popkulturjunkie-meta-kritik
- alle kino-neustarts im spiegel der deutschen filmkritik
4.
März 2004 - 7 Neustarts
The Cooler - Alles auf Liebe
(The Cooler)
http://www.alamodefilm.de/alamode/docs/fs_rahmen.htm
(USA
2003)
Genre:
Drama
Produzenten:
Sean Furst, Michael Pierce
Regie: Wayne Kramer
Drehbuch: Wayne Kramer, Frank
Hannah
Musik:
Mark Isham
Darsteller:
William H. Macy, Alec Baldwin, Maria Bello, Shawn Hatosy, Ron Livingston
Laufzeit:
104 Minuten
Trailer:
http://www.thecoolermovie.com/trailer_pop.html
Inhalt:
Bernie Lootz (William H. Macy)
ist ein wandelnder Unglücksrabe, ein
Mann, der ständig vom Pech verfolgt scheint: Seine Pflanzen
verdörren
unter seiner Obhut, seine Katze läuft ihm davon und auch sonst
geht
in seinem Leben alles schief.
Aber Bernie hat dieses Pech,
das er überall anzieht, für sich genutzt:
Er arbeitet als "Cooler" im Kasino Shangri-La, das seinem Freund Shelly
Kaplow
(Alec Baldwin) gehört. Bernie muß sich einem Gewinner im
Kasino
nur nähern und schon endet dessen Glückssträhne
jäh.
In der Eigenschaft als Cooler gleitet er jede Nacht lautlos von
Spieltisch
zu Spieltisch, um durch seine bloße Anwesenheit die
Glückssträhnen
der Kasinogäste zu unterbrechen. So versucht er sich von den
erdrückenden
Spielschulden zu befreien, die er bei Shelly in der Vergangenheit
angehäuft
hat.
Doch alles ändert sich,
als er nur wenige Tage, bevor er seine Schulden
abgearbeitet hat und Las Vegas endgültig verlassen will, Natalie
(Maria
Bello) kennenlernt, die als Serviererin im Shangri-La arbeitet. Beide
verlieben
sich leidenschaftlich ineinander. Aber Bernie scheint durch sein neu
gefundenes
Liebesglück sein professionelles Pech verloren zu haben.
Plötzlich
gewinnen die Kasinogäste, sobald Bernie ihnen begegnet – alles
sehr
zum Mißfallen von Shelly. Das Kasino erleidet auf einmal
millionenschwere
Verluste, und Shelly denkt nicht daran, Bernie einfach so gehen zu
lassen.
Bernies Lage verschlimmert sich weiter, als auch noch sein von ihm
entfremdeter
Sohn Mikey (Shawn Hatosy) mit seiner schwangeren Frau auftaucht...
Urteile:
Widescreen: Mit "The Cooler"
kommt eine melancholische, etwas ungewöhnliche und aufrichtige
Lovestory in die Kinos, die aber auch vor Gewalt nicht
zurückschreckt. Alec Baldwin als gnadenloser Kasinobesitzer Shelly
überzeugt besonders. Insgesamt bietet "The Cooler" eine
ungeschönte Sicht auf die Themen Macht, Geld, Kriminalität
und pech im Leben. Man leidet und fühlt mit Bernie, wenn er
endlich sein Glück findet und anscheinend doch nicht
glücklich wird. (3/4)
cinema: In der stellenweise zu
märchenhaften Story über die Macht der Liebe beschwört
Regisseur Kramer das alte Las Vegas im Angesicht seiner unabwendbaren
Disneyfizierung. Dass die mystischen Figuren wie der
Old-School-Gangster, sein Cooler und dessen "Lady Luck" zu glaubhaften
Charakteren werden, ist dem grandiosen, vielschichtig spielenden
Ensemble zu verdanken, inklusive Ex-Model Estella Warren als Bernies
abgefuckte Schwiegertochter. (3/4)
Rolling Stone: "The Cooler"
ist eine tragikomische Liebesgeschichte und ein wenig zimperliches
Gangsterdrama. Unvermittelte Brutalität und unverkrampft
freizügige Sexszenen gehen einher mit hinreißendem Witz und
der Melancholie des glücklichen Moments, den man festzuhalten
versucht. Auch wenn Wayne Kramers Regiedebüt im Schlussakt arg
märchenhaft wird, bleibt allein schon Paul Sorvino als alter,
heroinsüchtiger Showsänger unvergesslich. Macy spielt die
Rolle seines Lebens. Und Respekt verdient vor allem der fette, vom
Alkohol gezeichnete Baldwin, der erstmals für einen Oscar
nominiert ist. (6/8)
Prinz: "The Cooler" ist
ergreifende Lovestory und schockierend brutaler Krimi in einem, umweht
vom schäbigen Las-Vegas-Zauber der alten Schule. Die müden
Helden träumen verzagt vom Glück. Und wir bangen mit ihnen.
