Archive for July, 2009

die deutschen twittercharts (nr. 16 / juli 2009). 11

Ich hatte im Juli extrem viel zu tun, daher gibt es die Twittercharts mit den Zahlen vom 1. Juli erst kurz vor Ende des Monats. Die nächste Ausgabe mit den Zahlen vom 1. August erscheint dafür – wenn nichts dazwischen kommt – schon am Wochenende. Inklusive der Erweiterung von 75 auf 100 Plätze. Zur Erinnerung: Die deutschen Twittercharts zeigen die populärsten Twitterer, die 1. komplett oder überwiegend deutschsprachig twittern und 2. ihre Follower auf normalem Wege gewonnen haben. All diejenigen, denen ihre Followerzahlen wichtiger sind als das Twittern selbst und die sich ihre Follower daher im Alleingang mit zweifelhaften Methoden, Tools und Ideen erschleichen, fliegen raus. Das geschieht mit einem Kriterien-Katalog, den ich ständig den Gegebenheiten anpasse.

Hier also die Top 75 mit den Zahlen vom 1. Juli:

01 (01) SPIEGEL Eilmeldungen (16824 / +3922 im Vgl. zum 1. Juni)
02 (04) Reiner Calmund (15053 / +6437)
03 (02) Sascha Lobo (14141 Follower / +2978)
04 (03) Harald Schmidt [Fake-Account] (12652 / +3596)
05 (70) Piratenpartei (8638 / +6300)
06 (05) Johnny (8099 / +1071)
07 (07) ZEIT ONLINE (7607 / +2177)
08 (06) TITANIC (7576 / +1822)
09 (08) netzpolitik (7074 / +1717)
10 (—) Jörg Tauss (7028)
11 (09) SPIEGEL ONLINE Top (6839 / +1562)
12 (13) michael kessler (6823 / +2035)
13 (10) Mario Sixtus (6379 / +1155)
14 (14) heise online (6294 / +1568)
15 (32) sprueche.tv (6138 / +2704)
16 (16) Armin Wolf (5973 / +1550)
17 (17) Tim Pritlove (5802 / +1530)
18 (12) Klaus Eck (5652 / +845)
19 (22) tagesschau (5541 / +1522)
20 (11) WELT KOMPAKT (5523 / +616)
21 (26) Bündnis90/Die Grünen (5499 / +1693)
22 (58) Oliver Pocher [Fake-Account] (5337 / +2776)
23 (23) kressZwitscher (5326 / +1318)
24 (25) freshzweinull (5172 / +1214)
25 (20) iPhoneBlog (4954 / +862)
26 (37) derNewsticker.de (4934 / +1766)
27 (19) DerWesten (4744 / +641)
28 (18) Ibrahim Evsan (4711 / +588)
29 (24) Thomas Knuewer (4705 / +722)
30 (33) markuskavka (4671 / +1288)
31 (15) Marco (4636 / +13)
32 (28) Morgenpost / BERLIN (4624 / +1092)
33 (29) NEON Magazin (4531 / +1032)
34 (53) Kaddi (4406 / +1717)
35 (21) Robert Basic (4339 / +291)
36 (38) Franz Müntefering [Fake-Account] (4240 / +1076)
37 (27) turi2 (4105 / +562)
38 (48) BILD_aktuell (4030 / +1210)
39 (44) N24_de (3908 / +956)
40 (30) Nico Lumma (3819 / +339)
41 (34) gruenderszene (3789 / +466)
42 (60) n-tv.de (3625 / +1117)
43 (50) extra3 (3586 / +806)
44 (54) Greenpeace e.V. (3576 / +913)
45 (51) Abendzeitung (3551 / +783)
46 (35) Hubertus Heil (3549 / +367)
47 (36) Tina Pickhardt (3531 / +355)
48 (74) Deutsche Lufthansa (3490 / +1179)
49 (46) Medienmagazin DWDL (3485 / +616)
50 (31) Andreas Dittes (3459 / -9)
51 (42) Claudia Sommer (3455 / +439)
52 (52) Volker_Beck (3442 / +689)
53 (40) Kathrin Passig (3401 / +327)
54 (57) der Freitag (3376 / +797)
55 (72) Udo Vetter (3373 / +1045)
56 (41) kosmar (3358 / +296)
57 (45) Leo (3346 / +456)
58 (—) stern.de (3343)
59 (47) Jakob Mierscheid (3331 / +502)
60 (—) Angela Merkel [Fake-Account] (3309)
61 (39) Oliver Gassner (3264 / +177)
62 (55) Max Winde (3261 / +599)
63 (43) T. Schäfer-Gümbel (3220 / +265)
64 (61) SPIEGEL ONLINE alles (3212 / +709)
65 (59) ProSieben (3157 / +609)
66 (62) SPEX Magazin (3056 / +596)
67 (—) XING_com (3032)
68 (49) benedikt koehler (2975 / +182)
69 (64) dwitter.com (2934 / +519)
70 (—) Thorsten Wirth (2849)
71 (—) SPD Parteivorstand (2835)
72 (—) Franziska Heine (2834)
73 (65) rene (2831 / +434)
74 (—) FDP Fraktion (2831)
75 (75) SPIEGEL Netzwelt (2807 / +518)

