popkulturjunkie-meta-kritik - alle kino-neustarts im spiegel der deutschen filmkritik

4. März 2004 - 7 Neustarts

The Cooler - Alles auf Liebe (The Cooler)
http://www.alamodefilm.de/alamode/docs/fs_rahmen.htm
(USA 2003)
Genre: Drama
Produzenten: Sean Furst, Michael Pierce
Regie: Wayne Kramer
Drehbuch: Wayne Kramer, Frank Hannah
Musik: Mark Isham
Darsteller: William H. Macy, Alec Baldwin, Maria Bello, Shawn Hatosy, Ron Livingston
Laufzeit: 104 Minuten
Trailer: http://www.thecoolermovie.com/trailer_pop.html

Inhalt:
Bernie Lootz (William H. Macy) ist ein wandelnder Unglücksrabe, ein Mann, der ständig vom Pech verfolgt scheint: Seine Pflanzen verdörren unter seiner Obhut, seine Katze läuft ihm davon und auch sonst geht in seinem Leben alles schief.
Aber Bernie hat dieses Pech, das er überall anzieht, für sich genutzt: Er arbeitet als "Cooler" im Kasino Shangri-La, das seinem Freund Shelly Kaplow (Alec Baldwin) gehört. Bernie muß sich einem Gewinner im Kasino nur nähern und schon endet dessen Glückssträhne jäh. In der Eigenschaft als Cooler gleitet er jede Nacht lautlos von Spieltisch zu Spieltisch, um durch seine bloße Anwesenheit die Glückssträhnen der Kasinogäste zu unterbrechen. So versucht er sich von den erdrückenden Spielschulden zu befreien, die er bei Shelly in der Vergangenheit angehäuft hat.
Doch alles ändert sich, als er nur wenige Tage, bevor er seine Schulden abgearbeitet hat und Las Vegas endgültig verlassen will, Natalie (Maria Bello) kennenlernt, die als Serviererin im Shangri-La arbeitet. Beide verlieben sich leidenschaftlich ineinander. Aber Bernie scheint durch sein neu gefundenes Liebesglück sein professionelles Pech verloren zu haben. Plötzlich gewinnen die Kasinogäste, sobald Bernie ihnen begegnet – alles sehr zum Mißfallen von Shelly. Das Kasino erleidet auf einmal millionenschwere Verluste, und Shelly denkt nicht daran, Bernie einfach so gehen zu lassen. Bernies Lage verschlimmert sich weiter, als auch noch sein von ihm entfremdeter Sohn Mikey (Shawn Hatosy)  mit seiner schwangeren Frau auftaucht...


