popkulturjunkie-meta-kritik
- alle kino-neustarts im spiegel der deutschen filmkritik
29.
Januar 2004 - 10 Neustarts
Before Night Falls
http://www.arsenalfilm.de/beforenightfalls/index2.html
(USA
2000)
Genre:
Drama
Produzent:
Jon Kilik
Regie:
Julian Schnabel
Musik:
Carter Burwell
Darsteller:
Javier Bardem, Olivier Martinez, Andrea Die Stefano, Johnny Depp, Sean
Penn, Michael Wincott
Laufzeit:
134 Minuten
Trailer:
http://www.finelinefeatures.com/sites/bnfalls/media/trailer_right.html
Story:
Basierend auf Reinaldo Arenas
Erzählungen und Gedichten, sowie auf seinen 1993 postum
publizierten Memoiren, reflektiert BEFORE NIGHT FALLS die
Schönheit, die Kraft und Mehrdeutigkeit von Arenas Schriften.
Es
ist gleichzeitig das lebendige Porträt eines ungeheuer
talentierten und empfindlichen Menschen, ein durchdringender Bericht
von politischer Repression, Verfolgung und Exil. Und nicht zuletzt ist
der Film ein Zeugnis der befreienden Kraft der Kunst, ihrer
Fähigkeit zur Konfrontation, Aufklärung und Transzendenz.
Maler
und Regisseur Julian Schnabel lässt das sinnesfreudige Havanna der
60er Jahre in üppigen, prachtvollen Tableaus auferstehen. Wir
begeben uns auf eine reich bebilderte Reise in das Leben und Werk eines
Mannes, dessen Suche nach Freiheit in künstlerischer, politischer
wie sexueller Hinsicht sich der Armut, Zensur, Verfolgung und dem Exil
widersetzt.
Arenas anfängliche Begeisterung für die kubanische Revolution
weicht der Desillusionierung aufgrund der harten Verfolgung, der er als
homosexueller Künstler in Castros Kuba ausgesetzt ist.
Urteile:
Widescreen: Schnabel erzählt Arenas' Geschichte geradlinig
und mitunter humorvoll in eindringlichen, teils brutalen und sehr
persönlichen Bildern. (2/4)
cinema: Oscar-nominiert: Javier Bardem als tragischer Dichter
aus Kuba. (3/4)
Rolling Stone: Mit
eindrucksvoller Emotionalität verkörpert Javier Bardem
("Perdita Durango", "Der Obrist und die Tänzerin") den
Schriftsteller Reinaldo Arenas in fiebrigen Bildern zwischen Lust und
Hölle. Mit Johnny Depp und Sean Penn in schrägen Nebenrollen
ist Schnabel ein intensives Porträt gelungen, dass aber leider oft
selbst ein Kunstwerk sein will. (4/8)
Prinz: Atmosphärische Bilder von Havanna, ein
großartiger Gastauftritt von Johnny Depp, doch sprunghaft
erzählt und oft langatmig. (2/5)
TV Movie: Überzeugt
nur optisch. (1/2)
TV Spielfilm: Faszinierende
Geschichte, bis in kleinste Rollen erlesen besetzt und gespielt. (2/2)
TV Today: Julian Schnabel ("Basquiat") drehte das
anrührende
Porträt des schwulen kubanischen Literaten Arenas (Javier Bardem),
der Zensur, Gefängnis und Exil durchleidet. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
67/100 (10 Bewertungen)
Deep Blue
http://www.deepblue-derfilm.de/
(Großbritannien/Deutschand
2003)
Genre:
Dokumentarfilm
Produzenten:
Alix Tidmarsh, Sophokles Tasioulis
Regie:
Alastair Fothergill, Andy Byatt
Musik:
George Fenton
Laufzeit:
90 Minuten
Trailer:
http://www.deepblue-derfilm.de/index2.html
Story:
Einzigartige
Einblicke in die Welt unserer Ozeane präsentiert DEEP
BLUE, ein visuell und akustisch beeindruckendes Leinwanderlebnis, das
während jahrelanger Dreharbeiten rund um den Globus entstanden
ist. Als
eines der außergewöhnlichsten und aufwändigsten
Projekte, die je im
Bereich des Dokumentarfilms realisiert wurden, zieht DEEP BLUE den
Zuschauer magisch hinein in das faszinierende Leben unter dem
Meeresspiegel. Die Reise führt von flachen Korallenriffen,
über die
unwirtlichen Küsten der Antarktis, in die Weiten des offenen
Meeres,
bis hin zu den tiefsten Tiefen der Ozeane, in die ewige Dunkelheit.
