empörung.
Mein Lieblings-Halbsatz aus der Berichtersatttung über die Transparency-Affäre ist dieser: “darauf stürzte sich die leicht zu empörende Weblog-Gemeinschaft” (tagesschau.de). Weil er so wahr ist. Denn würde immer dann, wenn Unternehmen Medien mit noch viel schlimmeren Androhungen, Erpressungsversuchen und sonstigen Schikanen überziehen, eine ähnliche Empörung laut werden – dann würde ich die Transparency-Empörung verstehen. Aber in all den anderen Fällen geht’s ja um “die bösen Medien” und nicht um “eine von uns”.
Wohl wahr… aber wäre es dir lieber, wenn der Fall einfach unter den Tisch fallen würde? Natürlich kann man darüber streiten, wie man nun darauf hinweisen möchte, aber ich wage mal zu behaupten, dass das Interesse der “normalen” Medien nicht geweckt worden wäre, hätte es nicht diese “Welle der Entrüstung” in den Blogs gegeben.
mein lieber, du bist ja eh am leichtesten zu empören. dir muss nur jemand das wort „stöckchen“ zurufen und schhon bist du auf 180 und hast einen blogeintrag dazu verfasst.
aber im ernst. was soll dieses rumdifferenziere zwischen guter und schlechter empörung? bzw. die abstruse unterstelllung blogger würden sich ausschliesslich empören wenn einer von ihnen angepisst wird?
lediglich die grösse der welle ist erstaunlich und leicht mit dem „eine von uns“-effekt zu erklären. das so sarkastisch abzuwerten finde ich unangemessen.
außerdem verkennst du dabei die mittel, die jeweils im vergleich zu verfügung stehen. die taktik zielt ja darauf, zu beeindrucken und angst wegen der kosten zu provozieren, da hat es wohl presse etc. leichter, sich auf die hinterbeine zu stellen und sowas dann auch gerichtlich durchzuziehen.
nebenbei: kann ich an dem “eine von uns”-effekt nichts schlechtes erkennen, vgl.
http://www.jensscholz.com/2006_03_01_archive.htm#114337581398436486
@ix: ach, ich bin halt ein wenig in sarkasmus-stimmung. letztlich nervt mich ja auch gar nicht die empörung selbst, weil sie ja auch richtig ist, mich nervt eher dieses im-eigenen-saft-gebrate. immer dann, wenn blogs in größeren medien stattfinden, geht es um empörung, weil irgendjemand gewagt hat, “die blogger” zu beschimpfen/verklagen/sonstwas. nie geht es um irgendeine leistung, einen aufgedeckten skandal, halt etwas eigenes. und wenn ich von persönlichen erfahrungen aus hochrechne, wie viele anwälte allein davon leben, abmahnungen, gegendarstellungen und drohungen aller art zu verschicken, dann kann ich blogdorf nur zurufen: “willkommen in der realität!”. und um das nochmal klarzustellen: das soll nicht wertend gemeint sein, da der kampf im transparency-fall natürlich völlig angebracht ist.
ja, aber dafür können die blogs erstmal nix, meine ich.
nö. aber das habe ich ja auch nicht behauptet. ich habe einfach meine unzufriedenheit mit zahlreichen blogs zum ausdruck gebracht. meine vollkommen subjektive unzufriedenheit.
ach und übrigens: bitte nicht pauschal “medien” oder “presse” schreiben. es gibt genügend kleine verlage, die eben keinen prozess riskieren können, um nicht ihr gesamtes unternehmen aufs spiel zu setzen.
Ich verstehe das Unbehagen. So eine Stampede wird ja nicht ausschließlich von einigen wenigen Bloggern gebildet, die wirklich was substanzielles zur Sache beizutragen haben, sondern in der Hauptsache vom zahlenmäßig größeren Rest der Herde, der halt mitstampft und mitblökt. Ich muss indes gestehen, dass mir dieser Sachverhalt bei “Du bist Deutschland” und den Klowänden negativer aufgestoßen ist als bei diesem aktuellen Fall. Liegt womöglich daran, dass Moni auch bei mir sowas wie Beschützerinstinkte weckt… ;-)