film: “the international”. 1

Ich bin seit “Lola rennt” großer Fan von Tym Tykwers Filmen. Ich habe “Der Krieger und die Kaiserin” geliebt, fand “Heaven” toll, einzig “Das Parfum” habe ich bis heute nicht gesehen, weil ich irgendwie keine Lust hatte. “The International” hingegen musste ich sofort im Kino sehen, weil der Trailer interessant aussah und ich wissen wollte, ob Tykwer auch einen Thriller auf Hollywood-Niveau drehen kann, ohne dass er so aussieht wie ein mittelmäßig hingeschusterter Film. Um es vorweg zu nehmen: Er kann.

Clive Owen spielt in “The International” einen Interpol-Agenten, der seit Jahren in einem Sumpf aus Korruption, Waffenhandel und jeder Menge anderer Verbrechen recherchiert, in dessen Zentrum er eine Luxemburger Bank vermutet. Zusammen mit einer New Yorker Staatsanwältin (Naomi Watts) treiben ihn seine Recherchen während des Films fast rund um die Welt – eine Hetzjagd voller intelligenter Spannung.

Genau diese Intelligenz ist das, was “The International” meiner Meinung nach von anderen Thrillern abhebt. Es ist keine Aneinanderreihung von Actionsequenzen, weil Drehbuch-Autor und Regisseur nichts anderes eingefallen ist, sondern ein Puzzlespiel, das durch Worte und Bilder lebt und nicht durch Krach. So ist es ausgerechnet die von den Medien hochgehypte Szene im nachgebauten New Yorker Guggenheim-Museum, die mich am meisten an “The International” stört. Denn die Ballereien während dieser Minuten sind dann doch nur eine dieser Actionsequenzen, wenn auch zugegebenermaßen eine der besten, die ich in der jüngeren Vergangenheit gesehen habe.

Ebenfalls ein wenig gestört hat mich die von Naomi Watts gespielte Staatsanwältin. Nicht, weil ich Naomi Watts nicht mögen würde – ich stehe ihr ziemlich neutral gegenüber – sondern weil ich nicht so ganz kapiert habe, was ihre Rolle überhaupt sollte. Sie war für mich schlicht überflüssig, weil sie der Story nicht weitergeholfen hat. Doch die Pluspunkte überwiegen bei “The International” ganz klar. Neben der fesselnden, intelligent erzählten Story sind es vor allem Clive Owen, den ich spätestens seit Spike Lees “Inside Man” und Alfonso Cuaróns “Children of Men” ins Herz geschlossen habe und die fabelhaft ausgesuchten Drehorte in aller Welt, die “The International” aus der Masse herausheben. Auch die Musik, komponiert von Reinhold Heil, Johnny Klimek und Tom Tykwer, ist sehr atmosphärisch und hört sich auch hinterher ohne den Film noch sehr gut an.

Für mich ein klarer Fall: “The International” bekommt 8 von 10 Punkten.

meine oscarnacht. 2

Aufs Liveblogen habe ich verzichtet, weil ich vorher nicht wusste, ob ich die komplette Nacht durchhalten würde. Aber aufs Senf-Dazugeben kann ich natürlich nicht verzichten. Daher hab ich getwittert:

