Archive for February, 2008

tv-test: “operation wunderland”. 0

Format: “Operation Wunderland”
Sender: WDR Fernsehen
Produktion: taglicht media
Genre: Doku-Reihe
Programmplatz: diverse
Frequenz: unregelmäßig
Dauer: 45 Minuten
Start: 11. Februar 2008

Kritik: Eine interessante Doku-Reihe, die sich dem Thema Nachkriegszeit nicht aus der Sicht der Deutschen, sondern aus der Sicht der Amerikaner nähert. Wie und von wem wurde die Demokratie für Deutschland geplant? Auf welche Hindernisse stieß diese Umerziehung? Und wie wurden Medien und Propaganda für den Wandel in Deutschland genutzt? Die Reihe ist zwar nicht so teuer produziert wie manch anderer Mehrteiler im Ersten oder dem ZDF, dafür hat sie mehr Substanz. Sie befragt Experten und Zeitzeugen, die wirklich etwas zu sagen haben und nicht nur auch dabei waren. “Operation Wunderland” hätte durchaus auch einen Programmplatz im Ersten verdient.

Wertung: 6 von 10 Punkten.

tv-test: “brain”. 0

Format: “brain”
Sender: Das Erste
Produktion: Bayerischer Rundfunk
Genre: Wissensmagazin
Programmplatz: sonntags, 23.30 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 30 Minuten
Start: 10. Februar 2008

Kritik: Aus “BRain” wurde für die Ausstrahlung im Ersten glücklicherweise “brain”. Das desaströse Originalkonzept des Wissensmagazins war anscheinend selbst dem Bayerischen Rundfunk zu peinlich, also renovierte man es. So hat man mit der neuen Sendung immerhin Mittelmaß erreicht – mehr aber auch nicht. Poasitiv anzumerken ist, dass man in den Filmchen, die gezeigt werden tatsächlich noch etwas Neues erfährt und sie aktuelle Themen wie die US-Immobilienkrise behandeln. Heruntergerissen wird dieser positive Eindruck aber von den Präsentatoren. Moderatorin Ursula Heller und Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums in München, haben anscheinend im Vorfeld der Aufzeichnung dämliche Sätze aus dem Textbaukasten für Amateur-Fernsehansager auswendig gelernt und geben diese gewollt amüsanten Gespräche nun völlig künstlich wieder. Wahrscheinlich hätte es der Sendung gut getan, komplett auf Moderationen zu verzichten. Wenn dann noch die Kommentare, mit denen die Filmchen unterlegt sind, etwas ernsthafter wären, hätte eine durchaus gute Sendung dabei herauskommen können. Hätte.

Wertung: 5 von 10 Punkten.

tv-test: “der kaiser von schexing”. 3

Format: “Der Kaiser von Schexing”
Sender: Bayerisches Fernsehen
Produktion: Bayerischer Rundfunk
Genre: Serie
Programmplatz: freitags, 21.35 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 25 Minuten
Start: 8. Februar 2008

Kritik: Franz Xaver Bogner wird ja gern als großer bayerischer Fernsehmacher gefeiert, der mit Serien wie “Café Meineid” und “München 7” Genremaßstäbe gesetzt hat. So ganz verstanden hab ich das noch nie, aber hier soll es ja nur um seinen neuesten Mehrteiler “Der Kaiser von Schexing” gehen. In der Serie gibt es einen neuen Bürgermeister, Hannes Kaiser, der den Job macht, weil sonst niemand wollte. Also holte man Kaiser, der sich jahrelang in aller Welt herumtrieb zurück. Die eigentlich Mächtigen sind ohnehin der umtriebige Kämmerer und die Geschäftsleiterin. Mit denen muss sich Bürgermeister Kaiser nun ebenso herumärgern wie mit seinem reichen Vater, dem Landrat und anderen dörflichen Machthabern. “Der Kaiser von Schexing” ist eine nette Serie, doch so richtig verstehe ich nicht, was sie von mir will. Will sie lustig sein? Eine Satire auf Kommunalpolitik? So richtig schafft sie das nicht. Dafür bleibt sie nämlich zu zahm und austauschbar.

