musikzeitschriften.
Interessant, wie der zunehmende Erfolg von Gitarren-Musik und die veränderte Nutzung von Musikzeitschriften als Inspiration für den nächsten Download die Verkaufszahlen der Musikpresse in England und Irland verändern. Hier das aktuelle Ranking nach verkauften Exemplaren im zweiten Halbjahr 2005 mit (bis auf das Dancemusik-Magazin “mixmag”) positiven Tendenzen gegenüber dem Vorjahreszeitraum:
1. “Q”: 168.547 (+ 3,7 %)
2. “Mojo”: 120.530 (+ 7,8 %)
3. “Uncut”: 110.052
4. “New Musical Express”: 76.792 (+ 9,7 %)
5. “Kerrang!”: 76.165 (+ 23,2%)
6. “Classic Rock”: 50.027 (+ 19,0 %)
7. “Metal Hammer”: 44.047 (+ 15,0 %)
8. “mixmag”: 42.234 (- 8,5 %)
Zum Vergleich: Hierzulande werden die Magazine immer noch weitgehend von den Käufern gemieden. Auch eine positive Entwicklung ist nicht wirklich in Sicht. Das IVW-Ranking der deutschen Musikzeitschriften nach verkaufter Auflage im vierten Quartal 2005 (in Klammern der Vergleich zum Vorjahresquartal):
1. “Rolling Stone”: 60.491 (-3,8 %)
2. “musikexpress”: 55.982 (-2,8 %)
3. “Metal Hammer”: 46.676 (-10,3 %)
4. “Rock Hard”: 42.270 (+23,4 %)
5. “Visions”: 39.531 (+3,7 %)
6. “Juice”: 35.999 (+3,7 %)
7. “spex”: 19.429 (-11,3 %)
8. “Groove”: 17.534
9. “Legacy”: 15.078 (+6,6 %)
Nicht aufgeführt sind “intro” (116.402 / -0,4%) und “Raveline” (72.869 / -11,6 %), die weitgehend kostenlos verteilt werden.
Zur Einordnung: Deutschland hat 82,46 Mio. Einwohner, Großbritannien und Irland zusammen 64,45 Mio. Wollte eine deutsche Musikzeitschrift also so erfolgreich sein wie “Q” in England und Irland, müsste sie hierzulande über 215.000 Exemplare verkaufen. Mit anderen Worten: Deutsche sind Musikzeitschriftenmuffel und daran ändert sich derzeit auch nichts. Traurig irgendwie.
(Dieser Eintrag wurde inspiriert von einem Artikel des “Guardian“. Quelle für die Zahlen sid ABC und IVW.)
Da ist ein Fehler in der Statistik:
MetalHammer und RockHard sind keine Musikzeitschriften. Und über die Berechtigung der Bezeichnung des RollingStone kann man auch streiten. :P
mich freuen die dicken gewinne für das rock hard!
ist ein tolles metal-magazin mit viel herzblut. der metal hammer stinkt dagegen schon etwas ab.
visions-abonnent bin ich ebenfalls, die decken meinen indie-bedarf ab. :-)
Musik muß man hören, nicht darüber lesen!
Entweder gehst du zum Saturn (oder so) – dann kann man das mit dem hoeren auch schon vergessen – oder du gehst in den geekigen Plattenladen mit einem Verkaeufer, der alle oben genannten Musikmagazine gelesen hat und weiss, was grade der heisse Scheiss ist. Am Musikmagazin kommen Musikinteressierte also nicht vorbei. Zudem liest man doch weitaus lieber schoene Texte in Heftform, als belanglose Amazonbewertungen.
Ist die obigen Angabe zur Groove eigentlich auf die Gesamtauflage bezogen, oder nur auf die Verkaufsausgabe – das Heft gibts schliesslich im Grossraum Frankfurt mit ein paar weniger Seiten und ohne CD in jedem Plattenladen. Die Zahl scheint mir deshalb etwas gering zu sein.
Rock Hard? Herzblut?
Ich will hier keinen Flamewar anfangen, aber Rock Hard = Springerpresse, und das merkt man IMO auch.
Und wer Nightwish u.ä. als Aufmacher bringt, hat in meinen Augen sowieso jegliche Kredibilität verspielt.
> Und wer Nightwish u.ä. als
> Aufmacher bringt, hat in meinen
> Augen sowieso jegliche Kredibilität
> verspielt.
Ist klar.
Aber wenn Indie-Zeitschriften Arctic Monkeys, Kaiserchiefs, Franz Ferdinand oder wer auch immer gerade im aktuellen Mainstream-Hype liegt, als Aufmacher bringen, ist das natürlich ganz normal.
Wenn Musikzeitschriften nur noch über total unbekannte Bands berichten, würden noch weniger Leute diese kaufen.
warum die visions und die spex kaufen, wenn die intro gratis daneben liegt?!
und.. mmh, die raveline wird nicht kostenlos verteilt, die kostet seit ewigkeiten 3,50…