00:03:41 Los geht’s mit meinem Oscars-Wachbleibe-Versuch. Zunächst mit ner Stunde Ryan Seacrest am roten Teppich auf E!
00:14:26 Miley Cyrus ist schon zwei Stunden vor Start der Verleihung angekommen? Muss wohl auch früher ins Bett.
00:30:10 Bin geneigt, meine @SPIEGEL_live -Followerschaft schon wieder aufzukündigen. Bisher nur Kalauer und 38 Hugh-Jackman-Tweets statt “live”.
00:59:22 Und jetzt zu ProSieben. Gätjen hat das ja meiner Meinung nach letztes Jahr überraschend gut gemacht, da am roten Teppich.
01:05:27 Heidi “Kluuuum” auf E! Hässliche Frisur macht sie 10 Jahre älter. Bestimmt gleich auch auf ProSieben zu sehen.
01:16:42 Oh. Dieser “Twilight”-Hansel sieht also auch im echten leben aus wie ein Vampir.
01:20:27 Hässlichstes Kleid des Abends bisher: Natalie Portman.
01:27:15 “Baader-Meinhof-Konzept”? Na dit fängt ja jut an, ProSieben.
01:37:08 Bully Herbig ganz aufgeregt. Sympathisch!
01:43:08 Philip Seymour Hoffman mit Mütze. Coole Sau.
01:45:15 Rourke. Noch coolere Sau.
01:47:22 Kate Winslet sieht definitiv schon aus wie eine Gewinnerin.
01:52:49 Ich glaube, Brad und Angelina mochten den Gätjen nicht.
01:54:11 “You are no longer following SPIEGEL_live.”
02:00:07 Ich glaube, Gätjen ist ein kleines bisschen verliebt in Penelope Cruz. Ganz nervös isser.
02:08:50 Oh Gott. Wenn ProSieben jetzt in jedem Werbebreak den erbärmlichen Uri-Geller-Trailer zeigt, halte ich die Nacht nichr durch.
02:10:41 Danny Boyle und ca. 58 Inder. Wie großartig!
02:23:42 Jack Blaaaack!
02:31:49 Ist Ursula von der Leyen eigentlich auch da?
02:35:57 Jackman ist groß! Und die Idee mit der Sparkurs-Rezessions-Eröffnungsnummer ist auch super.
02:42:49 Ich sag’s ja ungern, aber nach dieser Eröffnung dann doch mit voller Inbrunst: Who the Fuck is Jon Stewart?
02:46:59 Toll, diese Variante der Nominierten-Vorstellung. Da sag nochmal jemand, es gäbe keine neuen Ideen bei Awards-Shows.
02:48:14 Hey, Online-Redaktionen! Ihr könnt die Die Penelope-Cruz-Klickstrecken jetzt freischalten!
03:05:23 Warum twittert eigentlich Jack Black nicht?
03:10:48 Domo arigato, Mr. Roboto. Hihi.
03:12:17 OH NEEEEIIIIIINNNNN! URI GELLER!
03:30:25 Und jetzt auch noch Werbung für Jamba und ICQ. Och mensch, ProSieben.
03:33:08 Großartiger Joaquin-Phoenix-Gag!
03:40:56 Plätschert gerade ein bisschen uninspiriert vor sich hin. Kann Hugh Jackman nicht noch ein paar Lieder singen?
03:48:59 Stop the Press. Ossi gewinnt Oscar.
03:53:04 Yipppieh! Er singt wieder!
03:58:17 Meine Freude war definitiv etwas verfrüht. Ich hasse diesen Musical-Schmonz.
04:05:04 Was macht denn der Verrückte aus “Alias” da auf der Bühne?
04:08:00 Heath Ledger.
04:25:14 The Hives. Live übrigens noch besser als in Oscar-Einspielern.
04:36:13 Slumdog vs. Button 4:3. Noch sieben Kategorien fehlen.
04:44:25 Hach toll. Was hab ich die Jerry-Lewis-Filme als kleiner Kerl geliebt.
04:54:39 Die ganze tolle Musik verpasst, weil die Liebste aufgewacht ist und auf den aktuellen Stand gebracht werden musste.
05:04:09 Wo ist eigentlich Jack Nicholson? Muss man sich Sorgen machen?
05:24:25 Fehlen also noch Mickey Rourke, Kate Winslet und Nummer 8 für Slumdog Millionaire.
05:29:09 Die Idee, wie heute die Schauspieler-Kategorien präsentiert werden, ist wirklich grandios.
05:43:52 Auch wenn ich Sean Penn sehr mag – schadeschadeschade, dass nicht Rourke gewonnen hat.
05:52:56 Und zum Schluss Nummer 8 für Slumdog Millionaire. Ich geh jetzt ins Bett. Für zwei Stunden. Ich Bekloppter.

mehmets schollplatten. 6

Wie großartig ist bitteschön das? Mehmet Scholl, u.a. bekannt als Mann mit gutem bis sehr gutem Musikgeschmack, bekommt bei Bayern 2 seine eigene Radiosendung. Einmal pro Monat spielt er freitags ab 23.05 Uhr in “Mehmets Schollplatten” seine Lieblingsmusik. Los geht’s am 6. März. Auch im Internet übrigens.

