– Endlich eine Universal-News-Filiale gefunden. Ein Paradies für Zeitschriften-Junkies mit Magazinen aus aller Welt. In der Sport-Abteilung beispielsweise mit Kicker-Sonderheften und entsprechenden Publikationen aus Spanien, Italien, England, etc. Habe mich mit Media Week, Daily Variety, Hollywood Reporter, dem neuen TV Guide und einigem mehr eingedeckt. War nicht mein letzter Universal-News-Besuch.
– Die Washington Post kostet 50 Cent (!).
– Die Brooklyn-Bus-Tour kann man sich aufgrund mangelnder Sehenswürdigkeiten getrost sparen. Es sei denn, man fährt mit Guide Jimmy Napoli und Busfahrer Dwayne. Dann wird’s nämlich trotzdem unterhaltsam.
– Warum essen die Amis so gern Fleisch, wenn es doch in den meisten Diners ohne Pfeffer und Ketchup nach genau nichts schmeckt?
– Zum ersten Mal malaysisch gegessen. Hab zwar keine Ahnung, was genau ich da alles zwischen den Nudeln und den Sprossen und dem Ei zu mir genommen habe, aber es war durchaus lecker.
Der dritte New-York-Tag fängt gerade an, also schnell noch ein paar Gedanken zum zweiten:
– Die Gray-Line-Stadtrundfahrt-Bustouren kosten zwar 51 Dollar, dafür kann man aber vier verschiedene Strecken nutzen (u.a. die empfehlenswerte Night-Tour), bekommt einen guten Ãœberblick über Manhattan und das Ticket gilt 48 Stunden. Wenn man es nicht eilig hat, kann man die Hop-on-hop-off-Touren also auch dazu nutzen, um von A nach B zu kommen. Fazit: Die 51 Dollar lohnen sich.
– Natürlich auch gleich die Fall-Preview-Ausgaben von “TV Guide” und “Entertainment Weekly” gekauft.
– Zeitungen sind verdammt billig. Die “New York Times” kostet gerade mal 1,50 Dollar, das (nervig-konservative, McCain-unterstützende) Boulevardblatt “New York Post” trotz beachtlicher Dicke nur 50 Cent. Rechnet das mal in Euro um.
– Habe noch keinen großen Zeitschriftenladen gefunden, der meine Bedürfnisse befriedigen würde. Nur ein paar mittelgroße Mainstream-Läden.
– Virgin am Times Square ist ein Popkultur-Paradies. Ãœberlege, dort eine Joey-Ramone-Actionfigur zu kaufen.
– Leckerste Süßigkeiten bisher: Oreo-Mint-Kekse und M&Ms Mint.
– 8 Stunden im Flieger hab ich mir länger vorgestellt. Gingen eigentlich recht schnell vorbei. Lag vielleicht auch daran, dass ich zehn Tageszeitungen eine höhere Auflage in der IVW-Kategorie “Bordexemplare” beschert habe. Gelesen wurden von mir nämlich: “Süddeutsche”, “FAZ”, “Welt”, “Rheinische Post”, “Westdeutsche Zeitung”, “Express”, “Bild”, “Welt kompakt”, “International Herald Tribune” und “USA Today”. Als Bonus auch noch der “kicker”. Alles wie gesagt ohne einen Cent zu bezahlen. Am längsten hab ich in der “International Herald Tribune” gelesen, am uninteressantesten war die “Welt”.
– Im Lufthansa-Bordfernsehen lief u.a. “Kung Fu Panda”. Hatte keine Lust, aber die Liebste meinte hinterher, er war ohnehin etwas langweilig.
– Zu essen gab es Gulasch mit vier Schupfnudeln und später seltsame in einen Laugenteigmanteil eingebackene Weißwurst mit Senf in der Mitte. Ich habe schon Leckereres gegessen.
