Wenn heute ein Sender an seinem Anspruch, nämlich “Nachrichtensender” zu sein, gescheitert ist, dann ist es n-tv. Tagsüber schaltete man ständig zu einer “Großbaustelle in Köln” (auf der gerade das neue Hauptquartier von RTL und n-tv gebaut wird) und zeigte nichts Spannendes außer Bauarbeitern, die nach Hause gingen. Einziges kleines Licht im dunklen n-tv-Schatten: die Kollegin auf Norderney, die je nach Regen und Sturm etwa 18 verschiedene Frisuren an einem Tag hatte. Ganz ganz schlimm wurde es dann am Abend: Man schickte anscheinend alle Mitarbeiter nach Hause, sodass seit Stunden die gleichen Berichte, Interviews und Filme gezeigt werden – und das alles unter dem gelogenen Label “n-tv Live”. Dabei passiert ja gerade immer noch mehr als genug. Ãœberraschenderweise macht N24 einen viel besseren Eindruck: Die beiden Moderatoren sind im Dauereinsatz, man schaltet gerade immer noch live zu diversen Reportern (u.a. am geräumten Berliner Hauptbahnhof, im Hamburger Hafen und im Kölner Bahnhof) und ist absolut auf dem Stand der Dinge. Negativ muss allerdings bemerkt werden, dass N24 trotzdem an Teilen des Abends weiter seine blöden Dokus abspulte, anstatt live zu berichten.