Urteile:
Widescreen: Mit "The Cooler" kommt eine melancholische, etwas ungewöhnliche und aufrichtige Lovestory in die Kinos, die aber auch vor Gewalt nicht zurückschreckt. Alec Baldwin als gnadenloser Kasinobesitzer Shelly überzeugt besonders. Insgesamt bietet "The Cooler" eine ungeschönte Sicht auf die Themen Macht, Geld, Kriminalität und pech im Leben. Man leidet und fühlt mit Bernie, wenn er endlich sein Glück findet und anscheinend doch nicht glücklich wird. (3/4)
cinema: In der stellenweise zu märchenhaften Story über die Macht der Liebe beschwört Regisseur Kramer das alte Las Vegas im Angesicht seiner unabwendbaren Disneyfizierung. Dass die mystischen Figuren wie der Old-School-Gangster, sein Cooler und dessen "Lady Luck" zu glaubhaften Charakteren werden, ist dem grandiosen, vielschichtig spielenden Ensemble zu verdanken, inklusive Ex-Model Estella Warren als Bernies abgefuckte Schwiegertochter. (3/4)
Rolling Stone: "The Cooler" ist eine tragikomische Liebesgeschichte und ein wenig zimperliches Gangsterdrama. Unvermittelte Brutalität und unverkrampft freizügige Sexszenen gehen einher mit hinreißendem Witz und der Melancholie des glücklichen Moments, den man festzuhalten versucht. Auch wenn Wayne Kramers Regiedebüt im Schlussakt arg märchenhaft wird, bleibt allein schon Paul Sorvino als alter, heroinsüchtiger Showsänger unvergesslich. Macy spielt die Rolle seines Lebens. Und Respekt verdient vor allem der fette, vom Alkohol gezeichnete Baldwin, der erstmals für einen Oscar nominiert ist. (6/8)
Prinz: "The Cooler" ist ergreifende Lovestory und schockierend brutaler Krimi in einem, umweht vom schäbigen Las-Vegas-Zauber der alten Schule. Die müden Helden träumen verzagt vom Glück. Und wir bangen mit ihnen. (4/5)
Hörzu: Humorvoll, romantisch und originell. (2/3)
TV Movie: Die Verliererrolle ist William H. Macy ("Safecrackers") auf den Leib geschrieben. Sieht man in sein frustriertes Gesicht, will man ihn auf der Stelle in den Arm nehmen. Großartig auch Alec Baldwin als Gegenspieler. Die Stärke des kleinen, altmodisch inszenierten Films sind die Zwischentöne: Hier gibts mehr als Gut und Böse, alles oder nichts. (2/2)
musikexpress: Eine verblüffend warme Liebesgeschichte, in der es auf einmal um Leben und Tod geht, als sich Bernies Pech unerwartet wendet. (8/10)
TV Spielfilm: Wayne Kramers Tragikomödie ist ein so anrührender wie vergnüglicher Abgesang auf das alte Las Vegas, das von den Rummeplatz-Hotels der Großkonzerne verdrängt wird. Dass einige Charaktere dabei ortsübliche Klischees bedienen, kommt dem geradezu märchenhaften Handlungsverlauf eher zugute. Und kann schon gar nicht verhindern, dass das reichhaltige und oftmals schnörkellos brutale Wechselbad der Gefühle zwischen Mafiagewalt, Liebesglück und Schwermut unter die Haut geht. Wirklich großartig macht "The Cooler" das facettenreiche Spiel von Macy, Baldwin und Bello. (2/2)
TV Today: Das regiedebüt von Wayne Kramer fesselt den Zuschauer sofort. Zeit und Raum verschwimmen in dem einzigartigen Casino-Kosmos aus Illusion, Brutalität und Tristesse. Baldwin liefert seine beste Leistung seit Jahren, doch das anrührende Zentrum sind Macy und Bello als Liebespaar. Bestechender Mix aus Gangsterepos und Tragikomödie - voller Gewalt, Traurigkeit, Stolz und Liebe. (3/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 78/100 (31 Bewertungen)



Erbsen auf halb 6
http://www.erbsenaufhalb6-derfilm.de/
(Deutschland 2003)
Genre: Drama/Komödie
Produzent: Hanno Huth
Regie: Lars Büchel
Drehbuch: Ruth Toma, Lars Büchel
Musik: Max Berghaus, Dirk Reichardt, Stefan Hansen

Darsteller: Fritzi Haberlandt, Hilmir Snær Gudnason, Harald Schrott, Tina Engel, Jenny Gröllmann
Laufzeit: 111 Minuten
Trailer: http://www.erbsenaufhalb6-derfilm.de/

Inhalt:
Jakob Magnuson (Hilmir Snær Gudnason), ein erfolgreicher Theaterregisseur, verliert bei einem Verkehrsunfall sein Augenlicht – und damit auch jegliche Lebensperspektive. Er trifft auf Lilly Walter (Fritzi Haberlandt), die geburtsblind ist. Zusammen begeben sie sich auf eine Reise quer durch Europa. Eine Reise voll skurriler Begegnungen und liebenswerter Momente. Langsam entsteht sie, die Liebe. Die Liebe zwischen zwei Menschen, die einander die Welt beschreiben und begreifbar machen.