– Kommt bloß nicht auf die Idee, einen Shuttle-Service vom Flughafen Newark nach Manhattan zu nutzen: Genervte Fahrer stopfen das Auto voll, als sei es ein Viehtransport und wenn man Pech hat, liefert er erst alle anderen Fahrgäste bei ihren Hotels ab, sodass man ewig durch die Stadt gurkt. Also: Fahrt lieber Bahn oder gleich Taxi.
– New York ist unfassbar voll mit Werbung für die neue TV-Saison. So voll, als gäbe es überhaupt keine anderen Unternehmen mehr, die für Produkte werben. Besonders viel Geld gibt anscheinend ABC aus, das u.a. gleich ganze U-Bahnen gekauft und im Innenraum vollgeklebt hat. Ebenfalls prominent in der Stadt vertreten: “Heroes” und “Fringe”.
– Gegen die Wall Street sind die Sicherheitsbestimmungen des Kanzleramts und ähnlicher Berliner Gebäude ein schlechter Witz. Unglaublich viele Polizisten und Sicherheitsleute, Straßenbarrieren, über die kein Panzer kommt, Flughafen-mäßige Durchleuchtungsgeräte für alle, die dort rein wollen (und dürfen). Wirklich heftig.
– Heftig ist auch immer noch ein Besuch beim Ground Zero. Allein diese riesige Lücke zwischen den Hochhäusern reicht aus, um Gänsehaut zu produzieren. Und wenn man dann noch sieht, wie eng die Straßen sind, die von dort wegführen. Man möchte wirklich nicht da gewesen sein, damals im September.
– Gibt es eigentlich irgendwo auf der Welt einen solch frequentierten Helikopter-Landeplatz wie am Südzipfel von Manhattan. Verblüffend, in welchem Tempo die Lufttaxis dort landen und starten.
– Das Hotel ist absolut in Ordnung, große, saubere Zimmer. Und: Ãœber 30 Fernsehsender. Neben den großen Networks auch alle wichtigen Basic-Cable-Kanäle. Ein bisschen was vom Start der TV-Saison werde ich also auf jeden Fall mitbekommen.
Nach ungefähr zwölf Monaten, gefühlt aber zwölf Jahren mache ich in den kommenden fast drei Wochen endlich mal wieder Urlaub! Drei Wochen ohne Typo3, Excel, deutsches Fernsehen. Es geht in die USA. Tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben. Ich war zwar schon am westlichsten Punkt Europas, aber über den Atlantik hab ich es bisher noch nicht geschafft. Das ändert sich morgen. Von Düsseldorf geht’s nach New York, nach einer Woche in der Metropole dann noch an der Ostküste entlang, durchs sicher schöne New England, nach Boston, zu den Niagara-Fällen und vieles mehr. Ich bin extrem gespannt und voller Vorfreude. Und: Ich habe fest vor, während dieser Zeit regelmäßig von dort zu berichten, per Wort und Bild. Wenn ich also nicht in ein unkreatives Loch falle und meine Eindrücke nur konsumieren will, ohne sie weiterzugeben, dann lesen wir uns hier in den kommenden Tagen wieder. Vorher bestimmt auch schon bei Twitter.
Und bis dahin schaut Euch doch das neue Tomte-Video an, wenn Ihr es noch nicht kennt. Hat zwar nichts mit den USA zu tun, aber das ist ja egal. Mir gefällt der Song inzwischen auf jeden Fall bei jedem Hören besser.
