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Samstag, Juni 26, 2004
Tag 2. Das Festival hat für mich vorhin richtig angefangen. Und womit? Ausgerechnet mit den Backyard Babies! Aber erstmal noch ein paar Worte zu gestern. Zu den Fantastischen Vier. Sie waren okay. Besser leider nicht. Viel altes Zeug, ein paar Hits, ein paar gewöhnungsbedürftige Tracks vom im September erscheinenden Album, das übrigens "Viel" heißen wird. Aber so richtig vom Hocker gerissen haben sie nicht. Leider. Ganz in weiß gekleidet, gut gelaunt, aber eben nicht sensationell gut. Vielleicht ging es Hip-Hop-Fans anders, aber mir nicht. Und dann heute, nach einer kalten Nacht im Zelt. Erste Band für uns: die Backyard Babies. Ich musste mein Trauma von vor zwei Jahren, als sich der Drummer über seine Drums übergeben hat, verarbeiten. Und sie waren richtig gut. Haben gerockt wie Sau. Und haben nicht gekotzt. Und wir in Reihe 1. Freut Euch übrigens schonmal auf viele tolle Southside-Fotos. Danach Mclusky - die sind wirklich überhaupt nicht meins. Keine Melodien! Nur Hardcore-Lärm. Hinter mir spielen gerade Gluecifer und danach Ash. Und deswegen muss ich da gleich hin. Hoffentlich von ganz weit vorne meine Lieblings-Gitarristin Charlotte Hatherley anhimmeln. Und es dauert auch gar nicht mehr lange, bis zum hoffentlich hidtorischen Pixies-Placebo-Bowie-Moment. Die Aufregung steigt. Bis später....! Freitag, Juni 25, 2004
Ein erster kleiner Bericht live aus dem Pressezelt des Festivalgeländes. Nach ein paar Stau-Schwierigkeiten, die uns Amplifier gekostet haben, sind wir pünktlich zu Tomte angekommen. Thees war natürlich wieder großartig. Am Ende gab es wie immer "Schönheit der Chance". Ein gelungener Auftakt. Bitter war dann das Konzert von Black Rebel Motorcycle Club. Ganz Pseudo-Hype-Stars haben sie wegen "technischer Schwierigkeiten" eine halbe Stunde zu spät angefangen - und haben dann auch nur eine halbe Stunde lang gespielt. Spacken! Hinter mit spielen gerade Cypress Hill, aber auf die hab ich überhaupt keinen Bock. Bis später dann... Noch zwei Stunden bis es losgeht - nach Neuhausen ob Eck - zum Southside-Festival. Zum vierten Mal hintereinander bin ich da. Zum vierten Mal tagelang grandiose Musik bei hoffentlich wieder schönem Wetter. Und damit Ihr wisst, wo ich mich da so rumtreibe, stell ich hier mal meinen detaillierten Plan der kommenden drei Tage online. Ob er dann auch so umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Freitag: Los geht's um 16 Uhr. Da werden wir noch nicht da sein, aber das macht auch nichts. Die blöde deutsche Pseudo-Punk-Band Jupiter Jones mit einem der schlechtesten Sänger, den ich je gehört habe, muss man wirklich nicht sehen. Ich hoffe, dass wir es bis 17.30 Uhr schaffen. Denn da gibt's die erste sehenswerte Band: Amplifier. Harter, nicht unbedingt eingänger Rock. Vielleicht ein bisschen zu vergleichen mit A Perfect Circle. Und live sollen sie unglaublich sein. Ich bin gespannt. Direkt danach gibt's den ersten großen Höhepunkt des Festivals: Tomte. Eine der besten Live-Bands, die ich je gesehen habe. Und noch dazu mit fabelhafter Musik und brillanten Texten. Mal sehen, ob Thees wieder der Größte sein wird. Weil auf der Hauptbühne zu dem Zeitpunkt nur Hip-Hop-Grütze zu sehen ist, bleibe ich dann gleich vor der 2nd stage und gebe Black Rebel Motorcycle Club noch eine Chance. Die haben mich im letzten Jahr (oder war's vor zwei Jahren?) zwar nicht wirklich umgehauen, aber vielleicht ja diesmal. Anschließend werde ich mir wohl noch ein paar Minuten Ill Nino anschauen, eine Nu-Metal-Band, die ganz okay ist. Aber dann geht's doch zur Hauptbühne: Die