(via “abspannsitzenbleiber“)

der echo und so. 13

Ich hab mich gestern abend ja ziemlich aufgeregt. Ãœber die Heerscharen von Ãœblichen Verdächtigen, die von Minute 1 an per Twitter rumblökten, wie peinlich das alles sei, was für “Nutten” da Musik machen würden und dass Fernsehen nie schlechter war. Auch heute sind die Websites und Blogs voll mit Schmähkritiken über die Verleihung der Echos, die nach jahrelangem RTL-Aufenthalt wieder im Ersten gelandet ist. Der vor Vorurteilen und Einseitigkeit strotzende Text bei “sueddeutsche.de” ist nur ein Beispiel.

Ich habe mich nicht deswegen über all diesen Hass aufgeregt, weil ich die ARD-Show großartig, grandios und einzigartig fand. Sondern weil für mich all dieses Rumgeschreie und Rumkritisiere längst nur noch samstagabendliche Routine geworden ist. Man hockt sich um viertel nach 8 vor den Fernseher und findet scheiße, was immer auch gerade läuft. Egal, ob “Wetten, dass..?”, irgendeine RTL-Show oder eben die Verleihung der Echos. Alles muss scheiße gefunden werden, damit man nicht sein Gesicht verliert und sich selbst noch als cool empfinden kann. Auch wenn man es nie war. Denn wo kämen wir denn dahin, eine Sendung auch nur halbwegs mittelmäßig finden zu dürfen, in der Bruce Darnell und Florian Silbereisen auftreten?

Natürlich gab es ein paar Tiefpunkte in der Show: Bruce Darnell war unterirdisch, Jeanette Biedermann schlimm und Michael Mittermeier nur noch der Schatten eines Comedians. Aber hey: Es gab den wohl modernsten U2-Song seit vielen Jahren in einer tollen Live-Version, die vielleicht beste – und ich kann diese Band eigentlich leider nicht mehr ernst nehmen – Depeche-Mode-Single als Welt-Premiere (!). Es gab fünf grandiose und herzerweichende Minuten mit Udo Lindenberg, auch gegen die sympathische Amy McDonald oder gegen Katy Perry ist doch eigentlich nichts zu sagen. Und wann gibt es schonmal Razorlight in einer Prime-Time-Show von ARD, ZDF oder RTL?

Dass dazwischen auch Leute wie Paul Potts, Thomas Godoj oder Florian Silbereisen rumlaufen, ist halt so. Es handelt sich hier nämlich nicht um die Krönung der Gewinner des “spex”-Leserpolls, sondern um einen Preis für die erfolgreichsten Mainstream-Musiker Deutschlands. Und außerdem: Eine Samstagabendshow kann und darf es nicht jedem recht machen. Sie muss möglichst große Familien- und Massentauglichkeit bieten. Aber dass ist den Doof-Findern ja ohnehin egal. Für sie gehört es zur Routine, samstags pünktlich um 20.15 Uhr das Gehirn mit dem Bier herunterzuspülen und anschließend aus Textschablonen Schmähkritiken zu schnitzen oder halbgaren Hass über Twitter abzusondern. Mir geht diese Routine allmählich gehörig auf den Sack.

lost in translation. 0

Sehr schönes Interview mit Maximilian Hecker bei “jetzt.de”. Ãœber seinen großen Erfolg in Asien, wo seine aktuelle Platte sogar Monate vor dem Deutschland-Release erschienen ist.

“Eine Zeitlang habe ich daheim versucht, mir Mandarin mit einem Langenscheidt-Sprachkurs beizubringen. Bisher kann ich aber nur ein paar einfache Sätze wie: ‘Ich habe keine Freundin’. Das kommt auf Konzerten in China immer gut an.”

popkulturjunkie on tour: bernd begemann in krefeld. 2

Ich weiß gar nicht, das wievielte Bernd-Begemann-Konzert das war, zu dem ich mit und wegen der Liebsten gegangen bin. Weil sie so ein großer Fan ist. Und ich Begemann inzwischen auch sehr mag. Auch dieser Abend im tristen, winterlichen Krefelder Industriegebiet war äußerst unterhaltsam. Da war es egal, dass das Konzert mit fast zwei Stunden Verspätung begann, weil Begemann bei der Anreise den Weg nicht mehr gefunden hatte. Und da war es egal, dass nur ca. 50 Leute im Publikum waren. Denn: Begemann ist ein fabelhafter Entertainer, großartiger Musiker und einfach ein sympathischer Kerl. Und: Kein Begemann-Konzert ist gleich. Immer lässt er sich andere Scherze einfallen, macht aus einem Evergreen wie “Fernsehen mit meiner Schwester” mal kurzerhand einen 10-Minüter, weil er die Strophen ins Unendliche mit neuen Textpassagen erweitert. Ja, mittlerweile gehe ich nicht mehr zu Begemann-Konzerten, weil die Liebste mich überredet. Mittlerweile gehe ich hin, weil es tolle Abende sind.