Hier ist die neue Ausgabe. Mit dem höchsten New Entry @hubertus_heil, auch bekannt als SPD-Heini, der recht authentisch von der Convention der US-Demokraten getwittert hat und dafür von Unwissenden beschimpft wurde. Wer noch nicht weiß, was Twitter und/oder die Twittercharts sind, klickt hier zur ersten Ausgabe, da wird’s nämlich erklärt. Wie immer ist die Liste der populärsten Twitterer aus dem deutschsprachigen Raum zweigeteilt – in diejenigen, die vornehmlich auf deutsch twittern – und diejenigen, die vornehmlich auf englisch twittern:
Nach diesem Video hier kamen Tausende weitere. Ob nach dem folgenden noch eins kommen muss? Die Studenten aus Furtwangen haben da auf jeden Fall etwas nahezu Perfektes produziert. Vier Minuten ohne Schnitt mit perfektem Timing und tollen Ideen:
Auf der Website zum Projekt gibt’s auch noch ein paar Infos und ein Making Of.
Ich hatte mal wieder Lust, schlechte Musik zu hören. So richtig schlechte war aber leider nicht dabei. Kein Mallorca-Schlager, Kinderpop oder sonstiger Schrott. Leider hat es auch Mickie Krause nicht in die Charts geschafft. Schade irgendwie. Hier sind aber trotzdem die New Entries der deutschen Singlecharts vom 29. August 2008:
86: The Cure – “the perfect boy”
So richtig begeistert bin ich ja von den ganzen neuen Cure-Songs, die da momentan im Monats-Ryhthmus veröffentlicht werden, noch nicht. Ich hoffe dennoch auf das neue Album, das dann am 13. Oktober erscheint. Ob es aber an das meiner Meinung nach immer noch absolut geniale 2004er-Werk heranreicht, bezweifle ich bis dahin stark. “the perfect boy” ist ein relativ typischer Cure-Song ohne besondere Höhepunkte und so ziemlich ohne Wiedererkennungswert. Schade. Mittelmaß. 6 von 10 Punkten.
83: Patrice – “another one”
Das Stück Reggae-Schmalz hier erinnert mich extrem an irgendeinen anderen Song. Kann natürlich auch daran liegen, dass Reggae-Schmalz in meinen Ohren ohnehin immer gleich klingt. Aber zugegeben: es gab schon Schlimmeres in dem Genre. Weitaus schlimmeres. 5 von 10 Punkten.
77: Bloc Party – “mercury”
Huch. Welch Ãœberraschung. Bloc Party in den Singlecharts. Als ziemlich großer Fan der letzten Platte bin ich von der neuen stumpferen, elektronischeren Richtung, die die Band eingeschlagen hat, aber wenig begeistert. Wenn die Platte, die im Oktober erscheint, komplett so klingt wie “mercury”, ist mir das eindeutig zu anstrengend. 6 von 10 Punkten.
53: Sean Kingston – “take you there”
Naja. Das ist genau die Musik, die ich in der Charts-Kritik-Pause nicht vermisst habe. Klebriger Pseudo-Reagge-RnB-Pop-Schrott. Vorgetragen von einem dicklichen Milchbubi. Langweilig hoch drei. 3 von 10 Punkten.
28: Usher – “moving mountains”
Und gleich so ein Schinken hinterher. Völlig überproduzierter Schleim. Man denkt ständig, zwei Songs auf einmal zu hören und sucht nach dem YouTube-Fenster, in dem der zweite Clip läuft. Aber denkste: Das soll so. Anstrengend. Und dann auch noch dieses unfassbare Pathos-Video. Ganz schlimm, wenn ihr mich fragt. 3 von 10 Punkten.
23: Lady Gaga & Colby O’Donis – “just dance”
Bei dem Namen “Lady Gaga” habe ich ja schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Ist dann aber doch nur ein austauschbares Dancepop-Liedchen, dessen Melodie mich an gewissen Stellen an “sunday bloody sunday” von U2 erinnert – auch, wenn ihr das wahrscheinlich nicht nachvollziehen könnt. Dröger Mist. 2 von 10 Punkten.
