Archive for January, 2006

popkulturjunkie on tour: depeche mode. 14

Warum Depeche Mode lieber keine Konzerte mehr geben sollten, ich mir vorkam, als sei ich auf einer Ü30-Party, lieber vor der Zugabe ging, warum auch The Bravery den Abend nicht retten konnten und warum dennoch 95 % der Besucher sagen werden, es wäre das beste Konzert ihres Lebens gewesen: All das lesen Sie im Laufe des Freitags an dieser Stelle. Jetzt bin ich zu müde dafür.

album-kritik 02/2006: blackmail – “aerial view” 4

Blackmail – “aerial view”

ET: 13. Januar 2006.
Label: City Slang
Vertrieb: rough trade
12 Tracks / 43 Minuten.
Band-Website.
Platte kaufen.

Kritik: Blackmail jetzt also bei City Slang, dem Label von Notwist, Sophia, Nada Surf und so vielen anderen tollen. Da ist zusammen gewachsen, was zusammengehört, könnte man meinen. Die neue Blackmail-Platte wird natürlich wieder überall als die beste der Bandgeschichte gefeiert und außerdem wird sich zum 1000. Mal gefragt, warum der durchschlagende Erfolg ausbleibt. Vielleicht lag es ja tatsächlich am falschen Label. Diesmal gab es immerhin gleich in der ersten Woche die höchste Albumcharts-Platzierung, die Blackmail je hatten: Platz 34. Die Musik von “aerial view” klingt für mich wieder etwas melodischer, nicht so verkopft wie der Vorgänger “friend or foe?” teilweise. Die Platte bietet den typischen Blackmail-Sound mit Ebelhäusers Gitarrenwänden, Abays eindringlichem Gesang, der nötigen Härte und den teilweise hymnenhaften Melodien. Altbacken hört sich “aerial view” dabei nie an, Ãœberraschendes wie die einsetzenden Bläser in “couldn’t care less” bieten die Koblenzer außerdem. Insgesamt gibt es keinen einzigen Track auf dem Album, der qualitiativ durchfallen würde, allerdings auch nur wenige Songs, die völlig herausragen. Ein perfekt durchzuhörendes, durchkomponiertes Rockalbum also, das für mich aber nicht ganz an das meiner Meinung nach beste der Band, “bliss, please”, herankommt. Käufer der limitierten Version bekommen im Ãœbrigen noch eine DVD dazu, auf der sich ein sehenswerter und tol produzierter Film befindet, der Blackmail bei einer Japan-Tour, dem Songschreiben in Spanien und Konzerten in der Schweiz begleitet. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die anstehende Tour, denn live ist Blackmail eine der intensivsten Bands, die ich kenne und ein absolutes Erlebnis, das niemand verpassen sollte. Fazit: Uneingeschränkte Kaufempfehlung für Fans harter, intelligenter Rockmusik.

Beste Tracks: “moonpigs” (02), “couldn’t care less” (04), “splinter” (10)

Wertung: 8 von 10 Punkten.

album-kritik 01/2006: les mercredis – “lächeln kostet extra” 0

Willkommen in der neuen popkulturjunkie.de-Rubrik, in der endlich mal all die tollen (und nicht so tollen) Platten kritisiert werden, die hier im popkulturjunkie-Headquarter aufschlagen. Und wie kann man eine solche neue Blog-Rubrik besser starten als mit einer Platte eines Bloggers? Der Herr Petracca, nämlich, Teil der Band Les Mercredis, ist manchem sicher bekannt als Herr Shhhh. Los geht’s also. Mit der neuen Rubrik, mit der ersten Kritik, mit allem halt:

Les Mercredis – “lächeln kostet extra”

ET: 10. Januar 2006.
Label: Capitol East Road Records.
Vertrieb: Radar Music.
14 Tracks / 64 Minuten.
Band-Website.
Platte kaufen.

