Paris. Myriam (Anouk Aimée), die viele Jahre lang als Filmemacherin und Reporterin in der ganzen Welt unterwegs war, nimmt an einem Treffen von KZ- Überlebenden teil. Voller Freude trifft sie einige ihrer Leidensgenossinnen wieder. Bei einer Verlosung gewinnt Myriam den ersten Preis: ein Fahrrad und ein Flugticket nach Krakau.
Die Rückkehr nach Birkenau ist für Myriam eine Pilgerfahrt, die sie nach langer Vorbereitungszeit ganz bewusst allein antritt. Als sie das KZ wieder betritt, löst das Emotionen aus, die sie lange verdrängt hat.
Myriam hat zwar überlebt, aber ihr Vater, mit dem sie ins KZ kam, als sie vierzehn war, ist nicht zurückgekehrt. Den Großteil derer, mit denen sie diese zwei Jahre in der Hölle verbracht hat, hat sie verloren. Schmerzliche Erinnerungen stürzen mit aller Kraft auf Myriam ein.
Die Baracke, in der sie untergebracht war, steht noch, sogar ihre Koje ist noch da.
Am frühen Morgen setzt Myriam ihre Erkundung Birkenaus fort. Sie trifft einen jungen Deutschen Fotografen namens Oskar (August Diehl), der sich zur Aufgabe gestellt hat, "das Unsichtbare zu zeigen", das sich in den Ruinen des KZ verbirgt.
Oskar bittet sie, ihm dabei zu helfen, die Spuren zu entschlüsseln und seinen Blick zu schärfen.
Zunächst sträubt Myriam sich dagegen, sich in ihrer eigenen Meditation stören zu lassen. Aber angesichts der rührenden Hartnäckigkeit, mit der dieser junge Mann sein Ziel verfolgt und ihr auf den Fersen bleibt, gibt sie schließlich seiner Bitte nach. Gemeinsam durchstreifen sie nun das KZ, sie zeigt ihm die Baracken, die Gaskammern und die Verbrennungsöfen.
Sie kommen schließlich an einen der schrecklichsten Orte des Lagers: die Ruinen der Krematorien 4 und 5, wo im Sommer 1944 Hunderttausende Juden und Zigeuner nach ihrer Ermordung in den Gaskammern verbrannt wurden. Myriam erzählt Oskar von jenem Geheimnis, das ihr keine Ruhe lässt: Sie soll an der Aushebung von Gruben beteiligt gewesen sein, in denen Leichen verbrannt wurden, als die Öfen nicht ausreichten. Myriam selbst hat aber keinerlei Erinnerung daran. Wenn es aber doch wahr ist?
Urteile:
Widescreen: Das bewegende Drama konnte auf verschiedenen Festivals Aufmerksamkeit erregen. Dokumentarfilmerin Marceline Loridan-Ivens verarbeitete in dem Streifen ihre eigene Leidensgeschichte. Ihr gelang es, ein bewegendes Drama zu schaffen, in dessen Zentrum die französische Ausnahmeschauspielerin Anouk Aimée steht. Und obwohl den Originalschauplätzen nichts mehr von ihrer einstigen Grausamkeit blieb, wird das Grauen beinahe greifbar. (2/4)
cinema: Eine Auschwitz-Überlebende (Anouk Aimée) kehrt nach Jahrzehnten an den Ort ihrer Qualen zurück. (3/4)
Rolling Stone: Autobiografisches, dokumentarisch gehaltenes Drama, das mit leisen Tönen schmerzhaft und bewegend in die Zukunft blickt. (4/8)
TV Movie: Aufwühlend! (2/2)
TV Spielfilm: In ihrem berührenden Überlebensdrama erzählt die Filmemacherin ihre eigene Geschichte. (2/2)
TV Today: (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 73/100 (8 Bewertungen)
Dawn of the Dead
http://movies.uip.de/dawnofthedead
(USA 2004)
Genre: Horror / Action
Verleih: UIP
Produzenten: Richard P. Rubinstein, Marc Abraham, Eric Newman
Regie: Zack Snyder
Drehbuch: James Gunn
Musik: Tyler Bates
Darsteller: Sarah Polley, Ving Rhames, Jake Weber, Mekhi Phifer, Ty Burell
Laufzeit: 100 Minuten
Trailer: http://trailer.uip.de/dawnofthedead/trailer.html
Inhalt:
Warum es begann und wo alles seinen Anfang nahm - das ist UNBEKANNT.