Urteile:
Widescreen: Der Zuschauer wird von einem märchenhaften Bilderreigen eingelullt, dessen Zauber immer wieder von drollig-desaströsen Gags gebrochen wird. Kompliment für so viel Mut zur Skurrilität! Leider hapert's mit der Story, die besonders gegen Ende immer unschlüssiger wird. (1/4)
cinema: Regisseur Lars Büchel ("Jetzt oder nie") und "Solino"-Autorin Ruth Toma erzählen eine eigenständige, aber auch zwanghaft ambitionierte Geschichte. Vieles erinnert an Miguel Alexandres "Gran Paradiso", mehr aber noch an Caroline Links "Jenseits der Stille", der sich wie "Erbsen" weitgehend über die Tonspur erschließt. Nur leider wird diesem Vorbild allzu spekulativ nachgeeifert. (2/4)
Rolling Stone: Der starke, bewegende Anfang verliert sich in einer überkandidelten Russland-Odyssee. (3/8)
Prinz: So, wie Jakob die Dunkelheit und Lilly kennen lernt, braucht auch Regisseur Lars Büchel eine Weile, um die anrührende Geschichte leicht und wunderbar melancholisch zu erzählen. Denn oft wirken Settings und Dialoge derart künstlich, dass man Augen und Ohren lieber schließen würde. (3/5)
Hörzu: Auch wenn die Reise absurd erscheint - man wünscht sich, einmal selbst so viel Zeit und Intensität in eine sich langsam entwickelnde Liebe investieren zu können. Ein gelungenes Roadmovie der ganz besonderen Art. (2/3)
TV Movie: Liebevoll inszeniert, eindringlich gespielt. (2/2)
musikexpress: Wird vom Verleih als "leicht und komisch" angepriesen, ist aber doch eher "schwer und trist". (4/10)
TV Spielfilm: Regisseur Lars Büchel, der in seinem Erstling "Jetzt oder nie" Omas Banken überfallen ließ und zuletzt Spots für AOL (u.a. mit Rüdiger Hoffmann) drehte, gelingt mit "Erbsen auf halb 6" eine romantische Komödie, eine zu Herzen gehende Schicksalsgeschichte und ein märchenhaft-skurriles Roadmovie - also eine ganze Menge fürs Eintrittsgeld. (2/2)
Max: Zu sehen ist ein Reigen aus tasten, annähern, sich verlieben und verlieren. Selten war die Kamera bei einer Liebsszene dichter dran. (3/4)
TV Today: Der komplett misslungene Versuch, deutsches Kunstkino mit Humor zu machen. (0/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 59/100 (32 Bewertungen)




Kroko
http://www.ventura-film.de/page/filmeneu/vorberei/stakroko.htm
(Deutschland 2003)
Genre: Drama
Produzent: Gudrun Ruzicková-Steiner
Regie: Sylke Enders
Drehbuch: Sylke Enders
Musik: Robert Philipp

Darsteller: Franziska Jünger, Alexander Lange, Hinnerk Schönemann, Danilo Bauer, Harald Schrott
Laufzeit: 96 Minuten

Inhalt:
Sie ist das blonde Gift der Hinterhöfe, die Femme Fatale der Weddinger Seitenstraße. Coolness hängt schwer auf ihren Augenlidern. Man könnte es für Langeweile halten - wenn da nicht der harte Umgangston wäre und ihre Bereitschaft, Widersacher eiskalt aus dem Weg zu räumen. Ähnlich rabiat verschafft sich Kroko auch ihre Unterhaltung. Bei einem ihrer Joy Rides gibt es einen Unfall. Ein Gericht verdonnert sie zum Sozialdienst in einer Behinderten - WG, was sie als Zumutung empfindet. Doch die "Normalos", mit denen sie lebt, sind auch nicht so toll, und es scheint so, als würde Kroko bei den "Spastis" etwas finden, was sie in ihrem Alltag entbehrt.