"Wir
nehmen den Zuschauer mit in eine Welt, die er noch nie zuvor
gesehen hat, zu einem, wie ich glaube, der letzten weißen Flecken
auf
der Landkarte unseres Planeten", erklärt Regisseur Alastair
Fothergill.
Die
vom fünfmaligen Oscar-Nominee George Fenton (Gandhi, Schrei
nach Freiheit) komponierte Filmmusik für ein großes
Orchester
intensiviert das visuelle Erlebnis von DEEP BLUE. Aufgenommen wurde der
Score mit den Berliner Philharmonikern, die zum ersten Mal eine
Partitur für einen Kinofilm einspielten.
Die
Ozeane sind das letzte unerforschte Gebiet auf unserem Planeten und
DEEP BLUE ist die erste filmische Expedition in diese fremde Welt - ein
atemberaubendes Kinoevent, das jung und alt faszinieren wird.
Urteile:
Widescreen: Der
außergewöhnliche BBC-Dokumentarfilm begeistert mit seinen
spekatkulären Bildern vom Ozean und seinen Bewohnern. Da lehnt man
sich gerne in den Kinosessel zurück und gibt sich den prachtvollen
Aufnahmen hin. Der stimmungsvolle, von den Berliner Philharmonikern
eingespielte Soundtrack vollendet dieses berauschende Sinnerlebnis.
(2/4)
cinema: Das
Filmmaterial der BBC sorgt auch ohne Tauchschein für ozeanische
Gefühle. (4/4)
Prinz: Einfach staunen und
genießen - man muss ja nicht einmal die Luft anhalten. (4/5)
TV Movie: Grandiose Bilder.
(2/2)
TV
Spielfilm: (2/2)
TV Today: Berauschende
Film-Meditation über das Meer, seine Beschaffenheit und seine
Bewohner. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
86/100 (14 Bewertungen)
Frühling im Herbst (Babí léto /
Autumn Spring)
http://www.mfa-film.de/php/film.php?FilmID=132
(Tschechische
Republik
2001)
Genre:
Drama
Produzenten:
Jaroslav Boucek, Jiri Bartoska, Jaroslav Kucera
Regie:
Vladimir Michalek
Musik:
Michal Lorenc
Darsteller:
Vlastimil Brodsky, Stella Zazvorkova, Stanislav Zindulka, Ondrej
Vetchy, Petra Spalkova
Laufzeit:
97 Minuten
Trailer:
http://www.babileto.cz/files/media/01.htm
Story:
Wie wird man in Würde
alt? Der 75-jährige Fanda (Vlastimil Brodsky „Jakob der
Lügner“)
findet, dass sich darüber lieber die anderen alten Leute Gedanken
machen sollen. Er selbst hat keinerlei Interesse an der Einsamkeit, der
Verzweiflung und weiteren bedrückenden Erfahrungen, die
normalerweise mit dem Ruhestand einhergehen.
Stattdessen zieht er es vor, gemeinsam mit seinem ehemaligen
Theaterkollegen Eda um die Häuser zu ziehen und immer wieder neue
Identitäten anzunehmen. Sehr zum Unwillen seiner Ehefrau... .
Urteile:
Widescreen:
Ein warmherziger Film, der die Lebensfreude im hohen Alter
beschwört. (2/4)
cinema: Wer
nicht glaubt, dass man mit einem hierzulande unbekannten
Senioren-Ensemble zwei höchst vergnügliche Kinostunden
verleben kann, dem wird diese preisgekrönte tschechische
Komödie das Gegenteil beweisen. Heiter, aber nicht klamaukig,
melancholisch, aber nie sentimental führen der 1965 geborene
Regisseur Vladimir Michalek und seine betagten Protagonisten durch
einen Film, der sich humorvoll und nachdrücklich mit dem Thema
Alter und Tod auseinandersetzt. (3/4)
TV Movie: Originell und
frech. (2/2)
TV Spielfilm:
Bittersüße Tragikomödie, die letzte Rolle von "Jakob
der Lügner"-Darsteller Brodsky. (2/2)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
81/100 (4 Bewertungen)
Haus der 1000 Leichen (House of 1000 Corpses)
http://www.alamodefilm.de/
(USA 2003)
Genre:
Horror
Produzent:
Andy Gould, Joel Hatch
Regie:
Rob Zombie
Musik:
Rob Zombie, Scott Humphrey
Darsteller:
Sid Haig, Bill Moseley, Sheri Moon, Karen Black, Chris Hardwick
Laufzeit: 88
Minuten
Trailer:
http://www.houseof1000corpses.com/
Story:
Zwei junge Paare auf der Suche nach dem ultimativen Kick reisen durch
das
amerikanische Hinterland, um der Legende vom Serienkiller Dr. Satan auf
die
Spur zu kommen. In einer gottverlassenen Kleinstadt treffen sie auf den
geheimnisvollen
Captain Spaulding, der den Teenagern auf einer Geisterbahnfahrt durch
sein
bizarres Kuriositätenkabinett der Grausamkeiten allerhand
über
Dr. Satan erzählt.
