Archive for May, 2006

tv-start-kritik 2006/080: “wir ziehen um! – tutti & rita packen’s an”. 1

“Wir ziehen um! – Tutti & Rita packen’s an” / RTL II / spin TV / werktäglich, 19 Uhr / Start: 8. Mai 2006

Ein neuer Trend: Umzugs-Doku-Soaps. Auf allen Sendern springen sie derzeit aus den Umzugskartons. Diese hier ist ein recht erbärmlicher Vertreter des Genres. Zwei Deppen (der eine hat schon in irgendeiner anderen RTL-II-Doku-Soap gezeigt, dass er nicht heimwerken kann) helfen irgendwelchen Langweilern beim Umzug. Fernsehen für Gaffer also. Schließlich sind Leute, die gerade umziehen, bedauernswert. Nicht ganz so bedauernswert allerdings wie diejenigen, die sich freiwillig diese Sendung anschauen. 2 von 10 Punkten.

tv-start-kritik 2006/079: “abenteuer leben – täglich wissen”. 0

“Abenteuer Leben – täglich Wissen” / kabel eins / werktäglich, 17.45 Uhr / Start: 8. Mai 2006

Fernsehen, auf das die Welt gewartet hat: kabel eins gönnt seinem Magazin “Abenteuer Leben” einen werktäglichen Ableger und damit das gefühlt-vierhundertste Wissensmagazin des deutschen Fernsehens. Nicht, dass diese Sendung viel schlechter wäre als all die anderen, aber sie zeigt nunmal auch nichts anderes. Wie wird der und der Käse hergestellt, warum sind Stahlseile so stark, etc. pp. Nutzloses Wissen eben. 5 von 10 Punkten.

tv-start-kritik 2006/078: “immer wieder jim”. 3

“Immer wieder Jim” / RTL II / Brad Grey Television + Touchstone Television + Newman/Stark + Suzanne Bukinik Entertainment / werktäglich, 17.30 Uhr / Start: 8. Mai 2006

Diese US-Comedyserie läuft zwar schon seit 2004 beim Disney Channel, aber nun erhält sie bei RTL II ihre Free-TV-Premiere. In “According to Jim” (so der Originaltitel) spielt James Belushi den Macho-Bauunternehmer und Familienvater Jim, der glücklich verheiratet ist und zwei (später drei) Kinder hat. Eine eigentlich typische Familien-Sitcom, die aber angenehm auffällt. Sie ist wunderbar harmlos und amüsant, nervt nicht und fällt nicht durch Holzhammer-Pointen auf. Nett anzuschauen. 6 von 10 Punkten.

tv-start-kritik 2006/077: “abenteuer alltag – so leben wir deutschen”. 1

“Abenteuer Alltag – so leben wir Deutschen” / kabel eins / Janus TV / werktäglich, 17.15 Uhr / Start: 8. Mai 2006

Gähn. Nur weil ProSieben mit dem Abfilmen von langweiligen Menschen (“We are Family!”) Erfolg hat, macht der kleine Bruder kabel eins nun dasselbe. in “Abenteuer Alltag” bekommt man vieles zu sehen, nur kein Abenteuer. Man darf einem z.B. Typen dabei zusehen, wie er ab sofort mal einen Tag pro Woche nicht zur Arbeit geht, um sich um seine Kinder zu kümmern. Wer das für spannendes Fernsehen hält, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. 2 von 10 Punkten.

placebo: neue single, neuer clip. 0

Auf der offiziellen Placebo-Homepage gibt’s Links zum Clip zu “infra-red”, der zweiten bzw. dritten Single aus der neuen Platte. (via soundblog.de)

radiohead: mehr neue songs. 3

Da Radiohead inzwischen auch komplette Konzerte (bisher zwei in Kopenhagen) gespielt haben, schwappt immer mehr neues Material ins Netz. Bei “San Diego Serenade” finden sich qualitativ sehr annehmbare mp3s vom ersten Kopenhagener Konzert.