Aber was - auf welche Weise auch immer - über Nacht geschehen ist, bedeutet: Die Erde ist plötzlich ein lebendiger Alptraum mit surrealen Dimensionen. Die Bevölkerung wird von einer unerklärlichen, unvorstellbaren und absolut tödlichen Plage heimgesucht. Die Toten steigen aus ihren Gräbern. Vom Hunger getriebene Leichen machen erbarmungslos Jagd auf die wenigen Überlebenden dieses apokalypitschen Horrors, gehetzt von der kannibalischen Gier nach Menschenfleisch...
Nach einer panischen Flucht aus ihrem Haus, irgendwo in einer Vorstadt im US-Bundesstaat Wisconsin, trifft Ana Clark (Sarah Polley) auf eine kleine Gruppe Überlebende, die aus dem wortkargen Polizisten Kenneth (Ving Rhames), dem zurückhaltenden Michael (Jake Weber), dem abgebrühten Andre (Makhi Phifer) und dessen schwangeren Frau besteht. Diesem zusammengewürfelten Haufen gelingt es schließlich, sich in einem verlassenen Luxuseinkaufszentrum zu verschanzen.
Während die Welt vor den Toren dieser Festung des 20sten Jahrhunderts längst zur lebendigen Hölle mutiert ist, kämpft die kleine Gruppe mit aller Kraft gegen die ständig größer werdende Zombie-Armee, die drauf und dran ist, das Einkaufszentrum zu stürmen.
Abgeschottet von den Überresten einer zivilisierten Außenwelt müssen sich Ana und ihre Mitstreiter nicht nur gegen Horden von Untoten zur Wehr setzen, sondern auch ihre eigenen Vorurteile und Verdächtigungen, die sie gegeneinander hegen, über Bord werfen. Denn nur so haben sie eine kleine Chance dem Zombie-Terror zu entkommen. Und was am Wichtigsten ist - als "Mensch" zu überleben.
Wenn in der Hölle kein Platz für sie ist, kommen die Toten auf die Erde...
Urteile:
Widescreen: Es kommt nicht oft vor, dass nach einer Filmvorführung geklatscht wird. "Dawn of the Dead", ein Remake des Horrorklassikers aus dem Jahre 1978, liefert dafür jedoch allen Grund. Der Film ist aufwendig und präzise inszeniert, die Geschichte und Dialoge sind glaubwürdig, die Schauspieler durchgehend überzeugend. So gelingt Autor James Gunn und Regisseur Zack Snyder etwas Außergewöhnliches: "Dawn of the Dead" ist nicht nur ein unerträglich spannender Horrorschocker, sondern auch en Film, der das Genre respektiert und seine Vorlage übertrifft. (3/4)
cinema:
Regisseur Snyder, der das Zombie-Genre zwar nicht neu erfindet, aber innerhalb der Eckpfeiler herrlich effektiven Grusel erzeugt, würzt seine Hölle jedenfalls mit wohl dosierter Ironie. Etwa wenn die Helden am Anfang das Einkaufszentrum erkunden. Da dudelt über die Lautsprecheranlage die Fahrstuhlmusik-Version des Gute-Laune-Reggae "Don't Worry, Be Happy" - in Endlosschleife. Als wäre das nicht schon Horror genug. (3/4)
TV Movie:
Fans des Originals können beruhigt aufatmen: Regisseur Zack Snyder hält sich inhaltlich eng an die Vorlage, erzeugt von Anfang an unerträgliche Spannung. Größter Unterschied zum Film von 1978: Die drastischen Effekte wirken heute noch viel echter. Sensible Naturen sollten deshalb von einem Kinobesuch absehen. Nervenzerfetzend spannend! (2/2)