Wegen
einer Autopanne auf ihrer Weiterfahrt suchen sie Hilfe in einem
nahegelegenen
Haus. Dort treffen sie auf eine Familie, die sich noch während des
gemeinsamen
Halloween-Mitternachtsgelages als ein mordlustiger Psychopathen-Clan
entpuppt.
Begleitet von der Musik des Regisseur Rob Zombie erleben die Teenager
brutal
und erbarmunglos die Hölle auf Erden.
Urteile:
Widescreen: Gemetzel wird
in diesem Streifen groß geschrieben. Zusätzlich finden sich
auch viele Referenzen zu bekannten Horror-Klassikern. Fans des Genres
werden es mögen, auch wenn die Inszenierung stellenweise recht
dilettantisch wirkt. (1/4)
cinema:
Dass die vertraute Story holprig wirkt, ist nicht nur auf die 17
fehlenden Minuten der Originalfassung zurückzuführen. Es
liegt auch an der ungestümen Inszenierung des Horrorfans Zombie.
In einem schrillen Mix aus Genrezitaten, wirren Filmformatwechseln und
eingespielten Szenen klassischer Gruselfilme schwelgt Zombie in
Splatterexzessen. Trotz übertriebener Experimentierfreude gelingen
ihm verstörend-geniale Bilder, speziell im Finale. Das sieht aus,
als hätte Apokalypsen-Maler Hieronymus Bosch ein
Marilyn-Manson-Video inszeniert. (3/4)
Prinz: Eine schmuddelig
grelle Kino-Schlachterplatte. Wer's mag... (2/5)
TV Movie: Horror nach
Schema F. Öde! (1/2)
musikexpress:
Rob Zombie ist talentlos. Als Filmemacher wohlgemerkt. Die Geschichte
von ein paar Teenies, die auf ein Haus des Schreckens mitsamt
degenerierter Familie stoßen, ist nur Vorwand, sich durch die
Exploitation-Historie zu zitieren und ein paar Obskuritäten aus
der Geschmacklosigkeiten-Kiste auszustellen. Ja, das ist dämlich.
Und so charmant wie die besten White Zombie-Platten. (4/10)
TV Spielfilm: Diese
sadistisch-blutige Splatter-Gurke aus den groben Händen des
Heavy-Rockers Rob Zombie taugt lediglich als Suchspiel für Fans:
Wer die meisten In-Jokes und Horrorfilm-Zitate erkennt, erhält zur
Belohnung seine Lebensrente in Form von Bier und Chips. (1/2)
TV Today: Splatter-Kino im
Stil des Kultfilms "Texas Chainsaw Massacre" mit selbstironischen
Seitenhieben. (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
40/100 (16 Bewertungen)
Hodder
rettet die Welt! (En som Hodder)
http://www.mfa-film.de/php/film.php?FilmID=128
(Dänemark
2003)
Genre:
Drama/Komödie
Produzent: Tina Dalhoff
Regie:
Henrik Ruben Genz
Musik:
Kaare Bjerko, Frithjof Toksvig
Darsteller:
Frederik Christian Johansen, Lars Brygmann, Birthe Neumann, Anders Lund
Kjeldsen, Maurice Blinkenberg
Laufzeit: 80
Minuten
Story:
Hodder, Drittklässler, lebt
mit seinem Vater, der nachts Plakate klebt, allein. Um sich
die Zeit zu vertreiben, flüchtet sich Hodder in seine eigene
kleine Fantasiewelt.
Eines
Nachts erscheint Hodder eine Fee und bittet ihn, die Welt zu retten.
Doch wie soll
Hodder treue Mitstreiter für seine Mission finden, da er doch
keine Freunde hat? Und
wo soll er eigentlich mit der Rettung der Welt anfangen?
