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die liste der listen 2013 – die besten alben des jahres. 52

Die letzte Tradition in diesem Blog lebt weiter: Nachdem die Visions ihre Jahres-Charts diesmal erst Ende Januar veröffentlicht hat, habe ich auch für 2013 die Bestenlisten der Musikmagazine ausgewertet und eine Meta-Liste daraus errechnet: die Liste der Listen mit den besten Alben des Jahres. In die Wertung kamen wie in den letzten Jahren die Bestenlisten der Redaktionen von intro. musikexpress, Rolling Stone, spex, Visions und laut.de – sowie in diesem Jahr zum ersten Mal die von plattentests.de und tonspion.de. Die jeweilige Nummer 1 der Listen bekam von mir 50 Punkte, die jeweilige Nummer 50 einen Punkt.

Bevor ich zur Liste der Listen 2013 komme, hier noch einmal der Überblick über die Sieger der Vorjahre:
2007: Tocotronic – “kapitulation”
2008: Portishead – “third”
2009: Antony & The Johnsons – “the crying light”
2010: Arcade Fire – “the suburbs”
2011: PJ Harvey – “let england shake”
2012: Frank Ocean – “channel orange”

Beinahe hätte 2013 erstmals eine Band zum zweiten Mal die Liste der Listen gewonnen, doch ein 56-Jähriger überzeugte die Kritiker mit seiner Platte so sehr, dass er die Konkurrenz deutlich schlug. Hier ist sie also, die Liste der Listen 2013 – die ich übrigens auch wieder in Form einer Spotify-Playliste angelegt habe:

50. Touché Amoré – …is survived by (49 Punkte)
49. Chvrches – the bones of what you believe (49)
48. Boards of Canada – tomorrow’s harvest (49)
47. A$ap Rocky – long.live.a$ap (50)
46. Boysetsfire – while a nation sleeps (52)
45. Editors – the weight of your love (55)
44. Woodkid – the golden age (56)
43. Babyshambles – sequel to the prequel (59)
42. Goldfrapp – tales of us (61)
41. Daughter – if you leave (64)
40. Lorde – pure heroine (64)
39. Laura Marling – once i was an eagle (65)
38. London Grammar – if you wait (69)
37. Cut Copy – free your mind (69)
36. Jonathan Wilson – fanfare (72)
35. Disclosure – settle (72)
34. Ghostface Killah – twelve reasons to die (73)
33. Pet Shop Boys – electric (75)
32. Foals – holy fire (78)
31. The Knife – shaking the habitual (82)
30. Janelle Monaé – the electric lday (82)
29. Savages – silence yourself (84)
28. Jake Bugg – jake bugg (90)
27. Darkside – psychic (100)
26. Turbostaat – stadt der angst (110)
25. Mount Kimbie – cold spring fault less youth (114)
24. DJ Koze – amygdala (115)
23. Steven Wilson – the raven that refused to sing (and other stories) (115)
22. Jon Hopkins – immunity (115)
21. Eminem – the marshall mathers lp 2 (116)
20. Julia Holter – loud city song (123)
19. Kanye West – yeezus (136)
18. Rhye – woman (137)
17. Prefab Sprout – crimson/red (138)
16. Bill Callahan – dream river (138)
15. Haim – days are gone (148)
14. My Bloody Valentine – mbv (150)
13. Casper – hinterland (154)
12. Tocotronic – wie wir leben wollen (161)
11. King Krule – 6 feet beneath the moon (170)
10. Biffy Clyro – opposites (174)
09. Arctic Monkeys – am (186)
08. The National – trouble will find me (188)
07. Daft Punk – random access memories (205)
06. Vampire Weekend – modern vampires of the city (210)
05. Moderat – ii (213)
04. Queens of the Stone Age – …like clockwork (229)
03. James Blake – overgrown (235)
02. Arcade Fire – reflektor (262)
01. Nick Cave & The Bad Seeds – push the sky away (317)

Das Nick-Cave-Album war gleichzeitig auch das einzige, das sich in allen acht Listen wiederfindet – darunter auf Platz 1 im Rolling Stone und bei laut,.de, sowie auf Platz 2 bei spex und tonspion.de. Das intro setzte Daft Punkt auf Platz 1, der musikexpress Jon Hopkins, spex Vampire Weekend, Visions Queens of the Stone Age, plattentests.de The National und tonspion.de Cut Copy.

the national – “graceless”. 4

Großartig! Und verdammt Joy-Division-ig.

die liste der listen 2012 – die besten alben des jahres. 13

Wie in den vergangenen fünf Jahren habe ich auch diesmal die Bestenlisten der großen deutschen Musikmagazine ausgewertet, um eine gemeinsame Beste-Alben-des-Jahres-Liste zu präsentieren. Mit dabei sind wieder die Zeitschriften intro, musikexpress, Rolling Stone, spex und Visions, dazu das Online-Magazin laut.de. Das jeweils erstplatzierte Album der sechs Einzellisten bekam 50 Punkte, die jeweilige Nummer 2 bekam 49 Punkte usw.