Fantastischen Vier darf man schließlich nicht verpassen. Demnächst ein neues Album, endlich wieder mal richtig live - und hoffentlich voller Energie und guter Laune. Bevor es dann schlafen geht, gibt's als Betthupferl noch ein bisschen Within Temptation auf der 2nd Stage. Sind zwar nicht wirklich eine meiner Lieblingsbands, aber vielleicht macht's ja Spaß. Samstag: Der Samstag startet etwas verhalten. Bands wie Breed 77, Fireball Ministry, Mclusky - muss ich alle nicht haben. Und um die Backyard Babies mach ich wohl einen großen Bogen. Die sind zwar live ganz cool, haben aber vor zwei Jahren für einen meiner ekligsten Festival-Momente gesorgt, als sich der Drummer am Ende des Konzerts in hohem Bogen auf seine Drums übergab. Mich graust es immer noch vor dieser Szene. Um 16.20 Uhr gibt's dann aber die großen Ash - mit meiner Lieblings-Gitarristin Charlotte Hatherley. Ich glaube, ich hab die Band schon dreimal gesehen - am Samstag wird es ein viertes Mal geben. Definitiv. Denn Ash spielen die perfekte Sommer-Festival-Musik. Danach vielleicht ein bisschen Mando Diao, nur im Notfall Die Happy - und ab 20.30 Uhr stehe ich wie angewurzelt vor der Hauptbühne. Und gehe da nicht mehr weg. Denn es folgt das, was ich schon seit Wochen herbeisehne. Die Pixies, Placebo und David Bowie. Und warum sehne ich das so herbei? Weil ich auf einen historischen Moment hoffe. Herr Bowie hat mit Placebo schließlich mal "without you, i'm nothing" aufgenommen. Und auf der letzten Tour haben Placebo am Ende ihrer Konzerte grundsätzlich "where is my mind?" von den Pixies gespielt. Meine Hoffnung: Während des Placebo-Konzerts kommt erst David Bowie auf die Bühne, um bei "without you, i'm nothing" mitzusingen und am Ende kommt Frank Black (oder heißt er jetzt wieder Black Francis???) auf die Bühne, um gemeinsam mit Placebo "where is my mind?" zu performen. Was wäre das genial - und ein Moment, der so wohl nie wieder kommt (außer bei Hurricane am Vortag). Ich habe Placebo zwar schon 3 oder 4 mal gesehen, aber dieses Konzert wäre unvergleichbar. Den Samstag beschließen wird dann noch ein Abstecher zur 2nd Stage, auf der die Sportfreunde Stiller zeigen können, ob sie auch um 1 Uhr nachts noch hellwach sind. Sonntag: Der Sonntag geht im Gegensatz zum Samstag gleich mit ein paar Knallern los: die grandiosen Snow Patrol, Graham Coxon und I am Kloot - alle hintereinander auf der 2nd Stage. Direkt danach Billy Talent und Franz Ferdinand auf der Hauptbühne und dann eine kleine Verschnaufpause - vielleicht mit ein wenig Monster Magnet und PJ Harvey. Um 20.30 Uhr wird dann aber das große Finale eingeläutet: Zuerst mit The Hives, ebenfalls einer der besten Livebands, die ich kenne. Und schließlich mit dem letzten Konzert des Festivals. Und wer könnte es besser beschließen als The Cure. Wahnsinn, diese Band endlich mal zu sehen. Und dann auch noch mit neuem Material, das garantiert mit vielen alten Klassikern durchmischt wird. Ich bekomme jetzt schon Gänsehaut, wenn ich dran denke, diese legendäre Band vor mir zu sehen. Alle, die das nochmal etwas strukturierter sehen wollen, klicken hier. Auf der Seite wird es nach dem Festival dann u.a. viele Fotos geben. Denn ich habe endlich eine Casio Exilim gekauft und werde damit das ganze Festival abschießen. Hoffentlich auch das Aufeinandertreffen von Bowie/Placebo und Black/Placebo. Und drückt mir die Daumen, dass das Wetter hält! Wer übrigens nicht bei Southside sein kann, aber am Wochenende Lust auf gute Musik hat, kann ja mal die Seite von Das Ding anklicken. Die übertragen alle Konzerte der Hauptbühne live ins Internet. Wenn das nix is'... Bevor das