Archive for the 'musik' Category


saturn: alle mp3-alben für 5 euro!?! 8

Ist da eigentlich irgendein Trick dabei? Saturn verkauft bis 29.3. alle MP3-Alben für 4,99 Euro?!? Neuestes Charts-Zeug wie U2, Mando Diao usw. genauso wie die neue Olli-Schulz-Platte, etc. 4,99 Euro? Das ist ja unfassbar.

[Nein, Saturn hat nichts für diesen Blogeintrag bezahlt, ich bin nur gerade ziemlich begeistert und werde heute nacht mal ein paar MP3-Alben enkaufen gehen.]

a day in the life of abbey road. 3

Eben erst in einem wochenalten “Spreeblick”-Eintrag entdeckt: eins der lustigsten Musikvideos überhaupt. Zu sehen sind einfach nur Bilder des Zebrastreifens auf der Abbey Road, auf dem eine gewisse Band einst ein bestimmtes Plattencover aufgenommen hat:

Die Band heißt übrigens Blame Ringo und der Song “garble arch”.

dave gahan, düsseldorf und kraftwerk. 1

Depeche Mode mag ich ja seit einem Konzert in Frankfurt vor etwas mehr als zwei Jahren kaum noch. Die Erfahrungen von damals haben sich im Laufe der Zeit in ziemliche Antipathie gesteigert. Wenn ich aber dieses charmante kleine Interview von Philipp Holstein mit Dave Gahan lese, wird er mir beinahe schon wieder sympathisch. Vielleicht sollte ich der neuen Platte doch mal eine Chance geben.

mehmets schollplatten. 6

Wie großartig ist bitteschön das? Mehmet Scholl, u.a. bekannt als Mann mit gutem bis sehr gutem Musikgeschmack, bekommt bei Bayern 2 seine eigene Radiosendung. Einmal pro Monat spielt er freitags ab 23.05 Uhr in “Mehmets Schollplatten” seine Lieblingsmusik. Los geht’s am 6. März. Auch im Internet übrigens.

(via “abspannsitzenbleiber“)

der echo und so. 13

Ich hab mich gestern abend ja ziemlich aufgeregt. Ãœber die Heerscharen von Ãœblichen Verdächtigen, die von Minute 1 an per Twitter rumblökten, wie peinlich das alles sei, was für “Nutten” da Musik machen würden und dass Fernsehen nie schlechter war. Auch heute sind die Websites und Blogs voll mit Schmähkritiken über die Verleihung der Echos, die nach jahrelangem RTL-Aufenthalt wieder im Ersten gelandet ist. Der vor Vorurteilen und Einseitigkeit strotzende Text bei “sueddeutsche.de” ist nur ein Beispiel.

Ich habe mich nicht deswegen über all diesen Hass aufgeregt, weil ich die ARD-Show großartig, grandios und einzigartig fand. Sondern weil für mich all dieses Rumgeschreie und Rumkritisiere längst nur noch samstagabendliche Routine geworden ist. Man hockt sich um viertel nach 8 vor den Fernseher und findet scheiße, was immer auch gerade läuft. Egal, ob “Wetten, dass..?”, irgendeine RTL-Show oder eben die Verleihung der Echos. Alles muss scheiße gefunden werden, damit man nicht sein Gesicht verliert und sich selbst noch als cool empfinden kann. Auch wenn man es nie war. Denn wo kämen wir denn dahin, eine Sendung auch nur halbwegs mittelmäßig finden zu dürfen, in der Bruce Darnell und Florian Silbereisen auftreten?

Natürlich gab es ein paar Tiefpunkte in der Show: Bruce Darnell war unterirdisch, Jeanette Biedermann schlimm und Michael Mittermeier nur noch der Schatten eines Comedians. Aber hey: Es gab den wohl modernsten U2-Song seit vielen Jahren in einer tollen Live-Version, die vielleicht beste – und ich kann diese Band eigentlich leider nicht mehr ernst nehmen – Depeche-Mode-Single als Welt-Premiere (!). Es gab fünf grandiose und herzerweichende Minuten mit Udo Lindenberg, auch gegen die sympathische Amy McDonald oder gegen Katy Perry ist doch eigentlich nichts zu sagen. Und wann gibt es schonmal Razorlight in einer Prime-Time-Show von ARD, ZDF oder RTL?

