lettra insolvent.
Gerade gestern hab ich noch darüber nachgedacht, dass ich noch nie einen Werbespot auf dem Buchsender lettra gesehen habe – und wie lang das wohl noch gutgehen mag, denn nur mit Pay-TV-Einnahmen aus den Paketen Arena Sat, Kabelkiosk und Premiere Star wird sicher kein Sender überleben können, der sein Programm fast ausnahmslos selbst herstellt. Leider brauche ich wohl nicht länger darüber nachdenken, denn heute kam die Meldung, dass das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg die vorläufige Insolvenzverwaltung für lettra angeordnet hat. Ich drücke die Daumen, dass das Ruder irgendwie doch noch herumgerissen werden kann, denn schade wär’s auf jeden Fall um lettra.
Sagen wir es mal so: wenn ein TV-Sender nach nur dreieinhalb Monaten eine Insolvenz hinlegt, trotz relativ kalkulierbarer Einnahmen in Form der Abo-Beteiligungen, dann muss das Konzept schon so grundlegend falsch sein, dass ein schnelles Ableben wünschenswert ist, statt eines langen, qualvollen Todes.
Ohne Bodenhaftung im Haifischbecken der Buchbranche – das konnte nur Probleme bringen. Verbrannter Medienprominente als Zugpferde sind sichere Fahrkarten in die Finanzmisere. Fazit: gut gemeintes Projekt, unprofessionelles Konzept.