live8: nachlese.
Ein paar Links zu Live8:
Johanna Adorjan springt in der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” für Bob Geldof in die Bresche: “Jetzt organisiert also Bob Geldof zum zweiten Mal ein großes Konzert für Afrika, und alles sei falsch daran. Erstens tue er es, um selbst gut dazustehen. Zweitens helfe es niemandem, nur ein Bewußtsein zu schaffen. Und drittens, solange da keine afrikanischen Musiker aufträten, sei das Ganze sowieso nicht ernst zu nehmen. Entschuldigung, wie sähe es denn aus, ein gutes Konzert für eine bessere Welt? Ohne Konzert? Ohne jemanden, der es organisiert?” und weiter “Das einzige, was man Geldof aus deutscher Sicht wirklich vorwerfen kann, sind: Söhne Mannheims, Juli, Silbermond, Chris de Burgh, Sasha, Joana Zimmer, Reamonn. Und Daniel Powter und Renee Olstead, wer auch immer sie sind.”
Ãœber das Chaos beim deutschen Live8 und vor allem der Ãœbertragung des Ganzen schreibt Kerstin Rottmann in der “Netzeitung“: “Die ARD bot statt Madonna den «Musikantendampfer», das ZDF versendete eine «Stubbe»-Folge von 2002 und der bis dato immerhin live berichtende RBB schoss mit seinem nun ausgestrahlten «Gernsehabend 50 Jahre Tierpark Friedrichsfelde» den Vogel ab.”
Unterdessen kann man bei AOL die Höhepunkte aus aller Welt in einem Stream anschauen, bevor in den nächsten Tagen auch einzelne Konzerte zum Abruf bereitstehen sollen.
Und eine offizielle Live8-DVD ist auch schon angekündigt worden.
Wenn schon das Elend in den unterentwickelten Ländern dazu führt, daß die Bewohner von „Save European Home“ (The Clash) live und via AOL einen tollen Abend haben, indem sie sich einfach ein paar prima Konzerte reinziehen können, sollte das Geld , welches dabei so nebenbei reinkommt wenigstens sinnvoll eingesetzt werden. Beim ersten Versuch namens „Live Aid“ ist das leider nicht so ganz gelungen:
„Abgesehen von MSF haben weder die Hilfsorganisationen noch die UN noch Geldof je akzeptiert, dass das Mengistu-Regime Massenmord begangen hat im Zuge eines Umsiedlungsprogramms, für das Live-Aid-Gelder genutzt wurden und bei dem NGOs (=Nicht-Regierungsorganisationen) aktiv waren, die von Live Aid unterstützt wurden. Die Dergue kontrollierte das Programm und machte mit den UN und den NGOs das, was die Nazis einst mit dem Internationalen Roten Kreuz gemacht hatten: Sie wurden zu unwilligen Helfer.“
(zitiert nach: http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/26.06.2005/1900674.asp)
Und wenn Bob Geldorf Bill Gates einen “großen Führer der Menschheit” nennt, bin ich der Einzige dem dabei übel wird?
Und das entlarvende Interview, das der Peinsack Bono am Donnerstag dem Guardian geben hat, wow, Warren Buffett, Jesse Helms, Pat Robertson & Billy Graham, der Mensch hat wirklich beneidenswerte Kontakte in der Welt der Reichen & Mächtigen. Aber so etwas liest heut zu tage keiner mehr, denn es könnte einem ja den „schöner Schlusspunkt“ vermiesen, wenn Paul McCartney mit einem afrikanischen Kinderchor “Hey Jude“ zum besten gibt.
ach trelane…
Nachmacher;)
mist. so schnell ertappt. ;-)
Tja… Frau Franziskript ist überall!