Die in Kopenhagen gespielten neuen Songs waren:
– “bangers ‘n’ mash”
– “open pick”
– “15 step”
– “4 minute warning”
– “house of cards”
– “spooks”
– “bodysnatchers”
– “arpeggi” (nur am zweiten Abend)

Wer ein paar wackelige Videobilder dazu haben will, sucht bei youtube.

radiohead: neue songs. 0

Zwar schon ein paar tage her, aber trotzdem überaus erwähnenswert: Die ersten drei neuen Radiohead-Songs sind im Netz aufgetaucht. Thom Yorke und Johnny Greenwood haben im Londoner Koko-Club ein Wohltätigkeitskonzert gespielt und dabei “arpeggi”, “bodysnatchers” und “cymbal rush” uraufgeführt. mp3s der drei Stücke gibt es bei “I am fuel, you are friends“, Videos (wenn auch in sehr lausiger Qualität) natürlich bei youtube. (via “Pêle-mêle dans ma tête“)

45 minuten pearl jam live. 3

Beim neuen CBS-Internet-TV-Angebot innertube gibt es ein 45-Minuten-Mini-Konzert von Pearl Jam aus dem Ed Sullivan Theater. Sehr nett anzuschauen. Da das Angebot komplett in Flash programmiert wurde, kann ich das Konzert nicht direkt verlinken. Sollte es von der innertube-Homepage verschwinden, müsst Ihr oben rechts auf “Browse” und dann auf “Late Night” klicken.

popkulturjunkie on tour: blumfeld (2006) (lange version). 7

Blumfeld. Über kaum eine Band wird so oft und lang diskutiert wie über diese. Viele ewig gestrige Fans der ersten Stunde regen sich auf, dass Distelmeyer nur noch Schlager komponiert und nicht mehr politisch genug ist. Seit Jahren regen sie sich auf. Und akzeptieren nicht, dass sich eine Band vielleicht auch mal weiterentwickelt. Oder zumindest in eine andere Richtung entwickelt. Und das man sich in einem solchen Fall nicht aufregen sollte, sondern einfach eine andere Lieblingsband suchen sollte. Mir ging es in den vergangenen Jahren etwas anders. Klar, ich mochte die früheren Songs auch. Aber ich mochte die Stücke, die dann kamen noch viel lieber: “Graue Wolken” zum Beispiel, das gesamte “Testament der Angst”-Album und auch weite Teile der “Jenseits von Jedem”-Platte. Und auch wenn ich nicht alles vom neuesten Blumfeld-Werk “Verbotene Früchte” gut finde und mich bei Texten wie dem von “tiere um uns” schon etwas fremdschäme, so gibt es doch wieder ein paar großartige Lieder auf der Platte. Und hey, wenn Distelmeyer nunmal über den “Apfelmann” singen will, soll er es halt tun.

Keine Frage also, dass ich mir Blumfeld ein zweites Mal live ansehen wollte – nach dem Mannheim-Auftritt vor etwas mehr als zwei Jahren. Wie damals, so war der Publikumszuspruch auch diesmal nicht sooo hoch. Das Düsseldorfer Zakk war zwar gut besucht, aber im Vergleich zum ausverkauften Kettcar-Konzert, das mich damals so genervt hat, waren vielleicht nur halb so viele Leute da. Das tat der Stimmung aber nicht schlecht. Die, die da waren, genossen den Abend, würdigten die Band und machten richtig viel Stimmung. Und ich mag Konzerte ohnehin lieber, bei denen man nicht ständig angetanzt wird, den Schweiß des Nebenmannes riechen muss und mehr Platz hat als ein Käfighuhn.

Blumfeld spielten eine gute Mischung aus neuem, altem, und ganz altem Material (Setlist siehe hier) und bewiesen auch in der mal wieder neuen Besetzung, dass sie eine großartige Liveband sind. Mir persönlich gefielen die Songs der beiden oben erwähnten mittelalten Platten am besten, aber das mag auch daran liegen, das ich das neue Material noch nicht so sehr im Kopf habe. Ein absolutes Highlight war natürlich wie immer “verstärker”, der Song, mit dem Blumfeld bekannt geworden sind und der wie immer in eine Kurzversion des Prefab-Sprout-Klassikers “electric guitars” überging. Und danach in “everytime we say goodbye” von Cole Porter. Einziges kleines Manko an diesem Abend: “graue wolken” fehlte. Schade, aber angesichts der 22 gespielten Stücke verschmerzbar. Ein großartiger Abend also, unspektakulär, entspannt, unaufgeregt und gerade deswegen so gut. Blumfeld sind auch im 17. Jahr ihres Bestehens ein absolut empfehlenswertes Live-Erlebnis.

youtube-downloads. 5

Das Geniale an youtube ist ja nicht unbedingt die Fülle von Fun-Clips, sondern diese massenhaften Musikvideoraritäten, die man dort finden kann. Bisher hab ich mich schon so manches Mal geärgert, dass es keine Download-Funktion gibt, um das jeweilige Video auf der eigenen Festplatte zu konservieren. Vorbei. Dank des Videodownloaders lässt sich jedes youtube-Video abspeichern und anschließend mit dem FLV-Player ansehen. Und das geht nicht nur mit youtube, sondern auch mit Google Video und all den anderen Diensten. (via dramaking).

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