Im Gegensatz zu 2011, als PJ Harvey mit gigantischem Vorsprung gewann, gab es diesmal einen spannenden Kampf um die ersten Plätze. Die ersten vier Platten trennen nur 20 Punkte, die beiden Ersten nur ein einziger Punkt. Bevor ich aber – für sie Spannung in umgekehrter Reihenfolge – die Top 50 verrate, noch der Hinweis auf die Spotify-Playlist, die ich erstmals anbiete: Enthalten sind alle Top-50-Alben mit Ausnahme der Plätze 5 und 42, die ich bei Spotify nicht gefunden habe. Zudem der Hinweis auf die Sieger der vergangenen Jahre (Mit Links zu den Listen der Listen):

2007: Tocotronic – “kapitulation”
2008: Portishead – “third”
2009: Antony & The Johnsons – “the crying light”
2010: Arcade Fire – “the suburbs”
2011: PJ Harvey – “let england shake”

Und hier die Liste der Listen für das aktuelle Jahr 2012:

50. Converge – “all we love we leave behind” (45 Punkte)
49. Kid Kopphausen – “i” (46)
48. …And you will know us by the Trail of Dead – “lost songs” (46)
47. The Shins – “port of morrow” (46)
46. Jeremiah Jae – “raw money raps” (46)
45. Donald Fagen – “sunken condos” (46)
44. John Talabot – “fin” (47)
43. Plan B – “ill manors” (47)
42. Rudi Zygadlo – “tragicomedies” (47)
41. Propagandhi – “failed states” (48)
40. Grimes – “visions” (49)
39. Japandroids – “celebration rock” (54)
38. David Byrne & St. Vincent – “love this giant” (60)
37. Cat Power – “sun” (60)
36. Lee Ranaldo – “between the times and the tides” (61)
35. Michael Kiwanuka – “home again” (61)
34. Soundgarden – “king animal” (64)
33. Beach House – “bloom” (65)
32. Bruce Springsteen – “wrecking ball” (66)
31. Neneh Cherry & The Thing – “the cherry thing” (71)
30. Lana Del Rey – “born to die” (72)
29. Tindersticks – “the something rain” (72)
28. Rufus Wainwright – “out of the game” (73)
27. Kindness – “world, you need a change of mind” (73)
26. Godspeed You! Black Emperor – “‘allelujah! don’t bend! ascend!” (75)
25. Fiona Apple – “the idler wheel is wiser…” (76)
24. Jack White – “blunderbuss” (77)
23. Dinosaur Jr. – “i bet on sky” (79)
22. Bat for Lashes – “the haunted man” (81)
21. Dexys – “one day i’m going to soar” (81)
20. Baroness – “yellow & green” (82)
19. Deftones – “koi no yokan” (82)
18. Pet Shop Boys – “elysium” (82)
17. Ariel Pink’s Haunted Graffiti – “mature themes” (82)
16. Kraftklub – “mit k” (85)
15. Daphni – “jiaolong” (87)
14. Scott Walker – “bish bosch” (90)
13. Kendrick Lamar – “good kid, m.a.a.d. city” (108)
12. Neil Young & Crazy Horse – “psychedelic pill” (113)
11. Dirty Projectors – “swing lo magellan” (118)
10. Django Django – “django django” (118)
09. Bob Dylan – “tempest” (127)
08. Alt-J – “an awesome wave” (130)
07. Chromatics – “kill for love” (131)
06. Hot Chip – “in our heads” (136)
05. Flying Lotus – “until the quiet comes” (155)
04. Tame Impala – “lonerism” (213)
03. The XX – “coexist” (214)
02. Grizzly Bear – “shields” (232)
01. Frank Ocean – “channel orange” (233)

In allen sechs Listen sind übrigens nur die Nummern 3 und 4, also The XX und Tame Impala vertreten. Grizzly Bear fehlt im Rolling Stone, Frank Ocean erwartungsgemäß in der Visions. Ebenfalls interessant: Es gibt sechs Erste, jede Redaktion hat also eine andere Platte zum Album des Jahres gekürt: Das intro The XX, der musikexpress Django Django, der Rolling Stone Bob Dylan, die spex Frank Ocean, die Visions Deftones und laut.de Hot Chip.

[Nachtrag: Die einzelnen Listen findet man meist noch nicht offiziell online, sondern nur in den aktuellen Print-Ausgaben. Es gibt sie aber auch alle zum Nachlesen auf Poplist.de]

popkulturjunkie on tour: the notwist in düsseldorf. 7

Dass ausgerechnet The Notwist mich dazu inspirieren, mal wieder einen Eintrag in dieses gute, alte Blog zu schreiben… Die Band begleitet mich seit vielen Jahren, ungefähr seit dem 1998er-Album “Shrink” und als eine meiner absoluten Lieblingsbands mindestens seit dem 2002er-Meisterwerk “Neon Golden”. Mit “Neon Golden” werde ich immer auch meine Heidelberger Zeit verbinden, da ich das Album damals rauf und runter gehört habe und die Band auch irgendwo im Rhein-Neckar-Delta live gesehen habe – wie im Ãœbrigen auch Martin Gretschmann aka Console.

