tv-test: “zodiak – der horoskop-mörder”. 14
Format: “Zodiak – Der Horoskop-Mörder”
Sender: Sat.1
Produktion: MR-Film
Genre: Krimi-Miniserie
Programmplatz: montags und dienstags, 20.15 Uhr
Frequenz: 4 Episoden
Dauer: 120 Minuten
Start: 3. September 2007
Kritik: Nach dem “Blackout”-Desaster aus dem vergangenen Jahr läuft nun ein weiterer Vierteiler bei Sat.1. 8 Stunden Prime-Time-Krimi an vier Tagen. Ein weiteres Wagnis. Inhaltlich geht es um eine reiche Wiener Bankiersfamilie. Familienoberhaupt Gabriel Fischer-Hellwarth (Friedrich von Thun) entschließt sich, nach einer Drohung seine uneheliche Tochter Esther (Alexandra Neldel) aus den USA einfliegen zu lassen und sie – nach 27 Jahren – auf seinem Geburtstagsfest der ahnungslosen Familie vorzustellen. Doch bevor es dazu kommt, ertrinkt der Enkel Adrian fast und die 16-jährige Enkelin Barbara verschwindet und wird später tot aufgefunden. Zuständig für den Fall ist Kommissar Anton Keller, der jahrelang erfolglos versucht hatte, den Fischer-Hellwarths Korruption nachzuweisen. Der Täter verschickt unterdessen seltsam mysteriöse Botschaften, die irgendwas mit Horoskopen und mit Nostradamus zu tun haben.
Problem an der Sache: Es dauert viel zu lang, bis etwas Schwung in die Story kommt. Mindestens eine Stunde lang trottet der erste Teil so vor sich hin, als handele es sich um einen mittelmäßigen und altmodischen ZDF-Krimi – Friedrich von Thun lässt grüßen. Die leicht peinlichen Anspielungen auf Nostradamus und Astrologiequatsch sorgen auch nicht gerade dafür, dass man sich in die Story fallen lassen kann. Positiv hervorzuheben ist der mir bislang weitgehend unbekannte Hauptdarsteller Fritz Karl, der den Kommissar spielt. Er macht seine Sache gut und sorgt für Düsternis und Ernst. Alexandra Neldel überzeugt hingegen nicht wirklich. Vielleicht muss ich immer an Lisa Plenske denken, aber für mich wird ihre Figur viel zu naiv und platt dargestellt.
Wenn man Roger Schawinskis Buch “Die TV-Falle” gelesen hat, weiß man ja, was bei “Blackout” seiner Meinung nach schief gelaufen ist. Da hieß es beispielsweise, es hätte zu wenig Positives gegeben, keinerlei Liebe, Romantik. Und was macht man in “Zodiak”? Schreibt mitten in die erste Folge eine völlig unvermittelt auftretende und unpassende Sexszene zwischen Neldel und Kommissar hinein. Ich glaube, “Zodiak” wird “Blackout” in Sachen Erfolglosigkeit trotzdem kaum nachstehen. Ich müsste mich schon extrem irren, wenn viele Zuschauer trotz der behäbigen und viel zu langsam erzählten Geschichte dranbleiben und sich vier Abende in kurzer Zeit freischaufeln. Für mich ist “Zodiak” leider nur ein sehr mittelmäßiger, viel zu langatmiger Krimi.
Wertung: 5 von 10 Punkten.