musikexpress: Als erstem Horrorfilm seit 9/11 gelingt es ihm, ein Szenario zu entwerfen, das es mit dem Schrecken realer Bedrohungen aufnehmen kann. Und er macht einem eine Heidenangst. Brach im Original der Wahnsinn in Gestalt eines marodierenden Rockertrupps herein, wagen die Überlebenden hier die Flucht im Stil von "Mad Max 2". Ein brillanter Einfall, der nur vom furiosen Abspann übertroffen wird, der die bereits beendete Geschichte weiter erzählt. (7/10)
TV Spielfilm: Seine Bildästhetik - anfang sachlich, gegen Ende düster stilisiert - ist modern, nicht modisch, die brutale Action effektvoll, nicht effekthascherisch. Und die Bedrohung ist allgegenwärtig, weil die Mimen - allen voran Sarah Polley, deren ersten Zusammenstoß mit den Zombies wir hiermit für die Ruhmeshalle klassischer Horroschocks nominieren - so unaufdringlich glaubwürdig und menschlich agieren, dass man bei jeder ihrer zunehmend verzweifelten Aktionen mitfiebert. Hier kämpfen, streiten, witzeln, hoffen Charaktere aus Fleisch und Blut - und das freut nicht nur Zombies. (2/2)
TV Today: »Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde« und die Lebenden strömen hoffentlich ins Kino! Pflichtfilm für Fans des harten Horrors. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 77/100 (18 Bewertungen)
E.K.G. Expositus (die öffentlichen und die künstlerischen medien)
http://www.brynntrup.de/expositus/
(Deutschland 2004)
Genre: Experimentalfilm
Verleih: GMfilms
Regie: Michael Brynntrup
Musik: Yref, Jay Ray
Darsteller: Bernhard Bienek, Jochen Paul, Petra Krause, Tim Lienhard, Michael Brynntrup
Laufzeit: 101 Minuten
Inhalt:
Das Immanuel-Kant-Krankenhaus in Berlin-Neukölln um Mitternacht. Ein Patient wird gerade eingeliefert. TV-Journalisten sind vor Ort. - Der Anfang einer Geschichte, die sich selbst erzählt. Und: ein Selbstportrait in öffentlichen und künstlerischen Medien.
Urteile:
cinema:
In diesem Selbstportrait reflektiert Künstler Michael Brynntrup über die Wirkung seiner Kurzfilme. (2/4)
TV Spielfilm: Experimentalfilm mit interessanten Ansätzen, der aber trotzdem nach kurzer Zeit mächtig anstrengt. (1/2)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 33/100 (3 Bewertungen)
Die Herzen der Männer (Le coeur des hommes)
http://www.arsenalfilm.de/dieherzen/index.html
(Frankreich 2003)
Genre: Drama / Komödie
Verleih: Arsenal
Produzent: Pierre Javaux
Regie: Marc Esposito
Drehbuch: Marc Esposito
Musik: Beatrice Thiriet
Darsteller: Gérard Darmon, Jean-Pierre Darroussin, Bernard Campan, Marc Lavoine, Ludmila Mikael
Laufzeit: 105 Minuten
Trailer: http://www.kino.de/kinofilm.php4?typ=clips&nr=75025
Inhalt:
Seit Ihrer Jugend, die sie zusammen in einer Pariser Vorstadt-Fußballmannschaft verbrachten, sind Alex, Jeff, Antoine und Manu in enger Freundschaft verbunden.
Die vier Männer, im Zenit ihres Lebens, haben ihre beruflichen Ziele erreicht: Alex und Jeff haben eine kleine Gruppe gut laufender Sportzeitungen gegründet, Antoine ist Sportlehrer an einem großen Pariser Gymnasium und Manu besitzt ein gut gehendes Feinkostgeschäft.
Doch eine Reihe von Ereignissen - der Tod eines Vaters, der Seitensprung einer Frau, die Hochzeit einer Tochter bringen die scheinbare Sicherheit und das Gleichgewicht ihres Lebens ins Wanken.
