5 Tage Reise in die Vergangenheit liegen hinter mir. Eingerahmt von zwei 5 Stunden langen Zugfahrten. Weihnachten in der niedersächsischen Provinz-Heimat incl. voller Familien-Dosis und rituellem Geschenke-Overkill. Erstaunlich, wie sich nichts ändert, dort in der Heimat. Alles so wie immer. Es mag Zeiten im Leben geben, in denen es wichtig ist, solche Ruhepole zu haben. Solche Konstanten. Aber für mich nicht jetzt gerade. Trotzdem auch irgendwie schön, zu wissen, dass es Dinge gibt, die sich nicht ändern. Und noch eine Konstante: das neunte Treffen unseres Abi-94-Jahrgangs. Wir haben es tatsächlich bisher in jedem Jahr geschafft. Und es war wie immer sehr nett. Immerhin noch etwa 30 Leute. Und die meisten anderen will man ohnehin irgendwie nicht mehr sehen.
Glücklicherweise hatte ich auf beiden Zugfahrten einen Platz mit Steckdose. Mein mp3-Player hat nämlich vor einiger Zeit beschlossen, nicht mehr mit Batterien oder Akkus zusammenzuarbeiten. Arrogantes Stück! So konnte ich aber doch noch oberflächlicher und überflüssiger Kommunikation aus dem Weg gehen und mich in meine eigene Welt zurückziehen. Auf der Rückfahrt gab es Sophia, Death Cab for Cutie, Millenia Nova, Kashmir. Wesentlich ruhigere, melancholischere Zusammenstellung als auf der Hinfahrt. Die begann nämlich mit A Perfect Circle und The Mars Volta. Was wären solch endlose Zugfahrten nur ohne Festplatten-Walkman? Statt ein paar CDs hat man zig Stunden Musik dabei. Passend zu jeder Stimmungslage. Nach den 5 Stunden kann ich übrigens die neue Spex-Ausgabe wärmstens empfehlen. Beste Ausgabe seit langem. Artikel über Sophia, Air, Death Cab for Cutie. Dazu der Jahresrückblick mit vielen Listen und dem Leserpoll.