Kritik: Ausnahmsweise mal ein passendes Zitat aus einer Presseinfo: Les Mercredis machen “Elektropopmusik mit Störungen”. Viel besser könnte ich die Musik der Band auch nicht erklären. Ein Mix aus Elektropop, rotzig punkigen Einflüssen und einer Prise C64-Gefrickel. Die 14 Songs schwanken zwischen einer Reihe von Ohrwürmern und ein paar Songs, die mich eher nerven. Vor ein paar Jahren hätte ich die Platte uneingeschränkt gemocht, da ich genau diese Art von Elektropop liebte. Damals, im Herbst 2003, z.B., als ich die irgendwie ähnliche Berliner Band Ragazzi live sah und begeistert war. Damit ich hier nicht falsch verstanden werde: “lächeln kostet extra” ist ein solide produziertes Album, bei dem Fans des Genres definitiv einen Blick riskieren sollten. Mir kommt es aber ein paar Jahre zu spät. Und bestimmt auch der Band. Schließlich hätte sie ohne einen problemreichen Weg schon vor genau diesen einigen Jahren erscheinen sollen. Fazit: Weitgehend gelungenes, etwas altmodisches Album mit ein paar Schwächen.

Beste Tracks: “mit mir unter” (01), “besser nicht” (10), “sowas vonegal” (13).

Wertung: 6 von 10 Punkten.

chefredakteurs-schreibtische. 3

Die Zeit” hat die Schreibtische einiger deutscher Chefredakteure fotografiert. Wenn ihr mich fragt: Bis auf zwei haben alle ihren Tisch noch schnell aufgeräumt, bevor der Fotograf kam. Authentisch sehen die meisten zumindest nicht aus. (via azrael74.de)

deutsche blogcharts. 19

Dass es hier in den vergangenen Tagen etwas ruhiger war, lag u.a. an einem Projekt, an dem ich gearbeitet habe und das ich hiermit öffentlich mache. Start frei für die deutschen blogcharts.

Was sind die deutschen blogcharts und wie kam es dazu?

Dass der popkulturjunkie auch ein Statistik-Junkie ist, wurde ja in diesem Blog an der einen oder anderen Stelle schon deutlich. Auch mit Blog-Statistiken beschäftige ich mich sehr gern. Zugriffs-Toplisten wie die vom blogscout-counter und Verlinkungs-Statistiken. Die beste dieser Link-Toplisten war lange Zeit die des Anbieters Blogstats.de. Ungefähr Anfang November, als Blogstats wegen riesiger Datenbank-Problemen immer nutzloser wurde, beschäftigte ich mich mit Alternativen, und kam bei einem kleinen Versuch darauf, dass Technorati der zuverlässigste Anbieter auf diesem Gebiet ist. Eine Topliste gibt es dort zwar auch, allerdings nur eine internationale. Listen für einzelne Länder oder Sprachräume fehlen hingegen. Natürlich gab es die Blogparade von Robert Basic, aber die unregelmäßige Erscheinungsweise war mir zu wenig. Ich wollte eine wöchentliche Statistik. Ich befasste mich mit Technorati, recherchierte, klickte, suchte und trug alle Blogs zusammen, die mindestens 50 Technorati-Links hatten. Ich stieß dabei auch auf eine recht große Zahl von Blogs, die in Roberts Blogparade fehlten. Je kompletter meine Liste wurde, desto mehr reifte in mir die Idee, eine öffentliche deutschsprachige Top 100 nach Vorbild der weltweiten Technorati-Top-100 daraus zu basteln. Ich bastelte also ein paar Wochen lang unter Ausschluss der Öffentlichkeit und bin nun soweit, die deutschen blogcharts zu veröffentlichen.

Natürlich bin ich mir bewusst, dass diese Idee nicht überall auf Gegenliebe treffen wird, da es viele Blogger gibt, die sich nichts aus solchen Toplisten machen. Niemand ist dazu verpflichtet, die Liste ernstzunehmen. Ignoriert sie einfach und fertig. Allen, die wie ich Spaß an Blog-Statistiken haben, danke ich jetzt schon für die Unterstützung. Um mir nicht sofort den Vorwurf einzuhandeln, ich wolle nur dieses Blog populärer machen, werden alle weiteren Dinge, die mit den deutschen blogcharts zu tun haben, fortan ausschließlich im dazugehörigen Blog behandelt. Dort kann diskutiert werden, es gibt Erläuterungen und kleine Analysen zu den wöchentlichen blogcharts.