filmshorts. 3

Ein paar Worte zu Filmen, die ich zuletzt auf DVD oder im Fernsehen gesehen habe:

– “Fleisch ist mein Gemüse”:
Ich hab’ das Buch nicht gelesen, auch wenn mir von allen Seiten immer wieder erzählt wurde, wie toll es doch ist. Aber man kommt ja zu nichts. Der Film hat diese Lust aufs Lesen des Buchs nun leider nicht gerade erhöht. Denn: Er ist leider sehr sehr mittelmäßig. Den oft beschworenen Charme des Buches – den fand ich im Film kaum irgendwo. Natürlich ist Andreas Schmidt als Gurki super. Und natürlich ist der ein oder andere Moment skurril und amüsant. Und natürlich gibt der Film die damalige Zeit recht gut wieder. Aber die Story war einfach zu blass. Und was bitteschön sollten diese seltsamen Zwischensequenzen, in denen Heinz Strunk an der Wand hing? Und über das Ende müssen mir gar nicht erst reden, oder? Knappe 6 von 10 Punkten.

– “Juno”
Hmm. Auch davon hätte ich mir noch mehr erwartet als das, was ich dann sah. Schließlich gab es für das Drehbuch damals einen Oscar. Ellen Page spielt ein Teeniemädchen, das schwanger wird, dafür aber nicht bereit ist und daher beschließt, das Baby für ein Paar auszutragen, das selbst keine Kinder bekommen kann. Ellen Page spielt auch toll, der Film wird schön erzählt, die Musik stimmt, aber irgendwie hat mir der letzte Kick gefehlt. Ãœbrigens hat mich Jennifer Garner – wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Leben – etwas genervt. Ihr Film-Ehemann hingegen war mein persönlicher Held des Films. Insgesamt: 7 von 10 Punkten.

– “The Dark”
Gruselfilm mit Sean Bean, der in der walisischen Provinz spielt. Kleine Tochter eines geschiedenen Paares verschwindet – dafür kommt ein Mädchen zurück, das vor 50 Jahren gestorben ist. Die Mutter beschließt alles zu tun, um den Tausch rückgängig zu machen und ihre Tochter zurück ins Leben zu holen. Dabei verzettelt sich der anfangs ganz ordentliche Film aber zunehmend und wird gegen Ende imemr schwächer. 5 von 10 Punkten.

“bundesvision song contest” live. 76

[23.41 Uhr] Und hier noch als Bonus-Track direkt aus den Schalten in die Bundesländer meine persönliche Top 5 der peinlichsten Radionulpen Deutschlands:
5. Klaus Meine von Radio FFN (Oder ist der seltsame alte Mann gar kein Radiomoderator?)
4. die beiden Heinis von Radio FFH aus Hessen
3. der pseudo-lustige Titten-Grabscher “Morgen-Hans” aus Baden-Württemberg
2. der unfassbar unlustige Schnurrbartträger von Radio Hamburg
1. Wetter-Werner (!!!) von Hit-Radio Antenne Mecklenburg-Vorpommern

[23.36 Uhr] Interessanterweise war das Ergebnis aus Bayern fast identisch mit dem Endergebnis. Wenn man die 12 Punkte fürs eigene Land weglässt, haben sie so abgestimmt: 1. Berlin, 2. Sachsen, 3. NRW, 4. Baden-Württemberg, 5. Hessen, 6. Hamburg, 7. Thüringen, 8. Brandenburg, 9. Schleswig-Holstein. Vom Musikgeschmack her ist Bayern also offenbar der absolute Mainstream Deutschlands.

