Archive for October, 2003

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Jetzt mach ich das auch mal. So ein seltsames Blog-Community-Ding. Einen Fragebogen beantworten. Den von Don.

1. Wie gehts?
Gerade ganz okay. Den Tag über war ich extrem mies gelaunt. Und in den letzten Tagen war’s eine Mischung aus Melancholie und Einsamkeits-Drang.

2. Die letzte Mahlzeit bestand aus was?
Pizza Salami Supreme Classic XL von Joey’s (mittwochs gibt’s Pizza – dafür gibt’s freitags auch keinen Fisch)

3. Was trinkst Du gerade?
Coke Light.

4. Schon mal Vanilla/Cherry Coke getrunken?
Selbstverständlich. Cherry Coke hab ich in meiner Kindheit/Jugend geliebt. Und es hat mich trotz dieser damals kursierenden urban legends nicht impotent gemacht. Und auch Vanilla Coke schmeckt mir.

5. Tageschau? Heute? RTL Aktuell? CNN?
“Tagesschau” – und noch lieber “Tagesthemen”. Seit meiner Diplomarbeit über “Die politische Berichterstattung in den Hauptnachrichtensendungen von ARD, ZDF, RTL, SAT.1 und ProSieben” im Jahr 1998, für die ich 14 “RTL aktuell”-Sendungen sekundengenau untersucht habe, kommt mir “RTL aktuell” nicht mehr in den Fernseher. Sonst gibt’s da noch bleibende Schäden.

6. Das letzte Mal gelacht? Worüber?
weiß nicht so genau.

7. Schlimmste Idiosynkrasie?
Wenn ich den Totengräber der Musikindustrie Thomas Stein höre, kommt mir das Essen vom Vortag wieder hoch.

8. Das Wort aus Frage Sieben nachschlagen müssen?
Ehrlich? Ja.

9. Das letzte Mal jemanden beleidigt?
Ich bin ein ganz Lieber…

10. Das letzte Mal an Sex gedacht?
Jetzt. ;-)

11. Wann hast Du das letzte Mal jemanden etwas geschenkt und was war das?
Vorgestern abend – ein paar CDs.

12. Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren oder Stachelbeeren?
Erdbeeren. Am liebsten als Aromastoff in irgendwelchen Produkten der chemischen Industrie wie z.B. Joghurt.

13. Liebst Du jemanden?
Irgendwie schon.

14. Neben welchen Prominenten würdest Du gerne beerdigt sein?
Wenn dann neben Kurt Cobain. Aber was sollte das bringen? Ich würd ihn lieber mal in irgendeinem “Jenseits” treffen.

15. Wann warst Du das letzte Mal eifersüchtig und wieso?
Dafür gibt’s gerade leider keine Anlässe.

16. Der letzte Rechner Absturz?
Vorhin. Als Winamp nicht mehr wollte.

17. Schon mal ne Pornoseite angeschaut?
Selbstverständlich.

18. Und?
Meistens über die Fantastilliarden von Pop-Ups geärgert, die da aufpoppten.

19. Steuern bezahlt?
Ja.

20. Wirklich alle?
Denke schon.

21. Der schönste Schlußsatz eines Buches?
“Warum ich mich immer noch fühle wie ein Kind, weiß ich nicht.” (Charles Simmons – “Salzwasser”)

22. Dein erstes Konzert?
Die Ärzte. In Uelzen. Anfang der 90er bei der Comeback-Tour.

23. Dein letztes?
Letzten Freitag. Die Sterne. In Weinheim.

24. Du hast 10.000 Euro gewonnen. Du kannst alles behalten, oder alles “Ärzte ohne Grenzen” spenden. Was machst Du? (Nicht lügen!)
Natürlich behalten und ausgeben.

25. Sonnen- oder Gefrierbrand?
Sonnenbrand. Hauttyp 2. Da kommt sowas gern mal.

26. Hoher oder niedriger Blutdruck?
Absolut keine Ahnung.

27. An der Wand oder am Rand schlafen?
Mitten drauf. Als noch zwei im Bett lagen an der Wand.

28. Das letzte Mal geweint?
Als ich neulich zum wiederholten Mal “Die Verurteilten” gesehen habe. Das schönste Filmende der Weltgeschichte.

