tv-test-double-feature: “deutschland lacht” + “der grand prix der chöre”.
Format: “Deutschland lacht”
Sender: Das Erste
Produktion: WDR + SR + RB
Genre: Comedyshow
Programmplatz: donnerstags, 20.15 Uhr
Frequenz: unregelmäßig
Dauer: 90 Minuten
Start: 7. Juni 2007
Format: “Der Grand Prix der Chöre”
Sender: ZDF
Produktion: ZDF
Genre: Musikshow
Programmplatz: donnerstags, 20.15 Uhr
Frequenz: unregelmäßig
Dauer: 135 Minuten
Start: 7. Juni 2007
Kritik: Wer mal live dabei sein wollte, wie die beiden großen öffentlich-rechtlichen Sender junge Zuschauer zum Weglaufen auffordern, hatte am Donnerstagabend eine Riesenchance. Zwei Shows, die parallel um den Titel grausamstes Fernsehen der Gegenwart kämpften. Im Ersten trat Bernd Stelter mit ein paar Humoristen an, aus jedem der acht Sendegebiete der ARD einer. Drittklassige Spaßbands, fünftklassige Witzeerzähler – und mittendrin prominente Paten wie Axel Schulz, der nach seinem misslungenen Box-Comeback nun wieder seine eigentliche Karriere als Dämliche-Fernsehshow-Besucher aufgenommen hat. Zu lachen gab es wenig, zu weinen viel. Im ZDF gröhlte parallel eine Halle voller Chöre um die Wette. In Anlehnung an den “Bundesvision Song Contest” wurde in jedem Bundersland ein Chor gecastet. Nach welchen Kriterien blieb völlig unklar, Qualität kann es nicht gewesen sein. Seltsam grinsende Volkshochschul-Dozentinnen traten mit ihrem singenden Ausdruckstanz gegen saarländische Opas in Bergsteigermontur an. Die passende Jury: Onkel Fischer von den Fischer-Chören, Patti Lindner und die Sängerin von Olli Dittrichs Country-Kapelle. Wenn man diesen Abend überlebt hat, begreift man noch viel schneller als vorher, warum die beiden Sender im jungen Publikum derzeit die geringsten Marktanteile der Geschichte einfahren und als Konkurrenten längst nicht mehr RTL, ProSieben oder Sat.1, sondern RTL II und kabel eins haben. Wenn sie so weiter machen, dürfte demnächst auch Super RTL gefährlich nahe kommen.
gemeinsame Wertung: 1 von insgesamt 20 Punkten.
manchmal hat man in der tat das gefühl, dass die lümmel von den öffentlich-rechtlichen krampfhaft versuchen jeden zuschauer unter 50 abzuwimmeln. sei es durch strategien wie diese oder durch allzweckwaffen wie guido knopp und reinhold beckmann.
Nachdem Bernd Stelter als “Pate des deutschen Humors” angekündigt wurde, konnte ich leider nicht anders und musste die Fernbedienung betätigen. Da versteht man auch warum wir Deutsche den Ruf haben nicht lustig zu sein …
Im Zuge der demographischen Entwicklung ist das doch ein genialer Schachzug.
Zum Glück war nur die Sängerin von Olli Dittrichs Band dabei und nicht Olli selbst, sonst wäre der bei mir nämlich erstmal unten durch.
Gott, wie wahr! Aus einem unerklärlichen Grund habe ich mit einem Ohr den Grand Prix der Chöre gesehen. Die Zusammenstellung der Teilnehmer war nur eine der vielen Wunder dieser Sendung. Auch wo die nette Moderatorin ihre veralteten “Witze” ausgegraben hatte – ich war zutiefst beeindruckt. Und der Sarkasmus, mit dem die Punktevergabe aufgelistet wurde, war mir für eine solche Sendung auch neu…zu den Moderatoren sag ich mal nix.