[23.30 Uhr] Und hier das Endergebnis:
01 Berlin / Peter Fox (174 Punkte)
02 Sachsen / Polarkreis 18 (131)
03 Nordrhein-Westfalen / Rage (112)
04 Baden-Württemberg / Cassandra Steen (103)
05 Hamburg / Olli Schulz (73)
06 Hessen / Fräulein Wunder (53)
06 Thüringen / Chapeau Claque (53)
08 Schleswig-Holstein / Ruben Cossani (44)
09 Brandenburg / Sven van Thom (37)
10 Bayern / Claudia Koreck (34)
11 Bremen / Flowin Immo et les Freaqz (25)
12 Rheinland-Pfalz / Pascal Finkenauer (23)
12 Mecklenburg-Vorpommern / Marteria (23)
14 Saarland / P:Lot (21)
15 Niedersachsen / Fotos (12)
16 Sachsen-Anhalt / Angela’s Park (10)

[23.22 Uhr] Peter Fox steht als Sieger fest. Drei Länder kommen noch, aber der Punktevorsprung ist uneinholbar.

[23.11 Uhr] Schade. Das wird das langweiligste, weil eintönigste Ergebnis der Bundesvision-Geschichte.

[23.09 Uhr] Noch kein Punkt für Fotos. Traurig.

[23.06 Uhr] NRW. Nochmal 12 Punkte aus einem Berlin-fremden Land für Peter Fox. Der hat jetzt schon gewonnen.

[23.03 Uhr] Sachsen-Anhalt ein klarer Anwärter auf den letzten Platz. Nur 10 Punkte aus dem eigenen Land.

[23.01 Uhr] Das wird leider ein ganz langweiliger Abend. 10 Punkte für Peter Fox aus jedem Bundesland (außer Berlin).

[22.56 Uhr] Erstes Bundesland stimmt schon genauso ab, wie mein Tipp: Fox vor Polarkreis und Rage. (12 Punkte für das eigene Land hab ich mal rausgerechnet)

[22.52 Uhr] Jetzt wird’s spannend. Aber auch schlimm. Denn jetzt kommen die Schalten zu den krampfhaft lustigen Radiodödeln.

[22.41 Uhr] Diesen Chapeau-Claque-Song muss ich mir nachher irgendwann nochmal in Ruhe anhören. Irgendwie finde ich den bei jedem Schnelldurchgang besser.

[22.38 Uhr] Ãœbrigens würde ich mich nicht wundern, wenn weder Fox noch Polarkreis, sondern Rage gewinnen würden. Treue Fangemeinde, die jede Platte mitten in die Albumcharts reinkauft – also in etwa so wie im letzten Jahr mit Subway to Sally.

[22.21 Uhr] Also. Wir sind durch. Meine persönlichen Top 4: Fotos vor Polarkreis 18, Olli Schulz und Pascal Finkenauer. Rest schwankte zwischen “ging so” und Komplettkatastrophe. Mein Tipp für den Ausgang ist aber: 1. Peter Fox, 2. Polarkreis 18, 3. Rage! Und ihr so?

[22.18 Uhr] Und jetzt alle! Hoffenheim? NUUUUUULLLL! Leverkusen? VIIIIIEEEEEER! Danke! BIIIITTTTEEE!

[Startnummer 16] Peter Fox – “schwarz zu blau” für Berlin:
Der Typ wird ja leider so dermaßen gehypt, dass er nur gewinnen kann. Er ist ja auch okay. Und ich hab Seeed auch mal bei nem Festival gesehen und dort durchaus gut gefunden. Aber. Fox nimmt doch seit Jahren immer denselben Song nochmal auf. Mit anderem Text. Und wird dabei immer mittelmäßiger und langweiliger. Und überhaupt. Och nee. Bonuspunkt gibt’s aber für das Orchester vom Planet der Affen. 5 von 10 Punkten.

[Startnummer 15] Olli Schulz – “mach den bibo” für Hamburg:
Olli Schulz! Hach, ist der sympathisch. Da können sich die pseudo-lustigen Witzfiguren von vorhin mal ne Scheibe abschneiden. Das hier ist Entertainment! Natürlich kein wirklich ernstznehmender Song, die man sich gern zu Hause anhört, aber für einen solchen Abend perfekt geeignet. 7 von 10 Punkten.

