popkulturjunkie-meta-kritik
- alle kino-neustarts im spiegel der deutschen filmkritik
26.
Februar 2004 - 8 Neustarts
21 Gramm
(21 Grams)
http://www.21-gramm.film.de/
(USA
2003)
Genre:
Drama
Produzenten:
Alejandro González Iñárritu, Robert Salerno
Regie: Alejandro González Iñárritu
Drehbuch: Guillermo Arriaga Jordan
Musik:
Gustavo Santaolalla
Darsteller:
Sean Penn, Benicio Del Toro, Naomi Watts, Charlotte Gainsbourg, Melissa
Leo
Laufzeit:
125 Minuten
Trailer:
http://www.constantin-trailer.de/index.php?site=21gramm
Inhalt:
21
GRAMM beschäftigt sich mit dem Leben dreier Personen, deren
Schicksale sich durch einen dramatischen Unfall unwiderruflich
verbinden:
Der
todkranke Paul (SEAN PENN) hofft, dass ein Spenderherz sein Leben
retten wird. Auch seine Frau Mary (CHARLOTTE GAINSBOURG) leidet unter
der Situation. Vor seiner Krankheit hatte Paul die Ehe der beiden mit
Affären aufs Spiel gesetzt.
Die
Ehefrau und Mutter Cristina (NAOMI WATTS) muss einen großen
Verlust verkraften. Ihr Mann und ihre Töchter sind überfahren
worden. Michael liegt hirntot im Koma. Wie in Trance willigt Cristina
ein, dass Michaels Herz für eine Transplantation genutzt werden
darf.
Dem
Ex-Strafgefangenen Jack (BENICIO DEL TORO) wird erneut der Boden unter
seinen Füßen weggerissen, als er bei einem Autounfall drei
Menschen überfährt. Tief ist sein Vertrauen in Jesus und die
eigene Existenz erschüttert.
Urteile:
Widescreen: Der Film
schlägt aufs Gemüt und führt mitunter zu
Gehirnverrenkungen. Woran man sich außerdem gewöhnen muss,
sind die unruhigen Bilder, die jegliche Distanz zu den Figuren
verschwinden lassen. Ihre Trauer und Gefühle drücken sich
kompromisslos in der Art der Bilder aus. Aber grandiose Schauspieler,
die ihr Talent zwischen Liebe, Wut, Hoffnung und Verzweiflung im
vollsten Maße ausspielen, sorgen für ein Gefühl, das
Geld für die Kinokarte nicht umsonst ausgegeben zu haben. (3/4)
cinema: Regisseur
Inárritu traute dem Plot allein offenbar nicht. Statt ihn
geradlinig zu erzählen und die kraftvolle Geschichte einfach in
plausible Bilder zu hüllen, verzettelt er sich in einem
über-ambitionierten Puzzle aus unentwegten Zeitsprüngen.