29. Das letzte Mal auf dem Friedhof?
Vor 3 Jahren. Der Heidelberger Bergfriedhof ist wirklich sehenswert. Ich sollte im nächsten Sommer mal wieder hingehen.

30. Das letzte Mal platzen können vor Glück?
Als TV-Produzenten-Legende Wolfgang Rademann mir am Telefon die größten Komplimente für meine Arbeit machte.

31. Allein oder Einsam?
Einsam. Jetzt im Herbst meist gern einsam. In den Monaten davor verzweifelt einsam.

32. Aktuelle Lieblings CD?
Muse – “Absolution”.

33. Letzte TV Sendung?
Hab gerade zwischen “Fast Forward” und Schmidt hin- und hergezappt. “Fast Forward” hat schließlich gewonnen.

34. Wofür schämst Du Dich heute noch?
ich stehe eigentlich zu allem, was ich in den letzten 29 Jahren so gemacht habe. Man sollte sich für nichts schämen. Ohne Fehler wäre man kein Mensch.

35. Hoffnung oder Vertrauen?
Vertrauen.

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Ist das gerade ein Versehen, oder warum läuft Blink 182 in “Fast Forward“?

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Was muss eine, sagen wir mal, mittelmäßige Zeitschrift machen, um meinen vollen Respekt zu ernten? Genau das, was ihr da rechts seht. Ein Doppel-Interview mit Frau Roche und Herrn Kavka. Das Prollstyle-möchte-aber-eigentlich-gern-Lifestyle-Magazin-sein “blond” hat es gemacht. Und die beiden Musikfernseh-Helden gleich auch noch aufs Cover gedruckt. Das Interview, das übrigens hier in fast voller Länge zu lesen ist, bietet zwar überhaupt keine neuen Erkenntnisse über irgendwas. Aber nett zu lesen ist es trotzdem. Und sympathische Fotos gibt’s dazu. Zwischen den ganzen “blond”-Pseudo-Journalismus-Schnipseln findet sich auch noch ein zweites ebenfalls sehr nettes Interview: das mit Bela B. und Oliver Korittke zum Thema “Wir geben unser ganzes Geld für seltsame Action-Figuren aus.” Vor allem um Herrn Korittke muss man sich nach dem Konsum des Interviews ernsthafte Sorgen machen. Aber was rede ich, Jungs sind halt so…

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Vor ein paar Tagen ist Elliott Smith gestorben, ein toller Musiker. Den meisten (wenn überhaupt) nur durch seinen Beitrag zum “Good Will Hunting”-Soundtrack bekannt. Smiths Musik war geprägt von Melancholie und Depression. Gestorben ist er genau daran: an Melancholie und Depression.

I’m going out sleepwalking
Where mute memories start talking
The boss that couldn’t help but hurt you
And the pretty thing he made desert you
I’m going out now like a baby
A naïve unsatisfiable baby
Grabbing onto whatever’s around
For the soaring high or the crushing down
With hidden cracks that don’t show
But that constantly just grow
I’m looking for the man that attacked me
While everybody was laughing at me
You beat it in me that part of you
But I’m gonna split us back in two
Tired of living in a cloud
If you’re gonna say shit now you’ll do it out loud
It’s 2:45 in the morning
And I’m putting myself on warning
For waking up in an unknown place
With a recollection you’ve half erased
Looking for somebody’s arms to
Wave away past harms
I’m walking out on center circle
The both of you can just fade to black
I’m walking out on center circle
Been pushed away and I’ll never go back
(Elliott Smith – “2:45 AM”)

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Unschön ist, wenn man nach 13 Stunden immer noch im Büro sitzt, obwohl man locker auch schon 3 Stunden zu Hause sein könnte, wenn alles etwas anders gelaufen wäre.

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Meine Lieblings-Headline des Tages. Aus der “Financial Times Deutschland” zum Thema Doping-Skandal in den USA: “Spritzensportler”.