Urteile:
Widescreen: Mit liebevollem Blick und viel Selbstironie hat der Ex-Filmjournalist Marc Esposito ein federleichtes Kammerspiel um vier gestandene Mannsbilder inszeniert, die seit 25 Jahren Fußballfreud und Frauenfrust teilen. Wunderschön fotografiert, mit einem fantastischen Schauspieler-Ensemble - nur leider gerät die Story dabei etwas aus dem Leim. (2/4)
cinema:
Eine liebevolle, bittersüße Tragikomödie, in der viel getrunken, gegessen, geredet und Liebe gemacht wird. Und während Esposito die Risse in der Existenz seiner Helden offenbart, verlieren sie die Haltung. Im US-Film mündet das häufig in Gewalt. Hier zeigen Kerle so viel Gefühl, dass es ein bewegendes Vergnügen ist. (3/4)
TV Movie: Charmant inszeniert! (1/2)
TV Spielfilm: Als "charmantes Plädoyer für die Freundschaft" angekündigt, bestichzt die Geschichte von vier Freunden im besten Mannesalter durch ihre locker-leichte Art und viel französischen Esprit. (2/2)
TV Today: Die Anstrengungen des Quartetts, endlich erwachsen zu werden, schildert Regisseur Marc Esposito mit klugen, tragikomischen Einblicken in die Männerpsyche. Und inszeniert das Ganze so lebensfroh und unterhaltsam, wie es nur die Franzosen können. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 67x/100 (10 Bewertungen)
Kleine Freiheit
http://bfilm.de/verleih/kleine_freiheit/index.html
(Deutschland 2003)
Genre: Drama
Verleih: b.film
Produzenten: Peter Stockhaus, Tobias Buchner, Ralph E. Cotta
Regie: Yüksel Yavuz
Drehbuch: Yüksel Yavuz
Musik: Ali Ecber
Darsteller: Cagdas Bozkurt, Leroy Delmar, Nazmi Kirik, Necmettin Cobanoglu, Susanna Rozkosny
Laufzeit: 99 Minuten
Inhalt:
Hamburg, nahe der Reeperbahn. Hier, mitten auf St. Pauli, lebt der junge Kurde Baran.Er arbeitet als Laufbursche in einem Imbiss. Eigentlich sollte er an seinem 16. Geburtstag abgeschoben werden, weil sein Asylantrag abgelehnt wurde. Doch Baran ist vorher in die Illegalität abgetaucht.
Eines Tages begegnet er Chernor, einem Schwarzafrikaner, der ebenfalls illegal in Deutschland lebt. Chernor dealt, um sich den Traum einer Zukunft im fernen Australien zu finanzieren. Trotz einem Leben auf der Hut ist ihre Freundschaft eine Zeit lang unbeschwert. Doch dann taucht ein älterer Kurde auf, Selim, der Mann, den Baran für den Tod seiner Eltern verantwortlich macht. Als er ihren Tod rächen will, eskalieren die Ereignisse.
Urteile:
Widescreen: Einblendungen aus Barans Digitalkamera und fremdsprachige Sprachfetzen sorgen für intensive Eindrücke und eine authentische Atmosphäre. (2/4)
cinema: Auf dem Hamburger Kiez schließen zwei Asylanten, die sich halbkriminell über Wasser halten, Freundschaft. (1/4)
Prinz: Die jungen Laien-Hauptdarsteller leisten Beachtliches, doch Regisseur Yavuz filmte jedes erdenkliche Kiezklischee. (2/5)
TV Movie: Starke Emotionen in trostlosen Bildern! (2/2)
TV Spielfilm: Der zweite Spielfilm des in Hamburg lebenden Türken Yavuz lief auch in Cannes. (2/2)
Max: (3/4)
TV Today: Nüchterner Film über Randfiguren der Gesellschaft zwischen Asyl und Illegalität. (1/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 63/100 (10 Bewertungen)
Monster
http://www.monster-derfilm.de/
(USA 2003)
Genre: Drama
Verleih: 3L (Central)
Produzenten: Charlize Theron, Mark Damon, Clark Peterson, Donald Kushner, Brad Wyman
Regie: Patty Jenkins
Drehbuch: Patty Jenkins
Musik: BT
Darsteller: Charlize Theron, Christina Ricci, Bruce Dern, Scott Wilson, Priutt Taylor Vince
Laufzeit: 110 Minuten
Trailer: http://www.monster-derfilm.de/media.htm
Inhalt:
Von Selbstmordgedanken geplagt, landet Aileen Wuornos (Charlize Theron) in einer Bar, wo sie Selby Wall (Christina Ricci) kennen lernt - eine junge Frau, die von ihren Eltern zu einer Tante nach Florida geschickt wurde, um dort von ihrer Homosexualität „geheilt“ zu werden. Wuornos, das Opfer einer tragischen Kindheit voller Missbrauch,
verliebt sich in Selby und klammert sich an sie, als gelte es, ihr eigenes Leben zu retten. Nicht in der Lage einen normalen Job zu finden und verzweifelt versuchend, die Beziehung mit Selby nicht zu verlieren, arbeitet Wuornos weiter als Prostituierte. Als einer ihrer Freier gewalttätig wird, erschießt sie ihn in Notwehr; es ist der erste Mord in einer tragischen Reihe von vielen.