Wertung: 5 von 10 Punkten.

tv-test: “we will rock you!”. 4

Format: “We will rock you!”
Sender: Discovery Geschichte
Produktion: BBC Worldwide + VH-1 Classic
Genre: Doku-Reihe
Programmplatz: donnerstags, 21.05 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 50 Minuten
Start: 7. Februar 2008

Kritik: In sieben Teilen erzählt die Reihe die Geschichte des Rock. In Teil 1 ging es um “The Birth of Rock”, die Geburt des Rock, entstanden aus der schwarzen Bluesmusik. Zu sehen gab es historische Ausschnitte der Rolling Stones, The Who, The Animals, Bob Dylan, etc. Daziwschen gibt es Stimmen von Zeitzeugen: Musikern, Musikjournalisten, usw. In den verbleibenden sechs Folgen geht es um Art Rock, Punk, Heavy Metal, Stadium Rock, Alternative Rock und Indie. Natürlich kann solch ein Siebenteiler nicht die komplette Rock-Geschichte nacherzählen, dafür müssten wahrscheinloich 50 Filme gedreht werden. Der Originaltitel der Reihe sagt daher wohl etwas deutlicher, was das Ziel der Reihe ist: “Seven Ages of Rock“. Sieben Phasen der Rock-Geschichte will sie also erzählen. Und diesem Anspruch wird sie mit tollen Bildern und interessanten Details extrem gerecht. Sehenswert für jeden Musikfan.

Wertung: 8 von 10 Punkten.

five to watch (12. februar 2008). 2

In “five to watch” gebe ich täglich fünf Fernsehtipps – vier aus dem Free-TV und einen aus dem Pay-TV. Die Empfehlungen richten sich dabei ausschließlich an meinem persönlichen Geschmack aus und nicht an irgendwelchen Hypes oder Programmzeitschriften. Hier sind die Empfehlungen für Dienstag, den 12. Februar 2008:

Free-TV:
1. Dancer in the Dark / NDR Fernsehen / 23.00-01.15
Überaus sehenswerte und berührende Musicaltragödie von Lars von Trier mit einer herausragenden Björk.

1. Helmut Schmidt außer Dienst / NDR Fernsehen / 23.00-00.30
Der NDR hat “Dancer in the Dark” – warum auch immer – kurzfristig aus dem Programm genommen und zeigt stattdessen nochmal Sandra Maischbergers Helmut-Schmidt-Porträt. Das ist zwar ebenfalls extrem sehenswert – trotzdem ist es schade, dass “Dancer in the Dark” nicht gezeigt wird.

2. Dornröschen erwacht / 3sat / 20.15-21.45
Psychothriller mit Ulrich Tukur und Nadja Uhl, die nach drei Jahren im Koma Lebenslücken aufklären will.

3. Die Kinder sind tot / Bayerisches Fernsehen / 23.25-00.45
Bewegende Doku über eine 23-Jährige, die ihre Kinder verdursten lassen hat.

4. ttt – extra: Die Berlinale / Das Erste / 00.00-00.30
Dieter Moor präsentiert eine 30-Minuten-Essenz der Berlinale.

Pay-TV:
5. Die Verdammten des Krieges / Premiere Filmclassics / 20.15-22.05
Michael J. Fox zeigt in Brian DePalmas Kriegsdrama, was für ein grandioser Schauspieler er abseits der vielen Komödien sein konnte.

tv-test: “der bergdoktor”. 1

Format: “Der Bergdoktor”
Sender: ZDF
Produktion: ndF
Genre: Arztserie
Programmplatz: donnerstags, 20.15 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 45 Minuten
Start: 7. Februar 2008

Kritik: Ein verlorener Sohn und erfolgreicher Arzt kehrt für den Geburtstag seiner Mutter aus New York nach Tirol zurück, platzt dort in die Beerdigung seiner Schwägerin, mit der er selbst vor vielen Jahren etwas hatte. In der Folge rettet er einen Schwerkranken, klärt den Unfall seiner Schwägerin auf und bleibt am Ende zu Hause und kehrt nicht nach New York zurück. “Der Bergdoktor” bietet eine Menge an Klischeehaftem, das man seit Jahrzehnten in ZDF-Serien zu sehen bekommt. Die Welt ist noch in Ordnung, die Rollen verteilt wie eh und je. Dennoch wird man der Serie meiner Meinung nach nicht ganz gerecht, indem man sie nur als Heimatschmalz abtut. Ich erkenne durchaus Qualitäten, die einfacher gestrickte Reihen wie “Der Landarzt” nicht haben. “Der Bergdoktor” ist ernsthafter, erwachsener, nicht ganz so plump und hat keinerlei Volskmusik im Soundtrack. So bleibt unter dem Strich eine Serie, bei der es wesentlich schlimmer hätte kommen können und die solide Unterhaltung bietet.

