Nach vielen Stunden im Auto und hunderten Meilen auf Interstates sind wir inzwischen in Kanada angekommen – an den Niagara Falls, dem unwirklichsten Ort der Welt.
– Zweite “Fringe”-Folge war super. Ich bin jetzt schon süchtig und kann Episode 3 am kommenden Dienstag kaum erwarten.
– Sorry, Torsten, aber unsere Erfahrung mit Motel 6 war nicht wirklich so, dass wir sie wiederholen werden. Nichtraucherzimmer, in dem früher ganze Garnisonen von Rauchern gewohnt haben müssen. Ungemütliche Gegend mit düsteren Gestalten, die ums Motel herumlungern, alles etwas abgefuckt, WLAN zu schwach. War nicht so der Hit, in East Syracuse.
– Hier in Niagara Falls hingegen, unglaubliches: Wir sind eine Nacht im Hampton Inn, zahlen umgerechnet etwa 60 Euro für einen riesigen Raum mit Jacuzzi (!) und kostenlosem Shuttle-Service in die Innenstadt.
– Die Innenstadt – unfassbar. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Ein ganzes Viertel voll mit “Attractions”, also Geisterbahnen, Wachsfigurenshows, Casinos, Fresstempeln, seltsamen Museen, Riesenrad und sonstigem Freizeitparkschrott. Und der Lärm. Genauso wie hier auf der kanadischen Seite der Falls stelle ich mir die Hölle vor.
– Aber die Falls selbst: Wow! Allein dieser Blick ist den Aufenthalt hier definitiv wert. Morgen wird dann noch per Boot an die Falls herangefahren und eine Nacht im 4-Sterne-Turm direkt am Horseshoe-Fall mit direktem Blick aus dem Hotelzimmer verbracht.
– Seltsam übrigens die Werbung für Medikamente im US-Fernsehen. Es gibt sie im Gegensatz zu Deutschland – und damit jede Menge TV-Spam für Viagra, Cialis, etc., allerdings müssen die Hersteller vor allen schlimmen Nebenwirkungen warnen. So gibt es Spots, bei denen die Werbebotschaft kürzer ist als die Warnhinweise, in denen u.a, vor Herzinfarkten und dem Tod gewarnt wird. Bizarr auch der Werbespot, in dem zur “Viva Las Vegas”-Melodie “Viva Viagra” gesungen wird.
– Wesentlich lustiger ist der Spot mit den lebenden Pixeln, den sie schon gebloggt hat.
– Vorher viel Aufregung, wie das denn nun funktioniert mit der Einreise von USA nach Kanada, und dass man bloß sein grünes Kärtchen im Reisepass behält, doch dann war alles ganz einfach und in einer Minute geregelt. Der Grenzer hat anscheinend einen solch langweiligen Job, dass er die Stempel jeweils auf Seite 25 (!?!) unserer Reisepässe gestempelt hat. Oder hat das irgendeinen Sinn, den ich nicht kenne?
– Bin übrigens zum großen Shopper geworden. Dank der Outlet-Center, die es in den USA an jeder Ecke gibt und in denen es u.a. hohe Chucks für umgerechnet nichtmal 30 Euro gibt. Warum mir das Shoppen dort Spaß macht? Hauptsächlich, weil man nicht angequatscht wird. Kein “Können wir Ihnen helfen?”, nur das obligatorische “How are you guys today?”, das man von jedem entgegengeschleudert bekommt, egal welches Gebäude man in den USA betritt. Man probiert Zeug an, hat dabei seine Ruhe und bezahlt am Ende ein paar Dollar für Markenjeans und anderes. Toll.