Als ich erfuhr, dass The Notwist das charmante New-Fall-Festival in der Düsseldorfer Tonhalle eröffnen würden, zögerte ich nicht, mir ein Ticket zu kaufen. Und was ich für mein Geld bekam, war nichts anderes als eins der musikalisch besten Konzerte meines Lebens. Und das sage ich in einer Zeit, in der mich längst nicht mehr jede tolle Band so euphorisch werden lässt wie einst.

Das was das Notwist-Konzert so grandios gemacht hat, ist diese unglaubliche musikalische Qualität der Band. Ich glaube, die einzigen Künstler, die live einen so talentierten, intelligenten Eindruck auf mich gemacht haben, waren Radiohead. Die Songs sind live noch um ein Vielfaches komplexer als die Studio-Aufnahmen – und dennoch passt alles zusammen, jeder Sample, jeder Ton, jedes Detail.

Es macht einfach unheimlichen Spaß, die je nach Song sechs bis neun Musiker auf der Bühne zu beobachten. Sei es der unscheinbare Drummer Andi Haberl, der bei manchem Song zum absoluten Tier wird – oder Martin Gretschmann, der seine Musik teilweise mit zwei Wii-Remotes in den Händen steuert. Und dazu die immer so melancholisch-zerbrechlich wirkende Stimme von Markus Acher. Mir fällt keine andere Band ein, die so viele Stilrichtungen, so viele Ideen in ihre Songs packt. Elektro-Elemente, Pop-Melodien, Jazz-Fragmente und selbst Krautrock-Töne. Und auch wenn einige der legendären Songs wie “Pick up the Phone”, “Pilot” oder “Consequence” vom “Neon Golden”-Album nun schon zehn Jahre alt sind – live wirken sie wie Musik, die nicht moderner sein könnte, die nicht besser in eine Zeit passen könnte, in der Eindrücke, Bilder und Töne in einem Tempo auf uns nieder prasseln wie in keiner Zeit zuvor.

Und dann die Tonhalle. Eine Halle, in der vornehmlich klassische Konzerte stattfinden, nicht nur architektonisch ein Glanzpunkt der Stadt. Das Notwist-Konzert war das erste Rock-Konzert, dass ich hier miterlebt habe – und in mir kamen schon nach wenigen Minuten Gedanken auf, wie “Warum kann nicht jede Konzerthalle einen solchen Klang haben?” oder “Kann ich jetzt überhaupt noch in diese Mehrzweck-Schuppen gehen, in denen der Sound für DSDS-Gewinner vielleicht ausreicht, nicht aber für komplexe Bands wie The Notwist?”.

Ich könnte noch so viele schreiben, aber ich lass es. The Notwist live. Auch 2012 ein Ereignis.

chris hülsbeck im interview. 2

Chris Hülsbeck ist vielen, die in den Zeiten des C-64 und/oder Amiga groß geworden sind, ein Begriff. Er ist einer der bekanntesten Game-Soundtrack-Komponisten, von ihm stammt u.a. die Musik zu Klassikern wie “Katakis”, “Giana Sisters” und der “Turrican”-Trilogie. Um eine Edel-Version des “Turrican”-Soundtrack auf den Markt zu bringen, hat er nun die Crowdfunding-Plattform Kickstarter genutzt und schon nach kurzer Zeit rund 100.000 US-Dollar eingesammelt. Für das ZDF-Blog “Hyperland” habe ich das aufgeschrieben und mir die Frage gestellt, ob Hülsbecks Beispiel exemplarisch sein kann. Hülsbeck kommt auch selbst zu Wort, doch für das komplette Interview, das ich mit ihm per Mail geführt habe, war kein Platz. Damit es nicht verloren geht, veröffentliche ich es nun an dieser Stelle:

Als ich ein paar Tage nach Start von Deinem Kickstarter-Projekt erfuhr, war mein Gedanke: Wow, 75.000 Dollar – ein ambitioniertes Ziel. Wie sahen Deine Erwartungen aus? Hast Du daran geglaubt, dass die 75.000 Dollar schon nach so kurzer Zeit erreicht werden können?

Hülsbeck: Das Ziel war ambitioniert, weil ich wirklich gerne ein ganz besonderes Multi-CD-Album erstellen wollte. Hätte ich niedriger angesetzt, dann wäre vielleicht am Ende das Budget fuer die 3-4 CDs nicht möglich gewesen, weil den Fans das Ziel eines ganz besonderen Produkts gefehlt hätte. Ich habe dabei aber auch einiges riskiert, weil ich mich bei wenig Interesse seitens der Fans ganz schön hätte blamieren können.

Wie bist Du überhaupt auf die Idee gekommen, die Turrican-Anthology per Crowdfunding zu finanzieren? Hast Du keine Plattenfirma überzeugen können? Oder wolltest Du einfach ausprobieren, ob sowas heute auch ohne Tonträgerindustrie funktioniert?

