Archive for April, 2009

der popkulturjunkie im fernsehen drinne. 8

Und dann war da noch der völlig verrückte Abend am Ende der re-publica in Berlin, der mich irgendwann zwischen Massen an Twitterern, Bloggern, Geeks und Nerds zu jenem Ausspruch hinreißen ließ, den Kollege Knüwer vor damals schon thematisiert hat. Nach den netten drei re-publica-Tagen, einem Abschlussbier bei der Abschluss-Straßenparty und einem netten Essen bei einem lustigen Inder ging es nämlich noch zu Sascha Lobos Followerparty, zu der er wieder all seine Follower bei Twitter einlud, also auch uns (Franzi, Knüwi, Phil und mich), die wir noch beim Inder saßen. Nach ein bisschen Rumgetwittere auf dem Handy rief Franzi nämlich einfach mal die “Nacht-Taxe” von Michael Kessler an, die an dem Abend gerade wieder produziert wurde. Eine Sendung, in der der Comedian x-beliebige Leute durch Berlin fährt und mit ihnen amüsante oder interessante Gespräche führt. Der Redaktion gefiel unsere Geschichte mit der Followerparty, da Kessler ja auch mit Begeisterung twittert und schon fuhr die Nacht-Taxe vor. Nachdem das kleine Problem mit vier potenziellen Fahrgästen für drei freie Taxi-Plätze durch Verlosung gelöst war (Knüwi musste leider im Begleitfahrzeug mitfahren), ging es los – und das hier, zu sehen am gestrigen Sonntag im rbb Fernsehen – kam schließlich dabei heraus:

ein ♥ für “das pop-tagebuch”. 1

Ich möchte hier nochmal eine Lanze für ein neues Blog brechen, dass ich neulich schonmal lobend erwähnt habe. “Das Pop-Tagebuch” des Musikkritikers Eric Pfeil nämlich, dass er seit etwa vier Wochen bei “FAZ.net” schreibt. Zwar gibt es nur einen oder zwei Einträge pro Woche, aber die sind so unfassbar lesenswert, dass mir Tränen der Freude in die Augen steigen. Statt lang weiterzuschwafeln, lieber ein paar Beispiele:

“Manch’ sensible Seele hat es schon beklagt: Nie läuft in wichtigen Momenten die richtige Musik. Andererseits: Mit ein bisschen Mühe kann man dem abhelfen – indem man selbst singt. So tanzte ich vor Jahren einmal mit einer Dame einen folgenschweren Kennlerntanz zu einer nur von uns beiden a cappella gesungenen Version des Beach Boys-Songs ‘God Only Knows’ – und das, obwohl wir uns in einem prall gefüllten Club befanden, in dem laut dröhnend irgendwelcher Britpop-Schmonz das akustische Zepter schwang.
Bei einer Trennung wäre das natürlich so nicht möglich:
‘Schatz, lass uns bitte, während du mit den Vasen wirfst und mich einen Versager schimpfst, doch gemeinsam ‘By The Time I Get To Phoenix’ singen.’ Solch einen Wunsch zu äußern wäre ebenso töricht, wie ein Trennungsgespräch zu unterbrechen, indem man sagt:
‘Merk dir bitte was du sagen wolltest, ich will nur rasch die traurige Portishead-CD dazu einlegen’.”

“Trotzdem kann ich nicht umhin, daran festzuhalten, dass mir Silbermond zum Ärgern einfach zu doof sind. Ich ärgere mich lieber über interessantere Sachen. Zum Beispiel über den Schlagzeug-Sound auf der neuen Eels-Platte. Mir ist das unbegreiflich: Wie kann man nur eine so gute Platte aufnehmen, deren tolle Songs scheinbar mühelos zwischen verzärtelten Umdeutungen der späten Beatles und rüdem Blues-Punk oszillieren, die aber über einen Trommelklang verfügt, der an den Tag zurückdenken lässt, an dem der nasse Pappkarton erfunden wurde.”

