Archive for February, 2004

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Es gibt ein paar amerikanische Serien, in denen Musik äußerst liebevoll und passend in die Handlung eingesetzt wird. “Without a Trace” ist definitiv eine davon. Leider ist “Without a Trace” kein wirklich großer Erfolg in Deutschland. Obwohl die Serie eigentlich viel besser ist als vergleichbare Programme wie “C.S.I.”. Aber zurück zur Musik. Meist gibt es neben dem komponierten Score nur einen einzigen Song, der sich durch die “Without a Trace”-Folge zieht. Aber der ist meist wirklich unglaublich gut und unterstützt die Atmosphäre der Serie perfekt. “one of these mornings” von Moby, “trouble” von Coldplay, “hallelujah” von Jeff Buckley oder “fade into you” von Mazzy Star sind nur einige Beispiele von grandiosen Stücken, die in “Without a Trace”-Folgen auftauchten. Und natürlich “mad world” von Gary Jules, das ich damals dort zum ersten Mal hörte. Ich kannte “donnie darko” zu dem Zeitpunkt noch nicht. Am 12. Februar lief in den USA nun die 15. Folge der zweiten Staffel. Und wieder gab es ein extrem traurig-schönes Musikstück. Geschrieben (extra für “Without a Trace”) von einem Menschen namens David Berkeley. Es geht etwas in die Richtung Nick Drake, heißt “fire sign” und ist auf Berkeleys Website sogar in perfekter Qualität als mp3 abgelegt. Ein Klick hier drauf lohnt sich wirklich.

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Sigur Rós und Radiohead haben ja im letzten Jahr einen gemeinsamen improvisierten Soundtrack zu einer Tanzproduktion von Merce Cunningham namens “Split Sides” produziert. Und diese garantiert tollen 30 Live-Minuten kommen nun endlich auf CD heraus. “ba ba ti ki di do” heißt die EP. Und die 3 Tracks darauf “ba ba”, “ti ki” und “di do”. Vorerst gibt’s das alles zwar nur im Apple iTunes Music Store – also in Deutschland gar nicht, aber ab Ende März dann auch auf CD – und damit auch hier.

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Er ist da! Der Clip zur grandiosen neuen Vines-Single “ride”! Er ist zwar nicht aufregend gut, aber hey: The Vines sind endgültig wieder da. Und das ist doch schon groß genug. Und das Album “winning days” braucht auch nicht mehr lang, bis es in den Läden steht. Am 22. März ist es soweit. Und bis dahin: hier klicken und “ride” sehen.

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Und gleich hinterher: die nächsten 3 TV-Neustart-Kritiken:

“Lippe blöfft” / Das Erste / WDR+Werner Kimmig GmbH / samstags, 20.15 Uhr – Start: 14. Februar 2004
Jürgen von der Lippe ist zurück im Samstagabendprogramm. Zurück bei der ARD. Zurück beim Fernsehen der 80er und 90er Jahre. “Lippe blöfft” sieht genauso aus wie “Geld oder Liebe”. Es fühlt sich genauso an. Und das macht die neue Show nicht besser. Von der Lippe erzählt Dinge, drei (in der ersten Show extrem nervige) Kandidaten müssen raten, ob von der Lippe lügt oder die Wahrheit erzählt. Seltsame Menschen führen seltsame Dinge vor, von der Lippe moderiert unspektakulär, unaufgeregt, selten amüsant. “Lippe blöfft” ist altmodisches, uninspiriertes Fernsehen. Eine Show, die schnell wieder in Vegessenheit geraten wird. 4 von 10 Punkten.

“Kingpin – Kartell des Todes” / Premiere 1 / Spelling Television / donnerstags, 20.15 Uhr – Start: 12. Februar 2004
Der Machtkampf in einem mexikanischen Drogenkartell steht im Mittelpunkt dieser US-Serie, die nicht über 6 Folgen hinauskam und deswegen sicher auch für wenig Geld an Premiere verkauft wurde. Das Oberhaupt des Kartells stirbt, zwei Neffen kämpfen um die Macht an der Spitze. Eine amerikanische DEA-Agentin ist ihnen auf der Spur. Das alles ist wie bei amerikanischen Network-Serien üblich (“Kingpin” lief dort bei NBC) exzellent produziert und sehr gut besetzt. Es braucht allerdings einige Zeit, bis man so richtig in die Serie hineinkommt. Und da es leider nur 6 Folgen gibt, ist sie dann auch schon bald wieder zu Ende. Schade. 7 von 10 Punkten.