Dass dazwischen auch Leute wie Paul Potts, Thomas Godoj oder Florian Silbereisen rumlaufen, ist halt so. Es handelt sich hier nämlich nicht um die Krönung der Gewinner des “spex”-Leserpolls, sondern um einen Preis für die erfolgreichsten Mainstream-Musiker Deutschlands. Und außerdem: Eine Samstagabendshow kann und darf es nicht jedem recht machen. Sie muss möglichst große Familien- und Massentauglichkeit bieten. Aber dass ist den Doof-Findern ja ohnehin egal. Für sie gehört es zur Routine, samstags pünktlich um 20.15 Uhr das Gehirn mit dem Bier herunterzuspülen und anschließend aus Textschablonen Schmähkritiken zu schnitzen oder halbgaren Hass über Twitter abzusondern. Mir geht diese Routine allmählich gehörig auf den Sack.

lost in translation. 0

Sehr schönes Interview mit Maximilian Hecker bei “jetzt.de”. Ãœber seinen großen Erfolg in Asien, wo seine aktuelle Platte sogar Monate vor dem Deutschland-Release erschienen ist.

“Eine Zeitlang habe ich daheim versucht, mir Mandarin mit einem Langenscheidt-Sprachkurs beizubringen. Bisher kann ich aber nur ein paar einfache Sätze wie: ‘Ich habe keine Freundin’. Das kommt auf Konzerten in China immer gut an.”

popkulturjunkie on tour: bernd begemann in krefeld. 2

Ich weiß gar nicht, das wievielte Bernd-Begemann-Konzert das war, zu dem ich mit und wegen der Liebsten gegangen bin. Weil sie so ein großer Fan ist. Und ich Begemann inzwischen auch sehr mag. Auch dieser Abend im tristen, winterlichen Krefelder Industriegebiet war äußerst unterhaltsam. Da war es egal, dass das Konzert mit fast zwei Stunden Verspätung begann, weil Begemann bei der Anreise den Weg nicht mehr gefunden hatte. Und da war es egal, dass nur ca. 50 Leute im Publikum waren. Denn: Begemann ist ein fabelhafter Entertainer, großartiger Musiker und einfach ein sympathischer Kerl. Und: Kein Begemann-Konzert ist gleich. Immer lässt er sich andere Scherze einfallen, macht aus einem Evergreen wie “Fernsehen mit meiner Schwester” mal kurzerhand einen 10-Minüter, weil er die Strophen ins Unendliche mit neuen Textpassagen erweitert. Ja, mittlerweile gehe ich nicht mehr zu Begemann-Konzerten, weil die Liebste mich überredet. Mittlerweile gehe ich hin, weil es tolle Abende sind.

“bundesvision song contest” live. 76

[23.41 Uhr] Und hier noch als Bonus-Track direkt aus den Schalten in die Bundesländer meine persönliche Top 5 der peinlichsten Radionulpen Deutschlands:
5. Klaus Meine von Radio FFN (Oder ist der seltsame alte Mann gar kein Radiomoderator?)
4. die beiden Heinis von Radio FFH aus Hessen
3. der pseudo-lustige Titten-Grabscher “Morgen-Hans” aus Baden-Württemberg
2. der unfassbar unlustige Schnurrbartträger von Radio Hamburg
1. Wetter-Werner (!!!) von Hit-Radio Antenne Mecklenburg-Vorpommern

[23.36 Uhr] Interessanterweise war das Ergebnis aus Bayern fast identisch mit dem Endergebnis. Wenn man die 12 Punkte fürs eigene Land weglässt, haben sie so abgestimmt: 1. Berlin, 2. Sachsen, 3. NRW, 4. Baden-Württemberg, 5. Hessen, 6. Hamburg, 7. Thüringen, 8. Brandenburg, 9. Schleswig-Holstein. Vom Musikgeschmack her ist Bayern also offenbar der absolute Mainstream Deutschlands.