16: Fräulein Wunder – “wenn ich ein junge wär”
Klingt wie Silbermond für kleine Teenie-Mädchen. Soll es vielleicht auch sein. In der Wikipedia steht, die Band existiere schon seit 2006, man habe ihnen für das Album aber lieber Leute wie Uwe Fahrenkrog-Petersen zur Seite gestellt, damit das auch was wird mit den Verkäufen. Schade, vielleicht waren sie ja mal besser als bei diesem Stück Plastik-Rock. 4 von 10 Punkten.
09: Peter Fox – “alles neu”
Der Seeed-Mann macht jetzt also solo. Und er hat es sogar geschafft, anders zu klingen als bei seiner Band. Der Song klingt durchaus ungewöhnlich, aber zu wenig nach Musik. Er singt, spricht, wasauchimmer und im Hintergrund gibt es fast keine Melodie. Kann man durchaus mal machen, aber auch hier wird mir das auf Dauer zu anstrengend. Wegen gewissem Innovationsfaktor aber 5 von 10 Punkten.
Auch erschienen, aber gefloppt:
– Da Hool – “wir sind sexy”
– Foo Fighters – “let it die” (Download-only-Single)
– Keane – “spiralling” (Download-only-Single)
– Mark Ronson feat. Daniel Merriweather – “stop me”
– Mickie Krause – “jan pillemann otze”
– Morten Harket – “we’ll never speak again” (Download-only-Single)
– Primal Scream – “can’t go back” (Download-only-Single)
– The Streets – “the escapist” (Download-only-Single)
Und die Top Ten der Woche:
01 (02) Katy Perry – “i kissed a girl”
02 (08) Paul Potts – “nessun dorma”
03 (01) Söhne Mannheims – “das hat die welt noch nicht gesehen”
04 (03) Kid Rock – “all summer long”
05 (04) Gabriela Cilmi – “sweet about me”
06 (05) Amy Macdonald – “this is the life”
07 (06) Coldplay – “viva la vida”
08 (07) Ne-Yo – “closer”
09 (–) Peter Fox – “alles neu”
10 (09) Jason Mraz – “i’m yours”
Und wenn ich nächste Woche auch wieder Lust habe, gibt’s die neuen Singles von Claudia Jung, den Pussycat Dolls und Rhythms Del Mundo feat. 2raumwohnung – wenn die Verkäufe keinen Strich durch die Rechnung machen.
Ich wollte an dieser Stelle eigentlich irgendetwas Längliches über die grandiose Eröffnungsfeier schreiben. Wie toll ich sie fand und wie sehr mir eindimensionale Parolen gegen China mittlerweile auf den Sack gehen, die in jedem Pipi-Detail üble Propaganda sehen und in jeder ehrlichen Begeisterung nur Zynismus und Schauspielerei. Aber dann rege ich mich ja doch wieder nur zu sehr auf. Und dabei will ich mich doch nur freuen. Das, was da heute Nachmittag aus Peking übertragen wurde, war nämlich die genialste, eindrucksvollste und modernste Darstellung traditioneller Geschichte und Kultur, die ich je gesehen habe. Was für Bilder, Lichter, Choreographien. Einzigartig. Ich freue mich auf Olympia in Peking. Punkt.
Ein paar absolut spektakuläre Fotos von der Eröffnungsfeier gibt es bei Boston.com.
Auch wenn die Twittercharts nicht mehr so richtig in dieses Blog passen, bleiben sie bis auf weiteres noch hier. Im Gegensatz zur vorigen Ausgabe ist diesmal sogar richtig viel passiert. Ganze sechs New Entries gibt es. Die Zahlen stammen im Ãœbrigen trotz der kleinen Verzögerung vom 1. August, 0 Uhr. Wer immer noch nicht weiß, was Twitter und/oder die Twittercharts sind, klickt hier zur ersten Ausgabe, da wird’s nämlich erklärt. Wie immer ist die Liste der populärsten Twitterer aus dem deutschsprachigen Raum zweigeteilt – in diejenigen, die vornehmlich auf deutsch twittern – und diejenigen, die vornehmlich auf englisch twittern: