Archive for February, 2003

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Die Musikindustrie jammert wieder. Die wirtschaftlichen Zeiten sind schlecht, auch für die Plattenfirmen. Doch anstatt aufzuwachen und mit Geduld neue Künstler aufzubauen oder kreativ mit dem neuen DVD umzugehen, ist man auf das schnelle Geld mit Casting-Shows und anderem Trash aus und schiebt die gesamte Schuld lieber auf die bösen CD-Brenner und Musik-aus-dem-Netz-Sauger. Der schönste Satz in diesem Zusammenhang stammt vom deutschen Universal-Music-Chef Tim Renner: In der “FTD” sagte er: “Deutschland ist, weltweit gesehen, die Avantgarde der Musikkrise”. Darauf trinke ich!

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Jetzt knallen sie komplett durch: Nachdem Angela Merkel bereits in die USA geflogen ist, um sich als Bombe zur Verfügung zu stellen (Copyright für diesen Scherz: Harald Schmidt), haben nun 27 CDU-Landtagsabgeordnete aus Berlin und Brandenburg in einem Akt der unglaublichen Anbiederung einen Brief an “Präsident” Bush geschrieben. Den kompletten, extrem peinlichen Brief gibt’s in zwei Teilen hier und hier.

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Großartige News für alle popkulturhistorisch-interessierten Leute: Universal Pictures Germany bringt ein paar absolute Fernseh-Klassiker auf DVD raus. So wird im zweiten Quartal 2003 u.a. die legendäre Achtziger-Krimiserie “Miami Vice” erscheinen. Außerdem: “Magnum P.I.” mit Tom Selleck, David HasselhoffsKnight Rider” und “Kojak (Einsatz in Manhattan)” mit Telly Savalas. Außerdem: “Inspektor Columbo“, “Ausgerechnet Alaska” und die neueren Serien “Law & Order” und “Chaos City“.

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noch mehr coole Bands für Southside: das seit ein oder zwei Jahren coolste deutsche Festival hat weitere Bands bekanntgegeben. In popkulturjunkie-relevanter Reihenfolge sind das: Coldplay, Starsailor, The Datsuns, Skin, Counting Crows, Union Youth, Moloko, Good Charlotte, The Mighty Mighty Bosstones und die überflüssigen Guano Apes. Besonders spannende dürfte der Auftritt von Skin sein. Die frühere Sängerin von Skunk Anansie wird erstmals ihr Solo-Album einer größeren Öffentlichkeit vorstellen. Zur Erinnerung: Zuvor waren bereits diese Bands offiziell verkündet worden: Console, Underworld, Slut, Radiohead, Massive Attack, International Pony, Beth Gibbons and Rustin Man, Goldfrapp, Seeed, Kettcar, NoFX, Millencolin, Patrice, Apocalyptica, Danko Jones und Gus Gus. Wenn das Nix is? Der popkulturjunkie hofft immer noch auf Placebo und The Vines

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wie schade, wie schade, wie schade: Eine der vielen verdammt gut aussehenden, verdammt talentierten Bassistinnen dieser Welt hat ihre Band verlassen: Hilary Woods und JJ72 haben sich getrennt. Offizielles Statement: “JJ72 and bassist Hilary Woods have parted company. Hilary has decided to pursue other interests at this point in her life. JJ72 would like to take this opportunity to wish Hilary happiness and success in the future.” Wie schade!

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Zwei Fernsehbefehle: Am Dienstagabend um 20.15 Uhr ProSieben kucken. Die zweite Folge von “Alias“, einer der besten, spannendsten und am intelligentesten erzählten US-Serien der letzten Jahre. Mit der extrem gut aussehenden und äußert talentierten Jennifer Garner in der Hauptrolle. Alle, die den Piloten am vergangenen Dienstag verpasst haben, sollten sich schämen und um 20.15 Uhr unbedingt trotzdem einschalten. Es lohnt sich. Um 22 Uhr wird dann aber bitte auf Viva umgeschaltet, denn wer will schon den erbärmlichen Stefan Raab sehen. Auf Viva jedenfalls läuft dann “Fast Forward“. Charlotte-Babypausen-Vertretung sind diesmal die “White Stripes“. Und das wird bestimmt richtig gut.