Penn, Del Toro und Watts spielen sich die Seele aus dem Leib - doch das
Publikum wird zu sehr von der durchgedrehten Dramaturgie geqält,
als dass es diese grandiosen Vorstellungen wirklich gotieren
könnte. (2/4)
Rolling Stone: "21 Gramm" ist
ein apokalyptischer Strudel, wie eine offene Wunde, in der die
ohnmächtigen Emotionen schmerzen. Die Erkenntnis ist wie in
"Mystic River" niederschmetternd: Das Leben hängt von Sekunden ab,
eine Entscheidung kann alles zerstören, und der Intellekt kann das
innere Chaos nicht besänftigen. Und Inárriti illustriert
dies mit kunstvoller Radikalität. (6/8)
Prinz: Ein beeindruckend
intensives Drama mit drei großartigen Hauptdarstellern. (4/5)
Hörzu: (2/3)
TV Movie: Inárritus
neuer Film hat zwar nicht die Wucht des Erstlings "Amores Perros", ist
aber virtuoser erzählt: Ständig wechseln die Perspektiven und
Zeitebenen, wirbeln den Erzählfluss durcheinander, was die
Sogwirkung nur verstärkt. Die fiebrige Unruhe, die die entfesselt
aufspielenden Darsteller antreibt, überträgt sich auch auf
den Zuschauer. Ein Erlebnis! (2/2)
musikexpress: Starker Tobak,
verstärkt durch Inarritus Kreuz- und Quer-Schnitt und die fast
pervers aufdringliche Kamera, die den Zuschauer zur vierten Hauptfigur
macht - außer dass man nicht so gut spielt wie Sean Penn, Naomi
Watts und Benicio Del Toro. (8/10)
TV Spielfilm: Für die
US-Kritik ist das ein Meisterstück feinster Schauspielkunst,
für den Pink-Floyd-Fan Inárritu eine "Meditation über
Liebe, Schuld und Hoffnung", für prosaische Gemüter eine
überflüssige Wichtigtuerei. (1/2)
Max: Gonzáles
Inárritu setzt sein Drama um Schuld und Sühne, Liebe und
Betrug, Tod und Wiedergeburt im Stil eines aufwendigen Puzzles
zusammen. Dass dem Zuschauer trotz der höchst komplizierten
Erzählweise und eines manchmal etwas nervenden Soundtracks der
Atem weg bleibt, liegt vor allem am fantastischen Schauspielerensemble.
Penn, Watts und Del Toro spielen tatsächlich, als ginge es um ihr
Leben. (3/4)
TV Today:
Schuld-und-Sühne Drama mit Sean Penn, raffiniert inszeniert und
fantastisch gespielt - aber ein extrem schwerer Brocken. (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
76/100 (35 Bewertungen)
B.Aires (Sólo por hoy)
http://www.b-aires.de/
(Argentinien
2000)
Genre:
Drama
Produzent:
Mario Santos
Regie:
Ariel Rotter
Drehbuch:
Ariel Rotter, Lautaro Nunez de Arco
Musik: Gustavo Cerati
Darsteller:
Sergio Boris, Aili Chen, Damian Dreizik, Federico Esquerro, Mariano
Martinez
Laufzeit:
102 Minuten
Inhalt:
Fünf
junge Leuten zwischen Jugend und Erwachsensein, zwischen Träumen
und Realität, an fünf Tagen in Buenos Aires:
Toro reinigt Hotelzimmer und gibt sich als geborener Schauspieler.
Endlich steht sein erstes Casting an.
Equis schuftet als Koch, er träumt von der Liebe seines Lebens und
Paris. Beides liegt näher als er ahnt.
Morón
hat gerade die Filmhochschule absolviert und befragt mit seiner Kamera
Menschen auf der Straße nach ihrer Vorstellung von dem
Glück, das er
selbst sucht. Zu allem Übel ist er in Ailí verliebt.
Fer ist Moróns Bruder, der Älteste von allen - und zu
schwermütig, um ein Appartment zu streichen.
Die chinesische Einwanderin Ailí ist hübsch, irgendwie
künstlerisch talentiert und jobbt als Motorrad-Kurierin.
Alle wohnen zusammen, und der Film fängt Momente ihrer Leben ein
wie
mit einer Polaroid-Kamera – nicht mehr, vor allem aber nicht weniger.
„Wir sind das, was wir tagtäglich machen, und nicht, was wir
erträumen“, stellt Morón fest. Die Bedingungen sind
allerdings
gestellt, im Buenos Aires von jetzt und gerade.
Urteile:
Widescreen: Wirklich fesseln kann
das nicht, dennoch ist der Ausflug in das zeitgenössische
Argentinien einen Blick wert - so ernüchternd er auch sein mag.