Unterstützung
findet Hodder schließlich bei Lola, der Frau ohne Nachnamen, Big
Mac Johnson, einem reimenden
Boxer und dem Südseehäuptling William Ludo.
Urteile:
Widescreen: Filmische
Umsetzung des mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten
Kinderbuchs von Bjarne Reuter, die auf märchenhaft liebenswerte
Weise eine Geschichte über Vater-Sohn-Liebe und Freundschaft
erzählt. (2/4)
cinema:
"Dragonball"-fixierte Krawallkinder werden sich bei dieser
poetisch-verschrobenen Ballade aus Dänemark womöglich
langweilen. Doch Kino-Junioren mit Fantasie und sozialer Kompetenz
erwartet ein warmherziges und witziges Kinovergnügen. (3/4)
TV Movie: Leise und bunt.
(2/2)
TV Spielfilm:
Fantasievoller Kinderfilm mit Witz und Herz, nach dem
preisgekrönten Kinderbuch von Bjarne Reuter, einem der
meistgelesenen Schriftsteller Dänemarks. (2/2)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
77/100 (5
Bewertungen)
Laurel Canyon
http://www.laurel-canyon.de/
(USA 2002)
Genre:
Drama
Produzenten:
Susan Stover, Jeffrey Levy-Hinte
Regie: Lisa
Cholodenko
Musik: Craig Wedren
Darsteller: Frances McDormand, Christian Bale, Kate Beckinsale,
Natascha McElhone, Alessandro Nivola
Laufzeit:
103 Minuten
Trailer:
http://www.laurel-canyon.de/trailer.html
Story:
Laurel
Canyon: So heißt die Straße, die durch das Herz der
Hollywood Hills in Los Angeles führt und zu deren Anwohnern seit
Jahrzehnten hauptsächlich Musiker und andere kreative Bohemiens
gehören. Ausgerechnet hierher zieht es den grundsoliden
Harvard-Absolventen Sam (CHRISTIAN BALE) und seine Verlobte Alex (KATE
BECKINSALE), die von der Ostküste ins Haus von Sams Mutter Jane,
einer bekannten und leicht in die Jahre gekommenen Plattenproduzentin,
umsiedeln.
Sam
will eine Stelle als Arzt in der Neurologie eines Krankenhauses
antreten, Alex will hier ihre Dissertation über das
Fortpflanzungsverhalten von Fruchtfliegen abschließen. Doch dann
kommt alles anders als geplant, als sich herausstellt, dass die zwei in
ihrem neuen Heim am Laurel Canyon nicht alleine sind. Denn Jane
(FRANCES McDORMAND) ist hier noch immer mit der Aufnahme einer
Hitsingle für eine junge aufstrebende Rockband beschäftigt –
und Sam ist Janes sorgloser Rock-’n’-Roll-Lifestyle schon immer ein
Gräuel gewesen. Dass seine Mutter mit dem erheblich jüngeren
Sänger der Band, Ian (ALESSANDRO NIVOLA), eine Affäre hat,
macht die Sache nicht besser. Als die zwei völlig
unterschiedlichen Welten aufeinander prallen, Alex sich immer mehr zu
Ian und Jane hingezogen fühlt, während Sam mehr und mehr die
Nähe seiner attraktiven Kollegin Sara (NATASCHA McELHONE) sucht,
steht für beide die Welt plötzlich Kopf – und ihre Beziehung
auf dem Spiel ...
Urteile:
Widescreen:
Dieser weitgehend dialoglastige Beziehungsfilm von Regisseurin Lisa
Cholodenko besticht vor allem durch die sehr überzeugenden
Schauspieler, die dem Film erfreulich viel Tiefgang verleihen. Frances
McDormand ("Almost Famous", "City By The Sea") gelingt in der Rolle der
kiffenden Mutter, die ihren lockeren Lebenswandel nicht in den Griff
bekommt, eine schauspielerische Glanzleistung. Christian Bale und Kate
Beckinsale zeigen an ihrer Seite ebenfalls ihr großes Talent.
Trotz der stellenweise vorhersehbaren Story ist "Laurel Canyon"
sehenswert. (2/4)
cinema: Das humorvolle
Jonglieren mit Hippie-Klischees und die Spielfreude der Darsteller
sorgen dafür, dass die Story vom Generationskonflikt nie
langweilig wird. So albtraumhaft die kiffende Mutter für ihren
Sohn ist, so liebenswert und unterhaltsam ist sie für den
Kinozuschauer. Die Szenen mit der großartigen Frances McDormand
sind allein schon die Eintrittskarte wert. (3/4)
Rolling Stone: Scharfer Dialogwitz mit ernsthaftem Unterton.