Urteile:
Widescreen: "Monster" ist kein sensationelles Kinoerlebnis, das man sich wieder und wieder anschauen kann. Das Spielfilmdebüt von Regisseurin und Drehbuchautorin Patty Jenkins ist zwar ein solides Drama, aber keines, das von der Machart her in die Filmgeschichte eingehen wird. Dennoch hat es etwas Besonderes. Denn es geht ordentlich unter die Haut. Das liegt zum einen am Hintergrund der Story, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Ein Übriges tragen Charlize Theron und Christina Ricci mit ihrer Darstellung der Highway-Nutte und ihrer lesbischen Freundin zu der Atmosphäre bei. "Monster" zeigt nicht nur das Leben einer Prostituierten und Mörderin. Es hält gewissen Kreisen der Männerwelt auch einen Spiegel vor. Und zwingt den Zuschauer, hinzusehen. (3/4)
cinema: Für die schauspielerische Leistung des Jahres gewann Charlize Theron einen Oscar, einen Golden Globe und einen Silbernen Bären. Ihr Portrait einer siebenfachen Mörderin ist unvergesslich.
"Monster" nervt weder durch frauenbewegte Betroffenheit, noch will der Film, den Charlize Theron selbst produzierte, Mitleid für seine Antiheldin schinden. Mit ihrem beklemmenden Portrait glückt Jenkins und Theron der Versuch, Aileen Wuornos in ihrer ganzen monströsen Zerrissenheit zu zeigen. "Monster!", das sagt sich so leicht, wenn man mit dem Finger auf einen abartigen Menschen zeigt. Nach diesem Film vielleicht nicht mehr. (3/4)
Rolling Stone: Erschütternd-wuchtiger Film. (6/8)
Prinz: Beeindruckendes, ernüchterndes Drama über ein Leben voller Gewalt. (4/5)
Hörzu: Der Film zeigt ohne moralisch erhobenen Zeigefinger soziales Elend, zerstörte Träume und seelische Abgründe. Theron, die sich für die Rolle 30 Pfund anfutterte, die Augenbrauen abrasierte und sich falsche Zähne einsetzte, spielt mit unvergesslicher Eindringlichkeit das menschliche Wrack Aileen Wuornos, und hat dafür verdient den Oscar gewonnen. (2/3)
TV Movie:
Hier beweisen zwei starke Frauen großen Mut. Debüt-Regisseurin Patty Jenkins inszeniert die Geschichte in erbarmungsloser Direktheit, aber ohne voyeuristische Absichten. Gleichzeitig schafft sie es, eine zarte Lovestory zu erzählen. Charlize Theron leistet Phänomenales: Ihr Spiel ist schmerzhaft authentisch und emotional glaubwürdig. (2/2)
musikexpress: Da kommt keiner lebend raus, aus diesem ungestümen, leidenschaftlichen Film, der wie der durchaus vergleichbare "Boys don't cry" vor fünf Jahren genügend bittere Fragen aufwirft und traurige Antworten bereit hält, um Amerikas Herz bluten zu lassen. (8/10)
TV Spielfilm: Zwei überragende Schauspilerinnen in einem beklemmenden Psychodrama. (2/2)
Max: Theron bekam den Silbernen Bären als beste Darstellerin - und einen Oscar. (4/4)
TV Today: Ganz harte Kost: Hier schwankt man zwischen Mitleid für die Hauptfigur und dem Entsetzen über ihre Taten. (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 85/100 (36 Bewertungen)
Schultze Gets the Blues
http://www.schultzegetstheblues.de/
(Deutschland 2003)
Genre: Drama / Komödie
Verleih: UIP
Produzenten: Jens Körner
Regie: Michael Schorr
Drehbuch: Michael Schorr
Musik: Thomas Wittenbecher
Darsteller: Horst Krause, Harald Warmbrunn, Karl-Fred Müller, Ursula Schucht, Hannelore Schubert
Laufzeit: 114 Minuten
Trailer: http://www.schultzegetstheblues.de/kino.html
Inhalt:
"Schultze gets the blues" handelt von Schultze.