(1/4)
cinema: Regiedebütant Ariel
Rotter findet wundersam authentische Bilder für das Dasein der
WGler: Ihr Treiben im Strom der Großstadt, ihr Verharren im
Angesicht der Möglichkeiten - das alles wirkt tragisch und komisch
zugleich. (3/4)
TV Movie: Leises Porträt der
Jugend Argentiniens. (2/2)
TV Today: Kraftvolles
Filmdebüt, in dem die lebendige Metropole eine Hauptrolle spielt.
(2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
67/100 (4 Bewertungen)
Baby
http://www.baby-der-film.de/
(Deutschland/Niederlande
2002)
Genre:
Drama
Produzenten:
Frank Kaminski, Ulrich Stiehm
Regie:
Philipp Stölzl
Drehbuch:
Wolfgang Kohlhaase, David Hamblyn
Musik: Ingo Frenzel
Darsteller:
Alice Dwyer, Lars Rudolph, Filip Peeters, Christian Grashof, Hamid Bundu
Laufzeit:
104 Minuten
Trailer: http://www.baby-der-film.de/trailer.htm
Inhalt:
Frank (Filip Peeters) und Paul
(Lars Rudolph) sind Weggefährten und Freunde, die alles miteinander teilen.
Dinge die zu teilen gut ist und Dinge die besser jeder für sich behalten
hätte. Bei einem Nordseeurlaub in Holland verlieren sie beide durch einen
tragischen Unfall im selben Moment ihre Frauen. Zusammen mit Franks junger
Tochter Lilli (Alice Dwyer) gehen sie von nun an als Trio durchs Leben. Jahre
später. Frank und Paul verdingen sich als Taugenichtse,
Rausschmeißer und Kleinkriminelle. Lilli ist dabei erwachsen zu werden. Einige
unglückliche Schicksalswendungen führen dazu, dass Lilli ihren Zweitvater Paul zu
verführen vermag. Als Frank kurze Zeit
später durch Zufall im
Müll einen Schwangerschaftstest findet, verdächtigt er zunächt Lillis Freund Tommy
(Hamid Bundu). Und erschießt ihn eine halbe
Stunde später im Affekt
der fehlgeleiteten Vaterliebe eines Losers. Paul und Lilli bekommen es mit der Angst zu
tun und flüchten nach Holland, versuchen dort mehr schlecht als recht so
etwas wie ein gemeinsames Leben zu führen. Es dauert ein Weilchen, doch
langsam aber sicher kommt Frank im Knast auch
hinter das Geheimnis der
beiden. Er startet einen erfolgreichen Ausbruchsversuch und macht sich
auch auf den Weg nach Holland. Jene Küste, die schon einmal das Schicksal der
drei so einschneidend beeinflusst hat ...
Urteile:
Widescreen: Mit seinem
Regiedebüt gelingen Philipp Stölzl durchaus einige gute
Aufnahmen. Leider fehlt der Handlung, die sich thematisch mit sozialem
Milieu, Freundschaft und dem Vater-Tochter-Konflikt auseinander setzt,
insgesamt die Richtung. Durchschnittliche Darsteller tun ein
Übriges, damit beim Anblick der drei Antihelden der Funke nicht
recht überspringen will. (1/4)
cinema: Geschickt spielt
Stölzl mit den drei menschlichen Zeitbomben, lässt
Katastrophen überraschend und gewaltig über sie
hereinbrechen. Der Super-GAU der Gefühle ist nur eine Frage der
Zeit. Die komplexen Figuren werden von hervorragenden Darstellern
verkörpert. So bewegend inszenieren in Deutschland nur wenige
Regisseure. Mehr davon! (3/4)
Rolling Stone: Kleines radikales
Werk mit exzellenten Darstellern und ironisch-lakonischen Dialogen.
(4/8)
Prinz: Konstruiert, doch intensiv
gespielt. (2/5)
TV Movie: Leise und eindringlich
gespielt. (1/2)
TV Spielfilm: Alice Dwyer ist toll
als pubertäre Göre, Lars Rudolph, wie so oft,
gewöhnungsbedürftig. (1/2)
Max: Philipp Stölzls
Sozialdrama ist von tragischer Komik und glänzt durch
hervorragende Darsteller. (3/4)
TV Today: Dem Mix aus
Underdog-Posse, Krimi und Melodram fehlen Herz und Zwischentöne.