(5/8)
Prinz: Ebenso vorhersehbar wie simpel - aber kurzweilig inszeniert
und sehr humorig. Meidokres Drama, geadelt von der famosen Frances
McDormand. (3/5)
Hörzu: Amüsant-ironische Gesellschaftssatire. (2/3)
TV Movie: "Laurel Canyon"
fährt zweigleisig: Zum einen erzählt der Film ein
Generationsdrama, in dem die Hippie-Mutter die verklemmten Kids
bekehrt. Zum anderen reflektiert er über die komplexen Themen
Liebe, Sex und Selbstfindung. Trotz der erhbaren Absicht bleiben die
Charaktere aber zu eindimensional, die Story zu dünn. Einziges
Highlight: Frances McDormand ("Fargo") - ein Klasse für sich. (1/2)
musikexpress: Es dauert
etwas, bis das sperrige Konstrukt der Geschichte in Fahrt kommt, aber
dann ist dieses Film gewordene Stück West-Coast-Rock sexy und -
vor allem in der Szene, in der sich Mutter und Sohn endlich
annähern - unglaublich zärtlich. (6/10)
TV Spielfilm: Diese
Rock-Seifenoper lebt vor allem vom Spiel Frances McDormands. Das
Drehbuch hingegen lässt die der Story innewohnende
Originalität vermissen und ist, dem Sujet gar nicht angemessen,
reichlich bieder gestrickt. (1/2)
Max: Der Generationskonflikt wird von Regisseurin Lisa
Cholodenko ("High Art") in ihrem Familiendrama als mitunter höchst
amüsantes Gezicke zwischen Hippie-Eltern und Streberkindern in
Szene gesetzt. (3/4)
TV Today: Gut ausgedacht
und mit viel Witz. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
76/100 (33 Bewertungen)
Open
Range -
Weites Land (Open Range)
http://www.rtl.de/film/specials/openrange/
(USA
2003)
Genre: Western
Produzenten:
Kevin Costner, Jake Eberts, David Valdes
Regie: Kevin
Costner
Musik: Michael
Kamen
Darsteller: Robert
Duvall, Kevin Costner, Annette Bening, Michael Gambon, Michael Jeter
Laufzeit:
145 Minuten
Trailer:
http://www.rtl.de/film/specials/openrange/
Story:
Charley
Waite (Kevin Costner) und Boss Spearman (Robert Duvall) sind die
Letzten ihrer Art. Wo 1882 die Zäune der Zivilisation den Westen
Amerikas noch nicht erreicht haben, treiben sie ihre Rinder über
freies Weideland – unterstützt vom sanftmütigen Riesen Mose
(Abraham Benrubi) und dem jungen Mexikaner Button (Diego Luna). Es ist
ein hartes, aber von der Schönheit der Natur versöhntes,
Leben. Bis zu dem Zeitpunkt, als sie das Reich eines Tyrannen streifen:
Rancher Baxter (Michael Gambon), der das Örtchen Harmonville fest
in seiner Hand hat, hasst die sogenannten „Freegrazer“ – wie die vier
Cowboys, die vom Land leben, selbst aber keines besitzen. Und wider
Willen sehen sich Waite und Spearman in einen gnadenlosen Kampf
verstrickt, der über ihre Zukunft und die aller Bewohner von
Harmonville entscheidet.
Urteile:
Widescreen:
Gute Darsteller vor toller Kulisse, reichlich Action und Humor. Costner
hat ein Händchen fürs Genre. (3/4)
cinema: "Open Range"
hält, was der Titel verspricht: Es ist wunderbar altmodisches Kino
für die ruhigeren Momente im Leben, ein wehmütiges
Wildwest-Drama, das noch nach Freiheit und Abenteuer riecht. (3/4).
Rolling Stone: So trefflich
wie als spröder, stoischer Charlie war Kevin Costner lange nicht,
auch wenn er als Regisseur das Ende mit zu heftigem Kitsch verpatzt.
