In dieser Rubrik schreibe ich ein paar Sätze über Filme, die zwar mal im Kino liefen, die ich aber erst später über Pay-TV / Free-TV / Festplattenrecorder / DVD gesehen habe. Immer wenn fünf Filme auf diese Art und Weise zusammengekommen sind, gibt’s einen neuen Eintrag.
– Das Mädchen aus dem Wasser (2006)
Sehr sehr seltsamer Fantasy-Film von M. Night Shyamalan. Der Hausmeister einer Apartment-Anlage entdeckt mitten in der Nacht ein Mädchen im Swimming Pool der Anlage. Sie erzählt ihm, sie sei eine Nymphe aus der blauen Welt und müsse dorthin zurück. Zusammen mit einer Reihe von anderen Bewohnern macht sich der Hausmeister nun auf, ihr zu helfen und sie u.a. vor den gruseligen Scrunts zu beschützen. Irgendwie hat mich der Film keine Minute lang gepackt. Er nervt meist nur, ist elendig in die Länge gezogen und langweilt bis zum Schluss. Zu allem Ãœberfluss spielt Shyamalan auch noch eine längliche Nebenrolle – was er in Zukunft auch lieber lassen sollte. Leider ist “Das Mädchen aus dem Wasser” ein weiterer Schritt nach unten für Shyamalan. Dabei fing mal alles so gut an. 3 von 10 Punkten.
– Sunshine (2007)
Ein okayes Science-Fiction-Drama von Danny Boyle nach einem Drehbuch von Alex Garland. Es spielt im Jahr 2057, in dem die Sonne dabei ist, zu erlöschen. Nach einer gescheiterten Mission bricht ein zweites Raumschiff auf, um die Sonne mit einer gigantischen Bombe wieder zum Leben zu erwecken und die Menschheit zu retten. Während des Fluges trifft die Icarus II, so der Name des Schiffs, auf die Icarus I aus der gescheiterten Mission. Der Umweg, um womöglich noch die Besatzung des alten Schiffes zu retten, stellt sich als dramatische Fehlentscheidung heraus. Insgesamt wie geagt okay, doch der große Kick fehlt dem Film – dazu setzt er sich zu wenig von 08/15-Vertretern des Genres ab. Ein Highlight ist aber der Soundtrack von John Murphy. 6 von 10 Punkten.
– Vier Minuten (2007)
Definitiv einer der besten deutschen Filme der vergangenen Jahre. Hannah Herzsprung spielt eine junge Frau, die wegen Mordes im Knast sitzt. Eine Klavierlehrerin, die dort unterrichtet, nimmt sich ihr an, erweckt ihr Talent neu und will sie zum Sieg in einem Jugend-Musik-Wettbewerb führen – das sorgt bei ihren Knast-Kolleginnen und den Wärtern nicht wirklich für Freude. Die schauspielerischen Leistungen von Monica Bleibtreu und vor allem Hannah Herzsprung sind herausragend, die Story wird nie langeweilig und das furiose Finale ist ein absoluter Glanzpunkt. 8 von 10 Punkten.
– Mission: Impossible III (2006)
Ätzend, dass man bei Tom Cruise und vor allem der “Mission: Impossible”-Musik jetzt immer an die erbärmlichen Scientology-Videos denken muss – das schmälert das Filmvergnügen definitiv. So riesig wäre das Vergnügen beim dritten Teil der Agenten-Reihe allerdings auch ohne diese Gedanken nicht. J.J Abrams hat einen soliden Action-Reißer gedreht, der in vielen kleinen Details an seine Meisterwerk-Serie “Alias” erinnert. An manchen Stellen ist er etwas zu kitschig, insgesamt durchaus spannend – mir fallen aber bestimmt 10 bis 20 “Alias”-Folgen ein, die besser sind. 6 von 10 Punkten.
– Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn (2006)
Gmyneth Paltrow spielt die Tochter eines berühmten Mathematikers (Anthony Hopkins), der nach jahrelanger Geisteskrankheit gestorben ist. Sie kommt mit dem Tod nicht klar und hat zudem den Verdacht, die Krankheit geerbt zu haben. Ihr Freund (Jake Gyllenhaal) versucht mit allen Mitteln, sie davon zu überzeugen, völlig normal zu sein. Der Film spielt in zwei Zeitebenen, zwischen denen ständig hin- und hergeschaltet wird: die Gegenwart und die Vergangenheit, in der Paltrow zusammen mit ihrem Vater zu sehen ist. Anfangs etwas nervig, wird der Film mit zunehmender Dauer besser. Zwar ist kein ober-brillantes Drama dabei herausgekommen, aber ein netter charmanter Film ist “Der Beweis” allemal. 6 von 10 Punkten.