experten.
Auf n-tv läuft eine Sendung für Minimalst-Zielgruppen: Miriam Meckel diskutiert mit Jürgen Doetz und Klaus Uwe Benneter über Fernsehen. Es ist absolut unfassbar, wie jemand wie Klaus Uwe Benneter, der offensichtlich NULL Ahnung von Medien hat, als Medienexperte der SPD verkauft wird, gleichzeitig in Kommissionen und im ZDF-Fernsehrat sitzt. Es ist ein absolutes Armutszeugnis für die gesamte Politik, wenn solche Leute Karriere als “Medienexperte” machen. Und es ist genauso unfassbar, mit welchen Argumenten Jürgen Doetz die Satelliten-Verschlüsselung des Fernsehens rechtfertigt: Man müsse Urheberrechte schützen, die Digitalisierung bringe Interaktivität, etc. Vollkommener Blödsinn. Wo besteht der Unterschied zum analogen Satellitenfernsehen? Konnte man das etwa auch ohne Verschlüsselung nur in Deutschland sehen? Oder warum wurde das nicht verschlüsselt? Und bekommt jeder für seine Satelliten-Gebühr künftig auch noch einen Sender, mit dem die propagierte Interaktivität erreicht wird? Für mich bleibt der Verschlüsselungs-Wahnsinn immer noch Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Dem Fernsehen brechen die Geschäftsmodelle weg und nun versucht man krampfhaft, irgendwelche Gelder einzusammeln. Ich freue mich schon auf den Tag 1 nach der Verschlüsseldung – wenn RTL & Co. auf einmal ein Drittel weniger Zuschauer haben.
Wenn Herr Benneter nur das machen dürfte, wovon er Ahnung hat, dürfte er gar nichts machen.
Die Verbreitung über analogen Satelliten oder auch Kabel war tatsächlich auch früher schon ein Problem. Es ist nicht etwa so, dass mit analogem Satellitensignalen alle alles bingo fanden.
Beispielsweise durften ARD und ZDF die WM nicht über Satelliten senden, weil dann in anderen Ländern die kommerziellen rechteinhaber geschädigt worden wären. Hier in Köln wurde während der WM 2002 mal ein belgischer Fernsehsender aus dem Kabel genommen, der die Premiere-Exkulisvspiele frei zeigte.
Ob es nicht insgesamt ein Irrweg ist, Inhalte und Rechte immer stärker zu fragmentieren und dann schützen zu müssen, das steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt…
Bin auch mal gespannt, was das noch wird und ob RTL & Co. ihre vermeintliche Unersetzlichkeit nicht ein wenig überschätzen.
Mittelfristig wird sich auch die Frage stellen, ob die Sender es sich leisten können, das DVB-T-Schlupfloch unverschlüsselt zu lassen. Bei RTL sagt man “nein”, bei der Konkurrenz bleiben die Antworten schwammig, man will ja beim Kartellamt nicht den Eindruck von Absprachen erwecken.
Je länger ich darüber nachdenke, desto weniger juckt mich das Ganze. Sollen die Privaten ihr Programm doch verschlüsseln bis sie schwarz werden. Ich komme auch mit Grundversorgung aus – und selbst ein Dasein ohne Glotze schreckt mich nicht.
Was ist an unserer halbwegs vernünftig austarierten dualen Medienordnung noch sinnvoll, wenn sich RTL, MTV und andere ins digitale Nirwana verabschieden? Mit jedem noch so dämlichen Argument wird versucht, die Sat-Gebühr schön zu reden. So viel Verlogenheit gibt´s nicht mal bei ARD und ZDF zusammen!
Was auch lächerlich ist: sämtliche Privatsender sind analog im Kabel unverschlüsselt. Wenn ich die aber digital via DVB-C gucken möchte muss ich die bei ish/Tele Columbus erstmal für teuer Geld freischalten lassen. Ist zwar nur ein einmalig, aber da verzichte ich trotzdem lieber. IMHO grenzt das schon an Wegelagerei.
Bei den GEZ Gebühren regt sicher jeder ohne Fernseher auf wenn er jetzt trotzdem eine Haushaltsgebühren zahlen sollte. Das aber alle bei jedem Kauf eines Markenprodukts, dass im Fernsehen wirbt die Privaten finaziert auch wenn er sie nicht schaut regt keinen auf. Mich würde es also nicht stören wenn die Privaten ihr Programm verschlüsseln. Zumal sie meiner Meinung nach in Zeiten eines TIVOs auch bald keine andere Möglichkeit haben werden. Welche Firma kann es sich leisten Geld für Werbung auszugeben die von einem Gerät automatisch rausgschnitten wird.
Andreas: Grundverschlüsselung != PayTV. Und gegen “intelligentes Hometaping” hilft Grundverschlüsselung natürlich überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, das wird durch künstliche Zugangsbeschränkungen sogar gefördert.