(5/8)
Prinz: Trotz der sehr schönen Landschaftsaufnahmen ist "Open
Range" ähnlich wie "Der mit dem Wolf tanzt" etwas langatmig. Nach
zwei Stunden, wenn ein Western etwa von John Ford längst zu Ende
wäre, beginnt bei Costner erst der Showdown. Der allerdings ist
brillant choreografiert. (3/5)
Hörzu:
Comboy-Melancholie. (2/3)
TV Movie: In ruhigen Bilder
erzählt Kevin Costner die klassische Geschichte vom einsamen Kampf
für Recht und Freiheit - inklusive des besten Showdowns seit Clint
Eastwoods "Erbarmungslos". Einziges Manko: die zu breit ausgewalzte
Liebesgeschichte. (2/2)
musikexpress: Ordentliche
Leistung, aber eben doch nicht so groß wie die Vorbilder "Red
River" und "High Noon". (6/10)
TV Spielfilm: Western-Romantik pur mit Oscar-reifen Stars und
großem Showdown. (2/2)
Max: Ein - im guten Sinn -
altmodischer Western. (2/4)
TV Today: Costners zweite
Western-Regie nach "Der mit dem Wolf tanzt" ist eine sehenswerte
Cowboyballade mit allem, was dazugehört. Hier wird der Mythos des
Western noch mal in gemächlichem Tempo aufgerollt -
zurücklehnen und auf einem Grashalm kauend genießen. (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
73/100 (37 Bewertungen)
Samba in Mettmann
http://www.samba-in-mettmann.de
(Deutschland
2004)
Genre: Komödie
Produzent:
Matthias Wendlandt
Regie: Angelo
Colagrossi
Musik: Karim Sebastian Elias
Darsteller: Hape
Kerkeling, Alexandra Neldel, Max von Thun, Sky Du Mont, Rolf Nagel
Laufzeit:
86 Minuten
Trailer: http://www.tobis.de/home/site_scripts/generate_archiv.php?archiv=67
Story:
Obwohl Olaf (Hape
Kerkeling) in der rheinischen Kleinstadt Mettmann die Schnellreinigung
„Fleck weg!“ betreibt, geht es für seinen Geschmack zwischen ihm
und
seiner Verlobten Vera (Alexandra Neldel) momentan allzu rein und
unbefleckt zu. Denn Vera hält sich strikt an den tantrischen
Hauptlehrsatz ihres Hausgurus Anthony (Max von Thun): „Drei Monate
enthaltsam leben und nach der Hochzeit alles geben.“
In diese
zölibatäre
Atmosphäre platzen unvermittelt drei junge Brasilianerinnen
hinein, die
vor Olafs hungrigen Augen mitten auf der Straße unsanft aus einer
weißen Stretchlimousine bugsiert werden. Ganz uneigennützig
nimmt der
Saubermann die obdachlosen Schönheiten spontan bei sich auf. Sein
Vater
Benno (Sky du Mont, l.) und der völlig hemmungslose Opa (Rolf
Nagel,
M.) sind begeistert. Doch wie erklärt oder verbirgt man der
misstrauischen Verlobten sowie den übrigen Mettmanner
Klatschmäulern
die Anwesenheit der feurigen Südamerikanerinnen?
Diese
Aufgabe scheint
ungefähr so schwierig, als wollte man drei radikalfeministische
Lesben
unbemerkt an einer von Kardinal Ratzinger geleiteten Sitzung der
päpstlichen Glaubenskongregation teilnehmen lassen. Und was haben
eigentlich der örtliche Bierkönig Wolfgang Pfeffer (Uwe
Rohde) und
seine resolute Mutter (Doris Kunstmann) mit der ganzen Sache zu tun?
Jedenfalls
tobt bald
aller Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz in „Mettmann de Janeiro“ ein
erotisches Chaos, und die Hormone der Provinzler tanzen Samba.
Urteile:
Widescreen:
Auch wenn Hape Kerkeling mit seinem brasilianischen Kinospaß
vielleicht keinen Flächenbrand à la "Der Schuh des Manitu"
auslösen wird, ein heißes Feuer kann er allemal entfachen.
