessierte Publikum mit Leichtigkeit. Für
Filmfans wegen der zeitierten Klassiker ein Tipp, ansonsten aber auch
eher nur selbigen zu empfehlen. (2/4)
cinema: Unsympathische
Figuren in einem pseudo-tiefsinnigen Drama über
jungfräulichen Sex. Wer diesen Mai '68 aussitzen will, muss viel
Geduld haben. Mit sich selbst. Und erst recht mit Signor Bertolucci.
(1/4)
Rolling Stone: Sinnlich und
kokett zugleich macht Bertolucci mit den schönen, jungen Nackten
den Zuschauer gekonnt zum Voyeur, bis in den Kinotraum wieder die
Realität hineinbricht. (6/8)
Prinz: In diesem
Rückblick auf das Paris der 68er, wo sich zwei Geschwister mit
einem US-Boy vergnügen, spielen vor allem die Geschlechtsorgane
der Protagonisten wichtige Rollen. (1/5)
Hörzu: Kunstvolle Hommage an das französische Kino.
(2/3)
TV Movie: Aufwühlend.
(2/2)
musikexpress: Es ist die
wunderbarste Liebeserklärung an den Film, die man sich denken
kann. Nicht nur weil Bertolucci der vergessenen Tage des Cinematheque
Franciase gedenkt, sondern weil er seine Träumer Zuflucht in der
vorgestellten Welt des Films suchen lässt - wie das Publikum, das
sein Leben 35 Jahre nach 68 unentwegt mit den Bildern auf der Leinwand
abgleicht. (8/10)
TV Spielfilm: Zurück
ins Paris der 68er-Revolution führt der Italiener Bertolucci
"("Der Himmel über der Wüste") den Zuschauer mit seiner etwas
überfrachteten Dreiecksliebespolitgeschichte, frei nach dem
gleichnamigen Roman von Gilbert Adair. Für Fans. (1/2)
Max: Regisseur Bernardo Bertolucci ("Der letzte Kaiser")
erzählt von der Aufbruchstimmung einer Generation. Aber in seine
Nostalgie vom freien Leben mischt sich auch eine gehörige Portion
greise Schaulust. (2/4)
TV Today: Alles andere als
dröges Kopfkino - ein sinnlicher hypnotischer Film über eine
fragile Ménage à trois. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
75/100 (27 Bewertungen)
Zé - Heilung in den unsichtbaren Welten
http://www.ze-film.com/
(Schweiz/Brasilien/Deutschland 2002)
Genre:
Dokumentarfilm/Medizin
Produzenten: Kamal Musale, Sebastian Elsaesser
Regie:
Kamal Musale
Musik: Roger Baudet
Laufzeit:
90 Minuten
Story:
Ein Europäer folgt seinem Schicksal und kommt dabei in die Welt
des
paranormalen Heilens in Brasilien. Er trifft auf ein weites Spektrum
veränderter Bewußtseinszustände und nimmt uns mit auf
die Reise durch
Trance, Medialität und Inkorporation von Geistwesen. Dem
ungewöhnlichen
Umgang mit Krankheit und Schicksal, der Arbeit der Toten mit den
Lebenden und der Verwandlung von Verrücktheit in Heilkraft
versucht er,
als Psychotherapeut und Forscher unvoreingenommen zu begegnen und das
Erlebte von innen heraus zu verstehen. Dabei werden Konflikte und
wissende Felder spürbar, die auf das Wirken eines
Größeren hinweisen.
Der Film ist gleichermaßen eine Dokumentation verschiedener
Heiler und
eine Reise in die Welt des Unbekannten.
Urteile:
Widescreen:
Trotz der anspruchsvollen Auseinandersetzung mit dem Thema sollte man
sich auf zahlreiche blutige Szenen bei der brutalen Behandlung durch
die Wunderheiler einstellen. Nur für ein kleines Sparten-Publikum
interessant. (1/4)
cinema: Psychotherapeut
Sebastian Elsaesser hat in seinem Filmessay den Heilern neugierig auf
die Finger geschaut, versucht, die paranormalen Phänomene zu
erklären, und zeigt, wie sehr das Leben Glaubenssache ist. (2/4)
TV Movie: Träge. (1/2)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
42/100 (3 Bewertungen)