(4/5)
Hörzu: Humorvoll,
romantisch und originell. (2/3)
TV Movie: Die Verliererrolle
ist William H. Macy ("Safecrackers") auf den Leib geschrieben. Sieht
man in sein frustriertes Gesicht, will man ihn auf der Stelle in den
Arm nehmen. Großartig auch Alec Baldwin als Gegenspieler. Die
Stärke des kleinen, altmodisch inszenierten Films sind die
Zwischentöne: Hier gibts mehr als Gut und Böse, alles oder
nichts. (2/2)
musikexpress: Eine
verblüffend warme Liebesgeschichte, in der es auf einmal um Leben
und Tod geht, als sich Bernies Pech unerwartet wendet. (8/10)
TV Spielfilm: Wayne Kramers
Tragikomödie ist ein so anrührender wie vergnüglicher
Abgesang auf das alte Las Vegas, das von den Rummeplatz-Hotels der
Großkonzerne verdrängt wird. Dass einige Charaktere dabei
ortsübliche Klischees bedienen, kommt dem geradezu
märchenhaften Handlungsverlauf eher zugute. Und kann schon gar
nicht verhindern, dass das reichhaltige und oftmals schnörkellos
brutale Wechselbad der Gefühle zwischen Mafiagewalt,
Liebesglück und Schwermut unter die Haut geht. Wirklich
großartig macht "The Cooler" das facettenreiche Spiel von Macy,
Baldwin und Bello. (2/2)
TV Today: Das regiedebüt
von Wayne Kramer fesselt den Zuschauer sofort. Zeit und Raum
verschwimmen in dem einzigartigen Casino-Kosmos aus Illusion,
Brutalität und Tristesse. Baldwin liefert seine beste Leistung
seit Jahren, doch das anrührende Zentrum sind Macy und Bello als
Liebespaar. Bestechender Mix aus Gangsterepos und Tragikomödie -
voller Gewalt, Traurigkeit, Stolz und Liebe. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
78/100 (31 Bewertungen)
Erbsen auf halb 6
http://www.erbsenaufhalb6-derfilm.de/
(Deutschland
2003)
Genre:
Drama/Komödie
Produzent:
Hanno Huth
Regie:
Lars Büchel
Drehbuch:
Ruth Toma, Lars Büchel
Musik: Max Berghaus, Dirk Reichardt, Stefan Hansen
Darsteller:
Fritzi Haberlandt, Hilmir Snær Gudnason, Harald
Schrott, Tina Engel, Jenny Gröllmann
Laufzeit: 111 Minuten
Trailer: http://www.erbsenaufhalb6-derfilm.de/
Inhalt:
Jakob
Magnuson (Hilmir Snær Gudnason), ein erfolgreicher
Theaterregisseur, verliert bei einem Verkehrsunfall sein Augenlicht –
und damit auch jegliche Lebensperspektive. Er trifft auf Lilly Walter
(Fritzi Haberlandt), die geburtsblind ist.
Zusammen begeben sie sich auf eine Reise quer durch Europa. Eine Reise
voll skurriler Begegnungen und liebenswerter Momente. Langsam entsteht
sie, die Liebe. Die Liebe zwischen zwei Menschen, die
einander die Welt beschreiben und begreifbar machen.