Urteile:
Widescreen: Mit ihrem Abschlussfilm an der DFFB ist Sylke Enders ein einfühlsames und authentisches Kinodebüt geglückt. Sie schaut nicht von oben auf Jugendliche und Behinderte hinab, sondern packt deren Sorgen im Kern. Trotz einiger Längen und holpriger Bilder ist dem Film daher zu wünschen, gerade vom jungen Publikum angenommen zu werden. (2/4)
cinema: Regisseurin und Aotirn Sylke Enders verließ sich voll auf ihre Hauptdarstellerin und verzichtete auf unnütze dramaturgische Knalleffekte in ihrer perfekt komponierten Psychostudie. Langsam, ganz langsam, beginnt Kroko im Umgang mit den hilfsbedürftigen Menschen zu begreifen, dass Macht und Egomanie nicht der Weisheit letzter Schluss sind. Der Zuschauer erlebt keine Katharsis, sondern nur einen kleinen Schritt in die richtige Richtung. Doch der hinterlässt tiefe Spuren. Fazit: Auf den Spuren des frühen Truffaut: Das ist Erzählkino vom Feinsten, ein richtiges Juwel. (4/4)
Rolling Stone: Mit ausgezeichneten Darstellern ebenso humorvoll wie realistisch und ambitioniert inszeniert. (4/8)
Prinz: Sylke Enders' Sozialstudie ist so dicht am Leben, dass man sich fast in einer Doku wähnt. Unspektakulär und gerade dadurch hoch dramatisch entwickelt sich die Story. Alle Figuren sind derart wahrhaftig, dass man deren Schicksale wirklich mitfühlt. Kinodebütantin Franziska Jünger gibt dabei eine zutiefst beeindruckende, subtile Vorstellung als abgebrühte, aber noch nicht völlig abgestumpfte Gewalt-Göre. Ein ganz großer kleiner Film. (5/5)
TV Movie: Schonungslos. (2/2)
TV Spielfilm: (1/2)
TV Today: Beeindruckend: Franziska Jünger als Kroko. (3/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 76/100 (11 Bewertungen)



Rosa - oder welche Farbe hat das Leben!
http://www.venusfilm.de/rosa/
(Deutschland 2003)
Genre: Dokumentarfilm
Produzent: Julia Dittmann
Regie: Julia Dittmann
Drehbuch: Julia Dittmann
Musik: Beate Hétenyi
Laufzeit: 88 Minuten
Trailer: http://www.venusfilm.de/rosa/video.html

Inhalt:
"Ehe etwas zu beginnen anfängt, ist das Aufhören schon am Ende."
Die Fahrt durch das morgendlich verschlafene Berlin. Berlin die Stadt der Träume, der Abrisse und der Umbrüche, des Zusammenkommens und des Neuanfangs. Von West nach Ost, vorbei an Rohbauten, Baukränen, Neubauten, Lehrter Bahnhof, Potsdamer Platz, Museumsinsel. Die Schlafzimmer von Miriam, Katja, Stefanie und Gesa sind die Haltestellen. Wovon träumen unsere Protagonistinnen?
Wir begleiten die vier Frauen bei ihren morgendlichen Ritualen und wir erleben sie in ihrem mikrokosmischen und gesellschaftlichen Kontext. Danach begibt sich Jede auf ihren Weg. Schritte ins Außen. Wahlheimat Berlin. Eine Jede allein an einem ihr besonders wichtigen Ort.
Sie studieren Jura, Psychologie und Genderwissenschaft. Miriam ist Schauspielerin. Sinnlich und sensibel gibt der Film Einblicke in eine (Lebens)phase der Brüche und Entscheidungsfindungen. rosa - oder welche farbe hat das leben!zeigt mutige Frauen, die Ideale und Realitäten individuell miteinander verbinden und lebbar gestalten.