(1/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
53/100 (14 Bewertungen)
Eher
geht ein Kamel
durchs Nadelöhr... (Il est plus facile pour un chameau...)
http://www.movienetfilm.de/eher_geht_ein_kamel/index.php
(Frankreich/Italien
2003)
Genre:
Komödie/Drama
Produzent:
Paulo Branco
Regie:
Valeria Bruni-Tedeschi
Drehbuch:
Valeria Bruni-Tedeschi, Noemie Lvovsky, Agnès de Sacy
Darsteller:
Valeria Bruni-Tedeschi, Chiara Mastroianni, Jean-Hugues Anglade, Denis
Podalydès, Marysa Bruni-Tedeschi
Laufzeit:
110
Minuten
Inhalt:
"Eher
geht ein Kamel durchs Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich
Gottes kommt." Matthäusevangelium,
Kapitel 19, Vers 24
Federica
ist reich... zu reich...
Dieses
Privileg hindert sie daran, ein normales Erwachsenenleben zu
führen, es vergiftet ihren Alltag und macht es ihr schwer, den
Erwartungen gerecht zu werden, die alle an sie stellen: ihr Verlobter,
der mit ihr eine Familie gründen möchte, ein früherer
Liebhaber, der plötzlich wieder auftaucht, ihre Familie, deren
Losgelöstheit von der Wirklichkeit viele Konflikte birgt und ihr
Vater, dessen Tod unmittelbar bevorsteht. Konfrontiert mit der
Erbschaft und verfolgt von einem bohrenden Schuldgefühl
flüchtet sich Federica in eine Phantasiewelt und erlebt
Tagträume, in denen die Wirklichkeit perfekt und wunderbar
aussieht.
Federica
hat bislang als ewige Jugendliche gelebt, frei von Verpflichtungen,
ohne sich definitiv einzulassen. Doch nun hat sie ein Problem, denn der
immense Reichtum ihrer Familie lässt tiefe Schuldgefühle in
ihr entstehen.
Von dieser inneren Unruhe
getrieben, bewegt sie sich im Jaguar quer durch Paris. Ihre Eckpunkte
sind das vornehme 16. Arrondissement, in dem sie wohnt, das
proletarische Belleville, dem Quartier ihres Freundes, und das
Krankenhaus im Herzen der Stadt, in dem ihr Vater im Sterben liegt. Und
so, wie sie sich räumlich zwischen den Extremen bewegt, steht sie
auch emotional zwischen allen: der penetrant optimistischen Mutter, der
psychisch erstarrten Schwester, dem Vater, dessen Liebling sie immer
war, und den Männern, die Forderungen an sie stellen.