Urteile:
Widescreen:
Der Zuschauer wird von einem märchenhaften Bilderreigen
eingelullt, dessen Zauber immer wieder von drollig-desaströsen
Gags gebrochen wird. Kompliment für so viel Mut zur
Skurrilität! Leider hapert's mit der Story, die besonders gegen
Ende immer unschlüssiger wird. (1/4)
cinema: Regisseur Lars Büchel
("Jetzt oder nie") und "Solino"-Autorin Ruth Toma erzählen eine
eigenständige, aber auch zwanghaft ambitionierte Geschichte.
Vieles erinnert an Miguel Alexandres "Gran Paradiso", mehr aber noch an
Caroline Links "Jenseits der Stille", der sich wie "Erbsen" weitgehend
über die Tonspur erschließt. Nur leider wird diesem Vorbild
allzu spekulativ nachgeeifert. (2/4)
Rolling Stone: Der starke,
bewegende Anfang verliert sich in einer überkandidelten
Russland-Odyssee. (3/8)
Prinz: So, wie Jakob die Dunkelheit
und Lilly kennen lernt, braucht auch Regisseur Lars Büchel eine
Weile, um die anrührende Geschichte leicht und wunderbar
melancholisch zu erzählen. Denn oft wirken Settings und Dialoge
derart künstlich, dass man Augen und Ohren lieber schließen
würde. (3/5)
Hörzu: Auch wenn die Reise
absurd erscheint - man wünscht sich, einmal selbst so viel Zeit
und Intensität in eine sich langsam entwickelnde Liebe investieren
zu können. Ein gelungenes Roadmovie der ganz besonderen Art. (2/3)
TV Movie: Liebevoll inszeniert,
eindringlich gespielt. (2/2)
musikexpress: Wird vom Verleih als
"leicht und komisch" angepriesen, ist aber doch eher "schwer und
trist". (4/10)
TV Spielfilm: Regisseur Lars
Büchel, der in seinem Erstling "Jetzt oder nie" Omas Banken
überfallen ließ und zuletzt Spots für AOL (u.a. mit
Rüdiger Hoffmann) drehte, gelingt mit "Erbsen auf halb 6" eine
romantische Komödie, eine zu Herzen gehende Schicksalsgeschichte
und ein märchenhaft-skurriles Roadmovie - also eine ganze Menge
fürs Eintrittsgeld. (2/2)
Max: Zu sehen ist ein Reigen
aus tasten, annähern, sich verlieben und verlieren. Selten war die
Kamera bei einer Liebsszene dichter dran. (3/4)
TV
Today: Der komplett misslungene Versuch, deutsches Kunstkino mit
Humor zu machen. (0/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
59/100 (32 Bewertungen)
Kroko
http://www.ventura-film.de/page/filmeneu/vorberei/stakroko.htm
(Deutschland
2003)
Genre:
Drama
Produzent:
Gudrun Ruzicková-Steiner
Regie:
Sylke Enders
Drehbuch:
Sylke Enders
Musik: Robert Philipp
Darsteller:
Franziska Jünger, Alexander Lange, Hinnerk Schönemann, Danilo
Bauer, Harald Schrott
Laufzeit:
96 Minuten
Inhalt:
Sie ist das blonde Gift der
Hinterhöfe, die Femme Fatale der Weddinger Seitenstraße.
Coolness hängt schwer auf ihren Augenlidern. Man könnte es
für Langeweile halten - wenn da nicht der harte Umgangston
wäre und ihre Bereitschaft, Widersacher eiskalt aus dem Weg zu
räumen. Ähnlich rabiat verschafft sich Kroko auch ihre
Unterhaltung. Bei einem ihrer Joy Rides gibt es einen Unfall. Ein
Gericht verdonnert sie zum Sozialdienst in einer Behinderten - WG, was
sie als Zumutung empfindet. Doch die "Normalos", mit denen sie lebt,
sind auch nicht so toll, und es scheint so, als würde Kroko bei
den "Spastis" etwas finden, was sie in ihrem Alltag entbehrt.