Urteile:
TV Movie: Schwer und träge. (1/2)
TV Today: Vielschichtige Frauenporträts mit Witz, zuweilen recht abgedreht. (2/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 59/100 (2 Bewertungen)



Science Fiction
http://www.sciencefictionderfilm.de/
(Deutschland 2003)
Genre: Drama/Komödie
Produzent: Franz Müller
Regie: Franz Müller
Drehbuch: Franz Müller
Musik: Tobias Ellenberg
Darsteller: Arved Birnbaum, Jan Henrik Stahlberg, Nicole Marischka, Heidi Ecks, Thomas Wittmann
Laufzeit: 112 Minuten
Trailer: http://www.garagedays.de/

Inhalt:
Science Fiction ist natürlich keine Science Fiction. Das Paralleluniversum, in das die beiden Protagonisten geraten, gleicht unserer Welt wie ein Ei dem andern. Der Film ist vielmehr eine Art Dauermotivationsseminar unter realen Bedingungen. Und seltsamerweise gelingt den beiden in diesem Abbild unserer Welt, was in der Realität
nicht funktioniert: Das Zulassen von so einfachen und komplexen Dingen wie Liebe, Moral und Freundschaft. "Science Fiction" hat keine Meta-Ebene, sondern handelt von ganz konkreten alltäglichen Situationen, den Nöten und Freuden der Protagonisten. Die absurde Handlungskonstruktion wurde für das freie, authentische Spiel erfunden und nicht umgekehrt.


Urteile:
TV Movie: Ungewöhnlich. (2/2)
TV Spielfilm: Intelligente Komödie mit Lovestory, gedreht auf Digitalvideo. Geheimtipp! (2/2)
TV Today: Low-Budget-Film mit witziger Idee, aber ohen Raffinesse gefilmt. (2/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 89/100 (3 Bewertungen)



Der Sommer mit den Burggespenstern
http://www.burggespenster.at/
(Kanada/Österreich 2002)
Genre: Kinderfilm
Produzenten: Lukas Stepanik, Bernd Neuburger, Rock Demers, Chantal LaFleur
Regie: Bernd Neuburger
Drehbuch: Nadja Seelich
Musik: Zdenek Merta

Darsteller: Karl Merkatz, Sarah-Jeanne Labrosse, Nikola Culka, Ron Lea, Richard Jutras
Laufzeit: 84 Minuten
Trailer: http://www.burggespenster.at/trailer/index.htm

Inhalt:
Das Filmemachen ist eine Kunst mit vielen Mysterien... Aber es hat nichts mit Zauberei zu tun. Bis zu dem Tag, als ein Filmteam aus Kanada in das österreichische Schloss Lungau einfällt! Der Zufall will es, dass dieses Schloss der Ruheort von einem ungleichen Haufen merkwürdiger Kreaturen ist, unter denen sich auch fünf Nonnen befinden, die alles daran setzen, die Dreharbeiten der unwillkommenen Gäste zu sabotieren. Die Kinder Caroline (Tochter des kanadischen Regisseurs) und Jakob (Ureinwohner der österreichischen Provinz) wollen den Job des Effektemachers retten. Dafür müssen sie die Nonnen am Spuken hindern, allerdings auch vermeiden, die Geister-Nonnen gänzlich verlöschen zu lassen. Dafür muss ein spezieller Hahn zwar am Leben erhalten werden, aber außer Hörweite des cholerischen Tonmeisters gebracht werden. Gleichzeitig versuchen ein paar kleine Spitzbuben die neu gewonnene Freundschaft der beiden Kinder zu stören und ihre Vorhaben zu verhindern.


Urteile:
Widescreen: Vergnüglicher Abenteuerfilm. Gruselig ist höchstens die österreichische Synchronisation. (2/4)
cinema: (2/4)
TV Movie: Langatmig! (1/2)
TV Today: Von Gruseln keine Spur! Der Plot entlockt allenfalls ein Kichern. (1/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 49/100
(5 Bewertungen)




...und dann kam Polly (Along came Polly)
http://movies.uip.de/unddannkampolly/
(USA 2003)
Genre: Komödie
Produzenten: Danny DeVito, Michael Shamberg, Stacey Sher
Regie: John Hamburg
Drehbuch: John Hamburg
Musik: Theodore Shapiro
Darsteller: Ben Stiller, Jennifer Aniston, Philip Seymour Hoffman, Debra Messing, Alec Baldwin

