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Ich muss nochmal ein paar Worte zur “Comeback”-Show verlieren. Warum ich da noch zuschaue? Eigentlich nur noch wegen Coolio. Dem einzigen Star, der dabei war, dem einzigen dieser Leute, der authentisch, credibil und nicht pseudo ist. In einer Show, die ansonsten immer grauenhafter wird. Weil ProSieben durch die ganzen Hausfrauen dazu gezwungen wird, Chris Norman (!) zum Comeback zu verhelfen. Weil ebendieser einen Song von U2 dermaßen grauenhaft verhunzt und kein Jury-Mitglied das ausspricht. Und weil ein Ex-Teenie-Band-Sternchen aus “light my fire” von Jim Morrison einen üblen Schlager macht. Aber dann: Coolio performt “smells like teen spirit”. Und ich höre schon die Aufschreie von Leuten, die Kurt Cobain im Grab rotieren hören. Aber genau das glaub ich nicht. Coolio kommt daher, wo Cobain herkam. Aus dem Dreck. Und wenn Coolio einen Nirvana-Song performt, ist das zwar im ersten Moment verstörend, aber schon nach wenigen Momenten passt es. Und Cobain hätte vielleicht auch seinen Spaß gehabt. Vielleicht schreib ich mich gerade bei einigen Leuten um Kopf und Kragen. Aber das ist eben meine Sicht der Dinge. Und wenn Coolio hinterher sagt, ein Song wie “smells like teen spirit” sei eigentlich ein Heiligtum, an das man sich nicht herantrauen sollte, nehm ich im das ab. Und wenn ich dann sehe, wie er in einer Kölner Ghetto-Schule den Kids erzählt, das Wichtigste im Leben sei Lesen zu lernen, bringt das den Kids mehr als das Gelaber der meisten Lehrer. Weil Coolio ehrlich und authentisch ist. Und genau diese Charaktereigenschaften sind für mich die Wichtigsten überhaupt. Denn ich kann nichts mit Leuten anfangen, die Rollen spielen. Manchmal ihr Leben lang. Daher bin ich irgendwie auch froh, dass die letzte “Comeback”-Show am kommenden Montag ohne Coolio und damit auch ohne mich stattfindet. Es ist mir so dermaßen egal, ob Pop-Jüngelchen Boyce oder Pseudo-Rock-Opa Norman gewinnt. Denn seien wir mal ehrlich: Passt Ehrlichkeit und Authentizität in eine Privat-TV-Prime-Time-Show. Na also…