[23.30 Uhr] Und hier das Endergebnis:
01 Berlin / Peter Fox (174 Punkte)
02 Sachsen / Polarkreis 18 (131)
03 Nordrhein-Westfalen / Rage (112)
04 Baden-Württemberg / Cassandra Steen (103)
05 Hamburg / Olli Schulz (73)
06 Hessen / Fräulein Wunder (53)
06 Thüringen / Chapeau Claque (53)
08 Schleswig-Holstein / Ruben Cossani (44)
09 Brandenburg / Sven van Thom (37)
10 Bayern / Claudia Koreck (34)
11 Bremen / Flowin Immo et les Freaqz (25)
12 Rheinland-Pfalz / Pascal Finkenauer (23)
12 Mecklenburg-Vorpommern / Marteria (23)
14 Saarland / P:Lot (21)
15 Niedersachsen / Fotos (12)
16 Sachsen-Anhalt / Angela’s Park (10)

[23.22 Uhr] Peter Fox steht als Sieger fest. Drei Länder kommen noch, aber der Punktevorsprung ist uneinholbar.

[23.11 Uhr] Schade. Das wird das langweiligste, weil eintönigste Ergebnis der Bundesvision-Geschichte.

[23.09 Uhr] Noch kein Punkt für Fotos. Traurig.

[23.06 Uhr] NRW. Nochmal 12 Punkte aus einem Berlin-fremden Land für Peter Fox. Der hat jetzt schon gewonnen.

[23.03 Uhr] Sachsen-Anhalt ein klarer Anwärter auf den letzten Platz. Nur 10 Punkte aus dem eigenen Land.

[23.01 Uhr] Das wird leider ein ganz langweiliger Abend. 10 Punkte für Peter Fox aus jedem Bundesland (außer Berlin).

[22.56 Uhr] Erstes Bundesland stimmt schon genauso ab, wie mein Tipp: Fox vor Polarkreis und Rage. (12 Punkte für das eigene Land hab ich mal rausgerechnet)

[22.52 Uhr] Jetzt wird’s spannend. Aber auch schlimm. Denn jetzt kommen die Schalten zu den krampfhaft lustigen Radiodödeln.

[22.41 Uhr] Diesen Chapeau-Claque-Song muss ich mir nachher irgendwann nochmal in Ruhe anhören. Irgendwie finde ich den bei jedem Schnelldurchgang besser.

[22.38 Uhr] Ãœbrigens würde ich mich nicht wundern, wenn weder Fox noch Polarkreis, sondern Rage gewinnen würden. Treue Fangemeinde, die jede Platte mitten in die Albumcharts reinkauft – also in etwa so wie im letzten Jahr mit Subway to Sally.

[22.21 Uhr] Also. Wir sind durch. Meine persönlichen Top 4: Fotos vor Polarkreis 18, Olli Schulz und Pascal Finkenauer. Rest schwankte zwischen “ging so” und Komplettkatastrophe. Mein Tipp für den Ausgang ist aber: 1. Peter Fox, 2. Polarkreis 18, 3. Rage! Und ihr so?

[22.18 Uhr] Und jetzt alle! Hoffenheim? NUUUUUULLLL! Leverkusen? VIIIIIEEEEEER! Danke! BIIIITTTTEEE!

[Startnummer 16] Peter Fox – “schwarz zu blau” für Berlin:
Der Typ wird ja leider so dermaßen gehypt, dass er nur gewinnen kann. Er ist ja auch okay. Und ich hab Seeed auch mal bei nem Festival gesehen und dort durchaus gut gefunden. Aber. Fox nimmt doch seit Jahren immer denselben Song nochmal auf. Mit anderem Text. Und wird dabei immer mittelmäßiger und langweiliger. Und überhaupt. Och nee. Bonuspunkt gibt’s aber für das Orchester vom Planet der Affen. 5 von 10 Punkten.