“Seit ich diesen aufreibenden Blog hier mit Inhalt fülle, muss ich natürlich viel mehr ausgehen. Um Trends aufzuspüren. Und um im Nachtleben wichtige Impresarios der Popkultur zu treffen, die mir durch den Nebel ihrer Zigaretten Szene-Geheimnisse zuraunen. Ich glaube, das erwartet man einfach von mir.
Gestern habe ich mir also mal wieder einen falschen Bart angeklebt und mich unauffällig unter das Publikum eines lokalen In-Ladens gemischt. Dort stand ich dann unter den etwas angetagten It-Girls und It-Boys. Schon nach kurzer Zeit hörte ich jemanden das Wort ‘Krise’ sagen, ein anderer mir entfernt bekannter Hipster sprach gar über die ‘Abwrackprämie’. Ich bestellte ein Bier und trank mich in milde Realitätsflucht.”

“Ich bin nämlich ein Phasenmensch. Schon meine Mutter sagte immer zu mir: ‘Sohn, du bist ein Phasenmensch, du wirst es schwer haben, aber versuch es als Chance zu begreifen’. Ich kann jederzeit mit allen möglichen musikalischen Spielarten und Bands eine Phase bekommen, häufig mit solchen, die bis dahin stets starkes Misstrauen, wenn nicht sogar Ablehnung in mir hervorgerufen haben. Von daher gehe ich davon aus, daß ich irgendwann noch mal in eine ausgeprägte Led Zeppelin-Phase geraten werde. Bei allen Menschen, die mich in dieser Phase kennen lernen werden, möchte ich mich schon jetzt präventiv entschuldigen, vor allem für das Tragen von fransigen Jeanswesten. Ich werde wohl nicht anders gekonnt haben.”

Herrlich.

dringender tv-tipp: “murder one”. 6

Wer den Sender RTL Crime in einem seiner Pay-TV-Pakete hat, sollte sich unbedingt die folgenden Montage ganz dick im Kalender anstreichen. Der Sender zeigt ab kommendem Montag jeweils um 20.15 Uhr die grandiose US-Serie “Murder One“, die damals Mitte der 90er Jahre (zumindest in der ersten Staffel) absolute Maßstäbe gesetzt hat und seit fast acht Jahren nicht mehr im deutschen Fernsehen zu sehen war. Auf DVD ist “Murder One” in Deutschland immer noch nicht erschienen, über Amazon ist lediglich die britische Box erhältlich.

freaking huge statt tiny. 2

Was für ein unglaublich lustiger Quatsch: Tinyurls sind out, hier sind die freakinghugeurls:

http://www.freakinghugeurl.com/refer.php?count=12&url=Vm0wd2QyUXlVWGxXYTJoV1YwZG9WVll3Wkc5alJsWjBUVlpPV0Zac2JETlhhMUpUVmpGYWMySkVUbGhoTWsweFZqQmFTMk15U2tWVWJHaG9UVmhDVVZadGVGWmxSbGw1Vkd0c2FsSnRhRzlVVjNOM1pVWmFkR05GZEZSTlZUVkpWbTEwYTFkSFNrZGpTRUpYWVRGYWFGVXhXbXRXTVhCRlZXeFNUbUY2UlRCV2EyTXhWREZrU0ZOclpHcFRSVXBZV1ZSR2QyRkdjRmRYYlVaclVqRmFTVnBGV2xOVWJGcFlaSHBDVjJFeVRYaFdSRVpyVTBaT2NscEhjRk5XUjNob1YxZDRVMUl5VW5OWGEyUllZbGhTV1ZWcVJrdFRWbkJHVjJ4T1ZXSkdjRlpXYlhoelZqRmFObEZZYUZabGEzQklXWHBHVDJSV1duTlRiV3hUVFRKb1dWWnJXbGRaVm14WFZXdGtWMWRIYUZsWmJHaFRWMFpTVjFkdFJteFdiRlkxVkZaU1UxWnJNVVZTYTFwWFlrZG9jbFpxUm1GU2JVbDZXa1prYUdFeGNIbFdWRUpoVkRKT2MyTkZhR3BTYXpWd1ZtcEtiMlJzV25STldHUlZUV3RzTlZWdGRHdFhSMFY1Vld4c1dtSkhhRlJXTUZwVFZqRmtkRkp0ZUZkaVZrbzFWbXBKZDA1WFJrZFhiazVxVTBoQ1lWUlZXa3RoUmxsM1YyeHdiR0pGV25wVlZ6RkhWVEZLVjJORVdsZGlXRUpJVmtSR2ExWXlUa1phUjJoVFRXNW9WVmRXVWs5Uk1rbDRWMWhvWVZKRlNtOVVWbHBYVGxaYVdFNVZPVmhTTUZZMVZsZDRjMWR0U2toaFJsSlhUVVp3YUZwRlpGTlRWbkJHVGxaT2FXRXdjRWxXYlhCS1pVWkplRmRzYUZSaE1sSndWV3RhUzFZeFVsaE9WazVyWWtad2VGVnRkSGRpUjBwV1YydHNXbFpXY0ROWmEyUkdaVWRPU0U5V1pGZFNWWEJ2Vm10U1MxUnRWbGRUYmtwb1VqSm9WRmxZY0Zka01WcDBZMFYwYVUxWFVraFdNalZUVkd4T1NHRkdRbFpoYTFwSVZHdGFjMk5zWkhSa1IyaHBVbGhDTmxkVVFtRmpNV1IwVWxoc2FGSldTbUZhVjNSaFlVWnJlRmRyZEdwaVZrcElWbGQ0YTJGWFJYZGpSV3hYWWxoQ1MxcFZWWGhUUmtweVdrWm9hV0V6UW5oV1Z6QjRWVEZzVjFWc1dsaGliVkpZVlcxNGQyVkdWblJOVldSWFRVUkdlVlJzVm05V01VbzJVbXRvVjFaRldreFdha3BQVW14YWMxcEhiRk5OVlZZelZteGFVMUl4YkZkWGJrcE9WbXh3V0ZsWWNGZFdSbFp5Vm10YVQxVlVNRGs9

(via “lifehacker“)

spock und william bell. 0

Wollte ich neulich schon bloggen, hab’s dann aber vergessen: Wer “Fringe” mag, dem wird ja im Laufe der Folgen der geheimnisvolle William Bell immer mehr in den Kopf gebrannt. Dieser William Bell wird im Finale der ersten Staffel erstmals auftauchen und bekommt in der zweiten Staffel einen ganzen Handlungsstrang. Und jetzt das Tolle: Wer spielt wohl William Bell? Genau, ein alter Bekannter:

(ursprünglich via “The Ausiello Files“)

neue nirvana-dvd: “life takes no prisoners”. 6

Gute Nachrichten! Die interGroove Tonträger VertriebsGmbH veröffentlicht in Kürze das wohl legendärste Nirvana-Konzert aller Zeiten auf DVD. “Life takes no Prisoners” heißt die DVD, auf der der komplette Gig vom Reading Festival 1992 enthalten ist. Damals wurde Kurt Cobain in einem Rollstuhl auf die Bühne geschoben, um die vielen Krankheits-Gerüchte in den Medien zu verarschen…

…50.000 Leute sangen “Lithium”…

…die Band mischte “Smells like Teen Spirit” mit “More than a Feeling”…

… und beschloss den Abend mit “territorial pissings” und “Star spangled banner”:

Ein Video-Mitschnitt dieses Konzerts in hoffentlich sehr guter Qualität dürfte also ein Fest für Musikfans werden. Etwas Verwirrung herrscht noch über den Veröffentlichungstermin: NME.com schreibt, die DVD käme am 4. Mai in den Handel, laut Amazon.de ist sie bereits erschienen, aber nicht lieferbar. Der 4. Mai dürfte also korrekter sein.

[Nachtrag 22. April: Wie “NME.com” inzwischen meldet, handelt es sich bei der DVD um ein Bootleg – eine offizielle Version des Gigs soll aber auch erscheinen – im November. Inklusive Surround-Sound und Bonus-Features.]

neuer clip: placebo – “for what it’s worth”. 7

Da ich offenbar mal kurz ein Zeitfenster erwischt habe, in dem ich Blogeinträge mit Links bzw. eingebtteten Videos ohne Fehlermeldung veröffentlichen kann, ist hier das neue Video zu “for what it’s worth”. Der Song gefällt mir inzwischen immer besser…

offener brief an strato. 11

[Nachtrag vom 11. Mai: Offenbar ist das Problem endlich beseitig worden. Nach diversen Anrufen, Mails und Chats mit dem Support hat Strato endlich reagiert und ich kann wieder normal bloggen.]