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Und dann noch ein paar Worte zu drei Filmen, die ich in den letzten 7 Tagen gesehen habe. Filme, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und dennoch Filme, die allesamt gut waren. Auf äußerst unterschiedliche Weise. Ich erwähnte bereits, dass Sneak Previews toll sind. Diesmal gab es einen Film, den ich wohl sonst in diesem Leben nicht gesehen hätte. Zu klein, unscheinbar und unspektakulär ist er. “Nòi Albinòi“. Ein Film, der in einer isländischen Kleinstadt spielt, von einem Teeanger namens Nói handelt. Nói hat keine Lust auf Schule, ist aber extrem intelligent. Und N?i lernt ein Mädchen kennen und verliebt sich. Mit ihr will er weg aus Island. Dahin, wo Palmen wachsen. Aber aus verschiedenen Gründen soll es dazu nie kommen. Viel mehr gibt es zur Handlung nicht zu sagen, viel mehr Handlung gibt es nicht. Der Film überzeugt vor allem durch seine melancholische Stimmung, verstärkt durch die Bilder des tristen isländischen Kaffs. Und durch seine Charaktere, die zwischen tragisch und komisch schwanken. Ein kleiner, absolut empfehlenswerter Film. Zwei Tage später hab ich “Kill Bill: Volume 1” gesehen. Tarantinos vierter Film. Eine völlig bizarre, beinahe perverse Gewaltorgie. Brillant, ab und zu virtuos inszeniert. Ein Mix aus Spaghetti-Western und asiatischem Kung-Fu-Film mit grandiosen Schauspielern bis in die kleinste Nebenrolle. Auch zum Soundtrack passt das Wort bizarr wohl am Besten. Ein legendäres Stück von Luis Bacalov aus dem 1972-Film “Drei Vaterunser für vier Halunken“, eine 10einhalb Minuten lange Version von “Don’t let me be misunderstood”, die klare Hit-Qualitäten hätte, wäre sie nicht 10einahlb Minuten lang. Und der Film? Ich kann nicht genau sagen, wie gut ich den Film finde. Um ihn brillant zu finden, ist er mir etwas zu absurd und splatterig. Irgendwann werden die abgetrennten und umherfliegenden Füße, Arme und Köpfe etwas langweilig. Und ich hab irgendwie Probleme damit, wenn Leute im Kino bei Metzeleien lachen. Im Tiefsten meines Innern machen mir solche Situationen etwas Angst. Aber schlecht ist “Kill Bill: Volume 1” keienswegs. Es ist eben ein Tarantino-Film. Und daher sollten auch nur Leute ihn sehen, die mit den Filmen wie “Pulp Fiction” und “From dusk till dawn” etwas anfangen konnten. Und denen hektoliterweise Blut und abgetrennte Gliedmaßen in Nahaufnahme nichts ausmachen. Der dritte Film lief dann am Wochenende im popkulturjunkie-headquarter-heimkino und hieß “Donnie Darko“. Auch wieder ein Film, bei dem es schwer fällt, ihn zu beschreiben. Donnie Darko ist ein Teenager in einer amerikanischen Kleinstadt, der psychische Probleme hat – und dagegen harte Medikamente einwirft. Eines Nachts wacht Donnie auf und begegnet beim Schlafwandeln einem riesigen Hasen. Der Hase erzählt Donnie, dass die Welt in kurzer Zeit zerstört wird. Er gibt Donnie Befehle. Donnie soll seine Schule unter Wasser setzen, ein Haus abfackeln und solche Sachen. Parallel dazu erfährt Donnie, dass eine alte verwirrte Oma, die den ganzen Tag nichts anderes macht als zum Briefkasten zu gehen, um nachzusehen, ob sie Post hat, ein paar Jahrzehnte vorher ein Buch über Zeitreisen geschrieben hat. Donnie beschäftigt sich nun mit Zeitreisen und kommt irgendwann zu der Erkenntnis, dass nur eine solche Zeitreise die Welt retten kann. “Donnie Darko” ist ein außergewöhnlicher Film, der vor allem in England schon (Achtung: böses K-Wort!) Kultstatus erreicht hat. Großartige Musik gibt’s auch – “Under the milky way” von The Church, “Love will tear us apart” von Joy Division – und eine wundervoll traurige Coverversion des Tears-for-Fears-Klassikers “Mad World”, gesungen von Gary Jules und begleitet nur von einem Klavier. Der Track läuft seit einigen Wochen bei mir in Heavy Rotation – seit ich ihn in der Auftaktfolge zur zweiten “Without a trace“-Staffel entdeckt habe. “Donnie Darko” ist in allen Belangen gelungen und sehr zu empfehlen für Leute, die Filme mögen, die zum Nachdenken anregen und nicht alles erklären. Eine Interpretation zum Film (die aber erst nach dem Konsum des Films gelesen werden sollte) gibt es übrigens bei Metaphilm – eine Website, die zu bookmarken lohnt.