Hülsbeck: Ich habe meine Alben schon immer selbst produziert, aber heutzutage und bei der Größe des Projekts wäre eine Eigenfinanzierung einfach nicht möglich gewesen. Dann habe ich letztes Jahr erstmals von Crowdfunding erfahren, als ein Bekannter von mir sein eigenes Album über Kickstarter erfolgreich finanziert hatte. Da wusste ich sofort, dass dies eine Moeglichkeit ist und wahrscheinlich auch die einzige für ein solches Projekt.

Hast Du Informationen darüber, woher Deine Spender stammen? Überwiegend aus Deutschland?

Hülsbeck: Ja, man bekommt detailierte Listen und Statistiken und natürlich kommen die meisten meiner Fans aus Deutschland, aber ich hatte auch Unterstützer aus vielen anderen Ländern, wie zum Beispiel sogar aus Saudi-Arabien.

Du hast den Vorteil, dass Du seit alten C-64er-Zeiten Fans hast, die deine Karriere verfolgt haben und auch heute noch deine Musik lieben. Denkst Du, dass solche Crowdfunding-Projekte nur etwas für Künstler mit einer gewissen Fangemeinde sind? Oder ist die Methode auch etwas für Nachwuchs-Acts?

Hülsbeck: Eine Fangemeinde hilft sicher sehr, um eine Kampagne erfolgreich durchzuführen. Aber es gibt auch kleinere Projekte, die durch ein gutes Konzept und überzeugende Beschreibung Interesse bei der Crowdfunding-Community wecken und erfolgreich verlaufen können. Dabei sollten Newcomer halt nicht gleich nach den Sternen greifen und gute, aber im Rahmen des Budgets liegende Goodies bieten.

In Deutschland tobt derzeit ja ein heftiger Streit um das Urheberrecht in Zeiten des Internets. Die einen sagen, das Urheberrecht müsse mindestens so bleiben wie es ist, wenn nicht sogar verschärft werden und alle, die es im Netz brechen, müssen bestraft werden. Die anderen sagen, es müsse abgeschafft, aber mindestens liberalisiert werden, da es nicht mehr zeitgemäß und durchsetzbar ist. Wie ist Deine Meinung aus der Künstler-Perspektive? Verspürst Du negative Gedanken gegenüber Leuten, die deine Musik z.B. bei Youtube hören, anstatt sie auf CD oder als Download zu kaufen?

Hülsbeck: Für mich als Künstler ist das Urheberrecht durchaus wichtig und ein komplexes Thema. Aber es ist im Zeitalter des Internets veraltet und unflexibel und es sollte nicht so angewendet werden, dass Nutzer automatisch kriminalisiert werden. Hier sind neue und zeitgemäße Gesetze und Regeln gefragt, die dem Urheber einen Schutz bieten und dem Konsumenten die Möglichkeit geben, die Medien möglichst uneingeschränkt zu nutzen.

Du hast zwar den Vorteil, dass Du als Games-Soundtrack-Komponist nicht direkt auf Musik-Verkäufe angewiesen bist, dennoch schadet Games-Piraterie letztlich ja auch Dir, wenn Budgets kleiner werden oder Projekte nicht finanziert werden können. Wie ist Deine Einschätzung für die Zukunft der Unterhaltungsbranche: Lassen sich in Zukunft noch dieselben Beträge mit Games, Musik, Filmen verdienen wie bisher? Bietet das Netz vielleicht sogar eher Chancen als Risiken, wenn die Industrie sich auf die Konsumenten einlässt und ihnen bessere Tools und Dienste anbietet?

Hülsbeck: Ich denke, wenn man den Kunden und Fans einen fairen Deal gibt, dann wird auch weniger raubkopiert. Es ist immer noch ein großer Markt und die Verbindung zwischen Entwicklern und den Fans wird immer direkter, so dass nicht mehr soviel vom Gewinn an Distributoren geht. Somit hat das Internet auch völlig neue Möglichkeiten geschaffen, wie Unterhaltung produziert und an die Endkunden geliefert werden kann.

Zurück zu Deinem Projekt: Du hast inzwischen fast 100.000 US-Dollar eingesammelt und es läuft ja noch ein paar Wochen. Was passiert mit der Summe, die über dem Ziel von 75.000 liegt?

Hülsbeck: Das Album wird jetzt schon sicher um eine weitere CD auf insgesamt 4 Scheiben ergänzt, um den Fans noch mehr Musik aus den Spielen bieten zu können. Damit wird das Projekt dann auch praktisch komplett sein. Falls noch viel mehr Budget zusammen kommen sollte, dann habe ich noch ein paar Ideen im Hinterkopf, wie man das Projekt weiter aufwerten könnte. Profit war nicht der Hintergrund für die Aktion, sondern eine sauber durchfinanzierte Produktion, die aber natürlich auch meine Arbeitszeit entlohnt und ermöglicht, das Projekt genau so zu gestalten, wie ich es mir vorstelle.

Und wie lautet dein Fazit aus der ganzen Aktion? Ist Kickstarter ein Modell, das Du in Zukunft vielleicht auch für weitere Projekte nutzt? Kann es vielleicht sogar ein wichtiges Standbein für dein berufliches Einkommen werden?

Hülsbeck: Ich habe noch ein paar Ideen, was man eventuell in der Art machen könnte, aber im Moment konzentriere ich mich natürlich voll darauf, dieses Projekt so gut wie möglich in dem anvisierten Zeitraum umzusetzen und dann sehen wir weiter. Es war ein grandioses Erlebnis, wie die Fans das Projekt unterstützt haben und ich bin sehr dankbar. Es wäre natürlich klasse, wenn ich nochmal irgendwann die Chance habe so etwas zu machen.

die liste der listen 2011 – die besten alben des jahres. 9

Eine Tradition darf in diesem etwas brach liegenden Blog auch 2011 nicht fehlen: Die Liste der Listen. Auch in diesem Jahr habe ich aus den Kritiker-Bestenlisten der Alben des Jahres eine gemeinsame Liste der Listen errechnet. Mit dabei sind wie in jedem Jahr die Zeitschriften intro, musikexpress, Rolling Stone, spex und Visions, das Online-Magazin laut.de und erstmals auch motor.de. Das jeweils erstplatzierte Album der sieben Einzellisten bekam 50 Punkte, die jeweilige Nummer 2 bekam 49 Punkte usw.

Der Sieger, bzw. die Siegerin des Jahres hat die Listen so dermaßen dominiert wie kein Album der vergangenen Jahre. PJ Harvey gelang es nicht nur, mit einem Vorsprung von 127 Punkten zu siegen, ihr Album “let england shake” war auch das einzige, das in allen sieben Listen auftauchte: zweimal auf Platz 1, sechsmal in der Top Ten, siebenmal in der Top 20. Zur Erinnerung nochmal die Sieger der vergangenen Jahre (Mit Links zu den Listen der Listen):

2007: Tocotronic – “kapitulation”
2008: Portishead – “third”
2009: Antony & The Johnsons – “the crying light”
2010: Arcade Fire – the suburbs

Und hier die Liste der Listen für das aktuelle Jahr 2011:

50: De Staat – “machinery” (47 Punkte)
49: The Strokes – “angles” (48)
48: Modeselektor – “monkeytown” (49)
47: Little Dragon – “ritual union” (49)
46: La Dispute – “wildlife” (50)
45: Cant – “dreams come true” (53)
44: Adele – “21” (54)
43: Liturgy – “aesthetica” (54)
42: Tyler, the Creator – “goblin” (55)
41: Wolves in the Throne Room – “celestial lineage” (56)
40: Cloud Control – “bliess release” (58)
39: Beirut – “the rip tide” (58)
38: Bill Callahan – “apocalypse” (58)
37: Wild Flag – “wild flag” (60)
36: Jamie Woon – “mirrorwriting” (61)
35: Beatsteaks – “boombox” (63)
34: Graveyard – “graveyard” (65)
33: Andreas Dorau – “todesmelodien” (65)
32: Iron & Wine – “kiss each other clean” (67)
31: Zola Jesus – “conatus” (67)
30: PeterLicht – “das ende der beschwerde” (68)
29: Fucked Up – “david comes to life” (68)
28: TV on the Radio – “nine types of light” (71)
27: Elbow – “build a rocket boys!” (73)
26: Bright Eyes – “the people’s key” (76)
25: The Rapture – “in the grace of your love” (78)
24: Boy – “mutual friends” (81)
23: The Kills – “blood pressure” (85)
22: Robag Wruhme – “thora vukk” (87)
21: Foo Fighters – “wasting light” (87)
20: Wu Lyf – “go tell fire to the mountain” (90)
19: EMA – “past life martyred saints” (99)
18: Shabazz Palaces – “black up” (109)
17: Mastodon – “the hunter” (113)
16: Feist – “metals” (114)
15: John Maus – “we must become the pitiless censors of ourselves” (122)
14: Destroyer – “kaputt” (122)
13: Casper – “xoxo” (124)
12: Fleet Foxes – “helplessness blues” (130)
11: Metronomy – “the english riviera” (133)
10: Radiohead – “the king of limbs” (137)
09: Nicolas Jaar – “space is only noise” (138)
08: Wilco – “the whole love” (141)
07: Noel Gallagher’s high flying birds – “noel gallagher’s high flying birds” (148)
06: Mogwai – “hardcore will never die, but you will” (159)
05: Tom Waits – “bad as me” (166)
04: Ja, Panik – “dmd kiu lidt” (181)
03: James Blake – “james blake” (189)
02: Bon Iver – “bon iver” (192)
01: PJ Harvey – “let england shake” (319)

live: bundesvision song contest 2011. 4

Die Tradition fiel 2010 urlaubsbedingt aus, doch in diesem Jahr blogge ich ihn wieder live, den “Bundesvision Song Contest” – und bin damit mal bewusst etwas altmodisch, denn heutzutage läuft sowas ja eigentlich nur noch über Twitter.

[00:29] Zum Schluss noch ein paar historische Fakten. Die Sieger von 2005 bis 2011 heißen Juli, Seeed, Oomph! feast. Marta Jandova, Subway to Sally, Peter Fox, Unheilig und nun Tim Bendzko. Erfolglosesten Kandidaten aller Zeiten waren bisher leider Dirk Darmstaedter und Bernd Begemann, die 2010 nur 4 Punkte geholt haben. Und in der ewigen Bundesländer-Tabelle sieht es nun so aus:
1. Berlin (841 Punkte)
2. Thüringen (576)
3. Niedersachsen (503)
4. Nordrhein-Westfalen (479)
5. Hessen (464)
6. Hamburg (450)
7. Schleswig-Holstein (444)
8. Baden-Württemberg (426)
9. Brandenburg (383)
10. Bremen (363)
11. Sachsen-Anhalt (353)
12. Sachsen (344)
13. Bayern (289)
14. Mecklenburg-Vorpommern (265)
15. Rheinland-Pfalz (181)
16. Saarland (133)
Das Saarland hat also in sieben Jahren weniger Punkte erreicht als die Sieger in jeweils nur einem Jahr.

[00:20] In einer norddeutschen Wertung (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen) hätte übrigens Flo Mega vor Thees Uhlmann gewonnen, im Westen (NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) liegt Tim Bendzko vor den gleichplatzierten Flo Mega und Jupiter Jones vorn, im Süden (Baden-Württemberg und Bayern) Tim Bendzko vor Glasperlenspiel und im Osten (Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen) Tim Bendzko vor Bosse feat. Anna Loos und Kraftklub.

[00:13] Dass kein Song aus dem Feld herausgeragt hat, zeigt auch die Tatsache, dass bei keinem der vorigen sechs Bundesvision Song Contests so wenige Punkte (141 – im Durchschnitt 8,8 pro Land) für den Sieg gereicht haben. Zum Vergleich: Unheilig hatten vor einem Jahr 164 Punkte, Peter Fox 2009 sogar 174.

[00:09] Noch ein paar interessante Details aus dem Ergebnis. Sechs Acts haben aus allen 16 Ländern Punkte bekommen: Tim Bendzko, Flo Mega, Bosse feat. Anna Loos, Kraftklub, Frida Gold und Thees Uhlmann. Drei haben aus mehreren Ländern (nämlich aus jeweils zwei) 12 Punkte bekommen: Tim Bendzko, Jupiter Jones und Thees Uhlmann. Und logischerweise ebenfalls drei haben nicht einmal aus ihrem eigenen Land 12 Punkte bekommen: Pierre Ferdinand et les Charmeurs, Doreen und Muttersöhnchen.

[00:01] Hier das Endergebnis:
1. Tim Bendzko / Berlin (141 Punkte)
2. Flo Mega / Bremen (111)
3. Bosse feat. Anna Loos / Niedersachsen (102)
4. Glasperlenspiel / Baden-Württemberg (91)
5. Kraftklub / Sachsen (89)
6. Jupiter Jones / Rheinland-Pfalz (86)
7. Frida Gold / Nordrhein-Westfalen (76)
8. Thees Uhlmann / Hamburg (66)
8. Jennifer Rostock / Mecklenburg-Vorpommern (66)
10. Andreas Bourani / Bayern (26)
11. Pierre Ferdinand et les Charmeurs / Saarland (17)
12. Alin Coen Band / Thüringen (13)
13. Flimmerfrühstück / Sachsen-Anhalt (12)
13. Juli / Hessen (12)
13. Doreen / Brandenburg (12)
16. Muttersöhnchen / Schleswig-Holstein (8)

[23:33] Hälfte der Punkte sind vergeben. Bendzko wird gewinnen. Da hatte Excel also recht, aber Juli hat noch 0 (!) Punkte. Fürs nächste Jahr muss ich also meine Berechnungsmethodik noch verbessern. Momentan haben neun Acts aus allen Ländern Punkte bekommen, die restlichen sieben nur sehr vereinzelt oder gar nicht (Juli).

[23:21] Schlimmer als die Radio-Moderatoren sind die Leute, die auf diesen seltsamen Radio-Partys sind und in die Kameras winken und grinsen.

[23:15] Kein Punkt für Juli aus dem ersten Land. Meine wissenschaftliche Methode kann ich voll jetzt schon vergessen.

[23:02] Lena nervt. Leider.

[22:28] Und hier mein wissenschaftlich errechnetes Endergebnis des heutigen Abends:
1. Tim Bendzko
2. Juli
3. Jupiter Jones
4. Jennifer Rostock
5. Thees Uhlmann
6. Frida Gold
7. Andreas Bourani
8. Glasperlenspiel
9. Bosse feat. Anna Loos
10. Doreen
Wie gesagt: Das ist nicht mein Geschmack, sondern der von Excel.

[22:26] So. Das waren also die 16 Kandidaten. Meine persönliche Top 2: 1. Thees Uhlmann, 2. Kraftklub. Der Rest war mehr oder weniger Mittelmaß.

[16] Frida Gold – “unsere liebe ist aus gold” für Nordrhein-Westfalen
Wollen cool sein, sind es aber nicht. Der Song mag Großraumprovinzdiscos zum tanzen bringen, mich lässt er kalt. 5 von 10 Punkten.