Verehrte Firma Strato,

mit Verlaub, es reicht! Ich bin seit über sechs Jahren zufriedener Kunde bei Ihnen, konnte die dummen Sprüche über Strato nie nachvollziehen. Das, was Sie sich derzeit aber leisten, kann ich nicht länger akzeptieren. Das Betreiben einer Website wie dieser ist bei Ihnen derzeit schlicht unmöglich. Will ich irgendeinen x-beliebigen Link in einen Blogeintrag einbauen – oder will einer meiner Kommentatoren einen Link in seinem Kommentar unterbringen – gibt es fast rund um die Uhr die typische 503-Fehlermeldung “Service Temporarily Unavailable – The server is temporarily unable to service your request due to maintenance downtime or capacity problems. Please try again later.” Nur in zufällig über den Tag verteilten Zeitfenstern scheint es möglich, mal einen Link oder ein eingebettetes Video in ein Posting unterzubringen.

Hätte ich in den vergangenen Wochen nicht so wenig Zeit für mein Blog gehabt, wäre mir dieser Missstand wohl auch schon wesentlich früher aufgefallen, denn aus Internet-Recherchen – beim Google-Suchbegriff “Strato 503” ist inzwischen schon einiges zusammengekommen – weiß ich, dass erste Beschwerden bei Ihnen schon im März eingegangen sind. Und was machen Sie seitdem? Nichts. Außer: Kunden ignorieren, Kunden vertrösten, Kunden in die Irre führen. Als mir der Fehler in der vergangenen Woche zum ersten Mal begegnet ist, hatte ich an ihrem Support-Telefon einen gefühlt-15-Jährigen, der mir etws vom Pferd erzählen wollte, aber nichts davon wissen wollte, dass der Fehler nicht bei mir zu suchen ist, da ich an meiner seit Jahren perfekt laufenden Konfiguration genau gar nichts geändert haben. Würden Sie ihre Kunden nicht ignorieren, sondern versuchen, sie zufriedenzustellen, würden Sie das aus den vielen wütenden Protesten per Telefon, Mail und Web auch wissen. Denn keiner der betroffenen Kunden hat etwas an seinen Einstellungen geändert. Das Problem liegt bei Ihnen – und sie wollen oder können es nicht lösen.

Da diese Tatsache für mich nicht nur völlig unbefriedigend, sondern zutiefst empörend ist, werde ich nur noch wenige Tage abwarten, bis Sie eine fristlose Kündigung von mir bekommen und ich mit meinen Websites und Domains umziehe – zu einem Provider, der seine Kunden noch ernst nimmt. Ihnen mag auch diese Tatsache egal sein – schließlich bin ich nur EIN Kunde, der seit sechs Jahren treu ist und derzeit immerhin 15 Euro pro Monat zahlt. Doch wenn ich mir die Proteste im Netz anschaue, wird eine Kündigungswelle auf sie zukommen. Von potenziellen neuen Kunden gar nicht erst zu reden.

Tun Sie etwas, bevor es zu spät ist!
Jens Schröder

neue single: placebo – “for what it’s worth”. 5

Der Clip ist noch nicht da, aber anhören lässt sie sich schon – die neue Placebo-Single. Ich bin mir noch nicht sicher, wie gut ich “for what it’s worth” finde, die vereinzelten Sound-Gimmicks und seltsamen “ahahah”-Chöre irritieren mich etwas. Aber Ohrwurm-Qualitäten hat der Song auf jeden Fall.

setlist.fm. 1

Einer der coolsten neuen Services, die ich in den vergangenen Wochen entdeckt habe, ist ja setlist.fm. Als Konzertgänger will man ja gern mal hinterher genau wissen, welche Songs denn nun gespielt wurden, um die Erinnerung an einem womöglich großartigen Abend zu manifestieren. Bisher suchte man dafür in Fan-Foren der Bands oder mit etwas Glück auf den offiziellen Websites der Musiker. Genau hier kommt nun setlist.fm ins Spiel. Die Website bietet die Möglichkeit an, Setlists für jedes x-beliebige Konzert der Welt anzulegen. Die sind dann natürlich nach Orten, Bands, etc. durchsuchbar. Besonders grandios ist, dass die fertigen Setlists mit YouTube-Videos verknüft werden, wenn auch natürlich meist nicht mit genau denen vom betrffenden Konzert. Abgerundet wird der Service durch die Möglichkeit, eigene Profile anzulegen und so eine Sammlung der selbst besuchten Konzerte aufzubauen. Tolle Website!

(ursprünglich via “Mashable“)

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