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Sehr lustig! Die Cardigans haben den Kraftwerk-Klassiker “Das Model” gecovert. Und das Beste: Nina Persson singt das ganze auf deutsch. Und das allerbeste: Man darf es sich im Netz anhören. Normalerweise bekommt man den passenden Link nur dann, wenn man den Cardigans-Newsletter von der MotorMusic-Website abonniert. Aber popkulturjunkie-Leser brauchen das nicht. Hier ist der Link: http://www.cardigans.de/index_newsletter.html. Viel Spaß! Und übrigens: Am 24. März kommt das garantiert geniale Cardigans-Album “Long gone before Daylight” raus.

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Was hat er Recht, der Herr Wigger: Der spiegel.de-Autor hat eine nahezu hymnenhafte Kritik zur neuen EP “Whip it on” der Raveonettes geschrieben. Zitat: “…jetzt… werden auch The Raveonettes das nächste große Ding!”. Und was hat er Recht, der Herr Wigger. Extrem gute, außergewöhnliche Musik, die vielleicht etwas vergleichbar mit Jesus & The Mary Chain ist. Überall stand schon geschrieben, dass die Raveonettes sich drei Regeln unterworfen haben: kein Song über 3 Minuten, alle Stücke in der gleichen Tonart und auf keinen Fall mehr als drei Akkorde. Und trotzdem oder gerade deswegen ist “Whip it on” ein kleines Meisterwerk, dass auch der popkulturjunkie seinen Lesern ans Herz legt. Gut! Wirklich! Auf der Raveonettes-Website kann man sich übrigens den ebenfalls großartigen Clip zu “Attack of the Ghost Riders” ansehen, um sich endgültig zu begeistern.

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Wrong-War-Update: Zahlreiche Hollywood- und Musik-Stars, darunter Madonna, Susan Sarandon, Matt Damon, Kim Basinger und Helen Hunt rufen zu einem virtuellen Marsch gegen die US-Kriegspläne im Irak auf. Am Montag, 26. Februar, soll die US-Regierung durch Tausende eMails und Telefonanrufe praktisch lahmgelegt werden. Unter dem Motto “Win without War” überfluten die Stars nicht nur eigenhändig die Postfächer der Entscheidungsträger, zeitgleich werden im Fernsehen Werbespots laufen, in denen die Bevölkerung animiert wird, sich an der Aktion zu beteiligen. Unterdessen gibt es immer mehr erfreuliche Zeichen aus den USA, dass “Präsident” George W. Bush nicht für ganz Amerika spricht. Der demokratische Senator Robert Byrd hat in einer sehr lesenswerten Rede scharfe Kritik an Bush und seiner Regierung geäußert.

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Hoffnung für den deutschen Musikgeschmack? Die Woche, in der leider das Album der RTL-Möchtegern-“Superstars” auf Platz 1 der Charts eingestiegen ist, sah auch eine Reihe von richtig guten New-Entries. Von 0 auf sage und schreibe 3 ist das neue Massive-Attack-Werk “100th Window” eingestiegen. Noch sensationeller dürfte der Neueinsteiger auf 10 sein: Calexico mit “Feast of Wire“. Und gleich dahinter auf 13 ein weiterer popkulturjunkie.de-kompatibler New Entry: Beth Gibbons & Rustin Man – “Out of Season“. Ebenfalls in den Top 20: Zwan – “Mary Star of the Sea” – von 0 auf 17. Und das alles ohne großen Hype auf nicht mehr vorhandenen deutschen Musik-TV-Sendern. Respekt!

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