live: bundesvision song contest 2011.
Die Tradition fiel 2010 urlaubsbedingt aus, doch in diesem Jahr blogge ich ihn wieder live, den “Bundesvision Song Contest” – und bin damit mal bewusst etwas altmodisch, denn heutzutage läuft sowas ja eigentlich nur noch über Twitter.
[00:29] Zum Schluss noch ein paar historische Fakten. Die Sieger von 2005 bis 2011 heißen Juli, Seeed, Oomph! feast. Marta Jandova, Subway to Sally, Peter Fox, Unheilig und nun Tim Bendzko. Erfolglosesten Kandidaten aller Zeiten waren bisher leider Dirk Darmstaedter und Bernd Begemann, die 2010 nur 4 Punkte geholt haben. Und in der ewigen Bundesländer-Tabelle sieht es nun so aus:
1. Berlin (841 Punkte)
2. Thüringen (576)
3. Niedersachsen (503)
4. Nordrhein-Westfalen (479)
5. Hessen (464)
6. Hamburg (450)
7. Schleswig-Holstein (444)
8. Baden-Württemberg (426)
9. Brandenburg (383)
10. Bremen (363)
11. Sachsen-Anhalt (353)
12. Sachsen (344)
13. Bayern (289)
14. Mecklenburg-Vorpommern (265)
15. Rheinland-Pfalz (181)
16. Saarland (133)
Das Saarland hat also in sieben Jahren weniger Punkte erreicht als die Sieger in jeweils nur einem Jahr.
[00:20] In einer norddeutschen Wertung (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen) hätte übrigens Flo Mega vor Thees Uhlmann gewonnen, im Westen (NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) liegt Tim Bendzko vor den gleichplatzierten Flo Mega und Jupiter Jones vorn, im Süden (Baden-Württemberg und Bayern) Tim Bendzko vor Glasperlenspiel und im Osten (Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen) Tim Bendzko vor Bosse feat. Anna Loos und Kraftklub.
[00:13] Dass kein Song aus dem Feld herausgeragt hat, zeigt auch die Tatsache, dass bei keinem der vorigen sechs Bundesvision Song Contests so wenige Punkte (141 – im Durchschnitt 8,8 pro Land) für den Sieg gereicht haben. Zum Vergleich: Unheilig hatten vor einem Jahr 164 Punkte, Peter Fox 2009 sogar 174.
[00:09] Noch ein paar interessante Details aus dem Ergebnis. Sechs Acts haben aus allen 16 Ländern Punkte bekommen: Tim Bendzko, Flo Mega, Bosse feat. Anna Loos, Kraftklub, Frida Gold und Thees Uhlmann. Drei haben aus mehreren Ländern (nämlich aus jeweils zwei) 12 Punkte bekommen: Tim Bendzko, Jupiter Jones und Thees Uhlmann. Und logischerweise ebenfalls drei haben nicht einmal aus ihrem eigenen Land 12 Punkte bekommen: Pierre Ferdinand et les Charmeurs, Doreen und Muttersöhnchen.
[00:01] Hier das Endergebnis:
1. Tim Bendzko / Berlin (141 Punkte)
2. Flo Mega / Bremen (111)
3. Bosse feat. Anna Loos / Niedersachsen (102)
4. Glasperlenspiel / Baden-Württemberg (91)
5. Kraftklub / Sachsen (89)
6. Jupiter Jones / Rheinland-Pfalz (86)
7. Frida Gold / Nordrhein-Westfalen (76)
8. Thees Uhlmann / Hamburg (66)
8. Jennifer Rostock / Mecklenburg-Vorpommern (66)
10. Andreas Bourani / Bayern (26)
11. Pierre Ferdinand et les Charmeurs / Saarland (17)
12. Alin Coen Band / Thüringen (13)
13. Flimmerfrühstück / Sachsen-Anhalt (12)
13. Juli / Hessen (12)
13. Doreen / Brandenburg (12)
16. Muttersöhnchen / Schleswig-Holstein (8)
[23:33] Hälfte der Punkte sind vergeben. Bendzko wird gewinnen. Da hatte Excel also recht, aber Juli hat noch 0 (!) Punkte. Fürs nächste Jahr muss ich also meine Berechnungsmethodik noch verbessern. Momentan haben neun Acts aus allen Ländern Punkte bekommen, die restlichen sieben nur sehr vereinzelt oder gar nicht (Juli).