Urteile:
Widescreen: Der Schauspielerin
Valeria Bruni Tedeschi gelingen in ihrem Regiedebüt Momente voller
Weisheit, Wahrheit und Humor. Doch ihr angenehm unspektakulärer
Film basiert mehr auf Stimmung als auf Handlung und wirkt im Laufe der
Zeit etwas lang bis langweilig. (1/4)
cinema: Der Film taucht den
Zuschauer in ein Wechselbad: Mal amüsiert er mit absurden Szenen
über die Realitätsferne der Reichen, mal stellt er ihre
Existenz als bemitleidenswert dar. Am Ende bleibt aber alles wie
gehabt. (2/4)
Prinz: Teils traumwandlerisch
fantasievoll, teils behäbig. (2/5)
TV Movie: Blasse und lieblose
Verfilmung. (1/2)
TV Spielfilm: Verspielte
Komödie. Die Franzosen liebten das Regiedebüt von
Schauspielerin Valeria Bruni Tedeschi. (2/2)
TV Today: Kunstvoll gestaltetes
Melodram, das an die Filme Almodóvars erinnert. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
61/100 (8 Bewertungen)
Garage Days
http://www.garagedays.de/
(Australien
2002)
Genre:
Komödie/Musikfilm
Produzenten:
Alex Proyas, Topher Dow
Regie:
Alex Proyas
Drehbuch: Alex Proyas, Dave Warner, Michael Udesky
Musik: David McCormack, Andrew Lancaster, Anthony Partos
Darsteller: Kick Gurry, Maya Stange, Pia Miranda, Russell Dykstra,
Brett Stiller
Laufzeit:
106 Minuten
Trailer: http://www.garagedays.de/
Inhalt:
Seit
Freddy (KICK GURRY) von einem musikalisch enthemmten Punk in die
Freuden der Live-Performance eingeführt wurde, hat er einen
großen Traum. Mit seiner eigenen Band will er Sydneys Rockszene
erobern - zumindest aber den ersten Gig landen. Als er Australiens
erfolgreichsten Band-Manager kennen lernt, glaubt sich Freddy am Ziel.
Doch der Branchen-VIP ist extrem gelangweiligt, fordert ein
professionelles Demo-Tape, um Garagenrockern Gehör zu schenken.
Ausgerechnet in dieser entscheidenden Phase aber sind die
Finanzreserven der Band auf dem Nullpunkt und ihre Mitglieder durch ein
heftig rotierendes Beziehungskarusell abgelenkt. Leadgitarrist Joe
(BRETT STILLER) betrügt seine Freundin Kate (MAYA STANGE). Auf
Kate wiederum hat Freddy ein Auge geworfen. Das allerdings löscht
die Zuneigung seiner Flamme, Bassistin Tanya (PIA MIRANDA). Drummer
Lucy (CHRIS SADRINNA) schließlich spielt stiller, wenngleich von
Drogen stimulierter Beobachter, bis auch er in der Liebe den perfekten
Rausch entdeckt. Es geht also rund zwischen Rock und Riffs, doch trotz
dieser Turbulenzen glaubt Freddy an die Band - und an seine Zukunft mit
Kate...
Urteile:
Widescreen: Leider trifft Alex
Proyas ("The Crow") mit diesem Film nicht ins Schwarze: Zu aufgesetzt
die Rock-Klischees, zu hölzern das Schauspiel, zu profillos die
Musik. Die holprige deutsche Synchronisation raubt dem Film noch
zusätzlich Charme. Musiker können sich hier vielleicht
wiederfinden, normale Kinobesucher leider kaum. (1/4)
cinema: "Garage Days" ist eine
einzige Katastrophe. Die Figuren bleiben uninteressant bis idiotisch.