[Startnummer 14] Cassandra Steen – “darum leben wir” für Baden-Württemberg:
Klingt live etwas schräg und zu tief, die Dame. Song ist aber durchaus okay, nicht innovativ, halt so typisches Naidoo-ähnliches Zeug, das man da in BW gern mal macht. 5 von 10 Punkten.

[Startnummer 13] Polarkreis 18 – “the colour of snow” für Sachsen:
Und hier der Top-Anwärter auf Platz 2 (hinter Peter Fox): Polarkreis 18. Darf man die trotz des Megahits noch mögen? Ich finde schon… Schließlich hat Mario Thaler die Platte produziert. In Weilheim. Und überhaupt. Natürlich kein solcher Kracher wie “allein allein”, aber guter Pop. 7 von 10 Punkten.

[Startnummer 12] Pascal Finkenauer – “unter grund” für Rheinland-Pfalz:
An wen erinnert mich der Song? An irgendwas ganz altes. Vom Klang der Worte ein bisschen an Spider Murphy Gang. Als würde gleich das Textfragment “skandal um rosi” kommen. Insgesamt etwas zu anstrengend, aber besser als das meiste Zeug, das wir heute schon erleben durften. 6 von 10 Punkten.

[Startnummer 11] Flowin Immo et les Freaqz – “urlaub am attersee” für Bremen:
Oh. Mein. Gott. Was hat der denn genommen? Ach, ich will’s gar nicht wissen. 0 von 10 Punkten.

[Startnummer 10] Fotos – “du fehlst mir” für Niedersachsen:
Endlich gute Musik. (Und das sage ich nicht nur, weil mein Heimatland dran ist). Der Song klingt recht britisch, der Gesang aber wie deutscher Punk. Cool. Könnte man sich mal live ansehen. 8 von 10 Punkten.

[21.24 Uhr] Halbzeitstand aus Hoffenheim! 1:3 für Leverkusen! Groß! Ar! Tig!

[Startnummer 09] Ruben Cossani – “bis auf letzte nacht” für Schlewsig-Holstein:
Wenn Michel van Dyke da nicht ohnehin auf der Bühne stehen würde, hätte ich meinen Arsch darauf verwettet, dass er zumindest dahinter steckt. Klingt genau so wie das letzte Jasmin-Wagner-Album – bloß mit Männerstimme. Irgendwie ganz nett altmodisch, aber nicht gut genug, um hängen zu bleiben. 4 von 10 Punkten.

[Startnummer 08] Claudia Koreck – “i wui dass du woasst” für Bayern:
Sympathisch ist sie ja irgendwie. Aber ihre Musik, die ist so gar nicht meine. Und ich kann leider Leute, die kölsch oder boarisch oder so singen einfach nicht ernst nehmen. I’m so sorry. 3 von 10 Punkten.

[Startnummer 07] Sven van Thom – “jaqueline (ich hab berlin gekauft)” für Brandenburg:
Soll das lustig sein? Ich befürchte das fast. Ist es aber nicht. 2 von 10 Punkten.

[Startnummer 06] Chapeau Claque – “pandora – kiss miss tragedy” für Thüringen:
Puh. Das ist mir irgendwie zu gewollt und überladen. Aber nicht richtig schlecht. “Interessant” würde ich sagen. Mir fehlen etwas die Worte. Geben wir mal 5 von 10 Punkten.

[Startnummer 05] Rage – “gib dich nie auf” für Nordrhein-Westfalen:
So, achtung: Outing! Ich habe 5 bis 10 Rage-Platten in meinem Schrank stehen. Alles noch Vinyl. Aus meiner Metal-Phase Ende der 80er, Anfang der 90er. Außer “Peavy” Wagner ist – glaube ich – niemand mehr von der Originalbesetzung übrig. Aber wann gibt es schon mal Heavy Metal in der Prime Time eines großen Privatsenders? Herrlicher Kontrast – dafür liebe ich den “Bundesvision Song Contest”. Die Musik? Ja gut, äh…. Früher waren die irgendwie besser. Und haben nicht deutsch gesungen. Und hatten hymnenhafte Melodien. Hat sich offenbar nicht mehr gut genug verkauft. Etwas traurig. 3 von 10 Punkten.

[20.57 Uhr] Kleiner Zwischenstand vom Fußball. Hoffenheim kriegt zu Hause gegen Leverkusen ordentlich auf den Sack. Steht schon 0:2. Yeah!