(2/4)
cinema: Der Wortwitz bewegt
sich auf dem Niveau "Ich Pipi" und "Nachtragend alles Gute". Wo ist
Hape Kerkelings beißender Humor? Sein erster Kinofilm "Kein
Pardon" war richtig schön böse, und seine
Pauschalurlaub-Satire "Club Las Piranjas" ist ein Klassiker. Aber bei
allem Respekt: kein Pardon für diese dummerhaftige "Samba",
über die man nicht mal im TV großzügig hinwegsehen
könnte. Gnadenlos flache Kleinstadt-Klamotte - wir wünschen
Hape Kerkeling nachtragend alles Gute. (0/4)
Prinz:
Beschwingte, doch ziemlich biedere Provinzkomödie. (2/5)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
53/100 (13 Bewertungen)
Underworld
http://www.entertheunderworld.com/
(Großbritannien/Deutschland/Ungarn/USA
2003)
Genre:
Action/Horror
Produzenten:
Tom Rosenberg, Gary Lucchesi, Richard S. Wright
Regie: Len Wiseman
Musik: Paul Haslinger
Darsteller: Kate
Beckinsale, Scott Speedman, Michael Sheen, Shane Brolly, Bill Nighy
Laufzeit:
121 Minuten
Trailer:
http://www.concorde-film.de/trailer_0229/index.html
Story:
One night while riding the subway, medical student MICHAEL
CORVIN (Scott Speedman) is caught in a fierce firefight between two
mysterious "gangs." He soon discovers that he has become a pawn in a
centuries-old rivalry between two clandestine and powerful groups:
Lycans and Vampires.Striking and
sophisticated vampire SELENE (Kate Beckinsale) is a top-ranking member
of the Death Dealers, an elite Vampire warrior class charged with
hunting the Lycans into extinction. She
accidentally stumbles across evidence that the Lycans have plans to
kidnap a young human doctor - Michael - but she's not sure why. Neither
side has ever had much use for people, preferring to avoid the dangers
of close human contact. Selene alerts the arrogant, aristocratic KRAVEN
(Shane Brolly), regent Vampire leader, but he dismisses her concerns.
The Lycans are a savage, undisciplined bunch, he sneers, common street
thugs. How could they possibly mount any kind of organized operation
against the great Vampire dynasty? Kraven is more concerned with
elevating his status and keeping himself pleasured by the other female
vampires in their sprawling mansion compound.
But
Selene won't let go of her hunch, and disobeying
Kraven, steals away from the estate to shadow Michael through the city.
In spite of her centuries of paramilitary training, she finds herself
becoming curiously interested in Michael - who, like all other humans,
has no idea that Vampires or Lycans even exist. In the course of her
surveillance, Selene uncovers a Lycan plot that could prove fatal to
the entire Vampire race -- but none of her kind will believe her.
When the Lycans make their next move on Michael, Selene is
there to fend off the assault. But during the violent struggle, Michael
is bitten by LUCIAN (Michael Sheen), the debonair but ruthless Lycan
leader. This sets into motion the age-old cycle of the young human
slowly evolving into werewolf - and thus unwittingly becoming Selene's
mortal enemy.
Desperate for an ally, Selene awakens VIKTOR (Bill Nighy),
the supreme
Vampire overlord, from his hundred-year slumber, to warn him of the
Lycans' plot. But she's inexperienced in the ancient ways of reviving
Vampires from their restorative sleep sessions, and is severely
disciplined by the ruling clique for the brazen misdeed. Not only that,
the angry Viktor demands proof of her outlandish claim - but she has
none. She simply knows that Lucian is organizing an attack, building a
werewolf army intent on revenge after years of persecution at the hands
of the arrogant Vampires.
But neither of the warring clans is fully prepared for the
next
revelation: Michael has not stumbled into their secret war by pure
accident. He, too, is descended from the same ancient medieval warlord
whose offspring include the Lycans and Vampires. Unbeknownst to all but
a few, Michael's genetic code carries a deep and powerful secret that
could upset the future of both groups. And whoever
discovers it first will wield tremendous power: for he who masters the
art of mixing Vampire and Werewolf blood can breed a new species - with
the powers of both and the weaknesses of neither...in other words, an
invincible being.