what did you see? 4

Ich freu mich ja schon sehr auf die neue ABC-Serie “Flash Forward”, die im Herbst in den USA startet. Wer noch nichts davon mitbekommen hat: Es geht darum, dass die gesamte Menschheit von einer Sekunde auf die nächste eine Art Blackout hat, in dem sie für 2:17 Minuten ein halbes Jahr in die Zukunft sehen kann. Mir fallen so viele Geschichten ein, die man mit solch einer Grundstory erzählen kann. Ich bin mir sicher, “Flash Forward” wird eine großartige Serie. Hier der neueste Trailer:

(via “Serienjunkies“)

chanel und lagerfeld und catwalks. 5

Ich war ja am Samstagabend bei der Eröffnung der “Catwalks”-Ausstellung im NRW Forum. Was sicher den einen oder anderen etwas verwundert, weil mich Mode eher wenig interessiert und die Düsseldorfer Society schon gar nicht. Ich war auch eher die Begleitung. Wie auch immer: Es hat sich durchaus gelohnt, dorthin zu gehen. Denn die Ausstellung hat wirklich ein paar bleibende Eindrücke bei mir hinterlassen. Das lag vor allem an der Technik, mit der sie präsentiert wird. Zahlreiche Projektoren, Licht-Effekte und technische Gimmicks holen die Catwalks in das NRW Forum, als Besucher ist man oftmals mittendrin.

Am längsten aufgehalten habe ich mich dabei in einem Raum mit einem Lagerfeld-Catwalk von vor ein paar Wochen. Und das lag an der Musik, die mich sofort gefesselt hat. Elektronisch aufgepeppte klassische Kammermusik, würde ich sagen. Modern, melodiös und perfekt passend zu den Bildern der Models am Strand. Das Video, das in der Ausstellung zu sehen war, gibt es zwar auch bei YouTube, dennoch lohnt sich ein Besuch des NRW Forums auch für Nicht-Mode-Fans.

(Video via Bryanboy.com)

sony hat das internet immer noch nicht begriffen. 15

Dem einen oder anderen wird es womöglich aufgefallen sein. In der Jochen-Distelmeyer-Konzertkritik unter diesem Eintrag gibt es kein Video des Konzerts mehr. Ich will jetzt mal etwas über den Grund dafür schreiben, weil ich ihn exemplarisch dafür finde, wie eine Industrie sich auch im Jahr 2009 noch nicht den Realitäten anpasst und einem Künstler bessere Chancen auf Erfolg, Buzz und bares Geld verwehrt.

Am Tag nach dem Konzert in Essen hatten ein paar Leute drei oder vier Videos mit neuen Distelmeyer-Songs bei YouTube hochgeladen. Wohlgemerkt: Die Videos hatten keinen überragenden Sound, waren allesamt recht wackelig und meist auch nicht aus der Nähe gefilmt. Aber: Sie gaben einen ersten Eindruck vom neuen Material des Ex-Blumfeld-Kopfes, erhöhten die Vorfreude auf das neue Album sicher auch bei Leuten, die nicht beim Konzert waren massiv und brachten bei anderen die Tatsache, dass Distelmeyer wieder da ist, überhaupt erst in den Kopf.

Zwei oder drei Tage später hat Tonträgerkonzern Sony Music Entertainment alle diese kleinen Video-Dokumente von YouTube löschen lassen. Sie würden ihre Urheberrechte verletzen. Bei mir hinterlässt dieses Vorgehen nur Kopfschütteln, Entsetzen und vor allem Traurigkeit. Egal, nach welchen Künstlern man bei YouTube sucht, es gibt von allen wackelige Live-Videos, niemand scheint sich daran zu stören, denn niemand würde wohl auf die Idee kommen, dass jemand sich eine CD oder einen Download nicht kauft, weil es bei YouTube ja ein wackliges, rauschiges Live-Video gibt.