[Startnummer 15] Olli Schulz – “mach den bibo” für Hamburg:
Olli Schulz! Hach, ist der sympathisch. Da können sich die pseudo-lustigen Witzfiguren von vorhin mal ne Scheibe abschneiden. Das hier ist Entertainment! Natürlich kein wirklich ernstznehmender Song, die man sich gern zu Hause anhört, aber für einen solchen Abend perfekt geeignet. 7 von 10 Punkten.

[Startnummer 14] Cassandra Steen – “darum leben wir” für Baden-Württemberg:
Klingt live etwas schräg und zu tief, die Dame. Song ist aber durchaus okay, nicht innovativ, halt so typisches Naidoo-ähnliches Zeug, das man da in BW gern mal macht. 5 von 10 Punkten.

[Startnummer 13] Polarkreis 18 – “the colour of snow” für Sachsen:
Und hier der Top-Anwärter auf Platz 2 (hinter Peter Fox): Polarkreis 18. Darf man die trotz des Megahits noch mögen? Ich finde schon… Schließlich hat Mario Thaler die Platte produziert. In Weilheim. Und überhaupt. Natürlich kein solcher Kracher wie “allein allein”, aber guter Pop. 7 von 10 Punkten.

[Startnummer 12] Pascal Finkenauer – “unter grund” für Rheinland-Pfalz:
An wen erinnert mich der Song? An irgendwas ganz altes. Vom Klang der Worte ein bisschen an Spider Murphy Gang. Als würde gleich das Textfragment “skandal um rosi” kommen. Insgesamt etwas zu anstrengend, aber besser als das meiste Zeug, das wir heute schon erleben durften. 6 von 10 Punkten.

[Startnummer 11] Flowin Immo et les Freaqz – “urlaub am attersee” für Bremen:
Oh. Mein. Gott. Was hat der denn genommen? Ach, ich will’s gar nicht wissen. 0 von 10 Punkten.

[Startnummer 10] Fotos – “du fehlst mir” für Niedersachsen:
Endlich gute Musik. (Und das sage ich nicht nur, weil mein Heimatland dran ist). Der Song klingt recht britisch, der Gesang aber wie deutscher Punk. Cool. Könnte man sich mal live ansehen. 8 von 10 Punkten.

[21.24 Uhr] Halbzeitstand aus Hoffenheim! 1:3 für Leverkusen! Groß! Ar! Tig!

[Startnummer 09] Ruben Cossani – “bis auf letzte nacht” für Schlewsig-Holstein:
Wenn Michel van Dyke da nicht ohnehin auf der Bühne stehen würde, hätte ich meinen Arsch darauf verwettet, dass er zumindest dahinter steckt. Klingt genau so wie das letzte Jasmin-Wagner-Album – bloß mit Männerstimme. Irgendwie ganz nett altmodisch, aber nicht gut genug, um hängen zu bleiben. 4 von 10 Punkten.

[Startnummer 08] Claudia Koreck – “i wui dass du woasst” für Bayern:
Sympathisch ist sie ja irgendwie. Aber ihre Musik, die ist so gar nicht meine. Und ich kann leider Leute, die kölsch oder boarisch oder so singen einfach nicht ernst nehmen. I’m so sorry. 3 von 10 Punkten.

[Startnummer 07] Sven van Thom – “jaqueline (ich hab berlin gekauft)” für Brandenburg:
Soll das lustig sein? Ich befürchte das fast. Ist es aber nicht. 2 von 10 Punkten.

[Startnummer 06] Chapeau Claque – “pandora – kiss miss tragedy” für Thüringen:
Puh. Das ist mir irgendwie zu gewollt und überladen. Aber nicht richtig schlecht. “Interessant” würde ich sagen. Mir fehlen etwas die Worte. Geben wir mal 5 von 10 Punkten.