Laufzeit: 90 Minuten
Trailer: http://trailer.uip.de/unddannkampolly/trailer.html

Inhalt:
Reuben Feffer (Ben Stiller) hat sich ein bequemes Leben aufgebaut und eine gute Karriere erarbeitet, indem er stets auf Nummer Sicher ging. Dabei ist er einer der Besten in seinem Metier: Als hoch geschätzter Mitarbeiter eines Versicherungsunternehmens führt er die Risikoabschätzung für teure Versicherungen durch und ist Experte darin, Gefahren und Risiken genauestens zu kalkulieren. So versichert er andere Leute gegen die Risiken des Lebens - sei es mit einer Police für den Bungee Jumping-Fanatiker oder Kapitalabsicherungen für andere Menschen - aber er selbst scheut vor allem zurück, das außergewöhnlich oder riskant aussieht, frei nach dem Motto: Wer nicht spielt, der nicht verliert.
Dagegen betrachtet Polly Prince (Jennifer Aniston) ihr Dasein eher als ein großes Glücksspiel, und erfreut sich an dem, was das Leben für sie als Weltenbummlerin so alles an zufälligen und unerwarteten Entdeckungen bereithält. Ihre Philosophie: es gibt immer eine nächste Gelegenheit - ein neuer Job, eine neue Wohnung in einer anderen Stadt - sollte sich die jetzige auf Dauer ungeeignet herausstellen. Für Polly kein Problem - auf zum nächsten Abenteuer, zur nächsten Entdeckung, die um die Ecke wartet.
Reuben hingegen ist im Angesicht von alltäglichen Unwägsamkeiten wie den Bakterien auf der Bürotoilette und sontigen Gefahren immer bemüht, die sicherste Wahl zu treffen. Diesem Credo folgt er auch, als er Lisa (Debra Messing) ehelicht. Aber schon während der Hochzeitsreise kommt es zum Super-Gau: Lisa findet mehr Gefallen an dem knackigen Tauchlehrer Claude (Hank Azaria) als an ihrem Ehemann. Ein harter Schlag für Reuben. Zurück im Büro und auf dem harten Boden der Tatsachen, stürzt er sich also wieder in seine Arbeit.
Dann aber macht er einen verhängnisvollen Fehler: Als er auf einer Party Polly begegnet, kommt ihm der Gedanke, dass ein Date mit ihr vielleicht genau das ist, was er braucht, um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Daran hat zwar sein bester Freund Sandy (Philip Seymour Hoffman) so seine Zweifel; aber Polly ist attraktiv, witzig, weltoffen - und schließlich kennt man sich: in der siebten Klasse waren die braven Durchschnittsschüler Reuben und Polly an ihrer Schule sogar als Delegierte in der sogenannten Modell-U.N. aktiv, einer Art UN-Versammlung für Schüler.
Gewiss, Polly hatte in der Schule noch keine Tattoos. Und auch keine Vorliebe für scharfes Essen, heiße Salsa-Tänze und das Sammeln kleiner Andenken all ihrer verflossenen Affären, wie zum Beispiel ein blindes Frettchen, das sie von ihrem letzten Italientrip mitgebracht hat. Udn Reubens Streben danach, alles bis ins kleinste Detail durchzuplanen, war ind er Schule auch noch nicht ganz so ausgeprägt. Ebenso wenig wie sein Zwang, dass in seinem Leben stets alles in absolut geordneten Bahnen verlaufen muss.
Allerdings: Plötzlich stellt Reuben fest, dass selbst die sogenannten geordneten Bahnen Wendungen und Seltsamkeiten parat haben - in Form von unverdaulichem Essen, furchteinflößenden Kindergeschichten und Haustieren mit Sehproblemen. Es führt kein Weg an der Tatsache vorbei: Das Leben ist ein Risiko, ebenso wie die Liebe, aber wenn man einen Menschen wie Polly an seiner Seite weiß, was hat man dann eigentlich noch zu befürchten? Oder sollte man besser sagen: Was kann es dann eigentlich schöneres geben - in guten wie in schlechten Zeiten?