Urteile:
Widescreen: Mit ihrem Abschlussfilm
an der DFFB ist Sylke Enders ein einfühlsames und authentisches
Kinodebüt geglückt. Sie schaut nicht von oben auf Jugendliche
und Behinderte hinab, sondern packt deren Sorgen im Kern. Trotz einiger
Längen und holpriger Bilder ist dem Film daher zu wünschen,
gerade vom jungen Publikum angenommen zu werden. (2/4)
cinema: Regisseurin und Aotirn
Sylke Enders verließ sich voll auf ihre Hauptdarstellerin und
verzichtete auf unnütze dramaturgische Knalleffekte in ihrer
perfekt komponierten Psychostudie. Langsam, ganz langsam, beginnt Kroko
im Umgang mit den hilfsbedürftigen Menschen zu begreifen, dass
Macht und Egomanie nicht der Weisheit letzter Schluss sind. Der
Zuschauer erlebt keine Katharsis, sondern nur einen kleinen Schritt in
die richtige Richtung. Doch der hinterlässt tiefe Spuren. Fazit:
Auf den Spuren des frühen Truffaut: Das ist Erzählkino vom
Feinsten, ein richtiges Juwel. (4/4)
Rolling Stone: Mit ausgezeichneten
Darstellern ebenso humorvoll wie realistisch und ambitioniert
inszeniert. (4/8)
Prinz: Sylke Enders' Sozialstudie
ist so dicht am Leben, dass man sich fast in einer Doku wähnt.
Unspektakulär und gerade dadurch hoch dramatisch entwickelt sich
die Story. Alle Figuren sind derart wahrhaftig, dass man deren
Schicksale wirklich mitfühlt. Kinodebütantin Franziska
Jünger gibt dabei eine zutiefst beeindruckende, subtile
Vorstellung als abgebrühte, aber noch nicht völlig
abgestumpfte Gewalt-Göre. Ein ganz großer kleiner Film. (5/5)
TV Movie: Schonungslos. (2/2)
TV Spielfilm: (1/2)
TV Today: Beeindruckend: Franziska
Jünger als Kroko. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
76/100 (11 Bewertungen)
Rosa - oder welche Farbe hat das
Leben!
http://www.venusfilm.de/rosa/
(Deutschland
2003)
Genre:
Dokumentarfilm
Produzent:
Julia Dittmann
Regie:
Julia Dittmann
Drehbuch:
Julia Dittmann
Musik: Beate Hétenyi
Laufzeit:
88
Minuten
Trailer: http://www.venusfilm.de/rosa/video.html
Inhalt:
"Ehe
etwas zu beginnen anfängt, ist das Aufhören schon am Ende."
Die Fahrt durch das morgendlich verschlafene Berlin. Berlin die Stadt
der Träume, der Abrisse und der Umbrüche, des Zusammenkommens
und des Neuanfangs. Von West nach Ost, vorbei an Rohbauten,
Baukränen, Neubauten, Lehrter Bahnhof, Potsdamer Platz,
Museumsinsel. Die Schlafzimmer von Miriam, Katja, Stefanie und Gesa
sind die Haltestellen. Wovon träumen unsere Protagonistinnen?
Wir begleiten die vier Frauen bei ihren morgendlichen Ritualen und wir
erleben sie in ihrem mikrokosmischen und gesellschaftlichen Kontext.
Danach begibt sich Jede auf ihren Weg. Schritte ins Außen.
Wahlheimat Berlin. Eine Jede allein an einem ihr besonders wichtigen
Ort.
Sie studieren Jura, Psychologie und Genderwissenschaft. Miriam ist
Schauspielerin. Sinnlich und sensibel gibt der Film Einblicke in eine
(Lebens)phase der Brüche und Entscheidungsfindungen. rosa - oder
welche farbe hat das leben!zeigt mutige Frauen, die Ideale und
Realitäten individuell miteinander verbinden und lebbar gestalten.
Urteile:
TV Movie: Schwer und träge.