[Startnummer 04] Angela’s Park – “generation monoton” für Sachsen-Anhalt:
Klingt ein bisschen wie 25 Jahre zu spät. Aber die Kinder von heute kennen ja die NDW-Songs aus den 80ern nicht mehr. Und zugucken kann man der Sängerin leider auch gar nicht. Scheiß-Make-Up, Scheiß-Klamotten, alles gar nicht gut und viel zu anstrengend. 3 von 10 Punkten.

[Startnummer 03] Marteria – “zum könig geboren” für Mecklenburg-Vorpommern:
Zum Glück. Da ist etwas richtig schlechtes. Muttersöhnchen macht einen auf Gangster, krächzt ein paar Buzz-Fäkal-Words und meint, er sei cool. Und er denkt, es sei geschickt, ein paar Seeed-Einflüsse mit ein paar Sido-Raps zu mixen. Kann er aber vergessen, war eine Scheiß-Idee. 1 von 10 Punkten.

[Startnummer 02] P:Lot – “mein name ist” für das Saarland:
Wow. Was für eine Bild-Sound-Schere. Ungepflegte Studenten singen Schlager-Pop. Oder wollen die “indie” sein? Musikalisch sind sie das zumindest überhaupt nicht. Da fand ich Fräulein Wunder irgendwie authentischer. Vom Song her aber ähnliches Niveau wie eben, also okay. 5 von 10 Punkten. (Puh. Ich hoffe, es kommt jetzt gleich mal was richtig Schlechtes. Wäre ja schlimm, wenn das ein so okayer Abend wird)

[Startnummer 01] Fräulein Wunder – “sternradio” für Hessen:
Och. Gar kein sooo schlechter Auftakt. So eine Art Tokio Hotel mit echten Frauen. Sympathisch leicht-schräg vorgetragen, bloß die Outfits sind etwas peinlich. Der Song hätte auch noch ein paar mehr Instrumente als pling-pling-pling und Stimme gebrauchen können. Aber insgesamt ganz okay. 5 von 10 Punkten.

[20.25 Uhr] Hilfe, jetzt schalten die schon vor der Punktevergabe zu zwei der dämlichen Radio-Moderatoren. Das wird nachher garantiert wieder der grandiose Tiefpunkt, wenn sich die Morgencrew von Radio XY aus Erfurt meldet und vollgekokst ins Mirko peinlicht.

[20.20 Uhr] Matthias Platzeck macht sich zum Affen. Aber so bekommt der durchschnittluche ProSieben-Zuschauer immerhin mal mit, wie Politiker so aussehen. Sieht man da ja sonst nie.

[20.17 Uhr] Die Show beginnt. Sie kommt aus Potsdam, da 2008 Subway to Sally für Brandenburg gewonnen hat. Ich erinnere mich mit Grausen.

[20.13 Uhr] Willkommen beim traditionellen “Bundesvision Song Contest”-Live-Geblogge. Wie immer habe ich mich auf die Show vorbereitet, indem ich im Vorfeld alle Songs und Bands ignoriert habe. Perfekte Voraussetzungen also für einen launigen Abend.

aus aktuellem anlass. 3

Hört mal, Ihr verschisssenen Spammer, die ihr die Kommentarfunktion dieses Blogs dafür nutzt, irgendwelche inhaltsfreien Pseudo-Kommentare abzusondern, um gleichzeitig einen Link auf Eure beschissenen Werbe-SEO-Marketing-Drecks-Websites à la Luftmatratzen24.de abzusondern. Falls es Euch noch nicht aufgefallen ist: Ich lösche Euren Scheiß sofort. Eure ganze tolle “Linkbuilding”-Aktion geht also komplett ins Leere. Lernt lieber einen anständigen Beruf!

anderswo gebloggt. 0

Zwei Hinweise in eigener (Blog-)Sache: Nach dem Relaunch der deutschen blogcharts habe ich dort auch das Begleitblog wiederbelebt. Dort erscheinen ab sofort wieder wöchentlihe Analysen des Charts-Geschehen. Und zudem lohnt natürlich auch immer wieder ein Blick auf “retromedia.de” – heute u.a. mit dem “Dopppelmord bei Burda“.

« Previous PageNext Page »