[15] Tim Bendzko – “wenn worte meine sprache wären” für Berlin
Wahrscheinliches One-Hit-Wonder aus Berlin. Andererseits war auch das Album auf 4 in Deutschland. Diese Xavier-Naidoo-Nachwuchs-Gang (siehe auch Bourani) macht mir ein bisschen Angst. Es gibt doch so viel bessere Musik. 4 von 10 Punkten.

[14] Flo Mega – “zurück” für Bremen
Das ist mir zu anstrengend. Würde er noch mit seinen Armen rudern, würde er an Joe Cocker erinnern. Soul: nicht meins. Und einen Text wie “zurück von dort, wo der Pfeffer wächst” kann man doch nicht ernst nehmen. 4 von 10 Punkten.

[13] Jupiter Jones – “immerfürimmer” für Rheinland-Pfalz
Ich weiß nicht warum, aber die erinnern mich immer wieder an Fury in the Slaughterhouse – eine Band, an der man nicht vorbei kam, wenn man in Niedersachsen groß geworden ist. Ob man an Jupiter Jones vorbei kommt. Ich finde schon. Vom Hocker reißt mich der Song nicht, er ist aber eindeutig besser als das meiste andere des bisherigen Abends. 6 von 10 Punkten.

[12] Thees Uhlmann – “zum laichen und sterben ziehen die lachse den fluss hinauf” für Hamburg
Thees! 9 von 10 Punkten.

[11] Juli – “du lügst so schön” für Hessen
Bei Eva Briegel muss ich immer an Hans-Peter Briegel denken. Und heute auch an Rotkäppchen. Juli dürften zu den Top-Favoriten gehören, der Song ist aber alles andere als ein Selbstläufer bei dem Wettbewerb. Dafür ist er zu lahm und austauschbar. 4 von 10 Punkten.

[10] Bosse feat. Anna Loos – “frankfurt oder” für Niedersachsen
Ich finde ja Anna Loss sehr toll. Und ihre Stimme wertet den latent langweiligen Wohlfühl-Stil von Bosse durchaus auf. Kein Knaller, der Song, aber auch kein Mist. 6 von 10 Punkten.

[09] Alin Coen Band – “ich war hier” für Thüringen
Vom Text hab ich wegen Nuschelei kein Wort verstanden und passend dazu war die Musik auch nicht gut. In dem Genre gibt es eine dreizehnstellige Zahl von besseren Bands. 4 von 10 Punkten.

[21:19] Bin ein bisschen neidisch auf manch genial passende Formulierung im Intro.de-Liveticker von Linus Volkmann.

[08] Kraftklub – “ich will nicht nach berlin” für Sachsen
So. Endlich mal Musik. Wer mich kennt, weiß, dass ich Sprechgesang nicht sonderlich mag. Aber hier ist er in Ordnung. Dazu der Rotz, der coole Text, die musikalischen Ideen und Brüche – sehr sehr starker Song. 8 von 10 Punkten.

[07] Andreas Bourani – “eisberg” für Bayern
Passt in die Zeit. So eine Art “Xavier Naidoo – The Next Generation”. Kann ich trotzdem nicht wirklich unsympathisch finden. Ganz nette Radiomusik. 5 von 10 Punkten.

[06] Pierre Ferdinand et les Charmeurs – “ganz paris ist eine disco” für das Saarland
Tja. Irgendwie konsequent von von bis hinten. Passt alles zusammen, Outfits, Musik, Leute. Nicht meine Musik, aber professioneller als manch anderes bisher. 5 von 10 Punkten.

[05] Glasperlenspiel – “echt” für Baden-Württemberg
Ach herrje. Schwiegermamas und Schwiegerpapas Lieblinge singen ein echt voll sympathisches Lied mit viel positiver Energie. Und man kann ihnen nichtmal böse sein. Oder doch? 4 von 10 Punkten.

[20.49 Uhr] Nachher werde ich hier übrigens einen hoch wissenschaftlich errechneten Tipp für die Platzierungen abgeben, der mit hoher Wahrscheinlichkeit genau so als Endergebnis herauskommt. Oder so.

[04] Doreen – “wie konntest du nur” für Brandenburg
Erinnert sich noch jemand an Nu Pagadi? Ist ja auch egal. So egal wie dieses Liedchen, an das man sich schon eine Minute nach Ende nicht mehr erinnern kann. 3 von 10 Punkten.

[03] Muttersöhnchen – “essen geh’n” für Schleswig-Holstein
Was für eine erbärmlich uninspirierte Scheiße. Mangeldnes Talent mit möglichst hohem Provokationsfaktor ausgleichen. Schlimm. 1 von 10 Punkten für Anwesenheit.

[02] Flimmerfrühstück – “tu’s nicht ohne liebe” für Sachsen-Anhalt
Flimmerfrühstück ist auch so ungefähr der dämlichste Bandname, den ich je gehört habe. Aber: Wenn man googlet, wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts finden, das nichts mit der Band zu tun hat. Sänger klang am Anfang ein bisschen so, als ob er die richtige Tonlage nicht getroffen hat. Durchaus sympathisch, Musik für den Sonntagmorgen. Aber nicht für meinen Sonntagmorgen. 5 von 10 Punkten.