(1/2)
TV Today: Vielschichtige
Frauenporträts mit Witz, zuweilen recht abgedreht. (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
59/100 (2 Bewertungen)
Science Fiction
http://www.sciencefictionderfilm.de/
(Deutschland
2003)
Genre:
Drama/Komödie
Produzent:
Franz Müller
Regie:
Franz Müller
Drehbuch: Franz Müller
Musik: Tobias Ellenberg
Darsteller: Arved Birnbaum, Jan Henrik Stahlberg, Nicole Marischka,
Heidi Ecks, Thomas Wittmann
Laufzeit:
112 Minuten
Trailer: http://www.garagedays.de/
Inhalt:
Science
Fiction ist natürlich keine Science Fiction. Das
Paralleluniversum, in das die beiden Protagonisten geraten, gleicht
unserer Welt wie ein Ei dem andern. Der Film ist vielmehr eine Art
Dauermotivationsseminar unter realen Bedingungen. Und seltsamerweise
gelingt den beiden in diesem Abbild unserer Welt, was in der
Realität
nicht funktioniert: Das Zulassen von so einfachen und komplexen Dingen
wie Liebe, Moral und Freundschaft. "Science Fiction" hat keine
Meta-Ebene, sondern handelt von ganz konkreten alltäglichen
Situationen, den Nöten und Freuden der Protagonisten. Die absurde
Handlungskonstruktion wurde für das freie, authentische Spiel
erfunden und nicht umgekehrt.
Urteile:
TV Movie: Ungewöhnlich. (2/2)
TV Spielfilm: Intelligente
Komödie mit Lovestory, gedreht auf Digitalvideo. Geheimtipp! (2/2)
TV Today: Low-Budget-Film mit
witziger Idee, aber ohen Raffinesse gefilmt. (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
89/100 (3 Bewertungen)
Der Sommer mit den Burggespenstern
http://www.burggespenster.at/
(Kanada/Österreich
2002)
Genre:
Kinderfilm
Produzenten:
Lukas Stepanik, Bernd Neuburger, Rock Demers, Chantal LaFleur
Regie:
Bernd Neuburger
Drehbuch:
Nadja Seelich
Musik: Zdenek Merta
Darsteller: Karl Merkatz,
Sarah-Jeanne Labrosse, Nikola Culka, Ron Lea, Richard Jutras
Laufzeit:
84 Minuten
Trailer: http://www.burggespenster.at/trailer/index.htm
Inhalt:
Das
Filmemachen ist eine Kunst mit vielen Mysterien... Aber es hat nichts
mit Zauberei zu tun. Bis zu dem Tag, als ein Filmteam aus Kanada in das
österreichische Schloss Lungau einfällt! Der Zufall will es,
dass dieses Schloss der Ruheort von einem ungleichen Haufen
merkwürdiger Kreaturen ist, unter denen sich auch fünf Nonnen
befinden, die alles daran setzen, die Dreharbeiten der unwillkommenen
Gäste zu sabotieren. Die Kinder Caroline (Tochter des kanadischen
Regisseurs) und Jakob (Ureinwohner der österreichischen Provinz)
wollen den Job des Effektemachers retten. Dafür müssen sie
die Nonnen am Spuken hindern, allerdings auch vermeiden, die
Geister-Nonnen gänzlich verlöschen zu lassen. Dafür muss
ein spezieller Hahn zwar am Leben erhalten werden, aber außer
Hörweite des cholerischen Tonmeisters gebracht werden.
Gleichzeitig versuchen ein paar kleine Spitzbuben die neu gewonnene
Freundschaft der beiden Kinder zu stören und ihre Vorhaben zu
verhindern.
Urteile:
Widescreen: Vergnüglicher
Abenteuerfilm. Gruselig ist höchstens die österreichische
Synchronisation. (2/4)
cinema: (2/4)
TV Movie: Langatmig! (1/2)
TV Today: Von Gruseln keine Spur!