Schultze fristet sein Leben seit Jahr und Tag in einem kleinen anhaltinischen Ort nahe der Saale. Schultzes Leben zwischen Arbeit und Kneipenbesuch, Schrebergarten, Volksmusik sowie Angeln kommt zu einem vorzeitigen Ende, als er und seine Kumpels Manfred und Jürgen in den Vorruhestand geschickt werden.
Während diese sich mehr und mehr dem Nichts ergeben und das Aufrechterhalten der Routine zu einer Farce verkommt, entdeckt Schultze ein Leben hinter dem Berg.
Aus seinem polka-geschundenen Akkordeon entlockt der Hobby-Musiker feurige Südstaatenklänge, die die Jubiläumsfeiern seines Heimatmusikvereines zu sprengen drohen. Vor die Wahl gestellt, wieder in den gleichen Trott zurückzufallen oder als anhaltinischer Freak zu enden trifft Schultze eine Entscheidung, die ihn bis tief in die Sümpfe und Bayous von Louisiana führen wird ... und zurück ...
Urteile:
Widescreen: Da soll noch mal einer sagen, die Deutschan hätten keinen Humor. Einen Spielfilm wie diesen zu drehen, teils dokumentarfilmartig mit vor Ort ansässigen Laien, dazu gehört Mut und Humor. Michael Schorr hatte beides und inszenierte eine zwar behäbig vor sich hinplätschernde, aber liebevoll-schrullige Tragikomödie, die ganz im Zeichen des Minimalismus steht. (2/4)
cinema:
"Ich wollte die Grenzen zwischen Dokumentarfilm und Fiktion überschreiten. In meinem Film agieren Laiendarsteller gleichwertig neben den Profis, das macht die ganze Sache lebendiger", sagt Regisseur Michael Schorr, dem seine Kurzfilm- und Doku-Erfahrung ("Fisch Meer Blues") hier sehr zugute kommt: Sein unerträglich spießiger, unendlich sympathischer Schultze macht die absolut realistische Erfahrung, dass in der amerikanischen Pampa gar nicht so viel anders gevolkstümelt und provinzelt wird als in Sachsen-Anhalt. Schorr ist eine staubtrockene, herbe, minimalistische Tragikomödie gelungen, die an Schweigsamkeit und bizarren Figuren ihresgleichen nur in Kaurismäki-Filmen findet. Und an Horst Krauses lakonischem Spiel könnte sich selbst "About Schmidt"-Darsteller Jack Nicholson noch eine Menge abgucken. (3/4)
Rolling Stone: Ebenso präzise wie poetische, stille wie schrullige Provinzeinblicke. (6/8)
Prinz: Die Reise des stoischen Helden, sein Alltag, das sind melancholische und vor allem sehr gemächliche Angelegenheiten: herrlich skurril! (4/5)
Hörzu: Dokumentarisch anmutender Spielfilm mit humorvollen und manchmal schrägen Einblicken. (2/3)
TV Movie:
Mit seinem ersten Spielfilm gelang Dokumentarfilmer Michael Schorr ein kleines Wunderwerk. Behutsam rollt er seine Geschichte auf, mit genauem Blick und sehr sparsamen Dialogen. Dabei entwickelt sich ein skurriler, zu Herzen gehender Humor. Klare Sache: Schulze ist Kult! (2/2)
TV Spielfilm: Schorrs auf diversen Festivals ausgezeichnetes Roadmovie ist spröde, dokumentarisch, ausufernd. Und eisern, wenn es darum geht, Erwartung zu enttäuschen. Skurriler Blues voller Witz und Tragik, mit dem Zeug zum Programmkino-Hit. (2/2)
Max: Das dokumentarische Reisetagebuch eines Späterweckten. (2/4)
TV Today: Unbeholfen und schüchtern ist dieser Schultze und der sympathischste Kinokauz seit »Elling«. Mit dem semi-dokumentarischen rührenden Film wandelt Regisseur Michael Schorr auf den Spuren früher Detlev-Buck-Streifen und erfand dafür nebenbei sein eigenes Genre: die Dokumödie. Klasse! (3/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 76/100 (24 Bewertungen)
Schussangst
http://www.schussangst.de/
(Deutschland 2003)
Genre: Thriller / Drama
Verleih: Zephir
Produzent: Christine Ruppert
Regie: Dito Tsintsadze
Drehbuch: Dirk Kurbjuweit, Dito Tsintsadze