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Noch ein Nachtrag zu “Charlotte trifft…“. Die Sendung war gut. Nicht fantastisch, großartig oder brillant. Aber gut. Und: Sie war extrem erfolgreich. Charlotte hat unglaubliche 17 % Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen geholt und war damit Marktführerin nach 23 Uhr. Und sie lag weit über den ProSieben-Normalwerten (in den vergangenen 12 Monaten 12%). Würden wir sie nicht kennen, müssten wir jetzt Angst haben, dass sie der Quotengeilheit verfällt. Aber wir kennen sie ja zum Glück. Nächste Woche dann Quentin Tarantino. Später am Abend hat sich dann auch noch gezeigt, wo die Unterschiede zwischen Frau Roche und Herrn Kavka liegen. Beide sind sympathisch, haben Ahnung von guter Musik und moderieren fabelhafte Sendungen. Aber: Herr Kavka ist nicht der geborene Interviewer. Da fliegt er nach New York, um die Strokes zu interviewen – und dann das. Kavka war die Situation unangenehm, den Strokes auch. Kluge Fragen kamen gar nicht. Die Strokes haben ihn sogar leicht verarscht. Unschön, das.

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Nachtrag: Die klugen Vivas haben doch noch kurzfristig reagiert: “Damit alle von euch „Roche Around The Clock“ nonstop von montags bis sonntags und wieder zurück genießen können, setzt’s Fast Forward pünktlich zu Charlottes Pro7-Premiere am Montag, 20.10.2003, dann immer von Dienstag bis Sonntag. (Wobei natürlich Dienstag, Mittwoch, Donnerstag die Originale ausgestellt werden, und wir euch am Wochenende, wie gehabt, die Fälschungen unterjubeln.) ” (Quelle: www.viva.tv). Videorecorder kann also weiterschlafen.

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Ich liebe solche Filme. Kleine, stille, spannende Krimis, die irgendwo in der Provinz spielen und durch ihre Charaktere glänzen statt durch plumpe Actionsequenzen. Und wenn dann noch tolle Schauspieler dabei sind wie Christoph Waltz, Frank Giering und Thomas Schmauser, um so besser. Ich rede von “Der Mörder ist unter uns“, der heute um 20.15 Uhr im ZDF lief. Waltz spielte einen Kriminalpsychologen, der gemeinsam mit einer Staatsanwältin eine Reihe von Sexualmorden aufklären muss – und das natürlich auch schafft. Wirklich gut, der Film. Ein paar Schwächen am Schluss, aber insgesamt sehr gutes Fernsehen. Bei der Gelegenheit will ich auch noch auf einen äußerst tollen Service hinweisen, den das ZDF anbietet. Unter http://music2movies.zdf.de/ stellt der Sender zu jedem seiner eigenproduzierter Fernsehfilme Musiklisten zur Verfügung. Mit sekundengenauen Angaben zur jeweiligen Filmszene werden alle nötigen Informationen zur jeweiligen Musik bereitgestellt. Zum für den Film komponierten Score gibt es sogar Streams. Vorbildlich!

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