Eine gewisse, sicher schnell wieder vergessene, Elli Erl hat die zweite “Deutschland sucht den Superstar”-Staffel gewonnen. Die Show, die das Wort “Superstar” auf Jahre hinaus so negativ belastet hat, dass man es nichtmal mehr dann benutzen kann, wenn von wirklichen Superstars wie Madonna die Rede ist. Sicher, Frau Erl wird mit ihrer ersten Single sehr wahrscheinlich von 0 auf 1 in die Charts einsteigen. Aber ist das in Zeiten, in denen dreistellige Verkaufszahlen ausreichen, um in die Top 100 zu kommen, noch etwas wert?
Was mir angesichts des neuerlichen Bohlen-Siegersong-Machwerks wieder in den Kopf kam: Dieser Typ muss eine Software haben, die ihm die Arbeit komplett abnimmt, die immer gleichen Textbausteine den leicht unterschiedlichen Melodien anpasst. Bohlen drückt nur auf einen Knopf und schon kommt wieder ein Fließband-Pseudo-Hit unten raus.
Was ich mich noch frage: Wird es eine dritte “Superstar”-Staffel geben? In den USA ist die dritte “American Idol”-Staffel die erfolgreichste überhaupt, aber hier hat RTL alles drangesetzt, die Show kaputtzumachen – die Quoten lagen weit unter denen des Originals. Wenn eine dritte Staffel Erfolg haben soll, muss man einiges anders machen. Bohlen ist durch, Bohlens Musik ist durch. Ein Großteil des Publikums hat anscheinend keine Lust mehr auf diese Fließband-Ware. Ohnehin könnte man bei der Gelegenheit gleich die gesamte Jury auswechseln. Und die Moderatoren, die nur noch nerven. Und wie wäre es, wenn man mal Kandidaten aussucht, die wirklich singen können, Talent haben. Und nicht welche, die man nur potenziell gut verkaufen könnte? Aber zu alldem wird es wohl nie kommen. Auch egal, irgendwie.
Leave a Reply