grandiose Wochenende losgeht, hab ich noch schnell die meta-kritik-Seiten mit den Kinostarts von gestern online gestellt. Damit Ihr wisst, was ihr am Wochenende sehen solltet, wenn ihr ins Kino geht. Allerdings noch ohne die Auszüge aus den wichtigsten Kritiken, die schaffe ich nicht mehr vor Montag. Sieger der Woche: "Zatoichi - Der blinde Samurai", der außerdem momentan Platz 3 der Bestenliste 2004 einnimmt. Ein kleiner Nachtrag noch zur gestrigen Viacom-Pressekonferenz: Stellt Euch schonmal darauf ein, dass es demnächst statt 4 nur noch 2-3 große Musiksender in Deutschland gibt. MTV-Chefin Catherine Mühlemann hat gesagt, dass sie schon immer nur 2-3 Musikkanäle für wettbewerbsfähig gehalten hat und dass sie auch jetzt dieser Meinung bleibt. Mein Tipp: Viva Plus wird sehr schnell verschwinden und in irgendein jungen Unterhaltungs-Kanal umgewandelt. Und was mit Viva passiert? Mal sehen. Ich hoffe jedenfalls, dass bei den ganzen Umpositionierungen nicht "Fast Forward" verloren geht... Donnerstag, Juni 24, 2004
Und jetzt? Für wen soll ich jetzt sein? Gemein ist das! Und warum treten sie eigentlich noch zu Elfmeterschießen an? MTViva. Jetzt ist es offiziell. Und ich fahr kurzfristig nach Frankfurt, um mir um 12 die historische Pressekonferenz anzuschauen. Mittwoch, Juni 23, 2004
Wie schade. Dabei hat alles gepasst. Ich hab geschafft, um 8 aus dem Büro zu kommen, bin zum Karlstorbahnhof gefahren, um Fußball zu feiern. Aber die Party - die nach dem Spiel - sie ist ausgefallen... Von nun gehört mein EM-Herz wohl zu 100 % den Engländern. Dienstag, Juni 22, 2004
Muss eigentlich Kiss-Opa Gene Simmons Prodigys "firestarter" so verhunzen? Und im Video dazu aussehen wie ein debiler Puffbesitzer? Ist ja grauenhaft... Dieser rote Rahmen, in dem "Software Failure" steht. Mein Gott, wie lang hab ich den schon nicht mehr gesehen... Irgendwie hat mich der Hammer-Track "rubicon" von Alan Braxe und Fred Falke gerade an den Sountrack zum Amiga-Spiel "Turrican" erinnert. Keine Ahnung, warum. Also hab ich erst meine "Turrican"-CD von Chris Hülsbeck gehört, dann meinen seit Jahren nicht mehr angerührten Amiga-Emulator WinUAE aktualisiert und Turrican gespielt. Schade bloß, dass man die Original-Joysticks von damals nicht an einen PC anschließen kann - damit war ich unschlagbar. Vielleicht sollte ich doch mal in einer ruhigen Minute schauen, ob mein Amiga 1200 noch funktioniert... Montag, Juni 21, 2004
Ein Selbstversuch: Trägt man psychische oder physische Schäden davon, wenn man 8 Stunden lang nonstop The Cure hört? Im Gegenteil: Es steigert die Vorfreude auf das kommende Wochenende ungemein. Da werde ich nämlich diese Band live sehen. Und ganz viele andere Bands dazu... Ich möchte Leuchtturm sein in Nacht und Wind für Dorsch und Stint für jedes Boot und bin doch selbst ein Schiff in Not (Wolfgang Borchert) Lesenswertes vom Sonntag: Johanna Adorján schreibt in der "FAS" die haarsträubende Geschichte einer Platte, die nicht erscheinen wird, auf. Nils Minkmar porträtiert in der "FAS" Hans Leyendecker. Bettina Röhl erinnert sich in der neuen "Dummy"-Ausgabe aus sehr persönlicher Sicht an das legendäre Magazin "Tempo". Oliver Gehrs interviewt in "Dummy" den wie immer sehr unterhaltsamen "Titanic"-Chef Martin Sonneborn. "Dummy" arbeitet sich auf meiner Lieblings-Zeitschriften-Liste übrigens immer weiter nach oben. Lesevergnügen pur. Sonntag, Juni 20, 2004
Mit etwas Verspätung sind nun die meta-kritik-Seiten mit den Kino-Neustarts vom vergangenen Donnerstag online. Für alle die es noch nicht wissen: "Before Sunset" ist angelaufen. Und er belegt bislang Platz 3 in der Bestenliste 2004. |