Urteile:
Widescreen:
Mit seinem düsteren Gothic-Look bietet "Underworld" reichlich
Optik, Action und Effekte. Dabei geht es eindeutig nicht um eine
tiefgründige Story, sondern eher um knallharte Ballereien, gute
Specialszenen und temporeiche Stunteinlagen. Diese sind allerdings gut
gelungen, sodass man über Schwächen des Drehbuchs locker
hinwegsehen kann. Das Highlight ist Kate Beckinsale, die den
Horrorstreifen mit ihrer Leistung als Vampirfrau Selene vor einem
Dasein als Durchschnittsfilm bewahrt. (3/4)
cinema: Statt die durchaus
reizvolle Idee auszukosten, Vampir- und Werwolfbanden ins Gemetzel zu
schicken, wird die Wirkung der mythischen Kreaturen egalisiert, indem
man ihnen ein absurdes Arsenal an Feuerwaffen aufdrückt. Und so
beschießen sich nun jede Menge schwer identifizierbare
Langhaarige von Früh bis Spät - bis der Hörsturz den
Horror völlig ersetzt hat. (2/4)
Rolling Stone:
Gothic-Variante von "Romeo & Julia" mit Comic-Ästhetik,
Videospiel-Dramaturgie und wahnwitzigem Action-Stakaato. (4/8)
Prinz: Ein mystisches Blutbad mit kruder Story und
atmosphärisch-morbiden, monochromen Bildern in Blauschwarz. (2/5)
Hörzu: Aufwändig
inszeniert, leider ohne echten Biss. (1/3)
TV Movie: Cool gestylte
Blutsauger à la "Blade", "Matrix"-ähnliche Action, das
düstere Ambiente von "The Crow" - originell wirkt der Film
wahrlich nicht. Das eigentliche Problem liegt allerdings woanders:
Wirklich zu schaffen macht einem de grenzenlose Seelenlosigkeit des
Ganzen. Das Schicksal des Liebespaares Selene und Michael ist einem
deshalb schlichtweg wurscht. (1/2)
musikexpress: Wiseman ist
mehr damit beschäftigt, sich in visuellem Overkill zu ergehen,
Latexkostüme in nebligen Regennächten glänzen zu lassen,
ziel- und stillos rumzuballern, als wollte er "Die Matrix" nachspielen,
und behandelt jede einzelne Szene seines zum Actionfilm aufgemotzten
Horroszenarios so, als sei sie die wichtigste. Unentwegt werden
Türen geschlagen, müssen Figuren mit wallenden Mänteln
entschlossen durch gotisch ausgestattete Säle schreiten. Warum?
Das wird nie ganz geklärt. Aber es sieht wichtig aus. Der Rest
wird mit Nu-Metal-Plörre zugekleistert. (4/10)
TV Spielfilm: Eine gute Figur macht sie ja, die schnuckelige
Kate Beckinsale als Vampirin in Lack und Leder. Das ist aber auch schon
das Positivste an diesem
Vampire-gegen-Werwölfe-Actionhorrorschmonzes. Der Rest ist gleich
in mehrfacher Hinsicht unterirdisch. (0/2)
TV Today:
Durchgestylter Gothic-Horror, der in den Actionszenen an "Blade" und in
seiner Ästhetik an "Matrix" erinnert, doch deren Klasse nie
erreicht. Aber immerhin: ein elegantes Gruselspektakel. (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
47/100 (29 Bewertungen)
Wir
http://www.wir-der-film.de/
(Deutschland
2003)
Genre:
Drama
Produzenten:
Jörg Trentmann, Susann Schimk
Regie:
Martin Gypkens
Musik: Christian Conrad
Darsteller:
Oliver Bokern, Rike Schmid, Jannek Petri, Knut Berger, Karina Plachetka
Laufzeit:
105 Minuten
Story:
Einen Sommer lang
wird das Leben eines Freundeskreises erzählt. Zehn Menschen, Mitte
Zwanzig, sind auf der Suche nach dem richtigen Job, dem richtigen
Studienfach und natürlich auf der Suche nach Liebe. Florian zieht von
Aachen nach Berlin, um sein Architekturstudium fortzusetzen. Zuerst
wohnt er bei seinem ehemaligen Mitschüler und besten Freund Pit.
Über ihn lernt er weitere Freunde kennen, findet ein WG-Zimmer und
verliebt sich in Petronella, die seit vier Jahren in einer festen und
nach außen scheinbar heilen Beziehung lebt. Als er mit ihr eine
Affäre beginnt, gerät der Freundeskreis in Bewegung und die
Ereignisse überschlagen sich. Am Ende wird nichts mehr so sein,
wie es einmal war, aber jeder für sich hat Entscheidungen
getroffen oder muss getroffene akzeptieren, um sein Leben
weiterführen zu können: durch Arbeit, Neubeginn oder einfach
eine gehörige Portion Glück …
Urteile:
Widescreen: Wer das
Studentenleben kennt, wird sich in diesem Film sicherlich irgendwo
selbst wiederfinden. Wer nicht, dem sei gesagt, dass das von Martin
Gypkens dargestellte Leben junger Großstädter zwischen
Liebe, WG und Zukunftsangst zwar nicht sonderlich spektakulär
erscheinen mag, aber voll ins Schwarze trifft. (2/4)
cinema: Eine Clique junger
Berliner stellt sich dem Ernst des Lebens. (2/4)
TV Movie: Zu abgedroschen.
(1/2)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
48/100 (4 Bewertungen)