Der Plot entlockt allenfalls ein Kichern. (1/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
49/100 (5 Bewertungen)
...und dann kam Polly (Along came Polly)
http://movies.uip.de/unddannkampolly/
(USA
2003)
Genre: Komödie
Produzenten:
Danny DeVito, Michael Shamberg, Stacey Sher
Regie:
John Hamburg
Drehbuch:
John Hamburg
Musik: Theodore Shapiro
Darsteller: Ben Stiller, Jennifer Aniston, Philip Seymour Hoffman,
Debra Messing, Alec Baldwin
Laufzeit:
90 Minuten
Trailer: http://trailer.uip.de/unddannkampolly/trailer.html
Inhalt:
Reuben
Feffer (Ben Stiller) hat sich ein bequemes Leben aufgebaut und eine
gute Karriere erarbeitet, indem er stets auf Nummer Sicher ging. Dabei
ist er einer der Besten in seinem Metier: Als hoch geschätzter
Mitarbeiter eines Versicherungsunternehmens führt er die
Risikoabschätzung für teure Versicherungen durch und ist
Experte darin, Gefahren und Risiken genauestens zu kalkulieren. So
versichert er andere Leute gegen die Risiken des Lebens - sei es mit
einer Police für den Bungee Jumping-Fanatiker oder
Kapitalabsicherungen für andere Menschen - aber er selbst scheut
vor allem zurück, das außergewöhnlich oder riskant
aussieht, frei nach dem Motto: Wer nicht spielt, der nicht verliert.
Dagegen betrachtet Polly Prince (Jennifer Aniston) ihr Dasein eher als
ein großes Glücksspiel, und erfreut sich an dem, was das
Leben für sie als Weltenbummlerin so alles an zufälligen und
unerwarteten Entdeckungen bereithält. Ihre Philosophie: es gibt
immer eine nächste Gelegenheit - ein neuer Job, eine neue Wohnung
in einer anderen Stadt - sollte sich die jetzige auf Dauer ungeeignet
herausstellen. Für Polly kein Problem - auf zum nächsten
Abenteuer, zur nächsten Entdeckung, die um die Ecke wartet.
Reuben hingegen ist im Angesicht von alltäglichen
Unwägsamkeiten wie den Bakterien auf der Bürotoilette und
sontigen Gefahren immer bemüht, die sicherste Wahl zu treffen.
Diesem Credo folgt er auch, als er Lisa (Debra Messing) ehelicht. Aber
schon während der Hochzeitsreise kommt es zum Super-Gau: Lisa
findet mehr Gefallen an dem knackigen Tauchlehrer Claude (Hank Azaria)
als an ihrem Ehemann. Ein harter Schlag für Reuben. Zurück im
Büro und auf dem harten Boden der Tatsachen, stürzt er sich
also wieder in seine Arbeit.
Dann aber macht er einen verhängnisvollen Fehler: Als er auf einer
Party Polly begegnet, kommt ihm der Gedanke, dass ein Date mit ihr
vielleicht genau das ist, was er braucht, um sein Leben wieder in den
Griff zu bekommen. Daran hat zwar sein bester Freund Sandy (Philip
Seymour Hoffman) so seine Zweifel; aber Polly ist attraktiv, witzig,
weltoffen - und schließlich kennt man sich: in der siebten Klasse
waren die braven Durchschnittsschüler Reuben und Polly an ihrer
Schule sogar als Delegierte in der sogenannten Modell-U.N. aktiv, einer
Art UN-Versammlung für Schüler.
Gewiss, Polly hatte in der Schule noch keine Tattoos. Und auch keine
Vorliebe für scharfes Essen, heiße Salsa-Tänze und das
Sammeln kleiner Andenken all ihrer verflossenen Affären, wie zum
Beispiel ein blindes Frettchen, das sie von ihrem letzten Italientrip
mitgebracht hat. Udn Reubens Streben danach, alles bis ins kleinste
Detail durchzuplanen, war ind er Schule auch noch nicht ganz so
ausgeprägt. Ebenso wenig wie sein Zwang, dass in seinem Leben
stets alles in absolut geordneten Bahnen verlaufen muss.
Allerdings: Plötzlich stellt Reuben fest, dass selbst die
sogenannten geordneten Bahnen Wendungen und Seltsamkeiten parat haben -
in Form von unverdaulichem Essen, furchteinflößenden
Kindergeschichten und Haustieren mit Sehproblemen. Es führt kein
Weg an der Tatsache vorbei: Das Leben ist ein Risiko, ebenso wie die
Liebe, aber wenn man einen Menschen wie Polly an seiner Seite
weiß, was hat man dann eigentlich noch zu befürchten? Oder
sollte man besser sagen: Was kann es dann eigentlich schöneres
geben - in guten wie in schlechten Zeiten?
