Viel gibt’s zu Schmidt erstmal nicht mehr zu sagen. Sehr lesenswert ist dennoch der zusammenfassende Artikel im heutigen “Spiegel” (Den Artikel gibt’s hier auch online). Sehr schön ist auch dieser kleine Text aus dem heutigen “Tagesspiegel“:
Noch sieben Mal Abschied von „Harald Schmidt“
Spät, nicht zu spät
Am 5. Dezember 1995 feierte die „Harald-Schmidt-Show“ ihre Fernsehpremiere bei Sat 1. Zwei Tage später, am 7. Dezember 1995, erschien dazu eine Fernsehkritik auf der Medienseite des Tagesspiegel. Schon die Überschrift war interessant: „Start am Nullpunkt“. Und das war die Begründung: „Das ist schon ärgerlich, wie sehr sich selbst Fernsehkundige hinters Licht führen lassen. Aller Erfahrung zum Trotz war den Sat1-Ankündigungen geglaubt, war eine Late-Night-Show der Extraklasse erwartet worden. Was kam, war der – hoffentlich unfreiwillig – gelungene Versuch, das Scheitern einer solchen Fernsehgattung vorzuführen. Gastgeber Schmidt, angeblich ein Kabarettist, und sein Brainpool-Team boten ein Allerlei aus Letterman-Kopie, ,Schmidteinander’-Abzockerei, schnöden Gemeinheiten über abwesende Promis und der nicht getilgten Schmidt-Schwäche, Interviews führen zu müssen. Also: Bühnenbild, Dramaturgie und Ablauf – alles nur geklaut aus der US-„Late Show“; verwitzelte Zitate aus der Boulevardpresse; Hampeleien über angebliche Parfüm-Kreationen von Prominenten (Claudia Schiffers hieß ,Blond’ und kippte immer um) und die damit gekoppelte Feigheit, immer nur von ferne frech, gar boshaft zu sein. Anwesenden Gästen werden sofort und während des gesamten Talks die Füße geküßt. Auf die Minute fit war nur die Band um Keyboarder Helmut Zerlett. Die ,Harald-Schmidt-Show’ wird hart an sich arbeiten müssen, soll beim Zuschauer das angestrebte Ziel erreicht werden: ,dreimal lachen und dann ab ins Bett’.“ Joachim Huber
Hiermit ziehe ich diese Kritik zurück. Berlin, 15. Dezember 2003 Joachim Huber