[Startnummer 05] Rage – “gib dich nie auf” für Nordrhein-Westfalen:
So, achtung: Outing! Ich habe 5 bis 10 Rage-Platten in meinem Schrank stehen. Alles noch Vinyl. Aus meiner Metal-Phase Ende der 80er, Anfang der 90er. Außer “Peavy” Wagner ist – glaube ich – niemand mehr von der Originalbesetzung übrig. Aber wann gibt es schon mal Heavy Metal in der Prime Time eines großen Privatsenders? Herrlicher Kontrast – dafür liebe ich den “Bundesvision Song Contest”. Die Musik? Ja gut, äh…. Früher waren die irgendwie besser. Und haben nicht deutsch gesungen. Und hatten hymnenhafte Melodien. Hat sich offenbar nicht mehr gut genug verkauft. Etwas traurig. 3 von 10 Punkten.

[20.57 Uhr] Kleiner Zwischenstand vom Fußball. Hoffenheim kriegt zu Hause gegen Leverkusen ordentlich auf den Sack. Steht schon 0:2. Yeah!

[Startnummer 04] Angela’s Park – “generation monoton” für Sachsen-Anhalt:
Klingt ein bisschen wie 25 Jahre zu spät. Aber die Kinder von heute kennen ja die NDW-Songs aus den 80ern nicht mehr. Und zugucken kann man der Sängerin leider auch gar nicht. Scheiß-Make-Up, Scheiß-Klamotten, alles gar nicht gut und viel zu anstrengend. 3 von 10 Punkten.

[Startnummer 03] Marteria – “zum könig geboren” für Mecklenburg-Vorpommern:
Zum Glück. Da ist etwas richtig schlechtes. Muttersöhnchen macht einen auf Gangster, krächzt ein paar Buzz-Fäkal-Words und meint, er sei cool. Und er denkt, es sei geschickt, ein paar Seeed-Einflüsse mit ein paar Sido-Raps zu mixen. Kann er aber vergessen, war eine Scheiß-Idee. 1 von 10 Punkten.

[Startnummer 02] P:Lot – “mein name ist” für das Saarland:
Wow. Was für eine Bild-Sound-Schere. Ungepflegte Studenten singen Schlager-Pop. Oder wollen die “indie” sein? Musikalisch sind sie das zumindest überhaupt nicht. Da fand ich Fräulein Wunder irgendwie authentischer. Vom Song her aber ähnliches Niveau wie eben, also okay. 5 von 10 Punkten. (Puh. Ich hoffe, es kommt jetzt gleich mal was richtig Schlechtes. Wäre ja schlimm, wenn das ein so okayer Abend wird)

[Startnummer 01] Fräulein Wunder – “sternradio” für Hessen:
Och. Gar kein sooo schlechter Auftakt. So eine Art Tokio Hotel mit echten Frauen. Sympathisch leicht-schräg vorgetragen, bloß die Outfits sind etwas peinlich. Der Song hätte auch noch ein paar mehr Instrumente als pling-pling-pling und Stimme gebrauchen können. Aber insgesamt ganz okay. 5 von 10 Punkten.

[20.25 Uhr] Hilfe, jetzt schalten die schon vor der Punktevergabe zu zwei der dämlichen Radio-Moderatoren. Das wird nachher garantiert wieder der grandiose Tiefpunkt, wenn sich die Morgencrew von Radio XY aus Erfurt meldet und vollgekokst ins Mirko peinlicht.

[20.20 Uhr] Matthias Platzeck macht sich zum Affen. Aber so bekommt der durchschnittluche ProSieben-Zuschauer immerhin mal mit, wie Politiker so aussehen. Sieht man da ja sonst nie.