Musik: Gio Tsintsadze, Dito Tsintsadze
Darsteller: Fabian Hinrichs, Lavinia Wilson, Johan Leysen, Ingeborg Westphal, Rudolph W. Marnitz
Laufzeit: 106 Minuten
Trailer: http://www.schussangst.de/index1.html
Inhalt:
Lukas leistet seinen Zivildienst ab und fährt im Auftrag einer Hilfsorganisation Essen für alte und kranke Menschen aus. Er hat wenig Freunde und lebt in der Nachbarschaft von einsamen und exzentrischen Menschen. Die meiste Zeit verbringt er allein. Nachts rudert er auf dem Fluss der Stadt.
Unerwartet bekommt Lukas' Leben eine völlig neue Dimension: er lernt Isabella kennen, ein melancholisches aber faszinierendes Mädchen. Er verliebt sich in Isabella und hat bald nur noch ein Ziel: sie zu behüten und zu beschützen. Isabella hat alles, was Lukas sich von einem Mädchen erträumt: sie ist aufregend und wunderschön, stark und zerbrechlich, aber auch traurig. Sie ist in eine ambivalente Beziehung mit ihrem Stiefvater Romberg verwickelt, der als Motivations- und Erfolgstrainer arbeitet und Leuten beibringt, ihre Ängste zu überwinden. Nach außen spielt er den perfekten Familienvater.
Eine Idee hat sich in Lukas' Kopf festgesetzt und ein Plan entwickelt sich in ihm wie von selbst: Um zu tun, was er glaubt tun zu müssen, besorgt sich Lukas, der Kriegsdienstverweigerer, ein Gewehr. Doch plötzlich existiert das Ziel seines Hasses und die Ursache seiner Probleme nicht mehr. Zudem beginnt Isabella sich von ihm zu distanzieren. Er wird immer verwirrter und planloser. Er weiß nicht, wie er mit all dem umgehen soll. Seine Welt beginnt ins Wanken zu geraten.
Urteile:
Widescreen: Was als langsames Liebesdrama beginnt, entwickelt sich über ein paar wenige Augenzwinkerer hin zu einem handfesten Thriller. Leider tröpfelt die Handlung behäbig vor sich hin. Gegen Ende ändert sich das zwar Schlag auf Schlag, doch leider etwas zu spät. Das Schauspiel ist solide, aber nicht aufsehenerregend. Eine typische deutsche Produktion, die zwar alles nach dem Lehrbuch macht, der aber der Pfeffer fehlt. (1/4)
cinema:
Warum wird ein Zivi zum Mörder? Das düster-skurrile Psychogramm einer unglücklichen Liebe leider unter emotionaler Ladehemmung. (1/4)
Hörzu: Arg konstruierter Film. Ambitionierte Darsteller in einer eigenwilligen Geschichte. (1/3)
TV Movie: Intensiv! (2/2)
TV Spielfilm: Viele schöne Bilder, zu viele skurrile Nebenfiguren, reichlich vorgetäuschter Tiefgang, etwas Spannung, zu wenig Aufschluss über Motive. (1/2)
Max: Eindrucksvoll. (3/4)
TV Today: Sperrige Chronik eines Amoklaufs. (1/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 52/100 (10 Bewertungen)
Unter der Sonne der Toskana (Under the Tuscan Sun)
http://www.movie.de/movie_start.php?id=171
(USA 2003)
Genre: Komödie / Drama
Verleih: Buena Vista
Produzenten: Tom Sternberg, Audrey Wells
Regie: Audrey Wells
Drehbuch: Audrey Wells
Musik: Christophe Beck
Darsteller: Diane Lane, Sandra Oh, Lindsay Duncan, Raoul Bova, Vincenzo Ricotta
Laufzeit: 113 Minuten
Trailer: http://www.movie.de/common/templates/template_3/tbl_trailer.php?movie=d5efeee7948c34d54f3de613f3205a03
Inhalt:
Die Schriftstellerin Frances Mayes ist am Ende - seit ihrer Scheidung bringt sie keine einzige Zeile mehr zu Papier. Ihre beste Freundin macht sich bereits ernsthafte Sorgen um sie, da entschließt sich Frances zu einem kompletten Neuanfang. Sie lässt San Francisco hinter sich und kauft sich eine Villa an einem wunderschönen Hügel in der Toskana. Mit jedem neuen Tag kehren ihre Lebenskräfte zurück - und schließlich lernt sie einen hinreißenden Italiener kennen. Wird sich Frances ihre Träume wirklich erfüllen?