“Alles wegen Grace” / RTL / Ladybug Productions / sonntags, ca. 8 Uhr – Start: 8. Februar 2004
Eine amerikanische Comedyserie, die als “State of Grace” 2001 und 2002 in zwei Staffeln beim US-Kabelsender ABC Family lief. “Alles wegen Grace” erzählt die Kindheitserinnerungen der Journalistin Hannah Rayburn in den 60er Jahren. Hannah hat strenge Eltern, zieht nach North Carolina, kommt auf ein katholisches Internat und lernt dort ihre beste Freundin Grace kennen – und ihrer verrückte, glamouröse Familie. So ganz versteht man nicht, was “Alles wegen Grace” von einem will. Die Serie ist zwar sehr liebevoll produziert, aber nicht wirkloch witzig oder interessant. So ist es auch kein Wunder, dass RTL sie sonntagfrühmorgens wegsendet. Zu zivileren Zeiten hätte sie wohl keine Chance beim Publikum. Es gibt definitiv bessere Serien, in denen eine Kindheit in den USA erzählt werden. Man denke nur an “Wunderbare Jahre” (“The Wonder Years” oder die aktuellere Serie “Oliver Beene”. Für “Alles wegen Grace” gibt es leider nur 3 von 10 Punkten.

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Seit ein paar Minuten sind die popkulturjunkie-meta-kritik-seiten mit den Kinostarts vom 19. Februar online. Unter den 5 Neustarts gibt es zwei Filme mit extrem guten Kritiken (“Cold Mountain” und “Pieces of April”). Ich werde mir trotz mittelmäßiger Kritiken außerdem “Die Nacht singt ihre Lieder” ansehen. Weil ich deutsche Filme mag. Weil Romuald Karmakar ein brillanter Regisseur ist. Weil Frank Giering einer der besten Schauspieler überhaupt ist. Und weil ich die Melancholie liebe.

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Oh mein Gott! C.C.Catch singt Kylie Minogue! Wobei das Wort “singt” schon eine Übertreibung ist für diese Darbietung. Ich glaube, mein Essen kommt mir wieder hoch.

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Und was ich mich noch frage: Was macht eigentlich dieser “Big Brother”-Jürgen andauernd in all diesen Shows. Hat der nichts anderes zu tun als ständig irgendwo im Publikum rumzuhocken? Oder hat er gedacht, dass er auch eine Art Comeback bekommt, wenn er da auf der Tribüne sitzt?

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Und interessant ist, wenn diese “Deutschland sucht den Superstar”-Kandidatin, deren Name mir gerade nicht einfällt am Samstag “trouble” von Pink besser singt als diese nervige Tic-Tac-Toe-Jazzy jetzt gerade. Allein, wie sie “trouble” (tuaaabl) ausspricht, ist schon unterirdisch.

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Aber traurig ist das schon irgendwie: Wenn jemand wie Limahl, der wahrscheinlich nie zu den besten Sängern gehörte, einen leider nicht schlechten Song von Seal komplett verhunzt und damit seinen Mythos, der noch lang weitergelebt hätte, vollkommen zerstört.

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Die nächsten 3 TV-Neustart-Kritiken:

“delta” / 3sat / donnerstags, 21 Uhr – Start: 12. Februar
Ein neues Intellektuellen-Magazin. Moderiert von dem von mir sehr geschätzten Gert Scobel. Ein Mix aus Filmbeiträgen und interdisziplinären Talk-Elementen mit Philsophen, Psychologen und anderen Wissenschaftlern. In der ersten Sendung ging es um “Kant – Die Geburt der Philosophie der Moderne”. Insgesamt eine sehr interessante Sendung, wohl eine der anspruchsvollsten im deutschen Fernsehen. Sehr interessante Denkanstöße zum Thema Kant in der heutigen Welt. 7 von 10 Punkten.

“Hilfe! Schwiegermutter kommt” / RTL II / Constantin Entertainment / donnerstags, 20.15 Uhr – Start: 12. Februar
Noch ein “Frauentausch”-Abelger. Diesmal tauschen keine Frauen die Familien, sondern eine Mutter mit der Schwiegermutter. In der ersten Sendung war die Schwiegermutter eine so penetrant nervende Frau, dass der Zuschauer kopfschüttelnd vor dem Fernseher saß. Auch ohne diese unglaubliche Frau wäre das Konzept allerdings nicht mehr so spannend – zu austauschbar, zu routiniert. Eindeutig ein “Frauentausch”-Spin-Off zu viel. 4 von 10 Punkten.

“Film Festival Berlin” / arte / maz&movie / täglich, 20.15 Uhr – Start: 7. Februar
arte begleitet die Berlinale mit einem täglichen Magazin. Es gibt Filmausschnitte, Interviews mit Regisseuren und Darstellern, Bilder vom Festival. Das Ganze aus einer sehr angenehmen arte-Perspektive. Für Filmfreunde, nicht für Flamour-Fans. Zwar gibt es auch Partys, Promis, Stars und Sternchen, aber eben nicht nur – wie in den Mainstream-Medien. Insgesamt eine sehr interessante, lohnenswerte Sendung, die wohl noch ein bisschen besser gewesen wäre, wenn die nicht so ganz passende Moderatorin Loretta Stern nicht dabei wäre. 7 von 10 Punkten.

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