Urteile:
Widescreen: Mit seinem ersten
großen Regieprojekt lieferte John Hamburg seinen Stars die
perfekte Bühne, um sich als liebenswert-verrückte Charaktere
so richtig auszutoben. Dass der eine oder andere Witz allzu albern
ausfällt, sei dem Film verziehen. Ein wahres Manko: Obwohl Aniston
und Stiller die Lacher meist auf ihrer Seite haben, nimmt man ihnen die
Liebelei nicht wirklich ab. Zu verschieden sind diese Figuren, als dass
die Chemie hier stimmen könnte. (3/4)
cinema: Die chaotische
Annäherung zwischen dem Sicherheitsfanatiker und dem
unberechenbaren Schnuckelchen ist eine hinreißende Nummernrevue
mit sehr hoher Witz-Trefferquote. Fakt ist: Sie werden sehr viel
lachen. Mit 98,76-prozentiger Wahrscheinlichkeit. (3/4)
Rolling Stone: Bewährtes
Romantik-Rezept mit gewitzten Dialogen, einigen derben Gags und einem
brillanten Hoffman. (4/8)
Prinz: Autor und Regisseur John
Hamburg, der mit Ben Stiller bereits bei "Zoolander" und "Meine Braut,
ihr Vater und ich" zusammenarbeitete, machte aus der scheinbar
unmöglichen Romanze eine quietsch- und quatschmuntere
Nummernrevue, in der kauzige Wortduelle, ausgelassener Slapstick,
ulkige Geschmacklosigkeiten, aber auch eine gehörige Portion Herz
zu einer ungewöhnlich homogenen Mischung verschmelzen. (4/5)
Hörzu:
Liebenswert witzige Komödie. (2/3)
TV Movie: Allein wegen der Stars
lohnt sich ein Kinobesuch: John Hamburg versammelte mit Ben Stiller,
Jennifer Aniston, Hank Azaria und Debra Messing ("Will und Grace")
Comedians der Extraklasse. Wobei erstaunlicherweise Philip Seymour
Hoffman ("Magnolia") die irrsten Gags liefert. Dank der brillanten
Besetzung sieht man sogar über einige überflüssige
Fäkalwitzchen hinweg. Klasse! (2/2)
musikexpress: Die unablässig
anrollenden Unterleibs-Gags der Farrellys-Schule täuschen
allerdings nicht darüber hinweg, dass der Film einfach nicht
funktionieren will, weil er nie zu einem wirklichen dritten Akt findet.
Dass die unglückliche Lovestory zwischen Stiller und der auf der
Leinwand wie immer wie ein Fremdkörper wirkenden Jennifer Aniston
trotzdem goutierbar bleibt, liegt an sensationellen Nebendarstellern
wie Philip Seymour Hoffman und Alec Baldwin, die auch den
unmöglichsten Szenen Nuancen angewinnen, die man niemals erwartet
hätte. (5/10)
TV Spielfilm: Blöd ist, dass
der Star und sein Drehbuchschreiber dem Klamauk nicht allein vertrauen,
sondern uns auch noch eine romantische Bezihungskiste unterjubeln
wollen. Das funktioniert aber nicht, weil einem das Schicksal und die
Gefühle dieser grob geschnitzten, lebensfern-deppigen Pappfiguren
wirklich herzlich gleichgültig sind. So geht dem Liebesreigen
zwischen Stiller und Aniston immer dann, wenn gerade mal kein Furz
explodiert, ganz schnell die Luft aus. (1/2)
Max: Nach einigen Flops spielt
Stiller wieder, was er am besten kann: den sympathischen Trottel. (2/4)
TV Today: Die Liebe siegt über
die Vernunft! We rim Kino richtig Spaß haben will, geht mit
dieser Gag-Attacke kein Risiko ein. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating:
73/100 (32
Bewertungen)