Urteile:
Widescreen: Mit seinem ersten großen Regieprojekt lieferte John Hamburg seinen Stars die perfekte Bühne, um sich als liebenswert-verrückte Charaktere so richtig auszutoben. Dass der eine oder andere Witz allzu albern ausfällt, sei dem Film verziehen. Ein wahres Manko: Obwohl Aniston und Stiller die Lacher meist auf ihrer Seite haben, nimmt man ihnen die Liebelei nicht wirklich ab. Zu verschieden sind diese Figuren, als dass die Chemie hier stimmen könnte. (3/4)
cinema: Die chaotische Annäherung zwischen dem Sicherheitsfanatiker und dem unberechenbaren Schnuckelchen ist eine hinreißende Nummernrevue mit sehr hoher Witz-Trefferquote. Fakt ist: Sie werden sehr viel lachen. Mit 98,76-prozentiger Wahrscheinlichkeit. (3/4)
Rolling Stone: Bewährtes Romantik-Rezept mit gewitzten Dialogen, einigen derben Gags und einem brillanten Hoffman. (4/8)
Prinz: Autor und Regisseur John Hamburg, der mit Ben Stiller bereits bei "Zoolander" und "Meine Braut, ihr Vater und ich" zusammenarbeitete, machte aus der scheinbar unmöglichen Romanze eine quietsch- und quatschmuntere Nummernrevue, in der kauzige Wortduelle, ausgelassener Slapstick, ulkige Geschmacklosigkeiten, aber auch eine gehörige Portion Herz zu einer ungewöhnlich homogenen Mischung verschmelzen. (4/5)
Hörzu: Liebenswert witzige Komödie. (2/3)
TV Movie: Allein wegen der Stars lohnt sich ein Kinobesuch: John Hamburg versammelte mit Ben Stiller, Jennifer Aniston, Hank Azaria und Debra Messing ("Will und Grace") Comedians der Extraklasse. Wobei erstaunlicherweise Philip Seymour Hoffman ("Magnolia") die irrsten Gags liefert. Dank der brillanten Besetzung sieht man sogar über einige überflüssige Fäkalwitzchen hinweg. Klasse! (2/2)
musikexpress: Die unablässig anrollenden Unterleibs-Gags der Farrellys-Schule täuschen allerdings nicht darüber hinweg, dass der Film einfach nicht funktionieren will, weil er nie zu einem wirklichen dritten Akt findet. Dass die unglückliche Lovestory zwischen Stiller und der auf der Leinwand wie immer wie ein Fremdkörper wirkenden Jennifer Aniston trotzdem goutierbar bleibt, liegt an sensationellen Nebendarstellern wie Philip Seymour Hoffman und Alec Baldwin, die auch den unmöglichsten Szenen Nuancen angewinnen, die man niemals erwartet hätte. (5/10)
TV Spielfilm: Blöd ist, dass der Star und sein Drehbuchschreiber dem Klamauk nicht allein vertrauen, sondern uns auch noch eine romantische Bezihungskiste unterjubeln wollen. Das funktioniert aber nicht, weil einem das Schicksal und die Gefühle dieser grob geschnitzten, lebensfern-deppigen Pappfiguren wirklich herzlich gleichgültig sind. So geht dem Liebesreigen zwischen Stiller und Aniston immer dann, wenn gerade mal kein Furz explodiert, ganz schnell die Luft aus. (1/2)
Max: Nach einigen Flops spielt Stiller wieder, was er am besten kann: den sympathischen Trottel. (2/4)
TV Today: Die Liebe siegt über die Vernunft! We rim Kino richtig Spaß haben will, geht mit dieser Gag-Attacke kein Risiko ein. (3/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 73/100 (32 Bewertungen)