Wertung: 5 von 10 Punkten.

tv-test: “bullrun – the battle”. 1

Format: “Bullrun – The Battle”.
Sender: DMAX
Produktion: maloof tv + Bullrun Productions + Rocket Science Laboratories
Genre: Realityshow
Programmplatz: montags, 23.20 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 60 Minuten
Start: 4. Februar 2008

Kritik: Eine der besseren amerikanischen Realityshows. Zwölf Teams begeben sich auf ein Autorennen, das sie 4000 Meilen quer durch die USA führt – mitten durch den normalen Straßenverkehr. Geld und Hilfsmittel wie Handys stehen dabei nicht zur Verfügung. Am Ende der Etappen scheidet das jeweils schwächste Team aus. Verhindern kann man das neben dem Schnellfahren durch besondere Zeitboni und Sonderspielchen. “Bullrun – The Battle” hätte auch leicht in den Trash absinken können, doch so wie die Reihe umgesetzt wurde, bietet sie stattdessen nette und spannende Unterhaltung.

Wertung: 6 von 10 Punkten.

tv-test: “im anschluss: neues aus waldheim”. 0

Format: “Im Anschluss: Neues aus Waldheim”
Sender: Premiere 1
Produktion: Premiere
Genre: Comedyreihe
Programmplatz: sonntags, ca. 21.45 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 2 Minuten
Start: 3. Februar 2008

Kritik: Als sich die Nachricht verbreitete, Premiere hätte die wohl lustigsten Österreicher Grissemann & Stermann für ein paar kleine Filmchen verpflichtet, war meine Freude groß. Das Ergebnis ist leider überhaupt nicht mehr zum Freuen. Sie spielen einen österreichsischen Hotelbesitzer und einen deutschen Praktikanten, walzen Klischees platt und nach 2 Minuten ist schon wieder Schluss ohne dass auch nur ein minimaler Grund zum Lachen erkennbar gewesen wäre. Wirklich schade, aber so eine Reihe hätte Premiere sich auch sparen können.

Wertung: 3 von 10 Punkten.

tv-test: “jetzt wird eingeseift!”. 0

Format: “Jetzt wird eingeseift!”
Sender: Sat.1
Produktion: Fernsehmacher
Genre: Spielshow
Programmplatz: samstags, 20.15 Uhr
Frequenz: vorerst einmalig
Dauer: 120 Minuten
Start: 2. Februar 2008

Kritik: Eigentlich eine nette Idee: Ein paar Promis, aufgeteilt in Zweierteams, messen sich in lustigen an Wintersportarten angelehnten Spielchen. Sie rodeln mit Reifen eine Schanze runter, spielen eine harmlose Variante von Biathlon, werfen Schneebälle usw. Dass die Show dennoch nur mittelmäßig blieb, lag zum Einen an der Zusammensetzung der Promis, die hauptsächlich nervig (H.P. Baxxter) oder langweilig (Heinz Rudolf Kunze) waren, sowie an den Moderatoren Hugo Egon Balder und Hella von Sinnen. Die beiden recyclten gewohnt gelangweilt ein paar Moderationen aus den 80ern und versprühten so viel Lust auf die Show, als würden sie ein Cricketspiel kommentieren. Schade, dass Sat.1 keine anderen Moderatoren hat.

Wertung: 5 von 10 Punkten.

five to watch (11. februar 2008). 1

In “five to watch” gebe ich täglich fünf Fernsehtipps – vier aus dem Free-TV und einen aus dem Pay-TV. Die Empfehlungen richten sich dabei ausschließlich an meinem persönlichen Geschmack aus und nicht an irgendwelchen Hypes oder Programmzeitschriften. Hier sind die Empfehlungen für Montag, den 11. Februar 2008:

Free-TV:
1. Mord mit Aussicht / Das Erste / 20.15-21.00
Nach einer karnevalsbedingten Zwangspause am vergangenen Montag gibt’s heute endlich eine neue Folge dieses kleinen Serienjuwels.

2. Eine Stadt wird erpresst / ZDF / 20.15-21.45
Grimme-Preis-nominierter Thriller von Dominik Graf.

3. Der Tod des Uwe Barschel / 3sat / 20.15-21.00
3sat wiederholt die spannende ARD-Doku, die etwas Licht in den Verschwörungstheoriensumpf um den Barschel-Tod bringt.

4. Lost / ProSieben / 21.15-23.15
Die vorerst letzten neuen Folgen der wohl besten US-Serie der Gegenwart.

Pay-TV:
5. Hypnos / 13th Street / 20.13-21.50
Ein spanischer Thriller mit guten Kritiken und interessanter Story: Psychiaterin wird nach dem Selbstmord einer Patientin selbst verrückt.

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