Phantom/Ghost. Ein sehr spezielles Konzert war das gestern im Karlstorbahnhof/Heidelberg. Sicher nichts für jeden Geschmack. Auch nicht für jeden Geschmack der Anwesenden. Phantom/Ghost sind Dirk von Lowtzow (Tocotronic) an Mikrofon und Zigarette und Thies Mynther (Stella+Superpunk) an den iBooks und Zigaretten. Die Musik ist schwer zu beschreiben. Elektronisch auf jeden Fall, recht melancholisch, meist ruhig, ab und zu auch mit treibenden Bässen durchsetzt. Nur fragmentarisch tanzbar. Die Melodien von Phantom/Ghost sind bei den meisten Stücken nicht sofort zu erkennen. Die beiden bisherigen Alben sind definitiv keine Platten, die sofort ins Ohr gehen, sondern erst nach ein paar Durchgängen. Um so schwieriger ein Konzert, bei dem große Teile des Publikums augenscheinlich wenig bis gar nichts des bisherigen Phantom/Ghost-Werkes kannten. Mit hat es auf jeden Fall gefallen. Es hat Spaß gemacht, den beiden sichtlich gut gelaunten Aktueren zuzuschauen. Von Lowtzow, der ausdrucksstark, theatralisch, pathetisch gesungen und sich bewegt hat und Mynther, der agressiv an den Zigaretten ziehend hinter seinen Computern stand. Die Stücke kamen vornehmlich von der aktuellen Platte “to damascus”, in den Zugaben gab es dann auch die beiden älteren Hits “perfect lovers” und “phantoms & ghosts”. Als letzter Song des Konzerts kam dann noch eine Überraschung: ein gelungenes Cover des eigentlich üblen Right-Said-Fred-Songs “you’re my mate”, den Dirk von Lowtzow gern auch mal im Soundcheck vor Tocotronic-Konzerten singt. Insgesamt eine lohnenswerte Veranstaltung.
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