[20:29] Ganz ganz bitterer Breno-Witz von Stefan Raab. Ich hoffe, er schämt sich später mal dafür.

[01] Jennifer Rostock – “ich kann nicht mehr” für Mecklenburg-Vorpommern
Das Intro klingt fast 1:1, als ob gleich “sunday, bloody sunday” von U2 losgeht. Insgesamt ein okayes Poprock-Nümmerchen, wenn mir nur die Sängerin so unsympathisch wäre. 5 von 10 Punkten.

[20:23] Ich freu mich schon auf den eigentlichen Wettbewerb: Welches Bundesland hat die peinlichsten Radiomoderatoren? Findet nach dem Musik-Vorprogramm statt.

[20:21] Lena bin ich neulich übrigens bei Twitter gefolgt. Und nach ca. zwei Tagen wieder entfolgt. War dann doch irgendwie ein Tick zu anstrengend.

[20:19] Lena als Green-Room-Frau. Wer ist eigentlich auf den Begriff “Green Room” gekommen? Und haben die die paar Pflanzen nur deswegen da rein gestellt, damit irgendwas grün ist?

thees uhlmann. 3

Ich weiß nicht, warum die Musik von Thees Uhlmann mir so gefällt und mir so viel bedeutet. Vielleicht liegt es daran, dass wir beide 37 sind, er nicht einmal zwei Monate älter ist als ich. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir beide in kleinen Orten in Norddeutschland aufgewachsen sind. Jedenfalls finde ich viel von meiner eigenen Vergangenheit in seinen Texten wieder. “Thees Uhlmann”, so der Titel seines ersten Solo-Albums ist erwachsener als mancher Tomte-Song, ernsthafter ohne zu ernst zu sein, durchaus ab und zu melancholisch und doch positiv. Ganz einfach: Es ist eine großartige Platte geworden, die monatelang immer wieder aus meinen Boxen schallen wird.

ZU empfehlen ist der Kauf der Special-Edition-CD mit drei Bonus-Tracks, ansonsten der Download, auf dem die drei Tracks fehlen. Vorhören lässt sich das Ding u.a. bei simfy – im Gegensatz zu Nico gefällt mir die simfy-Edition des Albums mit Kommentaren von Uhlmann ganz gut, allerdings nur als Ergänzung zum ein, zwei, drei Mal hören.

aydo abay. 0

Immer wieder toll: sich durch YouTube treiben zu lassen. Durch Ecken, die die Gema noch nicht gesäubert hat. Drauf gekommen, weil ich das 2010er-Album von KEN wieder mal gehört habe, eins meiner absoluten Lieblingsalben der letzten ein, zwei Jahre – u.a. wegen solcher Songs:

Jedenfalls ein Interview aus 2009 mit Aydo Abay gesehen (von Bunch.tv) und dadurch jetzt erst erfahren, mit welchem Hass Blackmail kaputt gegangen ist – damals eine der definitiv besten Bands Deutschlands und heute mit neuem Sänger leider nur noch mittelmäßiges Mittelmaß mit einer Platte, die mich sehr unterrascht hat.

Bei YouTube dann eine recht schöne Unplugged-Version des KEN-Songs “get a life” gesehen:

und dann auch ein paar Sachen von Crash:Conpsiracy, jener Aydo-Abay-Band aus diesem SWR-Radio-TV-Dings “Alpha 0.7”, die u.a. sowas recht Tolles hervorgebracht hat.

Wiederum bei YouTube dann eine Crash:Conspiracy-Unplugged-Version des alten Blackmail-Songs “Same Sane” aus dem Januar gefunden.

Und die wollte ich Euch nicht vorenthalten und deswegen schreibe ich das alles hier auf und überhaupt ist Aydo Abay mit all seinen Projekten immer besser als das neue Blackmail. Schade, aber wahr.

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Was macht man, wenn einem als “Musiker” nun wirklich überhaupt gar nichts mehr einfällt, man alle doofen Ideen schon umgesetzt hat? Man bedient sich an Idolen der Popkultur und zeigt ihnen den Stinkefinger. Ich nehme Scooter ihre neue Single persönlich übel. Es handelt sich dabei nämlich um eine Cover-Version vom Charlatans-Klassiker “The only One I know”, eines meiner absoluten Alltime-Lieblingssongs, angereichert mit dem “yeahahyeah” aus Nirvanas “Lithium” und einem Zitat aus The KLFs “Justified & Ancient”. Ãœberzogen ist das ganze natürlich mit den peinlich-stupiden Scooter-Beats und der klebrigen Kirmes-Techno-Soße, die schon vor 15 Jahren Un! Er! Träg! Lich! war. Eine größere musikalische Frechheit habe ich selten erlebt. Und das Schlimmste: Das Ding wird Nummer 1 werden. (Nachtrag: Oh, ich sehe gerade, dass das Ding in Deutschland schonmal nur auf 45 eingestiegen ist. Immerhin, es geht wohl zu Ende mit Scooter.]

Und auf den Schreck noch schnell das Original…

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