Urteile:
Widescreen: In den USA spielte sich "Unter der Sonne der Toskana" gleich am Startwochenende auf Platz 2 der Kino-Charts. Die Kritiker schwärmten vor allem für die pittoresken Landschaftsaufnahmen. deren europäische Exotik auf das deutsche Publikum allerdings nicht ganz so außergewöhnlich wirken dürfte. Glücklicherweise hat der Film mehr als opulente Bilder zu bieten - gespickt mit frecher Selbstironie und dank des gut aufgelegten Schauspieler-Ensembles dürfte die romantisch-rührselige "Dramödie" vor allem bei der Damenwelt für gute Unterhaltung sorgen. (2/4)
cinema:
Die Details schildert Regisseurin Audrey Wells so zupackend idyllisch, als hätte sie dafür Zeitschriften von "Selbermachen" bis "Country Living" studiert: Viel Heimwerkerei, noch mehr Lokalkolorit, dazu ein wenig bittersüßes amore - das ist so romantisch wie mit dem Duft von Thymian und Lavendel in der Nase aufzuwachen. Eine feine Sache eben. In echt ebenso wie als Kinofantasie. (3/4)
Rolling Stone: Charmante Romantikkomödie mit einer fabelhaften Diane Lane. (4/8)
Prinz: Es gibt Filme, die haben weder Schwächen noch Stärken. Man lacht und leidet ein wenig mit den Protagonisten und hat sie bald nach dem Kinobesuch wieder vergessen. So ist's auch mit Frances und ihrem Haus in der Toskana. Ein Film wie eine toskanische Sommerbrise: luftig, heiter - und flüchtig. (3/5)
Hörzu: Leicht, seicht und nett anzusehen. (2/3)
TV Movie:
Überzeugen können das Ensemble, insbesondere Diane Lane (39, "Untreu"), und die wunderschönen, warmen Toskanabilder. Daraus entwickelt sich eine wohlige, entspannte Stimmung. Zum großen Romantik-Drama reichts dann aber doch nicht: Zu seicht plätschert die vorhersehbare Geschichte dahin. (1/2)
musikexpress: Männer, wegducken! Kopfweh simulieren oder behaupten, man könne das Haus jetzt nicht verlassen, weil man noch bügeln muss. Unter dem Deckmantel eines sog. "Frauenfilms" wartet hier der nackte Schrecken über eine amerikanische Tusse, die in der Toskana einen Neuanfang wagt. Mehr passiert nicht. So schrecklich, dass nicht einmal Diane Lane noch etwas retten kann. (0/10)
TV Spielfilm: Der Film nach dem Bestseller von Frances Mayes sieht genauso aus, wie sich jeder Romantiker (und Tourist) die Toskana vorstellt. Das ist oft sehr absehbar, herrlich kitschig - und dank Diane Lane wunderbar herzerwärmend. (2/2)
TV Today: Die mit einem Augenzwinkern erzählte Geschichte macht Lust auf die Sommerfrische: gefühlvoll, amüsant und voller mediterraner Lebensfreude. (2/3)
popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 54/100 (29 Bewertungen)