Der Gitarrist läuft die Hälfte des Films mit einer Melone als
Babyersatz herum, nachdem er erfahren hat, dass seine Freundin
schwanger ist. Die Dialoge bewegen sich auf dem Niveau von "Mann, hab'
ich krasse Hallus", und die Darsteller sind als Musiker so
glaubwürdig wie Angela Merkel in einer Punkband. (0/4)
Rolling Stone: Proyas pendelt
gekonnt zwischen greller Satire, nachfühlbarem Drama, romantischem
Kitsch, jugendfreiem Sex, stilisiertem Drogenspaß und viel
Rock'n'Roll auf dem Soundtrack. Auch wenn die Musiker aussehen wie aus
Casting-Shows, viele visuelle Mätzchen wie bei Videoclips wirken
und man "Verschwende deine Jugend" nicht mag, kann man ohne allzu
große Ansprüche bis zum letzten Gig durchhalten. (4/8)
Prinz: Teils charmante, teils holprige Tragikomödie, "The
Crow"-Regisseur Proyas trifft leider nicht ganz den richtigen Ton. (2/5)
Hörzu: Nicht
außergewöhnlich, aber annehmbar. (1/3)
TV Movie: Klischeehafte Charaktere
kämpfen sich durch ein hölzernes Drehbuch. (1/2)
musikexpress: Alex Proyas' Story
einer Garagenband auf dem Weg zu Ruhm und Reichtum, präsentiert
eine delirierend-psychedelische Welt, in der Sex/Drugs/Rock'n'Roll noch
sind, was man sich darunter vorstellt. (6/10)
TV Spielfilm: Flott, laut und
mitunter effektvoll im Stil eines überkandidelten Videoclips
inszniert, erzählt der ansonsten eher auf düstere Fantasy
abonnierte Alex Proyas ("Dark City", "The Crow") eine witzige
Geschichte charmanter Loser. (2/2)
TV Today: Regisseur Alex Proyas
("The Crow") kopiert den "Trainspotting"-Stil und trifft stets den
richtigen Ton. (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
59/100 (21 Bewertungen)
Jenseits aller
Grenzen (Beyond Borders)
http://movies.uip.de/jenseitsallergrenzen/
(USA
2003)
Genre:
Drama
Produzenten:
Dan Halsted, Lloyd Phillips
Regie:
Martin Campbell
Drehbuch:
Caspian Tredwell-Owen
Musik: James Horner
Darsteller: Angelina
Jolie, Clive Owen, Teri Polo, Linus Roache, Noah Emmerich
Laufzeit:
127 Minuten
Trailer: http://trailer.uip.de/jenseitsallergrenzen/trailer.html
Inhalt:
Der
rebellische Auftritt des sozial engagierten Arztes Nick Callahan (Clive
Owen) auf einer Charity-Veranstaltung hinterlässt bei Sarah Jordan
(Angelina Jolie) tiefen Eindruck. In ihr wächst der Wunsch, ihrem
bisherigen Leben eine neue Aufgabe zu geben. So beginnt vor dem
Hintergrund abenteuerlicher Schauplätze eine gefährliche
Reise in die Krisengebiete Äthiopiens, Kambodschas und
Tschetscheniens, in denen sie nicht nur mit der Liebe ihres Lebens
konfrontiert wird!
Urteile:
Widescreen: Die Lovestory mit
realistischem Background kann zwar durchaus berühren, da die
Geschichte aber stark fragmentiert ist, kann der Film insgesamt nicht
unbedingt überzeugen. Wer allerdings vor der harten Realität
in der dritten Welt die Augen nicht verschließt, wird von dem
Streifen begeistert sein. (2/4)
cinema: Eindrucksvoll inszeniertes
Retter-Epos über Nächstenliebe und Selbstaufopferung. (3/4)
Rolling Stone: Politisch korrektes
Tränenepos. Manipulativ und unerträglich. (0/8)
Prinz: Kitsch getarnt als Dokudrama: kleines Kino vor
großer Kulisse. (3/5)
Hörzu: Unglaubwürdig und
eigenartig. Am Ende sieht man nur noch Angelinas Lippen... (1/3)
TV Movie: Noch nie war es Angelina
Jolie (Oscar für "Durchgeknallt") mit der Botschaft eines Films so
ernst, und das spürt man in jeder Szene. Regisseur Martin Campbell
("Vertical Limit") schwenkt den moralischen Zeigefinger kompromisslos
und erzählt Sarahs Liebestragödie als ganz großes
Gefühlskino. (2/2)
TV Spielfilm: Die gute Sache - auf
das Elend in der Welt hinzuweisen - kann nicht darüber
hinwegtäuschen: Die melodramatische und überdeutlich an "Dr.