[23:21] Schlimmer als die Radio-Moderatoren sind die Leute, die auf diesen seltsamen Radio-Partys sind und in die Kameras winken und grinsen.
[23:15] Kein Punkt für Juli aus dem ersten Land. Meine wissenschaftliche Methode kann ich voll jetzt schon vergessen.
[23:02] Lena nervt. Leider.
[22:28] Und hier mein wissenschaftlich errechnetes Endergebnis des heutigen Abends:
1. Tim Bendzko
2. Juli
3. Jupiter Jones
4. Jennifer Rostock
5. Thees Uhlmann
6. Frida Gold
7. Andreas Bourani
8. Glasperlenspiel
9. Bosse feat. Anna Loos
10. Doreen
Wie gesagt: Das ist nicht mein Geschmack, sondern der von Excel.
[22:26] So. Das waren also die 16 Kandidaten. Meine persönliche Top 2: 1. Thees Uhlmann, 2. Kraftklub. Der Rest war mehr oder weniger Mittelmaß.
[16] Frida Gold – “unsere liebe ist aus gold” für Nordrhein-Westfalen
Wollen cool sein, sind es aber nicht. Der Song mag Großraumprovinzdiscos zum tanzen bringen, mich lässt er kalt. 5 von 10 Punkten.
[15] Tim Bendzko – “wenn worte meine sprache wären” für Berlin
Wahrscheinliches One-Hit-Wonder aus Berlin. Andererseits war auch das Album auf 4 in Deutschland. Diese Xavier-Naidoo-Nachwuchs-Gang (siehe auch Bourani) macht mir ein bisschen Angst. Es gibt doch so viel bessere Musik. 4 von 10 Punkten.
[14] Flo Mega – “zurück” für Bremen
Das ist mir zu anstrengend. Würde er noch mit seinen Armen rudern, würde er an Joe Cocker erinnern. Soul: nicht meins. Und einen Text wie “zurück von dort, wo der Pfeffer wächst” kann man doch nicht ernst nehmen. 4 von 10 Punkten.
[13] Jupiter Jones – “immerfürimmer” für Rheinland-Pfalz
Ich weiß nicht warum, aber die erinnern mich immer wieder an Fury in the Slaughterhouse – eine Band, an der man nicht vorbei kam, wenn man in Niedersachsen groß geworden ist. Ob man an Jupiter Jones vorbei kommt. Ich finde schon. Vom Hocker reißt mich der Song nicht, er ist aber eindeutig besser als das meiste andere des bisherigen Abends. 6 von 10 Punkten.
[12] Thees Uhlmann – “zum laichen und sterben ziehen die lachse den fluss hinauf” für Hamburg
Thees! 9 von 10 Punkten.
[11] Juli – “du lügst so schön” für Hessen
Bei Eva Briegel muss ich immer an Hans-Peter Briegel denken. Und heute auch an Rotkäppchen. Juli dürften zu den Top-Favoriten gehören, der Song ist aber alles andere als ein Selbstläufer bei dem Wettbewerb. Dafür ist er zu lahm und austauschbar. 4 von 10 Punkten.
[10] Bosse feat. Anna Loos – “frankfurt oder” für Niedersachsen
Ich finde ja Anna Loss sehr toll. Und ihre Stimme wertet den latent langweiligen Wohlfühl-Stil von Bosse durchaus auf. Kein Knaller, der Song, aber auch kein Mist. 6 von 10 Punkten.
[09] Alin Coen Band – “ich war hier” für Thüringen
Vom Text hab ich wegen Nuschelei kein Wort verstanden und passend dazu war die Musik auch nicht gut. In dem Genre gibt es eine dreizehnstellige Zahl von besseren Bands. 4 von 10 Punkten.
[21:19] Bin ein bisschen neidisch auf manch genial passende Formulierung im Intro.de-Liveticker von Linus Volkmann.
