film: “vom suchen und finden der liebe”.
Wenn zwei ältere Herren den Absprung nicht schaffen – das könnte der Untertitel des sehr sehr seltsam schlechten Films “Vom Suchen und Finden der Liebe” sein. Die beiden älteren Herren sind natürlich Helmut Dietl und Patrick Süskind, die mit diesem Film beweisen, dass ihre Zeit zu Ende ist. Endgültig. Wir leben nicht mehr in den 80er oder 90er Jahren – Dietl und Süskind haben das nur noch nicht ganz begriffen. Unbestritten erregten sie in den 80ern Aufsehen mit ihren Fernsehserien “Monaco Franze” und “Kir Royal”. Unbestritten sorgte Dietl (ohne Süskind) 1992 mit “Schtonk!” für einen großen Kinospaß. Aber dann ging es langsam los mit dem Abstieg. “Rossini” (1997) ging noch so, “Late Show” (1999 / wieder Dietl ohne Süskind) war nur noch langweilig. Tja. Aber anstatt sich einzugestehen, dass ihre Zeit gekommen ist, haben sich die beiden nun noch einmal zusammengetan, um einen Film über die Liebe zu machen. Vielleicht hocken sie jetzt gerade in irgendeiner Münchner Schicki-Villa und lachen sich kaputt, dass sie das Kinopublikum so schön verarscht haben. Anders kann ich mir das Machwerk “Vom Suchen und Finden der Liebe” zumindest nicht erklären.
Kurz zum Inhalt: Komponist Mimi Nachtigal (Moritz Bleibtreu) (allein die Namen der Protagonisten! Unfassbar!) verliebt sich in Gesangs-Studentin Venus Morgenstern (Alexandra Maria Lara), macht sie zum Star und entliebt sich irgendwann wieder. Doch er verkraftet die Trennung nicht, bringt sich um. Bis zu diesem Punkt wäre der Film sogar noch zu ertragen. Doch was dann folgt, kann eigentlich nur durch übermäßigen Drogenkonsum der Macher erklärt werden. Nachtigal steigt ab in die Unterwelt, stößt auf Hermes, den Götterboten (gespielt von Heino Ferch mit Titten). Hermes will Mimi, Mimi will Hermes nicht, stattdessen lieber Venus. Die folgt ihm schließlich in die Unterwelt. Hermes muss seine Niederlage eingestehen, Mimi und Venus scheinen gerettet, aber auf dem Weg zurück ins Leben sagt Venus aus Versehen: “Dann fahr doch zur Hölle”, was dann auch geschieht. Völlig krank! Hätte sich Helge Schneider so einen Scheiß ausgedacht, hätte man womöglich sehr viel Spaß gehabt, aber bei den Herren Dietl und Süskind, bei denen man in diesem Fall nie so ganz weiß, ob sie alles total ernst meinen, oder nicht – es ist einfach nicht zu ertragen. Dazu kommt natürlich die gesamte Machart des Films, die nicht mehr zeitgemäß ist, die gestelzten Dialoge. Schauspieler, die allesamt unter ihren Möglichkeiten bleiben, zum Teil sogar extrem nerven (Heino Ferch, Uwe Ochsenknecht, …). Und ein kleiner Auftritt von Harald Schmidt, der völlig unnötig ist. Insgesamt kann man “Vom Suchen und Finden der Liebe” wirklich keinem empfehlen. Die einzige Hoffnung, die man nach diesem Film hat, ist die, dass Dietl und Süskind endlich einsehen, dass ihre Zeit vorbei ist. Für “Vom Suchen und Finden der Liebe” gibt es 2 von 10 Punkten.
Ah, wie ich sehe, ist man sich mal wieder einig:)
Die Kritiken waren doch recht eindeutig, warum hast du dir den Film trotz aller Vorwarnungen trotzdem gegeben?
manchmal sollte man sich auch noch eine eigene meinung bilden…
Aber Moritz kickt doch ass?!
in dem film “kickt” niemand “ass”…
Hehe, mutig aber an sich hast du Recht. Mich enttäuschen die Kritiker ja auch ständig..