Schiwago" angelehnte Romanze scheitert daran, dass die ernste Thematik
nicht mehr ist als exotische Kulisse à la Bond üder Lara
Croft für actionreichen Kitsch. (1/2)
TV Today: Statt den Betrachter zu
berühren, nervt die wirre Story. (1/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
48/100 (18 Bewertungen)
Neredesin Firuze
http://www.maxximumfilm.com/de/films/firuze/firuze.htm
(Türkei
2004)
Genre: Komödie
Produzent:
Ezel Akay
Regie:
Abdullah Oguz
Drehbuch:
Levent Kazak Yildo
Musik: Sunay Özgür
Darsteller: Haluk Bilginer, Özcan Deniz, Demet Akbag, Cem Ozer,
Sebnem Dönmez
Laufzeit:
120 Minuten
Trailer: http://www.maxximumfilm.com/de/films/firuze/firuze.htm
Inhalt:
Die
Brüder Hayri und Orhan, sind zwei überschuldete
Musikproduzenten, die aufgrund deren erfolglosen Albums, am Rand der
Insolvenz leben. Nicht nur deren Geschäftspartner, sondern auch
der Eigentümer des Hotels, wo sie leben, möchte sie nie
wieder sehen. Hayris Frau erteilt ihm auch noch Hausverbot, da er immer
wieder fremdgeht. Die CDs seines potentieller Popstars Melih sind total
Flop, und lassen sich nicht verkaufen. Darüber hinaus, ist Melih
mit einer sehr erfolgreichen Sängerin verheiratet, und lässt
sie nicht wieder auf die Bühne gehen. Deshalb, darf er selbst auf
der Bühne auch nicht erscheinen, da der Produzent seiner Frau ihm
es verboten hat. Hayri und Orhan entscheiden sich, den naiven Ahmet als
"König der Tenöre" zu lancieren. Als die Versuche von Ahmet
als Tenor auch scheitern, scheitern auch die letzten
Überlebensversuche der professionellen Versager-Brüder. Als
letzte Hoffnung, kontaktieren Sie "das unentdeckte Talent" Ferhat, der
in Deutschland wohnt. Sie lassen Ferhat am Telefon ein Lied singen, und
sind davon überzeugt, dass diese Stimme alles ändern kann.
Der Plan ist klar: Die Brüder werden für Ferhat eine CD
produzieren. Mit dem Erfolg dieser CD werden sie alle Ihre Schulden
zurückzahlen und sogar reich werden! Wer weiß, vielleicht
hat der Deutschland-Türke auch noch Geld dabei... Im Studio klappt
alles. Ferhat singt wie ein Vogel. Die Tonbänder sind fertig. Nun
kann die CD produziert werden. Das Studio und die Druckerei weigern
sich, für dieses "Loser-Bruder-Duo" etwas zu produzieren. Dazu
noch: sie haben kein Geld für die Werbung! Mit dem Geld, das
Ferhat aus Deutschland mitgebracht hat, schalten sie eine bescheidene
Werbung für das Album. Mit Mühe und Not, erscheint Ferhat
sogar in einer TV-Show, wo er die Zuschauer mit seiner Stimme
verzaubert. Am nächsten Tag bekommen Sie Besuch von einer
mysteriösen, reichen Frau namens Firuze! Firuze hat viel Geld, und
möchte in Ferhat investieren. Aber als erstes müssen die
Jungs deren Lebensart und Qualität erhöhen. Firuze
behauptet, sie könne alles mit Ihren Kontakten organisieren.
Dieser Besuch gibt den Jungs wieder Motivation. Sie arbeiten tagelang,
um die hoffnungslose Situation zu ändern. Nach ein paar Besuchen
verschwindet Firuze spurlos. Da die Jungs keine Telefonnummer oder
Adresse von ihr haben, verlieren sie all ihre Hoffnungen für eine
Rettung. Doch Ferhat schafft, durch Zufälle, die Villa von Firuze
zu finden. Die Villa gehört jedoch nicht Firuze, sondern eine
wohlhabende Frau. In dieser Villa organisiert man Therapie-Stunden
für Schizophrenie-Patienten. Und Firuze, der Schutzengel von
Ferhat und der Rettungsengel von Hayri, ist nichts anderes als eine
Schizophrenie-Patientin. Wie Ferhat und Melih es trotzdem schaffen,
berühmt zu werden, und wie Hayri endlich doch Geld verdient,
erfährt man erst, wenn man diese verrückte
Musical-Komödie zu Ende schaut.