[20.17 Uhr] Die Show beginnt. Sie kommt aus Potsdam, da 2008 Subway to Sally für Brandenburg gewonnen hat. Ich erinnere mich mit Grausen.

[20.13 Uhr] Willkommen beim traditionellen “Bundesvision Song Contest”-Live-Geblogge. Wie immer habe ich mich auf die Show vorbereitet, indem ich im Vorfeld alle Songs und Bands ignoriert habe. Perfekte Voraussetzungen also für einen launigen Abend.

grammyhead. 6

[Update: Das Video wurde vom Grammy-Veranstalter bei YouTube gelöscht – ich habe auch keine Lust, ein neues einzubinden, da das dann ebenfalls bald wieder tot sein dürfte. Schade.]

Im Gegensatz zur Oscar-Verleihung – oder der der Emmys – hasse ich die Grammy-Verleihung. Zu viel Schrottmusik, die mich nicht interessiert, viel zu wenige Perlen. Wegen der folgenden unglaublichen vier Minuten hätte sich das Wachbleiben in der vergangenen Nacht aber definitiv doch gelohnt:

popkulturjunkie on tour: oasis in düsseldorf. 1

Ich bin noch einen Bericht zum Konzertabend vom vergangenen Mittwoch schuldig. Um es vorwegzunehmen: Es war ein grandioser Abend – von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Nachdem ich ja noch extra angemahnt hatte, auch ja pünktlich in der Philipshalle zu sein, war natürlich ausgerechnet ich nicht ganz pünktlich – dem Verkehrsstau sei dank. Viel habe ich aber wohl nicht verpasst, als ich in der Halle ankam, spielten Everlaunch gerade “picturefreak”, wahrscheinlich der erste Song des Abends. Was folgte, war ein Set voller Energie, ohne jegliche Schüchternheit angesichts der Publikumsmassen und dankenswerterweise auch gute Stimmung im Zuschauerraum. Everlaunch waren grandios, abwechslungsreich, und spielten Musik, die genau meinen Musikgeschmack trifft. Mit Einflüssen von Bands wie Placebo, My Vitriol und anderen. Schade war dabei einzig, dass die neue Platte erst im Sommer erscheint und altes Material weder im Netz noch auf Plastik erhältlich ist.

Ich war gespannt, ob ich nach diesen fabelhaften 30 Minuten enttäuscht vom anschließenden Headliner Oasis sein würde – doch nach den ersten Tönen waren diese Gedanken wie weggefegt. Die Band legte ebenfalls einen fabelhaften Auftritt hin, inklusive Zickereien von Liam, einer tollen Videowand im Hintergrund und einem Sound, der für Philipshallen-Verhältnisse wirklich toll war. Musikalisch gab es einen Rundgang durch das gesamte Oasis-Wirken mit Krachern wie “cigarettes and alcohol”, “morning glory”, später “wonderwall” und in der Zugabe den Höhepunkt des Abends “dont’t look back in anger”, sowie “champagne supernova”. Schlusspunkt war der Beatles-Klassiker “i am the walrus”. [Komplette Setlist gibt’s z.B. bei “pretty-paracetamol“]. Mir persönlich gab es ein bisschen zu wenig Material von der aktuellen Platte “dig out your soul”, die meiner Meinung nach die erwachsenste Platte der Band ist – und weitgehend unterschätzt wird.

Was das Oasis-Konzert zu etwas Besonderem gemacht hat, war auch die Stimmung im Publikum. Ich kenne kaum eine Band, deren Fans so viel Eigenleben entwickeln und bei denen vollkommen egal ist, wie gut die Band drauf ist. Oasis-Fans singen mit, feiern, freuen sich und sorgen für Euphorie. Beschrieb ich vor gut dreieinhalb Jahren an dieser Stelle noch “einen wirklich netten Abend”, so reicht diese Wortwahl für den Abend im Februar 2009 eindeutig nicht. Everlaunch und Oasis haben eindeutig für einen wirklich großartigen Abend gesorgt. Wiederholung sehr willkommen!

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