ufa startet “jens-uwe hansen show”.
Erstmals wagt sich eine der großen deutschen TV-Produktionsfirmen in das Terrain der Video-Podcasts. Die UFA hat heute die “Jens-Uwe Hansen Show” gestartet. Darin moderiert eine völlig unlustige Muppet-Show-artige Puppe namens Jens-Uwe Hansen “lustige” Videos aus dem Internet an. Ein überragend innovatives Konzept also… Dennoch: UFA hat anscheinend als eines der ersten TV-Unternehmen begriffen, wo die Zukunft des Bewegtbildes hingeht. UFA-Chef Wolf Bauer: “Die ‘Jens-Uwe Hansen Show’ ist für uns eine Art Testballon, mit dem wir einen Bereich erkunden möchten, der Inhalteproduzenten ein enormes Potential bietet. Internet-TV wird angesichts der wachsenden Möglichkeiten, Bewegtbild in ausgezeichneter Qualität über das Netz zu transportieren, zu einem wichtigen Medium. Ãœberdies wollen wir die User kennen lernen, die eigene Inhalte produzieren und sie im Internet verbreiten. Uns interessiert diese kreative Community, die sich zunehmend nur noch im Internet aufhält, enorm.“ Und auch wenn die “Jens-Uwe Hansen Show” so erbärmlich unlustig ist, die Richtung der UFA stimmt auf jeden Fall.
[…] [Update 20.10.] Jetzt ist die Show gestartet, die erste Folge ist online. Beim Popkulturjunkie kommt sie allerdins nicht sehr gut weg. Mir ist aufgefallen, dass ein RSS Feed sicherlich nicht schaden würde. […]
“UFA hat anscheinend als eines der ersten TV-Unternehmen begriffen, wo die Zukunft des Bewegtbildes hingeht.”
Du meinst also, dass es in ferner Zukunft kaum noch Fernsehen in der klassischen Form mehr geben wird oder wie ist diese Aussage zu verstehen?
Puh, ich könnte lange Aufsätze darüber schreiben, was ich damit meine.
Fassen wir mal die Gedanken in drei Thesen zusammen:
1. “Ich schaue, wann ich will”-Angebote werden immer wichtiger und “Ich kann nur dann schauen, wann der Sender will”-Angebote (also das herkömmliche Fernsehen) unwichtiger.
2. Produktionsfirmen brauchen mittel- bis langfristig keine Fernsehsender mehr, um ihre Inhalte zu “senden” bzw. zu verbreiten.
3. Das Internet wird mittelfristig die dominierende Plattform für Bewegtbilder.
Okay, interessante Thesen.
Eine weitere Frage noch: Glaubst du denn, dass die mittelfristig großflächig mägliche Adressierbarkeit der Zuschauer zu einem neuen “Fernseh-Boom” führen könnte? Denn die Ansteuerung einzelner Haushalte böte ja sowohl für programmliche Aspekte als auch für die Werbevermarktung völlig neue Möglichkeiten.
Ich würde mich ja immer noch über eine Antwort freuen..
Aber solche “völlig neuen Möglichkeiten” bietet das Internet doch schon lang… Ich glaube nicht daran, dass dadurch ein neuer Fernsehboom entsteht. Sonst müsste ja Lokal-TV auch eine Goldgrube sein – schließlich ist das Publikum dort auch – zumindest regional – adressierbar.