Womöglich stört sich Sony auch daran, dass neue Songs ins Netz geschwappt sind, bevor sie es wollen. Und damit ihre Marketing-Strategie gestört wird. Doch dann sollen sie Distelmeyer eben seine Vorab-Tour verbieten. Denn welchen Unterschied macht es, ob Hunderte Leute die neuen Songs in Essen, beim Melt, etc. sehen und hören – oder noch ein paarhundert mehr im Anschluss bei YouTube?

Meiner Meinung nach hätten die neuen Songs in den Wochen bis zum Album-Release im September den Buzz erhöhen können, der um das Distelmeyer-Comeback entsteht, hätten die Neugier erhöht, die Vorfreude und hätten – davon bin ich absolut überzeugt – dem Künstler geholfen und nicht geschadet. Stattdessen nun diese betonkopfige Löschaktion, die Fans bei YouTube und in Blogs vor den Kopf stößt und ihnen womöglich sogar Angst macht, weil sie es sich mit einem Konzern wie Sony verspaßen.

Distelmeyer kann man um solch eine unmoderne Plattenfirma wohl nur bedauern.

[Update vom 27. Juli: Wie Lukas Heinser inzwischen berichtet, hat Sony die Videos auf Bestreben des Distelmeyer-Managements sperren lassen. Ich lasse meinen Text dennoch ungeändert als Dokument meiner Enttäuschung stehen, denn an meiner Meinung zu dem Thema ändert sich nichts – egal, ob Management oder Konzern solche Entscheidungen treffen. Ebenfalls bei Lukas Heinser nachzulesen ist übrigens, dass es zu keinen weiteren YouTube-Löschungen kommen soll.]

popkulturjunkie on tour: jochen distelmeyer in essen. 2

Blumfeld habe ich insgesamt dreimal gesehen. 2004, 2006 und bei einem der letzten Konzerte der Band in Köln im April 2007. Klarer Fall also, dass ich nach mehr als zwei Jahren auch bei einem der ersten Konzerte von Jochen Distelmeyer dabei bin – dem Kopf von Blumfeld, der nun unter eigenem Namen weitermacht.

Im Vorfeld des Konzertes in Essen war ich sehr gespannt auf die neuen Songs von Distelmeyer. Sehr wenig war bekannt geworden, nur ein Vorab-Song auf der Website, dazu der Name des Albums, das im September veröffentlicht wird: “heavy”. Da auch der neue Song “wohn mit dem hass?” heavy klingt, rechnete ich also mit einem echten Rockkonzert. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Zahl der melancholischen, ruhigeren Songs war im Vergleich zu Blumfeld-Konzerten nach meinem Gefühl geringer, dafür überwogen Gitarren und schnellere, etwas härtere Musik.

Vielleicht tue ich Distelmeyer Unrecht, aber mir kam das Solo-Konzert so vor, als habe er sich mit Blumfeld nach der letzten Platte in einer Sackgasse gesehen. Leute machten sich zum Teil sogar lustig über ihn und seine Musik, über Songs wie den “Apfelmann” und allzu schlagereske Musik, nahmen Blumfeld nicht mehr ernst genug. Seine neue Musik klingt nun zumindest wieder ernsthafter und wie gesagt rockiger. Natürlich verzichtet Distelmeyer live nicht auf alte Blumfeld-Songs. Ich habe zwar nicht mitgezählt, aber wahrscheinlich gab es sogar mehr alte als neue Songs. Ein paar der typischen Blumfeld-Songs, der “Hits”, fehlten aber. Keine “graue wolken”, kein “verstärker”. Der Blumfeld-Klassiker gehört nun wohl endgültig der Vergangenheit an.

Mir hat Jochen Distelmeyers Live-Solo-Debüt überaus gut gefallen. Zum Einen weil er sich mit dem Grend in Essen einen kleinen Club ausgesucht hatte, der mit vielleicht 200 Leuten schon ausverkauft war. Ich liebe die Atmosphäre in solch kleinen Clubs, fernab der großen Stadien und Arenen. Vor allem wurde mir aber je länger der Gig dauerte, immer klarer, wie sehr ich seine prägnante Stimme, seine tolle Musik vermisst hatte. Schön, dass er wieder da ist.

Wie immer sehr sehr lesenswert ist die Kritik des Essener Konzerts von Philipp Holstein.

das tollste musikvideo des jahres. 10

…kommt eindeutig aus Japan. Gleichzeitig ist es das glücklichmachendste. Weil es so toll ist. Hach. Eine japanische Band namens Sour hat es mit Hilfe ihrer Fans und deren Webcams produziert. Seht selbst…

(via “Café Digital“)