absurdistan.

Das bizarrste in diesem seltsamen Kammerspiel, dass da seit Stunden (gefühlten Jahren) u.a. auf Phoenix aufgeführt wird, sind all diese Hinterbänkler, von denen man nie zuvor gehört hat und die nun ihre große Stunde gekommen sehen, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Die dabei aber nicht bemerken, worum es eigentlich geht, sondern detailversessen lächerliche Diskussionen anzetteln à la: Herr Minister Fischer, stimmen sie mir darin zu, dass in dem Schriftstück ihres Hauses vom 24. März 2000soundso im vierten Satz des Absatzes 3, ich zitiere, blablabla, ein Komma gesetzt werden müsste? Wie konnte es zu diesem Versäumnis kommen? Selbst für politisch halbwegs gebildete Menschen ist das alles nur noch schwer durchschaubar.

Und dann gibt es da noch den wohl bizarrsten der Nebendarsteller: Eckart von Klaeden, einen 39-jährigen Juristen, und seit 2000 parlamentarischen Geschäftsführer der CDU, der anscheinend schon darauf spekuliert, nach einem Merkel-Putsch durch Schwiegermamas Liebling Christian Wullf ein Ministeramt zu bekleiden. Unvergleichlich wie von Klaeden jede noch so kleine Pinkelpause Fischers dazu nutzt, in Richtung der versammelten Presse zu stürmen, um seine immergleichen Phrasen abzuliefern. (Für weitere sehr treffende Ausführungen zu Herrn von Klaeden klicken sie hier.)

Man mag von Fischer halten was man will, aber allmählich bekommt man wirklich Mitleid mit ihm. Auch deswegen, weil das Schmierentheater wohl noch einige Stunden weitergehen wird.

3 Comments so far

  1. frank on April 25th, 2005

    ja. “disturbing” dachte ich heute nur, den ganzen tag. nicht nur bei v. klaeden, aber doch bei ihm mehr als bei allen anderen. schmierentheater, extrem kindisch vor allem, das alles. der ganze stil, dieses ganze lehrerhafte (“erinnern sie sich, was sie vorhin vorgelesen haben?”) – schlimmer als in der schule. ekelhaft provinziell, stillos.

  2. cmt on April 26th, 2005

    war es nicht schmidt, der letzte (?) woche meinte, kläden erinnere ihn an “seine Religionslehrerin”?

  3. Georg on April 26th, 2005

    Das war in der Tat Schmidt, allerdings schon vor mehreren Wochen (wobei er’s natürlich auch letzte Woche nochmal gesagt haben kann).

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