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
xx/100 (keine
Bewertungen)
Scary Movie 3
http://www.movie.de/movie_start.php?id=353
(USA
2003)
Genre:
Komödie/Horror
Produzent:
Robert K. Weiss
Regie:
David Zucker
Drehbuch: Pat Proft, Craig Mazin
Musik: James L. Venable
Darsteller:
Anna Faris, Charlie Sheen, Leslie Nielsen, Simon Rex, Anthony Anderson
Laufzeit:
84 Minuten
Trailer: http://www.movie.de/movie_start.php?id=353
Inhalt:
Die
Comedy-Legende Leslie Nielsen ("Die nackte Kanone") als amerikanischer
Präsident, der sich mit Aliens umschlagen muss. Die Scream-Ladies
Anna Faris und Regina Hall, die schon in den ersten beiden "Scary
Movie"-Teilen um ihr Leben fürchten mussten. Ehepaar Charlie Sheen
und Denise Richards ("Good Advice - Guter Rat ist teuer"), denen ihr
Kornfeld tierisch auf den Kreis geht. An ihrer Seite spielen sich
"Baywatch"-Badenixe Pamela Anderson, MTV Moderatorin Jenny McCarthy udn
HipHop Star Queen Latifah um Kopf und Kragen.
"Scary Movie 3" ist die einzig wahre, schreikomische Antwort auf
aktuelle Megakinohits wie "The Ring", "Signs - Zeichen" oder "8 Mile"
und "Catch me if you can".
Urteile:
Widescreen: "Scary Movie 3" ist ein
ordentlich gemachtes Spaß-Feuerwerk, das besonders für
Filmkenner zahlreiche Gag-Leckerbissen bereithält. Wer den ersten
Film der Trilogie mochte, wird bei "Scary Movie 3" voll auf seine
Kosten kommen. Die Erfahrung von David Zucker und Pat Proft ("Die
nackte Kanone") tut der Qualität des Streifens sichtlich gut - und
Leslie Nielsen hat endlich mal wieder eine gute Rolle. (2/4)
cinema: Der drastische Stil der
Wayans-Brüder wurde im dritten Teil ersatzlos gestrichen und durch
den hemmungslosen Retro-Slapstick Zuckers ersetzt. "Scary Movie 3" ist
das Film gewordene Gegenstück einer Ausgabe von "Das deutsche
MAD". Nicht alle Witze zünden, einige sind sogar richtig schlecht.
Aber dazwischen gibt es immer wieder den einen oder anderen
Brüller. (2/4)
Rolling Stone: Weniger eklig und
schrill, wirkt der Film dennoch wie das eigentliche Original. Zucker
zeigt ein erstklassiges Timing für running gags, absurde
Situationskomik und subtile Schlüpfrigkeiten. (5/8)
Prinz: Spaßige Nummernrevue mit
Dauer-Déjà-vu. Bester Film der Serie. (3/5)
Hörzu: Wirklich komisch. (2/3)
TV Movie: Die alberne Nummernrevue
macht einen Mordsspaß; erst recht, wenn man die Originalfilme
wiedererkennt, die da so respektlos auf die Schippe genommen werden.
Kino zum Ablachen! (2/2)
musikexpress: (4/10)
TV Spielfilm: Neben vielen
Deppen-Gags gibt's diesmal auch ein paar echte Lacher. (1/2)
TV Today: Ein paar gelungene Gags
machen noch keinen guten Film. Aber wer die veralberten Vorbilder
kennt, kann wenigstens ab und zu mal schmunzeln. (1/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
63/100 (33 Bewertungen)