Genug der Vorrede, schaut Euch die deutschen blogcharts einfach an. Dort gibt es auch eine Reihe von weiteren Informationen. Viel Spaß.

cw network. 2

Die Medien-Hammer-Meldung des Tages kommt aus den USA. Dort werden die beiden großen Fernsehsender The WB und UPN fusionieren. Von der Bedeutung der Kanäle wäre das in etwa vergleichbar damit, wenn zwei Sender wie Vox und RTL II fusionieren würden. So sollen die beiden schwächelnden Sender The WB und UPN durch ein schlagkräftigeres CW Network abgelöst werden. Die Zahl der landesweit empfangbaren Networks schrumpft damit gleichzeitig von 6 auf 5. Das Programm wird sich ab September aus Serien beider Kanäle zusammensetzen, also aus Programmen wie “Smallville”, “Gilmore Girls”, “Supernatural” (The WB), sowie “Veronica Mars”, “Everybody hates Chris” und der Wrestling-Show “Smackdown” (UPN). Dem amerikanischen Fernsehmarkt wird das auf jeden Fall eine ordentliche Portion Extra-Spannung verpassen. (u.a. via mediaweek.com)

wie generiert man möglichst viele page-impressions? 11

Unternehmen, die mit möglichst vielen Nutzern auf ihren Internet-Seiten möglichst viel Geld bei Werbekunden kassieren wollen, kennen das Problem: Wie bringe ich den Besucher meiner Seite dazu, ganz viele Page-Impressions zu generieren? “Bravo.de zeigt nun, wie das geht.

Klickt man auf Bravo.de, findet sich gleich oben die “Bravo.de Topstory” zum Thema “Bills neuer Look!” und dem viel Hinweis “Check jetzt hier das erste Foto!”. Ein “weiter…”-Link suggeriert, dass man nur noch einen Klick von den sensationellen Fotos entfernt ist. Denkste. Draufgeklickt und der selbe Teaser mit etwas anderem Text steht in kleinerer Form nochmal da. Inklusive “weiter…”-Link. Jetzt aber: Nur noch einen Klick. Denkste. Noch ein Teaser zur supertollen Topstory. Sogar mit anderem Text. Seltsamerweise wird der Teaser nach jedem Klick immer kleiner. Der “weiter…”-Link fehlt natürlich auch diesmal nicht. Der nächste Klick muss doch aber endlich zum Ziel führen. Denkste. Er führt auf eine Seite, die fast genauso aussieht wie die vorige, den selben Bill-Teaser enthält. Und noch einen “weiter…”-Link. Kurz bevor ich endgültig glaube, mich in einer Blondinenwitz-Verlinkungs-Endlos-Spirale zu befinden, passiert die Sensation: Dieser Klick auf den “weiter…”-Link führt tatsächlich zum Ziel: auf diese Seite, auf der das neue Sternchen am Mädchen-Pop-Himmel zu sehen ist.

Toll, dass Bravo.de so exemplarisch zeigt, wie man es nicht machen sollte.

der/die süße bill. 35

Oh mein Gott. Jetzt sieht er endgültig aus wie ein Mädchen. Auch wenn die “Bravo” es in einer Pressemitteilung lieber “Wild! Verwegen! Geheimnisvoll!” nennt. Und weiter: “Bill trägt seine Haare jetzt halblang und gesträhnt. Sexy, verführerisch und reif überrascht er seine Fans.” Aber so läuft’s Business halt.

arctic monkeys auf rekordjagd. 16

“The Arctic Monkeys’ first record could become the fastest-selling debut rock album since records began, according to experts.” schreibt der NME. Und weiter: “The album could sell up to 200,000 in its first week. Chart expert Gennaro Castaldo said: “We might be entering the Chinese Year of the dog, but as far as the Music Industry is concerned 2006 is very much the ‘year of the monkey’. We haven’t seen this level of excitement for a new artist since the Britpop-heralding arrival of Oasis more than 10 years ago.” Die britischen Kids haben also ihr eigenes Tokio Hotel gefunden. Und bei allem Ãœberschwang: Substanzlos ist dieser neueste Hype keineswegs. Die Platte bietet allerfeinsten Rock im Sinne von Rock. Eine Kritik gibt’s nach dem Wochenende an dieser Stelle in der neuen popkulturjunkie-Album-Kritiken-Rubrik.

technisches versehen. 4

Schade. Da hätte ich ja gern mal gesehen, was denn da 30 Minuten lang stand:

Sehr geehrte FOCUS-Online-Leser, durch ein technisches Versehen wurde für etwa 30 Minuten über diesen Link ein nicht zur Veröffentlichung bestimmter Beitrag publiziert. Die Chefredaktion von FOCUS Online bedauert dies sehr.

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