[08] Kraftklub – “ich will nicht nach berlin” für Sachsen
So. Endlich mal Musik. Wer mich kennt, weiß, dass ich Sprechgesang nicht sonderlich mag. Aber hier ist er in Ordnung. Dazu der Rotz, der coole Text, die musikalischen Ideen und Brüche – sehr sehr starker Song. 8 von 10 Punkten.
[07] Andreas Bourani – “eisberg” für Bayern
Passt in die Zeit. So eine Art “Xavier Naidoo – The Next Generation”. Kann ich trotzdem nicht wirklich unsympathisch finden. Ganz nette Radiomusik. 5 von 10 Punkten.
[06] Pierre Ferdinand et les Charmeurs – “ganz paris ist eine disco” für das Saarland
Tja. Irgendwie konsequent von von bis hinten. Passt alles zusammen, Outfits, Musik, Leute. Nicht meine Musik, aber professioneller als manch anderes bisher. 5 von 10 Punkten.
[05] Glasperlenspiel – “echt” für Baden-Württemberg
Ach herrje. Schwiegermamas und Schwiegerpapas Lieblinge singen ein echt voll sympathisches Lied mit viel positiver Energie. Und man kann ihnen nichtmal böse sein. Oder doch? 4 von 10 Punkten.
[20.49 Uhr] Nachher werde ich hier übrigens einen hoch wissenschaftlich errechneten Tipp für die Platzierungen abgeben, der mit hoher Wahrscheinlichkeit genau so als Endergebnis herauskommt. Oder so.
[04] Doreen – “wie konntest du nur” für Brandenburg
Erinnert sich noch jemand an Nu Pagadi? Ist ja auch egal. So egal wie dieses Liedchen, an das man sich schon eine Minute nach Ende nicht mehr erinnern kann. 3 von 10 Punkten.
[03] Muttersöhnchen – “essen geh’n” für Schleswig-Holstein
Was für eine erbärmlich uninspirierte Scheiße. Mangeldnes Talent mit möglichst hohem Provokationsfaktor ausgleichen. Schlimm. 1 von 10 Punkten für Anwesenheit.
[02] Flimmerfrühstück – “tu’s nicht ohne liebe” für Sachsen-Anhalt
Flimmerfrühstück ist auch so ungefähr der dämlichste Bandname, den ich je gehört habe. Aber: Wenn man googlet, wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts finden, das nichts mit der Band zu tun hat. Sänger klang am Anfang ein bisschen so, als ob er die richtige Tonlage nicht getroffen hat. Durchaus sympathisch, Musik für den Sonntagmorgen. Aber nicht für meinen Sonntagmorgen. 5 von 10 Punkten.
[20:29] Ganz ganz bitterer Breno-Witz von Stefan Raab. Ich hoffe, er schämt sich später mal dafür.
[01] Jennifer Rostock – “ich kann nicht mehr” für Mecklenburg-Vorpommern
Das Intro klingt fast 1:1, als ob gleich “sunday, bloody sunday” von U2 losgeht. Insgesamt ein okayes Poprock-Nümmerchen, wenn mir nur die Sängerin so unsympathisch wäre. 5 von 10 Punkten.
[20:23] Ich freu mich schon auf den eigentlichen Wettbewerb: Welches Bundesland hat die peinlichsten Radiomoderatoren? Findet nach dem Musik-Vorprogramm statt.
[20:21] Lena bin ich neulich übrigens bei Twitter gefolgt. Und nach ca. zwei Tagen wieder entfolgt. War dann doch irgendwie ein Tick zu anstrengend.
[20:19] Lena als Green-Room-Frau. Wer ist eigentlich auf den Begriff “Green Room” gekommen? Und haben die die paar Pflanzen nur deswegen da rein gestellt, damit irgendwas grün ist?
laut Text, tippe ich bislang mal auf Jenny Rostock, übrigens hab’ ich auf Malle mal eine Mandy aus Rostock kennen gelernt, die fährt Motorrad, spielt mit Schlangen und kennt Mathias Reim persönlich, ist aber sehr nett…
na da bin ich mal gespannt! ich hoffe du hälst uns auf dem laufenden!!
Ist das mit Excel ein Gag? Oder falls nicht: Was wertet Excel denn da aus?
[…] Popkulturjunkie hat während des Bundesvision Song Contests gebloggt. Finde ich gut, erspart einem das Anschauen der […]